AW: Jeder von uns ist ein Philosoph und warum die Philosophie so unbedeutend ist
Liebe Persephone,
Du kennst meine Wertschätzung für Dich. Nur möchte in diesem letzten Absatz nicht alles mittragen. Schon die Geschichte mit Abraham im Alten Testament ist mir nicht geheuer. Töten aus Liebe zu Gott? Nein und wieder Nein!!
Die Streitwagenszene der Gita zeigt ja nur am drastischsten Beispiel (nämlich am Töten seines eigenen Blutes (es kommt sicher nicht von ungefähr, daß die Gita hier das in jeder religion und überhaupt moralisch ethisch gesehen schlimmste und am meisten verpönte verbrechen als Beispiel nimmt)), daß, wenn man in der Liebe Gottest steht, jedwedes irdische Handeln keine Belange mehr hat, weil man eben Gott erkannt hat und bei ihm ist. Die Abrahamszene im at kann man wahrscheinlich ähnlich verstehen. weniger als um das eigentliche töten geht es hierbei um die grunderkenntnis, für gott und auf der suche nach ihm, bereit zu sein, alles was einem lieb und teuer ist hinter sich zu lassen und jedes gewohnte verhaltens und denkmuster aufzugeben.
Genauso wie ich derartige Stellen im Koran nicht annehmen kann und will.
Du kannst es annehmen oder nicht, es bleibt die wahrheit.
Deswegen ist mir das christliche Gedankengut auch so viel wert, weil es - zumindest in bezug auf Christus im Neuen Testament - solche aggressive Stellen nicht enthält.
Ich kenne dich nicht und will dich jetzt nicht persönlich angreifen, aber ich muß hier meine meinung sagen. Grundsätzlich glaube ich, daß ist der falsche ansatz, zu sagen, ja: dieses sagt mir eher zu und nein: dieses ist mir zu brutal. deine auswahlkriterien sind wahrscheinlich moralvorstellung und ethische überzeugungen die du im laufe der jahre bewußt und unbewußt verinnerlicht hast, die aber von gefühlen her rühren, die sich letztendlich auf das ego beziehen. wenn es nicht so sein sollte, bitte ich um entschuldigung.
das (falsche) ego ist der gegner von gott, das (falsche) ego ist satan.
Wir erleben doch, dass diese Stellen "AUS LIEBE ZU GOTT MORDEN" von den Menschen sehr gern falsch aufgefasst werden.
Das stimmt, das ist dann selbstredend keine göttliche liebe.
Mord ist meines Erachtens eine schwere Sünde. Im Namen Gottes zu morden ist die schwerste Sünde. So etwas wird doch Gott von einem Menschen nicht verlangen!
Gott wird niemals verlangen, tatsächlich zu töten. Es geht eben nur um das bewußtsein, das ich vorher beschrieben habe. Wenn man dieses Bewußtsein erlangt, birgt die Gitastelle oder die geschichte mit abraham keinerlei widersprüche mehr in sich.
(Man kann dann sagen: ich würde für gott töten, obwohl man es nie tun würde, und man widerspricht sich dabei nicht. Okay damit habe ich warscheinlich meinen Kredit bei den meisten hier verspielt. Aber es wird auch jene geben, die wissen, wovon ich rede und die wissen, daß dies kein widerspruch sein muß. auf jeden fall Bin gespannt auf die antworten...)