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Könnte sowas wie Hitler nochmal geschehen?

Aber war denn Stalin nicht *irgendwie sowas wie* Hitler ?
Ich fürchte, es droht nun das, was ich befürchtet habe, als ich fragte :

... nämlich das Abgleiten dieses Threads in die Beliebigkeit.

Meine Frage läuft darauf hinaus zu klären, worin das eigentlich Monstöse des Nationalsozialismus bestand, und vor Allem, was die zentrale Ursache war : War die Abschaffung der Demokratie die Voraussetzung für den Völkermord ? Dann wären die Anfänge, denen zu wehren wäre, alles, was zur Abschaffung von Demokratie beiträgt. Oder war es die Besetzung der staatlichen Funktionen, die "Gleichschaltung" durch eine Partei ?" Oder das Aufkommen fremdenfeindlicher Gefühle ? Oder die gleichzeitige Begeisterung einer großen Anzahl von Personen für dieselbe Sache ?

Auf jeden Fall war es nicht das große Irgendwieoderwas.
Aber war denn Stalin nicht *irgendwie sowas wie* Hitler ?
Ich fürchte, es droht nun das, was ich befürchtet habe, als ich fragte :

... nämlich das Abgleiten dieses Threads in die Beliebigkeit.

Meine Frage läuft darauf hinaus zu klären, worin das eigentlich Monstöse des Nationalsozialismus bestand, und vor Allem, was die zentrale Ursache war : War die Abschaffung der Demokratie die Voraussetzung für den Völkermord ? Dann wären die Anfänge, denen zu wehren wäre, alles, was zur Abschaffung von Demokratie beiträgt. Oder war es die Besetzung der staatlichen Funktionen, die "Gleichschaltung" durch eine Partei ?" Oder das Aufkommen fremdenfeindlicher Gefühle ? Oder die gleichzeitige Begeisterung einer großen Anzahl von Personen für dieselbe Sache ?

Auf jeden Fall war es nicht das große Irgendwieoderwas.

Es war in erster Linie die totale Ausbeutung der Arbeiterklasse, die dadurch immer unzufriedener wurde.
Nur dadurch gewann Hitler immer mehr Stimmen!

Und Stalin war gezwungen, alle Kräfte gegen diesen Größenwahn entgegen zu stellen!
 
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Das klingt mir zu fatalistisch, Händisch.
Wie wäre die Menschheit heute, wenn sie nicht gelernt hätte aus ihrer Geschichte zu lernen? Die ewig gestrigen, die die Geschichte wiederholen lassen wollen, sind nur am lautesten. Ich will glauben, dass der Vernunftbegabte Mensch Rezepte aus den Fehlern der Geschichte entwickeln kann, um dem entgegenzuwirken. Ich bin zurzeit auch nicht begeistert von der etablierten Politik; sie fühlt sich zurzeit getrieben von den Ereignissen und von diesen lauten Stimmen, aber es gibt zum Glück nicht nur Seehofers. Die Vernunft darf nicht der Angst und ihren Nutznießern das Feld überlassen.
Die Frage war eindeutig mit einem klaren "Ja" zu beantworten, denn die Welt als Ganze, d. h. die heute annäherend 7,4 Milliarden Seelen zählende Menschheit ist in ihrer Hoterogenität keinesfalls "friedlicher", "solidarischer" oder aufrechter geworden. Der einzige, aber entscheidende Unterschied, dass es seit 70 Jahren nun nicht mehr zu einem weiteren Weltkrieg gekommen ist, ist der latenten Bedrohung durch einen Nuklearkrieg, sprich der "Abschreckung" gechuldet.
Nach Hitler und dessen Dritten Reich kam es ja auch durchaus zu mehreren solcher Unrechtsregime, die nicht minder übel waren, wenn auch nicht in der Dimension. Mao, Stalin, Idi Amin z. B. und viele weitere. Letzterer verantwortlich für alleine 300.000 und 400.000 Opfer. Aktuell IS(IS), nicht zu vergessen auch Assad. Eine lange Liste, nach Hitler..

