Ist das „ich“ konstant

[CarlMoor]

ich tu mich mit der unbewußten Tendenz schwer, die generell UND verstandesmäßig - quasi automatisch - unser Bewußsein nicht erkennen kann.

Dass das Unbewusste nicht bewusst ist, ist ja evident.
Man kann es über einen Reflexions- oder Lernprozess aber oftmal bewusst machen, das ist ja der Sinn von Therapie.

 

[bribli]

Wenn man das Ich als konzentrisch sich erweiterndes Organisationssystem mit alles in allem wachsender Komplexität sieht, würden die starren und rigiden Ichgrenzen mit der Zeit/Entwicklung immer weiter und luzider werden bis man ganz auf eine Abgrenzung verzichten kann und in der Weltseele angekommen wäre.

Mir gefällt das Konzentrische als Beispiel.
Wenn ich mir konzentrische Ringe vorstelle, dann haben auch andere Menschen konzentrische Ringe.
Passen die zu meinen? Sie können meine verstärken oder auslöschen. Mein Ich ist also auch abhängig von
den anderen Menschen.... !?

 

[KarlSchmidt]

So halb, mir ist nicht ganz klar, worauf Du hinaus willst.

Ich denke, wir widersprechen uns nicht.

 

[CarlMoor]

Wenn ich mir konzentrische Ringe vorstelle, dann haben auch andere Menschen konzentrische Ringe.
Passen die zu meinen? Sie können meine verstärken oder auslöschen. Mein Ich ist also auch abhängig von
den anderen Menschen.... !?

Ja, ich glaube, dass das so ist.
Menschen auf der gleichen Organisationsebene oder weniger technisch: Flughöhe, können einer Meinung sein, sich aber auch heftig streiten, in beiden Fällen, weil sie ähnliche Fragen in ihrem Leben als wichtig erachten.

Menschen auf einer anderen Flughöhe sind an den Fragestellungen und Schwerpunkten in der Regel überhaupt nicht oder nur am Rande interessiert.

Wenn man in einem Kreis ist, der sich für die eigenen Themen nicht interessiert, kann das sehr einsam sein.

 

[MartinL]

Ja, ich glaube, dass das so ist.
Menschen auf der gleichen Organisationsebene oder weniger technisch: Flughöhe, können einer Meinung sein, sich aber auch heftig streiten, in beiden Fällen, weil sie ähnliche Fragen in ihrem Leben als wichtig erachten.

Menschen auf einer anderen Flughöhe sind an den Fragestellungen und Schwerpunkten in der Regel überhaupt nicht oder nur am Rande interessiert.

Wenn man in einem Kreis ist, der sich für die eigenen Themen nicht interessiert, kann das sehr einsam sein.

 

[MartinL]

Ich lese oft die Kommentare in unseren Onlinezeitungen wie SPON zu deren Artikeln. Es gibt da einen weit verbreiteten Typus Leser, dessen einziges Argument die Beleidigung von Lesern ist, dessen Meinung er nicht teilt. Diese Beleidiger sind für sachliche Diskussionen intellektuell komplett überfordert.

 

[EinMensch]

Bei der Reinkarnation können wir ebenso an das Thema gehen.

Naja, es gibt alleine momentan sehr viele Menschen die überzeugt davon sind eine Reinkarnation von Jesus zu sein (Hunderte, gleichzeitig)
Die sind fest davon überzeugt von den "Erinnerungen" Ihrer Vergangenheit aus dem vorherigen Leben.
Mich überzeugt das eher nicht so. Ich habe keine Erinnerungen aus einem vorherigen Leben. Die meisten anderen Menschen auch nicht.
Da es Menschen gibt die Phantasie und Wirklichkeit oft nicht unterscheiden können, liegt der Verdacht nahe das diese "Erinnerungen" mehr mit Phantasie als mit Wirklichkeit zu tun haben.
So herumschwebende Seelen die in einen Körper von außen "eintauchen" wirken auf mich nicht wirklich plausibel. Wenn dann bei einer Reinkarnations-Idee noch so Karma Ideen eingebunden werden, bin ich noch mehr skeptisch.
Aber ja, alles denkbare ist irgendwie schwer begreifbar.
Mein "ich" könnte irgendwie zwischen Körpern (wie?) wandern (von aller Information zu meinen vorherigen Leben, bis hin zu keiner Information zu diesen). Mein Ich könnte auch überhaupt nicht herumschweben sondern erst in einem Gehirn entstehen. Was ich eigentlich noch eher für wahrscheinlich halte. Aber wenn es kein einzigartiges "Ich" gibt das wandert sondern wenn das "Ich" durch etwas entsteht was mein Gehirn tut, stellt sich die Frage was wohl wäre wenn, so unwahrscheinlich das auch sein mag, wenn zwei Gehirne gleichzeitig tun was mein Gehirn tut.
Der Gedanke das es mich zweimal gleichzeitig unabhängig voneinander gäben könnte ist für mich auch nicht wirklich greifbar.
Das ist irgendwie so schräg, das mir das schräge herumfliegenden Ich gar nicht mehr so schräg vorkommt.

 

[denk-mal]

So herumschwebende Seelen die in einen Körper von außen "eintauchen" wirken auf mich nicht wirklich plausibel. Wenn dann bei einer Reinkarnations-Idee noch so Karma Ideen eingebunden werden, bin ich noch mehr skeptisch.

