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Können wir uns die Reichen noch leisten?

80% des Superreichtums beruht auf Erbschaften sagen die Gelehrten...
Ja, also hätte jeder wohl gerne superreiche Vorfahren und beneidet die, die welche haben.
Sich selbst aber (eventuell auch generationenübergreifend) auf den Weg machen superreich zu werden?
Nein, viel zu anstrengend und zu riskant.
Da wird lieber geneidet und den Superreichtum selbst als "schlecht" bezeichnet.
Das, was man selbst begehrt aber nicht erreichen kann schlecht zu machen ist eine gängige
menschliche Vorgehensweise im Umgang mit Frust.
 
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Linke Positionen, schlecht durchdacht.

Gäbe es keine Erbschaft, dann entfiele weitgehend der Grund, mit Fleiß und Knowhow ein funktionierendes Wirtschaftsunternehmen aufzubauen.

Wenn alles "dem Staat" gehört, dann gehört es Funktionären, und der reale Sozialismus zeigt, dass diese am besten eines können: Ihre Mitmenschen gängeln. Florierende Wirtschaft? Fehlanzeige!
Stimmt.
 
Sehe ich nicht so. Zumindest nicht grundsätzlich, ja eine Milliarde ist schon viel. Dennoch: Wenn jemand sich an die Regeln gehalten hat, seine Steuern gezahlt hat usw. dann steht ihm das Erwirtschaftete zu. Man muss davon ausgehen, dass die Milliarde ihm von anderen Marktteilnehmern in einem fairen Deal, der in beiderseitigem Interesse war, freiwillig gegeben wurde. Die Leute die bei Aldi einkauften und die Brüder reich machten, haben solche Deals mit ihnen gemacht. Und ihre Angestellten genauso. Und die, die Teslas bei Musk gekauft haben, haben die auch freiwillig gekauft. Ob man an den Bedingungen nachbessern muss (Steuersätze, Progression etc.) will ich jetzt mal nicht beurteilen. Aber später nachkarten, wenn es der eine oder andere gut hingekriegt hat ist Scheiße. Ich mach dieses allgemeine Reichenbaching nicht mit.
Richtig.
Aber bei den Erben der Albrechts, Quandts, Musks, Gates sieht das komplett anderes aus.
Das Recht auf Eigentum beinhaltet auch das Recht es zu verschenken und zu vererben.
Wenn man meint, die Nachkommen hätten kein Recht auf das Erbe eines Superreichen,
obwohl der das so verfügt, worauf würde dann der Anspruch des Staates gründen?
 
Richtig.

Das Recht auf Eigentum beinhaltet auch das Recht es zu verschenken und zu vererben.
Wenn man meint, die Nachkommen hätten kein Recht auf das Erbe eines Superreichen,
obwohl der das so verfügt, worauf würde dann der Anspruch des Staates gründen?
Das Recht sein Eigentum zu verschenken und zu vererben soll auch gar nicht angetastet werden. Aber das Recht der heutigen Erben quasi abgabenfrei große Summen einzustecken muss in Frage gestellt werden. Aus Gründen der Fairness. Die Erde gehört allen Menschen. Wir müssen alle mit den begrenzten Resourcen der Erde auskommen. Es darf keiner leer ausgehen.

Das Leben ist ja auch ein Monopolispiel. Heute bekommt einer von 10 Spielern 2/3 von allen Staßen Häusern etc. zum Start. Die Hälfte bekommt nichts. Per Gesetz, also per Real-Monopoli-Spielregel. Die wir alle garantieren. Müssen wir so nicht weiter machen.
 
