NUN MACHEN WIR EIN HOLOGRAMM.
In Gedanken, machen wir jetzt einen Ausflug, in die
Welt der Kleinheit. Als Antrieb, benutzen wir die Phantasie. Unsere Betrachtungen, werden durch den Verstand vorgenommen. Mit der Hilfe unseres Gefährtes, der Phantasie, lassen wir uns, auf die Grösse 1/1000 Mikrometer, das ist gerade ein Nanometer Körpergrösse, schrumpfen.
Meter, Millimeter, Mikrometer, Nanometer usw. jedes Mal sind wir 1000-fach geschrumpft. Ein Punkt sind wir nur noch, aber hellwach und quicklebendig. wir schauen jetzt, in die Richtung der Lichtquelle und sehen mit Erstaunen helle Bälle mit exaktem Abstand, im ganzen Raumgefüge, auf uns zukommen. Mit Hilfe der Phantasie, stoppen wir den Zeitfluss und betrachten in Ruhe, das eingefrorene Schauspiel. Wir spielen mit der Zeit, wie es uns gefällt, um bequem beobachten zu können, was da geschieht.
Der Licht_Guss und das zu holographierende Objekt
Unser Standort ist ein Punkt auf der riesigen Photoplatte, inmitten der Gelatineschicht. Wir sind rings herum umgeben, von etwa kieselsteingrossen Silberbromidkristallen, welche von einer Farbschicht überzogen sind. Diese Farbschicht entspricht der Komplementärfarbe, des verwendeten Lichts. wir sehen, wie die etwa fussballgrossen Lichtpulse, durch das Glas im Gleichschritt auf das Objekt zuwandern. Da wir über eine kohärente Lichtquelle verfügen, bleibt die ganze Ordnung im Raum vor der Platte, in der Platte, bis hin zum Objekt von welchem wir einen Abguss machen wollen, erhalten. Wir sehen, wie das Objekt von den in einem Winkel von 57 Grad, einfallenden Lichtimpulsen getroffen wird. Staunend sehen wir, wie aus allen möglichen Richtungen, die Lichtimpulse vom Objekt abprallen. Einzelne Lichtimpulse, verschwinden im Objekt. Chaotisch, wandern die Lichtimpulse, auf die Platte zu, auf der wir noch immer sitzen. Wir halten wieder die Zeit an. Bis jetzt ist kaum eine Sekunde vergangen. Vorher, haben wir die Strahlungsstärke bestimmt und festgestellt, dass diese eine Energie von 10 Mikrowatt pro Quadratzentimeter beträgt. beruhigt denken wir daran, dass wir immer noch 10 Sekunden Zeit, für weitere Beobachtungen, zur Verfügung haben.
Das Entwickeln der Photoplatte
Ganz vorsichtig, lassen wir die Zeit wieder marschieren. Wir bemerken jetzt eine sonderbare Ordnung, welche die reflektierten Lichtimpulse, mit den ankommenden Lichtimpulsen bildet. Diese Ordnung, muss der Körpertopographie, der Objektes entsprechen. Sonderbare Linien und Liniennetze im Raum, wandern auf die Photoplatte zu. Unter unseren Füssen und in unserer Umgebung ist ein eigenartiges Spiel zu erkennen, welches sich beständig wiederholt. Es ist das Spiel, von hellen und dunklen Mustern (Moire). Mit diesem Rhythmus und dem Netzwerk aus hellen und dunkeln Linien, werden alle ungefähr kieselgrossen, Silberbromidkristalle wiederholt getroffen.
Wir beobachten weiter, das spannende Geschehen, bis wir vom Endlosspiel überzeugt sind. - Unwillkürlich werden wir an die Reklame - Lauflichter erinnert. Licht scheint hier entlang, einer Schlange zu laufen, bei der, nur der Blinktakt zu erkennen ist. Die Lämpchen bleiben aber an Ort und Stelle.
