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(Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

Ich finde, es muss schon eine gewisse Art von Luxus - und ich meine jetzt die negative Art von Luxus, also Überfluss und einhergehende Verdrossenheit - gegeben sein, wenn man zu so einem Rundumschlag ausholt.

Kritik ist grundsätzlich nichts Schlechtes. Doch meistens, so muss ich feststellen, wäre die investierte Energie anders sinnvoller eingesetzt. Die beste Art negative Lebensumstände zu begegnen ist meines Erachtens, es selbst besser zu machen, im Stillen und ohne zu maulen.
 
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AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

Sehnsucht nach Naivität. Nach einer heilen Welt, die man sich nicht schön trinken muss. Die Christen, eine eingetragene Partei in Österreich, die sich nun der Wahl am kommenden Sonntag stellt, möchte keine Moscheen in Österreich und empfindet Homosexualität als Krankheit. Das Bündnis Zukunft Österreich, geführt von Alt-Politiker Jörg Haider, propagiert auf den Plakaten, dass Österreich den Österreichern „meinetwegen“ gehören solle. Nun, ich fühle mich natürlich nicht angesprochen, da ich kein Österreicher bin, auf der anderen Seite aber doch, da ich immerhin seit Jahren in Österreich lebe und naturgemäß von den Gestaltern in der Regierung beeinflusst werde. Bedeutet Haiders Ausruf nun, dass die vielen Pizzerien und Kebabstände aus Österreich verschwinden sollen? Bedeutet Haiders Ausruf, dass ausländische Touristen unerwünscht sind? Nein, das bedeutet er wohl nicht, aber die stark verkürzte Aussage lässt diese wenig sinnigen Vermutungen zu und schafft unweigerlich abwehrende, geradezu misstrauische Ressentiments gegenüber dem orangen Wahlkampfsujet. Nicht viel besser sind die ausbleibenden Argumente vom Stiefvater des Bündnis, von den Freiheitlichen, mit Obmann Strache, welcher sich gar nicht die Mühe gibt, sich aus der rechten Ecke zu entfernen, in die er von seinen Gegnern gestellt wird. Anti-Islamisierungskongress in Köln etwa, wo die ortsansässige Pro-Köln-Bürgerbewegung mit bekannten Rechtsextremen wie die französische Front National oder die belgische Vlaam-Partei zusammenarbeitet. Das ist nicht ein bisschen rechts, auch nicht rechtspopulistisch, als welche man FPÖ und BZÖ gerade noch so durchgehen lassen könnte, sondern das ist glasklar rechtsradikal. Einem FPÖ-Mitglied, wie Susanne Winter, das sich in aller Öffentlichkeit im Wahlkampf hinstellt und Mohammed als Kinderschänder bezeichnet und weitere Hetztiraden gegenüber dem Islam ablässt, wird von Strache zuerst frenetisch applaudiert und erst dann, als der nationale und internationale Druck zu groß wird, erfolgt der Maulkorb für Frau Winter. Jedoch, es scheint so, als würde sich Österreich in seiner Opferrolle des Nationalsozialismus ganz wohl fühlen. Auch wenn Hitler aus Österreich stammte, auch wenn man nicht ernsthaft von Widerstand sprechen konnte, als sich Österreich dem Hitler-Deutschland anschloss. Österreich gefällt sich in der Verdrängung, ebenso wie Nachbarland Italien, in dem ein neofaschistischer Bürgermeister Hass gegenüber Sinti und Roma propagieren kann und ein Medienmogul Ministerpräsident wird, und sich durch selbst gestrickte Gesetze lebenslange Immunität verschafft. In Deutschland spürt man da viel stärker die Erbsünde. Auch wenn es weiterhin eine nationalsozialistische Partei gibt, die aber glücklicherweise von unter fünf Prozent bei den Bundestagswahlen gewählt wird. In Österreich hingegen hat sich die FPÖ und das BZÖ voll in das politische Spektrum integriert, ist in der Mitte der Gesellschaft akzeptiert. Obwohl sie erschreckend wenig Inhalt für sich beansprucht. Sicherheit und Ausländer, die beiden Themen spielen wohl die Hauptrolle in ihrem Wahlkampf. Und weniger Ausländer in Österreich bedeuten nach beiden Parteien automatisch mehr Sicherheit für die Österreicher.
Hallo Nachmittagsphantast !

