Ziesemann schrieb:
...
Aber machen wir das in Europa? Wenn jeder dritte in der BRD verdiente € für Soziale Zwecke (im weitestens Sinne) ausgegeben wird (Sozialquote: 33,4%) , ist es da gerechtfertigt, z.B. vom "Sozialraub" zu sprechen?
Grüße - Ziesemann
Hallo Ziesemann
obwohl ich jetzt keine Zahlen vorliegen habe, gehe ich mal eher davon aus das
die von dir genannte Sozialquote eine 'Bruttoquote' in dem Sinne ist das davon
auch noch der Verwaltungsapperat finanziert werden muß. Und der in den
meisten Fällen überzogen aufwendig. Es wäre eher statistisch interessant
die tatsächlichen Zahlen zu kennen da man die Auswirkungen (zumindest ich)
doch ständig spürt.
Um ein paar Beispiele zu nennen:
Zahnarzt - professionelle Zahnreinigung, die ja auch Vorbeugung gilt, muß aus
eigener Tasche bezahlt werden.
Muß ein Zahn im vorderen sichtbaren Bereich saniert werden der nicht zu den
Schneidezähnen zählt und man dort verständlicherweise kein Amalgan haben
möchte, muß auch das selbst bezahlt werden.
Dazu die Anmerkung das die Schädlichkeit von Amalgan auf den Organismus
mittlerweise nachgewiesen ist und immer mehr Menschen dann letztendlich auf
Kosten der KV komplett entfernt werden muß.
Schwangerschaftsvorsorge - es wurden Untersuchungen im letzten drittel
gestrichen, was zur Folge hat das immer mehr 'Notkaiserschnitte' durchgeführt
werden müßen und immer mehr Kinder die ersten Wochen ihres Lebens auf der
Intensivstation verbringen.
Krebs/ allgemeine Vorsorge - diese Untersuchungen werden nach Lebensalter
gestaffelt und nicht nach dem allgemeinen Gesundheitszustand. Dadurch
werden viele Sachen erst dann diagnostiziert wenn bereits eine langwierige
Behandlung nötig ist.
Selbst bei 'allgemeinen' Operationen z.Bsp. wegen Verschleiß, Blinddarm usw.,
muß von der Krankenkasse eine Kostenübernahmeerklärung eingeholt werden.
.....
Soviel zur KV. Ich habe es absichtlich so geschrieben damit sichtbar wird, das
wie ich meine zwar vieleicht im ersten Moment 'gespart' wird, durch diese
Ersparnis jedoch hohe Folgekosten entstehen.
Von daher denke ich schon das man von Sozialraub reden kann da sich nicht
jeder leisten kann die entsprechenden Vorsorge selber zu bezahlen und damit
langfristige Schäden provoziert (nicht negativ, sondern logische Folge).
Dazu zählt auch das wir heute die niedrigsten Krankmeldungszahlen verzeichnen.
Man geht aus Angst um den Verlust des Arbeitsplatzes nicht so schnell zum
Arzt. Was im günstigen Fall zur Folge hat das man 'nur' seine Kollegen mit
Infektionen ansteckt, im schlimmsten Fall langfristige Folgen hat.
Das ganze Thema ist einfach zu komplex um alle Facetten zu erfassen die sich
durch das Ursache und Wirkungsprinzip ergeben. Insbesondere da auch die
Kosten/Nutzenrechnung nicht einsehbar ist, ob diese kurzfristigen Einsparungen
wirklich langfristig die Kassen sanieren und die Krankenversorgung zumindest
auf heutigen Niveau garantieren könnten. Ich bezweifel es auf jeden Fall.
Was die GRV bestrifft bin ich der Meinung das zumindest heute noch nicht
dieses extreme Loch existieren würde wenn nicht soviel Geld zweckentfremdet
worden wäre.
Wenn ich mich recht entsinne sollte das Geld was die Treuhand durch Verkäufe
erwirtschaftet hat der RV zugute kommen.
Mit welchem Recht wird dann z.Bsp. die Bahn damit subventioniert?
Wenn ich dann noch Berichte sehe das unbekannte ein kleines Vermögen
damit gemacht haben in dem sie Teile einer stillgelegten Bahnstrecke abgerissen
und verkauft haben muß ich wirklich lachen.
Das zeigt doch im Prinzip nur das in vielen Bereichen totes Kapital liegt. Und
anstatt dieses zu verwenden scheint es leichter zu sein Geld aus anderen
Bereichen zweck zu entfremden.
Lg
Phoenix