Wir sehen auf die Uhr. Weitere zehn Sekunden sind vergangen, die Platte ist belichtet. Schnell nehmen wir, in Gedanken, wieder unsere normale Grösse an und unterbrechen, das Licht aus der Quelle, mit dem Shutter (Lichtstromunterbrecher). Wir gehen die Platte entwickeln. Nun schrumpfen wir erneut und beobachten die vom Licht getroffenen Silberbromidkristalle.
Deutlich können wir nun unterscheiden, welche der Teilchen vom Licht getroffen wurden und welche nicht. Bei den getroffenen ist ein zartes Leuchten zu erkennen; es ist das, in den Kristallen, verinnerlichte, latente, Abbild.
Im Entwicklerbad, zerfallen
„lichtgeschwängerte“ Silberbromidkristalle und lassen schimmerndes Silber erkennen. Wir gehen, so klein wie wir sind, mit ins Bad zum Wässern und erleben die Loslösung der Salze aus der Gelatine. Etwas vom Farbstoff schwimmt mit davon. Bis zum Horizont, sehen wir nun die exakten Linien, die aus metallischem Silber gebildet, in der Gelatine eingebildet sind. Die Schicht ist durch diesen Prozess, etwas geschrumpft und in sich zusammengefallen. Nun steigen wir mit ins folgende Bleichbad.
Durch die kristalline Verbindung, von Salz mit dem Bleichmittel wird das dunkle Silbermetall wieder durchsichtig. Das Licht, das jetzt durch die Platte scheint, leuchtet in allen seinen Regenbogenfarben. Durch das in der Gelatine entstandene Beugungs- bzw. Reflexionsgitter, haben sich, wie von Geisterhand, komplette Spiegelchen gebildet, die alle in einer perfekten Anordnung ausgerichtet sind. Wir erkennen aber, kein Bild. Auf der Glasplatte erscheint ein wirres Netzwerk von Linien, wie wir sie schon beim Belichtungsvorgang beobachtet haben.
Das fertige Hologramm
Wir werden schnell wieder gross und neugierig betrachten wir das Ergebnis unserer Arbeit. Mit einer Glühfadenlampe. Wir erkennen erfreut, den von uns in Szene gesetzten, dreidimensionalen Gegenstand wieder. Ein Abguss. Im Licht.
Schwierigkeiten
Wir sind erleichtert, dass die Platte, sich während der Belichtungszeit, nicht bewegt hat und das Objekt, fest an seinem Platz geblieben ist. Schon die kleinste Schwingung der Luft, oder auch nur eine minimale Bewegung, von der Grössenausdehnung eines Lichtquantums, hätte das Resultat in Frage gestellt. Hier, in der Kleinheit, ist das Lichtquantum, fussballgross (in meiner Vor_Stellung) und schon die geringste Störung, hätte die absolute Ordnung durcheinander gebracht!
Ent_Täuscht, hätten wir dann eine leere, durchsichtige Glasscheibe in den Händen gehalten. Dies, wir müssen es zugeben, ist uns viele Male passiert.
Das Hologramm dient hier als ein Beispiel. Das Licht, mit dem es verwirklicht wurde ein 3-Dimensionales Abbild einer materiellen Form abzugiessen und diese im Licht wieder hervorzubringen. Lichtform die gesehen werden kann. Jedoch nicht angefasst werden kann. Es ist nur ein Beispiel dessen, was das Un_Sichtbare ausmacht und welche Rolle es dabei spielt. Uns nicht zum Narren, nicht zu einem Tor, sondern zu einem in uns selbst erkennenden Wesen zu machen.
Ein Transmissionshologramm übrigends, wie bekannt ist, hält die Ganze Form an jedem Punkt seiner physischen Existenz fest, was wiederum zu denken gibt.
Den mir gegeben Ramen aber will ich hier nicht sprengen damit. Auch ein Reizwort, wie Designer, Gott, höheres Wesen weglassen.
Nur der Mensch soll es sein der weiter denken und fühlen kann. Dass er sich verbinde mit sich selbst und seiner Wahr_Nehmung.
Ich danke allen Beteiligten für Ihre Toleranz und die Geduld mit mir und meiner Ausdruccksweise, die eine Ganze sein soll.
Horst Gutekunst