M
Manfredo
Guest
AW: Salafisten - eine Bedrohung für Europa?
Ich bedanke mich für Deinen Beitrag, Rupert und erlaube mir einen persönlichen Kommentar zu nostra aetate hinzuzufügen:
In diesem Dokument der römisch katholischen Kirche wird es als Herausforderung des Menschen angesehen, in einer zunehmend globalisierten Welt die Zeichen der Zeit richtig zu deuten und die Pluralität der Religionen wird als Versuch der legitimen Antwortgebung auf grundlegende Fragen der Menschheit beschrieben.
Im Unterschied zu früheren Dokumenten werden andere Glaubensrichtungen zunächst einmal nicht verteufelt, sondern versucht das Gemeinsame herauszuarbeiten und zu würdigen. Es handelt sich um eine Hermeneutik der Anerkennung.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die röm.kath Kirche nichts von all dem ablehnt, was in diesen Religionen wahr und heilig ist.
Hinsichtlich des Islams wird das gemeinsame monotheistische Bekenntnis herausgestrichen, der Offenbarungscharakter als Gemeinsamkeit betont, wenn auch die Art und Weise wie die Offenbarung zustande gekommen, unterschiedlich ist. Im Islam hat sich Gott in einem Text offenbart, im Christentum im Fleisch gewordenen logos.
Ja, auch der Glaube an die Schöpfung aus dem Nichts und die zukünftige eschatologische Erwartung verbinden die beiden Religionen.
Erarbeitet im zweiten Vatikanischen Konzil
ERKLÄRUNG
NOSTRA AETATE
ÜBER DAS VERHÄLTNIS DER KIRCHE
ZU DEN NICHTCHRISTLICHEN RELIGIONEN
Die muslimische Religion
3. Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde (5), der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergilt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten.
Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslim kam, ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen.
http://www.vatican.va/archive/hist_...ts/vat-ii_decl_19651028_nostra-aetate_ge.html
Ich bedanke mich für Deinen Beitrag, Rupert und erlaube mir einen persönlichen Kommentar zu nostra aetate hinzuzufügen:
In diesem Dokument der römisch katholischen Kirche wird es als Herausforderung des Menschen angesehen, in einer zunehmend globalisierten Welt die Zeichen der Zeit richtig zu deuten und die Pluralität der Religionen wird als Versuch der legitimen Antwortgebung auf grundlegende Fragen der Menschheit beschrieben.
Im Unterschied zu früheren Dokumenten werden andere Glaubensrichtungen zunächst einmal nicht verteufelt, sondern versucht das Gemeinsame herauszuarbeiten und zu würdigen. Es handelt sich um eine Hermeneutik der Anerkennung.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die röm.kath Kirche nichts von all dem ablehnt, was in diesen Religionen wahr und heilig ist.
Hinsichtlich des Islams wird das gemeinsame monotheistische Bekenntnis herausgestrichen, der Offenbarungscharakter als Gemeinsamkeit betont, wenn auch die Art und Weise wie die Offenbarung zustande gekommen, unterschiedlich ist. Im Islam hat sich Gott in einem Text offenbart, im Christentum im Fleisch gewordenen logos.
Ja, auch der Glaube an die Schöpfung aus dem Nichts und die zukünftige eschatologische Erwartung verbinden die beiden Religionen.