Auch ich finde Deinen Eingangsthread im Diskussionsteil des Forums zu lang; ich denke, für derart lange statements hat walter die Möglichkeit eines blogs geschaffen; deshalb will ich vorerst nur einmal auf den ersten Absatz Deines gesellschaftlichen Rundumschlags eingehen.
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Ein für einen offenbar zuwanderungswilligen, in Österreich lebenden Menschen verständlicher Angriff auf die österreichischen Rechtsaußenparteien, die auch für mich durch eine - wirkliche, nicht heuchlerische - christliche Partei ohne weiteres ersetzt werden könnten. Durch eine Partei, bei der man spürt, dass sie außer sich selbst noch so viele Menschen wie möglich lieben will. Bei der jetzigen ÖVP hat man den Eindruck, dass sie zwischen Liebe und Unterdrückung nicht unterscheidet.

Was die Homosexuellen betrifft möchte ich einmal ein klares statement der Homosexuellen, ob sie sich selbst jetzt mehrheitlich als
Menschen mit besonderer sexueller Orientierung, als
Kranke oder als
Heterosexuelle in der Entwicklung*​
sehen. Unabhängig davon bin ich dafür, dass sie Partnerschaften gründen dürfen mit allen Rechten einer Ehe außer der Adoption von Kindern.

*Ich selbst kenne einen Menschen, der in seiner Jugend homosexuell oder bisexuell war, ab seinem 30. Lebensjahr aber eine klar heterosexuelle Orientierung hatte.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

Was die Homosexuellen betrifft möchte ich einmal ein klares statement der Homosexuellen, ob sie sich selbst jetzt mehrheitlich als
Menschen mit besonderer sexueller Orientierung, als
Kranke oder als
Heterosexuelle in der Entwicklung*​
sehen. Unabhängig davon bin ich dafür, dass sie Partnerschaften gründen dürfen mit allen Rechten einer Ehe außer der Adoption von Kindern.

*Ich selbst kenne einen Menschen, der in seiner Jugend homosexuell oder bisexuell war, ab seinem 30. Lebensjahr aber eine klar heterosexuelle Orientierung hatte.

Liebe Grüße

Zeili

Hi Zeilinger,

möchte zu deinem obigen Beitrag nur so viel anmerken, dass es sich mehr und mehr herauskristallisiert, dass es durch unser genetisches Material bestimmt wird, inwieweit jemand welche Orientierung diesbzgl. hat.
Für mich ist das eigentlich auch eine sehr logische Erklärung. Aber diessbzgl. Forschungen sind am laufen und letzter Stand m.W. ist eben, dass es durch genetisches Material bestimmt wird.

Das heißt: unsere Vererbung bestimmt in unserem Gehirn ob wir uns als Mann oder Frau fühlen und nicht der Körper. Hat selbstverständlich somit auch mit den Hormonen zu tun.

Insoferne ist es für mich auch nachvollziehbar, dass sich Personen, die durch ihr Gehirn anders gepolt sind, als die Mehrheit, es sehr, sehr schwer haben, speziell wenn sie in der Pupertät sind, sich im Leben zurechtzufinden.
Das denke ich mir, ist deren größtes Dilemma.

Aber lieber Zeili, warum sollten sexuell anders gepolte Paare nicht auch Kinder adoptieren dürfen ? Kommt es nicht letztendlich darauf an, ob man bereit ist ein Kind mit Liebe und Verstand großzuziehen? Einem verlassenen Kind die Möglichkeit zu geben, ein vielleicht besseres Leben zu führen, als es sonst die Möglichkeit dazu hätte ? Es vielleicht auch aus einer desolaten und nicht sehr förderlichen Umgebung zu holen und zu sich zu nehmen ?

lb Gr sartchi
 
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AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

@Benjamin - woher willst Du wissen, ob ich nicht aktiv bereits an einer "Veränderung" arbeite, sei es in einer Partei, in einer Organisation oder durch den eigenen, inbegriffenen Lebenswandel?

@Zeilinger - mag sein, dass er zu lang war, aber ich habe alle Themen abgegrast, die mir in den letzten Monaten verstärkt in Erscheinung getreten sind, sei es durch persönliche Erlebnisse, durch Zeitungen und Radio und gerade jetzt durch den Wahlkampf.

