AW: Natur, Mensch, Evolution
Lieber Pablo,
Es kann durchaus sein, dass es sich teilweise um private Meinungen von Wissenschaftlern handelt, aber diese Ansichten haben sich aus der Forschungsarbeit der betreffenden Physiker ergeben. Es handelt sich demnach um keine Glaubenssätze ohne jeden Realitätsbezug/Forschungsarbeit.
Meiner Kenntnis nach sind diese Äusserungen aber nicht das Ergebnis deren Forschung und in deren Studien und Veröffentlichungen tritt das auch nicht zu tage. In diesem Punkt mag ich mich vielleicht irren, man kann ja nicht jedes Detail wissen. Im Moment jedenfalls beschäftige ich mich u.a. auch mit Einsteins allgemeiner Relativitästheorie und dort erscheint kein solcher Gedanke. Ebenfalls beschäftige ich mich gerade mit der Quantenmechanik und Superstrings und dergleichen (Greene, ich erwähnte das bereits) und auch dort kommt das nicht vor. Davies hab ich noch vor mir, daher hab ich vielleicht auch meine Erleuchtung noch vor mir, schaun wir mal...
Und du hast behauptet, dass nur die in der DNA gespeicherten Informationen als das Mass aller Dinge zu gelten haben. Das ist doch der Knackpunkt.
Nun, erstens behaupte ich nicht, weil ich nicht so eingebildet bin, die letzte Instanz in jedem Wissensgebiet zu sein. Ich gab also nur meinen aktuellen Wissensstand wider. Und - nebenbei bemerkt - auch den meiner Frau, mit der ich das hier immer mal wieder erörtere und deren Wissensstand meinem haushoch überlegen ist, und die sich Dir auch nicht anschliessen kann. Daraus soll nun aber meinerseits keine Rechthaberei folgen. Ich bin dirchaus lernfähig, aber das braucht Zeit, insbesondere bei dem Thema. Und von mir zu verlangen, ich soll erst mal all die Autoren, die Du aufzählst lesen, ist etwas übertrieben. Wann soll ich das machen? Irgendwann hab ich auch noch ein Leben zu führen. Hinzu kommt, dass sich sicher ebenso viele Autoren finden lassen, die das glatte Gegenteil postulieren.
Wo soll denn hier ein Widerspruch vorhanden sein? Du weißt ja noch gar nicht, welches Weltbild ich vertrete. Oder habe ich hier irgendwie ein nicht bekanntes Weltbild als das Maß aller Dinge bezeichnet? Was für Weltbild soll denn das deiner Meinung nach sein?
Pablo, entspann Dich, Dein Weltbild steht hier nicht zur Diskussion, ich kenne es nicht und muss es auch nicht kennen. Dieser Teilaspekt des Disputes ist es doch, der ihn so fruchtbar macht (mit den üblichen Tiefen und Höhen).
Ich glaube schon, dass wir, wenn auch sehr langsam, weiterkommen. Immerhin sind wir jetzt schon bei der Frage angelangt, wie Geist und Intelligenz überhaupt definiert werden könnten.
Apropos: ich hätte hier einen weiteren Vorschlag im Angebot, damit wir das ganze substanzieller machen und weniger aneinander vorbei argumentieren. Ich schlage einen neuen Begriff vor, der die Art Intelligenz die Du meinst, anschaulich charakterisiert:
Pantelligenz
Wir würden dann beim Begriff Intelligenz davon ausgehen, dass damit die Intelligenz eines vernunftbegabten, bewussten, einzelnen Lebewesens während dessen Lebensspanne gemeint ist. Die Art Intelligenz, die Du meinst, nennen wir Pantelligenz.
Falls Du Dich damit anfreunden kannst. Aber mir für meinen Teil fiele es dann erheblich leichter, darüber nachzudenken und nicht vorhandene Vorstellungen von Intelligenz damit in einen Topf zu werfen.
Gruss, xcrypto