Der Rockmusiker Jim Morrison sah als vierjähriger einen Autounfall. der ihn schwer traumatisierte. In späteren Interviews
erklärte Jim Morrison, dass in diesem Moment die Seelen toter Indianer in seinen Körper gewandert seien.

Im Song Peace Frog schrieb er: „Indianer, auf der Landstraße der Dämmerung verstreut,
blutend Geister bedrängen den schwachen, zerbrechlichen Verstand des kleinen Kindes“

Ich las mal von einem Blindgeborenen, der bei einer Operation einen Herzstillstand, bzw. ein
NT-Erlebnis hatte und von oben alles sehen konnte, was sich im Operationssaal abspielte.

Er konnte fast alle anwesenden Personen und den Saal sehr genau beschreiben,
auch sah er wie er mit einem Defibrillator wieder zum Leben erweckt wurde.
Weil er eine Person nicht beschreiben konnte, vermute ich, dass er mit
den Augen dieser Person das ganze Geschehen beobachtete!?

Hunderttausende berichteten schon von NT- Erfahrungen. Die meisten berichteten
Von einem von einem hellen, angenehmen Licht, auf das sie zuschwebten
und dabei dem sonoren Ruf einer starken Persönlichkeit folgten.
Für die meisten war es ohne Zweifel Gott höchstpersönlich. Er sprach zu ihnen,
und sie sprachen mit ihm. Der ihnen schließlich wieder das Leben zurückgab.

Ich denk mal, dass diese Personen religiös erzogen wurden (Hirn-Gott) und das sie
deswegen nicht zwischen Phantasie und Wirklichkeit unterscheiden konnten?
Vermutlich waren es die Götter in Weiß die sie ins Leben zurückholten?

Aber ja, alles denkbare ist irgendwie schwer begreifbar.
Mein "ich" könnte irgendwie zwischen Körpern (wie?) wandern (von aller Information zu meinen vorherigen Leben, bis hin zu keiner Information zu diesen). Mein Ich könnte auch überhaupt nicht herumschweben sondern erst in einem Gehirn entstehen.

Auch Hirnforscher wissen nahezu nichts darüber, wie das Gehirn den Geist, bzw. das bewusste
Sein, erzeugt. Einigkeit besteht gerade mal darin, dass das Bewusstsein eine Hirnleistung ist.

Was ich eigentlich noch eher für wahrscheinlich halte. Aber wenn es kein einzigartiges "Ich" gibt das wandert sondern wenn das "Ich" durch etwas entsteht was mein Gehirn tut, stellt sich die Frage was wohl wäre wenn, so unwahrscheinlich das auch sein mag, wenn zwei Gehirne gleichzeitig tun was mein Gehirn tut.
Der Gedanke das es mich zweimal gleichzeitig unabhängig voneinander gäben könnte ist für mich auch nicht wirklich greifbar.
Das ist irgendwie so schräg, das mir das schräge herumfliegenden Ich gar nicht mehr so schräg vorkommt.

Ich stelle mir gerade eine Person mit 2 Köpfen, bzw. 2 Gehirnen vor.
Ich denke, die würden sich von früh bis spät, die Fresse polieren.

 

[KarlSchmidt]

Es gibt da einen weit verbreiteten Typus Leser, dessen einziges Argument die Beleidigung von Lesern ist, dessen Meinung er nicht teilt. Diese Beleidiger sind für sachliche Diskussionen intellektuell komplett überfordert.

Es bleibt jenen Untiefen menschlichen Verhaltens zuzurechnen, dass unbotmäßige Erwiderungen im Internet oftmals eben nur der hilflose Ausdruck einer thematischen Distanz zwischen einem Meinungsgeber einerseits und, demgegenüber, einem unbedarften Meinenden ist. Und selbst daraus ließe sich für beide Seiten etwas entstehen.

 

[CarlMoor]

Naja, es gibt alleine momentan sehr viele Menschen die überzeugt davon sind eine Reinkarnation von Jesus zu sein (Hunderte, gleichzeitig)
Die sind fest davon überzeugt von den "Erinnerungen" Ihrer Vergangenheit aus dem vorherigen Leben.
Mich überzeugt das eher nicht so. Ich habe keine Erinnerungen aus einem vorherigen Leben. Die meisten anderen Menschen auch nicht.

Die meisten Menschen können auch nicht auf einem Seil balancieren oder Liszt spielen. Aber mein Argument ist ja ohnehin, dass ich eine Kette von persönlichen Identifikationen für eher unplausibel halte.

So herumschwebende Seelen die in einen Körper von außen "eintauchen" wirken auf mich nicht wirklich plausibel.

Das ist die ebenfalls schon angesprochene Dualismus Problematik.

Mein Ich könnte auch überhaupt nicht herumschweben sondern erst in einem Gehirn entstehen. Was ich eigentlich noch eher für wahrscheinlich halte.

Das ist unser moderner Glaube. Den kann zwar auch keiner erklären, man denkt aber, dass man das irgendwann mal herausbekommen wird. Anfang der 2000er war man da extrem optimistisch, heute nicht mehr so.

Aber wenn es kein einzigartiges "Ich" gibt das wandert sondern wenn das "Ich" durch etwas entsteht was mein Gehirn tut, stellt sich die Frage was wohl wäre wenn, so unwahrscheinlich das auch sein mag, wenn zwei Gehirne gleichzeitig tun was mein Gehirn tut.

Dass ich mein Gehirn bin, darum muss man ja auch nicht unbedingt glauben.