Was Homosexualität betrifft, da habe ich mal ein Buch von Frans de Waal, dem berühmten niederländischen Primatenforscher gelesen. Er beschreibt in "Der Affe in uns" u.a. den "Bonobo", einem pansexuellen Affen, der 100% "bisexuell" ist. Dieser Affe steht uns von allen Menschenaffen am Nächsten, noch näher als Schimpansen oder Gorillas. Er schließt daraus und aufgrund von Studien, dass es rein homosexuelle Menschen nur wenige gibt, wahrscheinlich sogar viel weniger als 5% der Weltbevölkerung, und die meisten bisexuell sind. Aber er betont auch, dass es keine Krankheit ist und dass natürlich auch homosexuelle Menschen zeugungsfähig sind (da nur ein ganz kleiner Teil von ihnen 100 % homosexuell ist und nie heterosexuellen Geschlechtsverkehr haben wird). Ich bin jedenfalls dagegen, herzugehen und Homosexualität als "sexuelle Abart" , "Störung" oder "Krankheit" zu bezeichnen, nur weil sie nicht der Norm unserer heutigen Gesellschaft entsprechen mag.

- um allgemein die Frage zu beantworten, warum ich den Sermon geschrieben habe, eine Gegenfrage: Warum gibt es dieses Forum und warum heißt es Denkforum? Warum schreibt ihr überhaupt hier? Warum denkt ihr und warum handelt ihr nicht gleich stattdessen? Ich finde es mühselig über den Sinn des "Text hereinstellens zu sinnnieren", da ja gerade für solche Themen die Foren hier geschaffen wurden. Wozu gibt es dann überhaupt Bücher? Wozu schreibt jemand Biographien und kritisiert die heutige Gesellschaft?

Gruß Nachmittagsphantast.

PS: Wenn es das falsche Forum ist, kann man den Thread auch verschieben, ich hab damit kein Problem.
 
@Benjamin - woher willst Du wissen, ob ich nicht aktiv bereits an einer "Veränderung" arbeite, sei es in einer Partei, in einer Organisation oder durch den eigenen, inbegriffenen Lebenswandel?

Das weiß ich nicht. Aber ich sehe, dass du dir offenbar viele Gedanken dazu gemacht hast und Zeit investiert hast, sie niederzuschreiben. Das vermittelt mir, dass dich diese Sache sehr beschäftigt, oder besser gesagt, du von ihr eingenommen wirst.

Wenn ich zum Beispiel jetzt einen ebenso langen Text tippen müsste, ginge es wahrscheinlich um Physik. Das aus dem Grund, weil ich von der Physik so eingenommen werde. (Und das liebe ich!)
Interessant wäre es doch gewesen, wenn du so einen langen Text niedergeschrieben hättest, der nur Lösungen zu den angeführten Problemen beinhaltet hätte. Aber offensichtlich beschäftigst du dich mehr mit den Problemen, als mit den Lösungen dazu. Zumindest vermittelt mir dein Text diesen Eindruck.
 
AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

Das weiß ich nicht. Aber ich sehe, dass du dir offenbar viele Gedanken dazu gemacht hast und Zeit investiert hast, sie niederzuschreiben. Das vermittelt mir, dass dich diese Sache sehr beschäftigt, oder besser gesagt, du von ihr eingenommen wirst.

Eingenommen würde ich nicht sagen. Das eigentliche Niederschreiben hat knapp zwei Stunden gedauert. Seitdem ich es niedergeschrieben habe, fühle ich mich aber "befreiter", um eine Last leichter. Du drückst es vielleicht eher in Gedichten aus, ich ziehe bisweilen langen Sermon vor.

Wenn ich zum Beispiel jetzt einen ebenso langen Text tippen müsste, ginge es wahrscheinlich um Physik. Das aus dem Grund, weil ich von der Physik so eingenommen werde. (Und das liebe ich!)

Ich bin Atmosphärenphysiker, infolge eines beinahe-Blitzschlags 1991 in Kärnten, was mich seitdem nicht mehr losgelassen hat. Über Wettererscheinungen kann ich daher genauso lange Texte verfassen (eher noch länger)...