Es geht hier ja nicht darum, ob illegal gehandelt wurde. Der Erbe hat auch nicht illegal gehandelt. Es geht auch nicht darum irgendwem was illegal wegzunehmen. Sondern es geht um die Frage, ob die Milliarden gerechterweise auf dem Konto weniger Superreichen auftauchen und diesem unvorstellbaren Vermögen eine entsprechende Arbeitsleistung dieser Personen selbst zugrunde liegt. Und das ist offensichtlich nicht der Fall. Niemand kann auch nur annähernd soviel Geld selbst erwirtschaften. Hast du eine Vorstellung davon wieviel eine Milliarde wirklich ist? Es kann nicht gerecht sein, wenn jemand das tausendfache Gehalt seiner Mitarbeiter erhält, welche dieses Vermögen erwirtschaften. Es ist schon absurd, wenn ein VW-Vorstand das 150-fache seiner Mitarbeiter verdient, welche die eigentliche Leistungen erbringen und die Produkte entwickeln und herstellen - und da liegen wir noch Grössenordnungen unter "Superreichtum". Das sind offensichtliche Missstände, welche der Markt nicht selbst bereinigt und daher Anpassungen erfordern.
Ein Unternehmen zahlt einem Mitarbeiter nur dann tausendmal mehr als anderen Mitarbeiter, wenn jener auch tausendmal mehr bringt.
Niemandem wird etwas geschenkt. Dass jemand tausendmal mehr bieten kann als ein anderer ist offensichtlich ein Faktum, und Fakten scheren sich nicht um das, was du "Fairness" nennst.
Und doch, jemand kann "soviel Geld" selbst erwirtschaften, wie man auch sieht. Erwirtschaften heißt nämlich nicht nur "hackeln", sondern ermisst sich im wirtschaftlichen Ergebnis. Wenn ich eine Banane auf ein Papier klebe und jemand zahlt 20 Millionen dafür, habe ich in den paar Minuten, die ich dafür brauchte, eben 20 Millionen erwirtschaftet. So ist das. Ob du das fair findest oder nicht, ist unerheblich - aber letztendlich geht es dich auch nichts an, wenn mir jemand 20 Millionen fürs Bananenkleben zahlt.
Wieso? Das Vermögen ist auch nicht illegal. Und es wurde ebenfalls nicht selbst erarbeitet. Ich kann da keinen substanziellen Unterschied erkennen.
Weil du unter "Arbeit" nur das "Hackeln" verstehst.
In keinem Fall sind die Milliarden durch Leistung der Supperreichen selbst zu rechtfertigen.
Sie sind durch die Legalität gerechtfertigt und durch die Freiwilligkeit. beispielsweise der Lidl-Kunden bei Lidl einzukaufen und so zum Reichtum des Lidl-Clans beizutragen. Es braucht keine zusätzlichen Rechtfertigungen.
In jedem dieser Fälle liegen diverse gesellschaftliche Missstände der Vermögensakkumulation, der Ausbeutung der Mitarbeiter und der fehlenden Abgaben und Steuern zugrunde.
Es gibt das Arbeits- und das Steuerrecht. Werden die rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten, gibts da nichts mehr zu meckern, dann haben sie Reichen es einfach "richtig" gemacht.
Wobei mir neu wäre, dass Musk oder Gates ihr eigentliches, heutiges Vermögen geerbt hätten.
Haben sie auch nicht, sie haben es erwirtschaftet.
Wobei ich dir völlig zustimme, dass Erbschaften viel höher und vor allem konsequenter besteuert werden müssen, gar keine Frage.
Geld ohne Gegenleistung zu beanspruchen entspricht als deiner Vorstellung von "Fairness"? :eek:
 
keine linke Position
Die Forderung, Privatvermögen zu verstaatlichen ist eine linke Position.
Wer will denn Erbschaft abschaffen? Ich zumindest nicht. Ich wollte dass alle zumindest etwas erben, es ist ja genug da. (3-400 Milliarden jährlich in D)
Beim Erben geht es um den letzten Willen des Verstorbenen. Den scheinst du hier völlig außer Acht zu lassen, sowie auch
die Nebenwirkungen deines Ansinnens.
Da ist ein logischer Fehler drin. (schlecht durchdacht ;-) ). Gerechteres Vereben muss nicht zwingend Kapital zu den Funktionären (bzw. dem Staat) leiten. Mein Vorschlag: Erbschaftsteuer komplett abschaffen, und dafür einen Ausgleich über einen Erbausgleichsfonds schaffen. Das heißt Grunderbe. Nur 5% der jährlichen Erbmasse würde reichen um jedem jungen Bürger ein einmaliges Grunderbe von 20.000 € als Startkapital zu geben. Wäre ein guter Anfang. Also nix Staat und Funktionäre, das wäre tatsächlich ganz schlecht.
Es lassen sich immer unzählige 'tolle' Verwendungsmöglichkeiten von Geld finden.
Aber es ist eine linke, schlecht durchachte Position, großzügig mit dem Geld anderer umzugehen
sich jedoch keine Gedanken darüber zu machen, es zu erwirtschaften.
 
Und? Die Erben bekommen ihr Geld auch vom demokratischen Staat, der die zugrundeliegenden Gesetze und Regeln gemacht hat.
Nein. Sie bekommen das Geld vom Erblasser. Der Staat hat dazu nur die Gesetze und Regeln gemacht.
Das machts aber nicht gerechter und ändert nichts daran, dass dem Vermögen in keiner dieser Fälle keine entsprechende Leistung zugrunde liegt.
Der letzte Wille des Erblassers muss auch nicht gerecht sein.
Wer hingegen hätte für das Erbe die "entsprechende Gegenleistung" erbracht?
 
Richtig.

Das Recht auf Eigentum beinhaltet auch das Recht es zu verschenken und zu vererben.
Wenn man meint, die Nachkommen hätten kein Recht auf das Erbe eines Superreichen,
obwohl der das so verfügt, worauf würde dann der Anspruch des Staates gründen?
Worauf gründet der Anspruch der Erben?

Auf einem politisch frei beschlossenen Gesetz. Der Erbe erbt praktisch von der Gemeinschaft, die ihm die Inbesitznahme nach bestimmten politisch abgewogenen Regeln erlaubt. Die sind nicht in Stein gemeißelt.
 
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@5Zeichen:
Die Erbschaftsteuer heute sind Pinats, etwa 1 % aller Steuereinnahmen ungefähr. (in D) Kriegen die Länder. Ja müsste durch andere Steuern kompensiert werden. Oder Steuerbetrug eindämmen und diverse lächerliche Ausnahmen abschaffen...

jeder mit 25. Kann man diskutieren das Alter.
Steuerbetrug eindämmen ist immer gut, aber das ist mehr eine Frage der Gerechtigkeit als eine der Sanierung der Staatsfinanzen.
Es sind nicht die hinterzogenen Beträge, die einen Staat in Geldnöten bringen.
 
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