Es macht keinen Sinn, sich eine Menschheit schön zu denken.
 
worin das eigentlich Monstöse des Nationalsozialismus bestand

Monströs war und ist der irrationale Judenhaß.

Interessanter Link dazu: http://www.taz.de/!5112966/

Beispiel:

»1901 erreichten 7,3 Prozent der christlichen Kinder in Preußen einen höheren Schulabschluss als die Volksschule - aber 56,3 Prozent der jüdischen Kinder.«

(http://www.taz.de/!5112966/)

Kurzum, die Leistungsträger waren oftmals Juden, der kleine Gefreite aus Österreich hingegen ein Versager.
 
Bei der Gelegenheit hat er allerdings auch 35 Mio Sovjetbürger umgebracht. Dazu hat ihn eigentlich niemand gezwungen.

Woher hast du diese Zahl?

Er hat viele Soldaten brutal geopfert und nun sage mir, welcher großer Kriegsherr hat dies nicht getan?
Und wer hat den Krieg angefangen?
Aber auch Stalin war ein Diktator und ging über Leichen, selbst in seinen Kreisen.
Aber selbst heute sind die Kriegstreiber nicht frei davon. Denn bis zu einer wahren Demokratie ist es noch ein weiter Weg. Vielleicht wird es auch nie zu einer richtigen Demokratie kommen, weil sie mehr verspricht, als sie einhalten kann.
 
Aber auch Stalin war ein Diktator und ging über Leichen, selbst in seinen Kreisen.

»Im so genannten Großen Terror von 1936 bis 1938, der auch als „Große Säuberung“ bezeichnet wird, erreichten die politischen Säuberungen ihren Höhepunkt: in dieser Zeit wurden jeden Tag etwa 1000 Menschen ermordet. Dieser stetige Verlust an Funktionsträgern begann, die elementaren Funktionen von Partei, Verwaltung und Armee zu gefährden. So waren in manchen Gebieten sämtliche Parteifunktionäre der KPdSU verhaftet worden. Daher wurde die Intensität der Verfolgung 1938 auf Befehl Stalins reduziert, ohne jedoch eingestellt zu werden.

Eine zweite Säuberungswelle setzte zu Beginn des Jahres 1948 ein. Sie war hauptsächlich gegen Juden gerichtet, die als „wurzellose Kosmopoliten“ denunziert wurden. Die Kampagne führte zunächst zur Auflösung des Jüdischen Antifaschistischen Komitees, erreichte ihren Höhepunkt in der so genannten Ärzteverschwörung und endete abrupt mit Stalins Tod im März 1953. Zu den Hintergründen und Motiven dieses politisch motivierten Massenmords gibt es in der Forschung zum Teil sehr unterschiedliche Erklärungsansätze, die kontrovers diskutiert werden.«

»Stalins Biograf Dimitri Wolkogonow schätzt dagegen, dass 1929 bis 1953 19,5 bis 22 Millionen Menschen durch die so genannten Säuberungen zu Tode kamen.[6]

Gunnar Heinsohn gibt eine Zahl von mindestens 20 Millionen Opfern an, davon 4,4 Millionen in den Jahren des „Großen Terrors“ 1936–1939.[7]

Am 13. August 1990 wurden die insgesamt etwa vier Millionen Menschen, die in dem Zeitraum von 1920 bis 1950 von der Repression betroffen waren, offiziell rehabilitiert.«

(https://de.wikipedia.org/wiki/Stalinsche_Säuberungen)
 
Monströs war und ist der irrationale Judenhaß
Monströs war der Mord an den Juden.

Aber soll man den Judenhaß, also das Gefühl selbst, als "monströs" und als "irrational" bezeichnen ?