Interessant wäre es doch gewesen, wenn du so einen langen Text niedergeschrieben hättest, der nur Lösungen zu den angeführten Problemen beinhaltet hätte. Aber offensichtlich beschäftigst du dich mehr mit den Problemen, als mit den Lösungen dazu. Zumindest vermittelt mir dein Text diesen Eindruck.

Ist ein interessanter Punkt, und da geb ich Dir auch Recht. Ich habe tatsächlich keine Lösungen beschrieben (obwohl mir eine Menge einfallen).

* Gegen die FPÖ kann man was machen, indem man wählen geht (ich darf nicht, würde mir aber die Option nicht entgehen lassen).

* Asylverfahren kann man beschleunigen, mit Bürokratieabbau. Gut integrierte Asylanten sollten ein humanitäres Bleiberecht erhalten (was ihnen Platter verwehrte, der keinen Präzedenzfall schaffen wollte). Integriert heißt, wer hier arbeitet, Steuern zahlt, der soll auch Rechte haben dürfen.

* Bezüglich (muslimische) Zuwanderer:

Wichtig sind Deutschkenntnisse, da setzen die Parteien im Wahlkampf klar Prioritäten (ÖVP z.B.), und dass man Moscheen zulässt, aber nur, wenn sie kontrolliert werden, was dort gelehrt wird. Das kann nämlich auch eine Chance sein (kulturelle Vielfalt) und Einheimische zum Kennenlernen einladen. Die Gefahr von flächendeckendem Moscheenbau sehe ich nicht.

Wichtig ist aber auch, dass es härtere Strafen geben muss, wenn die Grundrechte nicht eingehalten werden, insbesondere wenn es um Ehre-Delikte geht.

* Im Gegensatz zu Deutschland wurde den Paralympics in der österr. Berichterstattung reichlich wenig Platz eingeräumt. Das kann man nicht mit der Größe des Landes rechtfertigen. Holland ist diesbezüglich viel offener.

* TV-Maschinerie, Kindererziehung, Alkohol und Familienbild, etc...

da kann man als Einzelner wenig tun, solange der Alkohol (und gerade in Österreich noch das Rauchen) in der Gesellschaft voll integriert ist, wird man schwer die Jugendlichen vom (exzessiven) Alkkonsum abhalten können. Solange es die Schere zwischen Arm und Reich gibt (da ist die Politik gefragt), wird es auch weiterhin Trendkonsum geben. In Deutschland noch eher als in Österreich, da in Deutschland die Arbeits- und Perspektivlosigkeit sehr hoch ist. Früher bekamen die Hauptschüler noch eine Lehre/Job, heute werden sie nicht mehr gebraucht.

Entsprechend muss das ganze Schulsystem reformiert werden, um den Jugendlichen wieder eine Perspektive zu geben. Das ist ein Teil vom "Pakt", der andere fällt den Eltern zu, aber das sagt sich leicht, wenn man selbst keine Kinder hat. Ich glaube, dass es sehr schwer in der heutigen Zeit ist, wo Kinder schon im frühen Alter Mobiltelefone besitzen (müssen), PC, etc... um mit ihren Altersgenossen mithalten zu können, Kinder zu erziehen... auf den richtigen Weg zu leiten (etc...ich schwafel schon wieder zuviel).

Respekt - lernt man am Besten durch ehrenamtliche Arbeit, in Kontakt mit anderen Menschen etwas Sinnvolles tun. Ich würde mir auch wünschen, dass rauchende Menschen nichtrauchende Menschen mehr respektieren würden und es einen auf Freiwilligkeit und nicht auf Verboten basierenden Nichtraucherschutz gäbe.

In Punkt Umwelt kann jeder etwas tun, aber auch hier die Forderung an die Politik, öffentliche Verkehrsnetze auszubauen und spürbar erschwinglicher zu machen, damit sie eine echte Alternative zum Auto darstellen. Davon ist man gerade in Deutschland meilenweit entfernt - die Deutsche Bahn wird ab 14. 12. 2008 erneut die Preise um rund 3% anheben, damit ist die Bahn bei längeren Strecken gleich oder noch teurer als das Auto. Das Flugzeug deutlich billiger, das ist der falsche Weg.

Man selbst kann auf kurzen Strecken öfter Radfahrn, das Auto so oft wie möglich stehen lassen, Energiesparlampen benutzen, etc...

