Das siehst du so und das sehen viele so. Es ist die vorwiegende Überzeugung der materialistisch denkenden Menschen. Sie klammern sich an das Dingliche, an das ´Greifbare´ und relativ leicht ´Begreifbare´. Das ist nicht zu verurteilen, ist es doch hauptsächlich eine Frage der Sozialisierung und es ist nicht leicht, ausgetretene Pfade zu verlassen.
Nun gibt es durchaus Leute, die mit wenig Sachverstand abstruse Theorien entwickeln und damit hausieren gehen.
Nur eins steht fest, Professor Hans Peter Dürr - langjähriger geschäftsführender Direktor des Max-Planck- Instituts für Physik in München - gehört absolut nicht dazu. Er war eine Persönlichkeit, deren Wirken nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Jegliche Abwertung und Diffamierung kann nur aus einer sehr eingeengten Sicht heraus entstehen.
Von diesem Jargon ´mal abgesehen, sieht man, dass du nichts (und wirklich gar nichts) verstanden hast.
Um zu verstehen, um was es überhaupt geht, muss man bereit und in der Lage sein, über das Dingliche, das Greifbare hinauszugehen.
Ich schrieb an anderer Stelle:
Die Realität beschreibt das Greifbare, Begreifbare und Messbare, mit anderen Worten das Dingliche.
Da gibt es aber noch einen anderen Begriff, der für viele das Gleiche wie Realität zu bedeuten scheint und der heißt Wirklichkeit.
Die Wirklichkeit geht über die Realität hinaus, sie beschreibt auch, wie ich die Realität emotional erfahre und schließt meine ganze Gefühlswelt mit ein.
Mit anderen Worten, die Realität teile ich mit anderen Menschen; die Wirklichkeit ist meine Wirklichkeit und ist sehr individuell.
Die Wirklichkeit beschreibt - über das Begreifbare hinaus - auch das Erleben, das Prozesshafte und somit auch das Unbegreifliche.
Ich kann wesentlich mehr erleben als ich begreifen kann.
Dinge wie Ahnung, Hoffnung, Intuition und Liebe kann ich nicht begreifen, ich kann sie nur - hauptsächlich emotional - erleben.
Die Wirklichkeit beschreibt hauptsächlich das Lebendige und nicht nur die relativ starre Realität. Sie umfasst nicht nur das Materielle sondern auch das Geistige.
Das Wesentliche ist nicht dinglich, nicht greifbar, nicht objektiv und nicht reproduzierbar.
Der Sinn steckt nicht in einer materiellen Anordnung, er steckt zwischen den Dingen.
Der Sinn eines Gedichtes, erschließt sich nicht aus der Anzahl der Strophen, Verse, Worte und Buchstaben, der Sinn ist von anderer Natur, er ist feinstofflich.
Die Überforderung, das ´nicht verstehen´ können, liegt nicht an den Quanteneffekten oder am "makroskopisch geeichten Hirn" es liegt daran, dass die Sichtweise an alten Zöpfen hängt und dass ich, wenn ich mir die Augen zuhalte, eben nichts sehen kann.
Es gibt keine Magie, keinen Hokuspokus oder sonstiges Unerklärliches. Wenn ich bereit bin, die Rolle des Geistes zu erkennen und sie mit der Materie in die richtige Relation zu bringen, lösen sich mit einmal alle Rätsel auf.
Falsch, es ist nicht mehr die alte Physik. Diejenigen, die mit der Physik von Newton groß geworden sind, werden wahrscheinlich nicht mehr bereit sein, dass im Detail Erfassbare und Messbare zu erweitern mit dem Unscharfen und nicht an die gewohnten Kausalitäten Gebundene.
Das ist allerdings eine Bankrotterklärung. Das UNVORSTELLBARE ist - wie schon beschrieben - nicht unvorstellbar. Wenn ich einer Erklärung ausweiche, weil ich weiß, dass die Erklärung viel Staub aufwirbelt und meinen Ruf in der Wissenschaftselite gefährdet, bin ich vielleicht doch ein Feigling.
H.P. Dürr hatte den Mut, die Dinge auszusprechen.
Die Haltung: "Es funktioniert, aber frag mich bitte nie warum" ist eines Wissenschaftlers unwürdig.
Sie wissen warum und sie wissen, warum sie sich dazu nicht positionieren.
Es wird sich ändern, aber es wird noch(zu viel) Zeit vergehen.