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Philosophie in unserer Zeit

AW: Philosophie in unserer Zeit

Ich glaube, die Philosophie (die denkende Beschäftigung mit philosophischen und überhaupt mit Fragen jeglicher Art) führt zwangsläufig immer zu Ergebnissen. Mit Ergebnis meine ich die (bewußte oder unbewußte) Änderung der Lebensweise (des Philosophierenden) aufgrund von Erkenntnissen (erworben durch das Philosophieren), wenn auch meist in minimalstem Ausmaße.

Das sehe ich auch so! Gleichzeitig sollten wir uns davor hüten, jede Philosophie zu verbieten, die keine Ethik ist, also dann angeblich unnütz ist, nur weil die "Ergebnisse" sich indirekter auswirken.
 
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AW: Philosophie in unserer Zeit

jing6 schrieb:
ich finde es wichtig, dass die Philosophen sich zurückhalten und bei der reinen Erkenntnis bleiben. Erstmal würde es ihre Objektivität in Gefahr bringen, wenn sie auf ein bestimmtes Ziel hinarbeiten dürften (...)
Aber genau das ist bei beamteten Vertretern der akademischen Philosophie häufig zu beobachten: oft habe ich den Eindruck, die Schlussthese ist bereits vorgefasst und der Denk- bzw. Formulierungsprozess dient nur zu ihrer Abstützung.

So etwas ist reine Politik. Bestimmte Denkweisen sollen im akademischen Diskurs denunziert - zu deutsch: mundtot gemacht werden, und das zeitigt selbstredend wiederum konkrete politische Auswirkungen. Deutschland z.B. ist jahrzehntelang derartig von der Habermasschen Diskursethik geprägt worden, dass daneben kaum etwas in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit gedrungen ist. Und das war durchaus auch das Ziel.
 
AW: Philosophie in unserer Zeit

Aber genau das ist bei beamteten Vertretern der akademischen Philosophie häufig zu beobachten: oft habe ich den Eindruck, die Schlussthese ist bereits vorgefasst und der Denk- bzw. Formulierungsprozess dient nur zu ihrer Abstützung.

So etwas ist reine Politik. Bestimmte Denkweisen sollen im akademischen Diskurs denunziert - zu deutsch: mundtot gemacht werden, und das zeitigt selbstredend wiederum konkrete politische Auswirkungen. Deutschland z.B. ist jahrzehntelang derartig von der Habermasschen Diskursethik geprägt worden, dass daneben kaum etwas in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit gedrungen ist. Und das war durchaus auch das Ziel.

Soetwas ist dann natürlich doch ein Missstand. Aber ein gegensätzlicher, als der bisher angesprochene. In den philosophischen Büchern, die ich gelesen habe, konnte ich soetwas nicht finden. Ich bin aber, wie ich zugeben muss, Autodidakt, sodass ich auch wenig Gelegenhaeit hatte, die Missstände der heutigen Hochschulen erleben zu dürfen.:) Die Habermassche Diskursethik interessiert mich und auch die Auswirkungen, die du in der deutschen Diskussionskultur davon findest. Ein Link oder vielleicht sogar eine Erläuterung währe toll.

viele Grüße
J.
 
AW: Philosophie in unserer Zeit

Na gut, sollen die Philosophen weiter ruhig bleiben und die anderen das Weltgeschehen bestimmen.

Politiker, Reiligilöse Vertreter, Wissenschaftler .... etc.

Die Philosophen sollen dann ab und zu ein kleines Büchlein heraus bringen und wie Herr Liessmann ein nettes Interview im Standard geben und das wars.

Da braucht man sich wohl nicht mehr fragen, warum die Philosophie so unbedeutend ist ......
 
AW: Philosophie in unserer Zeit

Na gut, sollen die Philosophen weiter ruhig bleiben und die anderen das Weltgeschehen bestimmen.

Politiker, Reiligilöse Vertreter, Wissenschaftler .... etc.

Die Philosophen sollen dann ab und zu ein kleines Büchlein heraus bringen und wie Herr Liessmann ein nettes Interview im Standard geben und das wars.

Da braucht man sich wohl nicht mehr fragen, warum die Philosophie so unbedeutend ist ......

"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es"
Dieser Spruch stammt von Erich Kästner.

Freiheit, nimm dir doch die Freiheit und lass deine - oder auch aus kleinen Büchlein erworbene - philosophischen Erkenntnisse in dein Handeln einfließen.
Handeln kann immer nur der Mensch, also kommt es auch auf dich an, wenn es dir wichtig ist.