Gegen die globale Finanzkrise kann man aber nichts ausrichten, das besorgt jetzt hoffentlich die EU mit einem neuen Kontrollorgan und Spekulationssteuern. (Sarkozy scheint da - als VIP-Bruni-Sternchen in Frankreich eher unrühmlich hervorgetreten - hervorragende EU-Arbeit zu leisten, siehe Kaukasuskonflikt).

meint der Nachtphantast
 
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AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

Es wird dabei völlig vergessen, dass ohne Ausländer gerade im Niedriglohnsektor ein Arbeitermangel bestehen würde. Es ist ein wenig zynisch, wenn man sich als Deutscher oder Österreicher zu schade ist, um als Reinigungskraft, in der Pflege, auf dem Acker, in der Bauwirtschaft oder in der Tourismusbranche als Hilfskraft zu arbeiten, aber dann zugleich über die Ausländer herzieht, die angeblich Arbeitsplätze wegnehmen. Da wir es in unserem eigenen Land, und da teilen Österreich und Deutschland ihre Sorgen, nicht schaffen, den Stellenwert von Familie und Kindern im Hinblick auf die Finanzierbarkeit herauszustreichen, bleibt uns zur Sicherung unserer Renten und Pensionen keine andere Wahl mehr, als entweder Eigenvorsorge zu betreiben, was aber insbesondere Kleinverdienern, Pflegebedürftigen und Arbeitslosen schwer fallen dürfte, oder mehr Zuwanderung zu erlauben. Eine geregelte Zuwanderung ist natürlich wichtig, eine Zuwanderung von Arbeitslosigkeit belastet die Sozialsysteme. Aber was ich in diesem Punkt ankreide ist die unsägliche Einseitigkeit, mit der von allen Parteien argumentiert wird. In einem Punkt dürften sich alle Parteien einig sein, ohne dass das von Rechts noch mal extra hervorgehoben werden müsste: Straffällige Kriminelle müssen sofort ausgewiesen werden (straffällig bedeutet nicht Falschparken und auch nicht rote Ampel überfahren), die ausländische Drogenszene muss eingedämmt werden, Asylverfahren müssen beschleunigt werden, zum Wohl des Staates (Steuergelder) und zum Wohl des Betroffenen. Der jetzige Zustand ist unerträglich, wie man am Beispiel von Arigona Zogaj sieht. Nicht nur deswegen, weil zufälligerweise ein Datenleck dafür sorgte, dass sich innerhalb der Bevölkerung ein Stimmungswechsel vollzog, der sich von Mitleid und Verständnis zu Wut, Gleichgültigkeit und rechtsgerichteten Ressentiments wandelte, sondern weil es sich um eine vorbildliche Integration handelte, trotz der Vorwürfe und dann seitens der FPÖ, aber auch von Innenminister Platter mit der „Familienzusammenführung im Kosovo“ argumentiert wurde. Auf den Webseiten der FPÖ werden der Mutter Vorwürfe gemacht, dass sie ihre Kinder im Kosovo im Stich gelassen hätte. Bei derartigen Aussagen fehlen mir die Worte, weshalb ich nicht näher darauf eingehen werde. Die andere Seite betrifft aber auch die Multi-Kulti-Naivität der Grünen, wiederum in beiden Ländern, die stetig Migrationsprobleme unter den Tisch kehrt, übrigens auch seitens der anderen Parteien. Da wird die Ghettobildung in den Städten ignoriert, als nicht existent deklariert. Unter den Muslimen in Deutschland und Österreich, und wohl auch in anderen europäischen Ländern, herrscht ein wesentlich stärker an die ursprüngliche Bedeutung des Wortes angelehnter Patriotismus, der die Macht des Patriarchen betont. Männer unterdrücken Frauen, sehen in ihr eine reine Gebärmaschine (was sich schon ein wenig an das Wahlprogramm der Christen anlehnt), erlauben ihnen keine aus freien Stücken gewählte Heirat, geschweige denn ein individuelles Leben. Die Mehrheit der Muslime haben eine besonders stark entwickelte Affinität zur Ehre. Wer die Ehre verletzt, muss dafür bezahlen. Bisweilen mit dem Leben, zumindest aber mit nachhaltigen Beeinträchtigungen, wie Frauen, die mit Benzin übergossen werden, weil sie nicht den heiraten wollen, den die Familienoberhäupter für sie herausgesucht haben. Das mag pauschal klingen, aber ist nach den Äußerungen von Fatma Bläser im Ö1-Interview durchaus repräsentativ für eine nicht unbedeutende Anzahl an Muslimen in Deutschland.
Meine Antwort zum zweiten Absatz Deines Eingangsthreads: Da schlage ich im wesentlichen mit Dir rundum. Ein kleiner Lösungsansatz, was eine - eventuell übertreibene - Zuwanderung betrifft: Menschen sollten sich natürlich in dem Land, in dem sie geboren wurden, nicht fremd fühlen, das heißt ein jeder in einem Land geborene sollte ein Vorrecht gegenüber Zuwanderungswilligen haben, sich hier aufzuhalten. Die reichen Länder sollten - vermehrt als bisher - mithelfen, dass Menschen gar keine Veranlassung haben, aus ihrer Geburtsheimat auszuwandern.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