Animositäten einer Bevölkerungsgruppe gegen eine andere Bevölkerungsgruppe kann man praktisch überall vorfinden, es wäre übertrieben, das allein als "monströs" zu bezeichnen.
»1901 erreichten 7,3 Prozent der christlichen Kinder in Preußen einen höheren Schulabschluss als die Volksschule - aber 56,3 Prozent der jüdischen Kinder.« ...
Kurzum, die Leistungsträger waren oftmals Juden, der kleine Gefreite aus Österreich hingegen ein Versager.
Soll man es als "irrational" bezeichnen, wenn sich dabei die eine Bevölkerungsgruppe durch die andere bedroht fühlt, dadurch dass die anderen als priviligiert und nach Dominanz strebend empfunden werden (verstärkt dadurch, dass man sich selbst als Versager sieht) ?

Ich meine, dass die Basis der Monstrosität die Diktatur ist. DADURCH erst konnte eine Clique von Ideologen in die Lage versetzt werden, irgendeinen Haß in Massenmord umzusetzen. Dieser Haß kann sich durchaus gegen unterschiedliche Bevölkerungsgruppen richten : Bei Stalin waren es entweder ethnische Gruppen (Ukrainer, Koreaner, auch Juden,...) oder politische Gegner oder ideologische Gegner (also etwas Abstraktes, Leute, die eine andere Fahne vor sich hertrugen), bei Mao waren es nicht näher bezeichnete Konterrevolutionäre. Ich möchte damit sagen, dass nicht der Haß, sondern die Diktatur "zuerst" kam, d. h. die Basis des anderen ist.

Ein wichtiger Aspekt des Phänomens Nationalsozialismus ist auch die Eigengesetzlichkeit, die sich in diesem Vakuum an Rechtsstaatlichkeit entwickelte : NS-Funktionäre sahen die Gelegenheit, sich zu bereichern, indem sie Juden ins Konzentrationslager schickten und sich deren Besitz aneigneten. Dies erzeugte einen enormen Druck in Richtung des Massenmords. Natürlich war der Antisemitismus von Anfang an eine Säule der NS-Ideologie, trotzdem war das Ziel des Hasses auch in gewisser Weise beliebig, denn die NS-Kleptokraten hätten auch mit demselben Fanatismus (?) Menschen mit roten Haaren oder mit Schuhgröße 42 verfolgt.

Daher bin ich der Meinung, dass das "Urverbrechen" der Nazialsozialisten in der Abschaffung von Demokratie, Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit besteht, also in der Einrichtung einer Diktatur, und dass das monströse Andere erst dadurch möglich wurde.
 
Und der Hass der französischen Revolutionäre gegen die Adeligen, der Hass der Palästinenser gegen die jüdischen israelis, der Hass der russischen Kommunisten gegen die Kulaken, der Hass der Hutu gegen die Tutzi und der Hass der Tutzi gegen die Hutu, der Hass der Apachen gegen die Kiowas, der Hass der Schiiten gegen die Sunniten, die Flamen und die Wallonen, die Katholiken und Protestanten ?

Soll man das alles mit den Nazis gleichsetzen ?
 
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Und der Hass der französischen Revolutionäre gegen die Adeligen, der Hass der Palästinenser gegen die jüdischen israelis, der Hass der russischen Kommunisten gegen die Kulaken, der Hass der Hutu gegen die Tutzi und der Hass der Tutzi gegen die Hutu, der Hass der Apachen gegen die Kiowas, der Hass der Schiiten gegen die Sunniten, die Flamen und die Wallonen, die Katholiken und Protestanten ?

Soll man das alles mit den Nazis gleichsetzen ?

Die ewige Leier zwischen Gut und Böse muss man gleichsetzen, weil es immer gleiche Muster sind.
Davon ist auch eine Demokratie nicht freizusprechen.
Denn auch in einer Demokratie werden Waffenexporte weltweit gemacht und man verdient daran gut.
Und das eines Tages der Bumerang zurück geschossen wird, müsste ja allen klar sein.
Der Schuldige sind immer die Anderen!
Uraltes Spiel und eine Demokratie ist keine bessere Staatsform.
Wenn Menschen ausgebeutet werden, gibt es keinen wahren Fortschritt.
Mit dem Symbol Demokratie wird nur mehr verschleiert von den sogenannten Eliten die ganz Oben sitzen.
 
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