Rede darüber, was du gut findest und was du in dieser Welt verwirklicht sehen willst.
DAS ist auch Politik. Es ist auch Politik, hier im Forum deine Meinung zu schreiben. Glaube nicht, dass das nicht auch etwas bewirkt.

Und ein Aspekt fällt mir noch dazu ein: Nur weil kein Riesenspektakel um etwas gemacht wird, heißt es noch lange nicht, dass es unbedeutend ist. Nur weil wir nicht bemerken, welchen Einfluss die Philosophie auf unser Tun haben, heißt das noch lang nicht, dass dieser Einfluss nicht stattfindet.
Alles was wir tun orientiert sich an unseren inneren Wertmaßstäben, ob wir es bewusst tun oder nicht. Die Philosophie könnte das dann schön beschreiben, aber wenn das nicht geschieht, ist es dennoch schon so getan.

Schönen Sonntag!
:blume1:
lilith
 
AW: Philosophie in unserer Zeit

jing6 schrieb:
Soetwas ist dann natürlich doch ein Missstand. Aber ein gegensätzlicher, als der bisher angesprochene. In den philosophischen Büchern, die ich gelesen habe, konnte ich soetwas nicht finden. Ich bin aber, wie ich zugeben muss, Autodidakt, sodass ich auch wenig Gelegenhaeit hatte, die Missstände der heutigen Hochschulen erleben zu dürfen. Die Habermassche Diskursethik interessiert mich und auch die Auswirkungen, die du in der deutschen Diskussionskultur davon findest. Ein Link oder vielleicht sogar eine Erläuterung währe toll.
Stets gerne zu Diensten, jing6,

ich bin zwar auch nur Laie, und die krassesten Bücher, wo selbsternannte Philosophen gegen wirkliche Philosophen wie Kant oder Adorno hetzen, habe ich ins Antiquariat gegeben. Zur Diskursethik Habermascher Prägung habe ich gerade einen neuen Diskussionsstrang eröffnet; falls Du Dich darüberhinaus über die Schattenseiten von Habermas' akademischer Tätigkeit interessierst, kann ich im Moment nur eine Leseempfehlung aussprechen:

Unkritische Theorie : Gegen Habermas
Herausgegeben von Gerhard Bolte
zu Klampen
ISBN 3-924245-11-8

Auch schon fünfzehn Jahre alt, aber sicherlich in jeder Hinsicht noch von Interesse.

:) Grüße, Thorsten
 
AW: Philosophie in unserer Zeit

Danke für deine Ausführung. Ich habe sie mit Hochspannung gelesen und werde jetzt dazu was schreiben. Dafür einen neuen Thread anzufangen war eine gute Idee. Wäre ja zu speziell hier. Auch über den Buchtipp habe ich mich gefreut, obwohl ich es mir zumindest die nächste Zeit wohl nicht kaufen werde.

:)

nette Grüße
J.
 
AW: Philosophie in unserer Zeit

Hallo jing6,

das von Dir angesprochene Buch "Zorn und Zeit" war ebenfalls ein guter Tipp, ich merke mir das, habe aber derzeit anderes auf der Agenda. Wenn Dir ein Wort zu Habermas (den ich ja nur in der gebotenen Kürze zitieren konnte, die "Theorie des kommunikativen Handelns" umfasst immerhin 1200 Seiten) einfällt, freue ich mich -

- Thorsten
 
AW: Philosophie in unserer Zeit

"... Tatsache, dass das Wort Philosophie oft trivialisiert wird, angewandt wird in Bereichen die eigentlich nichts mit der Disziplin Philosophie zutun haben ..."


Stimmt.
Deshalb halte ich persönlich nichts von einem Thread mit dem Titel "Philosophie Allgemein".
 
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AW: Philosophie in unserer Zeit

"... Tatsache, dass das Wort Philosophie oft trivialisiert wird, angewandt wird in Bereichen die eigentlich nichts mit der Disziplin Philosophie zutun haben ..."


Stimmt.
Deshalb halte ich persönlich nichts von einem Thread mit dem Titel "Philosophie Allgemein".

Ups, da hast du dich verlesen! " Philosophie in unserer Zeit", lautet der Titel. Es geht also darum, wodurch sich die heutige Philosophie gegenüber der anderer Tage auszeichnet.
 
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