Aber lieber Zeili, warum sollten sexuell anders gepolte Paare nicht auch Kinder adoptieren dürfen ? Kommt es nicht letztendlich darauf an, ob man bereit ist ein Kind mit Liebe und Verstand großzuziehen? Einem verlassenen Kind die Möglichkeit zu geben, ein vielleicht besseres Leben zu führen, als es sonst die Möglichkeit dazu hätte ? Es vielleicht auch aus einer desolaten und nicht sehr förderlichen Umgebung zu holen und zu sich zu nehmen ?
Ich finde, Kinder sollten - während ihres ganzen Kindseins - für ihre Probleme eine echte Alternative haben und die können ihm zwei Männer oder zwei Frauen nicht bieten. In den westlichen Industrieländern ist die Situation zusätzlich auch noch so, dass bereits von heterosexuellen Paaren eindeutig mehr Nachfrage nach Adoptivkindern besteht, als ein Angebot (entschuldigt bitte das in diesem Zusammenhang hässliche Wort, mir fällt kein schöneres ein) an von den leiblichen Eltern weggegebenes Kind besteht.

Liebe Grüße

Zeili
 
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Eingenommen würde ich nicht sagen. Das eigentliche Niederschreiben hat knapp zwei Stunden gedauert. Seitdem ich es niedergeschrieben habe, fühle ich mich aber "befreiter", um eine Last leichter. Du drückst es vielleicht eher in Gedichten aus, ich ziehe bisweilen langen Sermon vor.

Ja, verstehe.

Im Allgemeinen kann ich deinen Vorschlägen nichts entgegensetzen. Was den übermäßigen Alkoholkonsum der Jugend anbelangt, denke ich, gilt dasselbe wie für alle Rauschgiftkonsumenten. Sie greifen dazu, um ihrem Leben zu entfliehen und sei es nur für ein paar Stunden. Für Erwachsene ist das nichts Neues. Es ist nur schockierend, dass dies die Jugend nun auch zu ergreifen droht. Warum das so ist, dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist die Tabuschwelle in den letzten Jahrzehnten weit gesunken. Es wäre früher viel krasser gewesen, wenn das eigene Kind jedes Wochenende blau in der Früh nachhause gekommen wäre. Zum anderen unterlagen die Kinder einer strengeren Aufsicht als heute. Und nicht zu leugnen ist auch der Umstand, dass die Jugendlichen heute, so würde ich sagen, wahrscheinlich psychisch labiler oder unglücklicher sind als früher. Das zeigt schließlich auch die Selbstmordrate unter den Jugendlichen.
Wir sehen heute eine sehr materiell orientierte Jugend. Marken zählen unheimlich viel und reiche Eltern haben ist cool. Überdies hemmen Computer aber auch Handys die persönliche Kommunikation. Die Eltern haben weniger Zeit für ihre Kinder, ein gemeinsames Abendessen oder ein Sonntagsausflug existiert in vielen Familien nicht mehr. Von der hohen Scheidungsrate gar nicht erst zu sprechen.

Die Politik kann auf diese Probleme nur recht eingeschränkte Antworten bieten, was aber auch einleuchtet. Jedenfalls können Verbote keine wirkliche Lösung darstellen.
 
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