Ich werde dir deine Fragen beantworten. Höre mich, oh Monarch, wie ich dir speziell die Methoden des Yogas erkläre. Die Meditation ist die wichtigste Übung der Yogis und ihre höchste Kraft. Wenn der Weise, der auf den Wegen des Yogas erfahren ist, so unerschütterlich wie ein Holzpfahl und unbeweglich wie ein Berg wird, dann sagt man, daß er im Yoga verweilt. Wenn dann niemand in ihm mehr hört, riecht, schmeckt, sieht und fühlt, wenn der Geist von allem Verlangen frei ist, wenn man keine Ziele mehr verfolgt und keine Gedanken mehr hegt, wenn dieser Körper wie ein Stück Holz verweilt (aber der Geist höchst bewußt ist), dann sprechen die Weisen vom vollkommenen Yoga. In solch einer Zeit erstrahlt der Yogi wie eine Kerze, die an einem windstillen Ort brennt. Während dieser Zeit ist man von seiner Körperlichkeit befreit und mit dem Brahman vereint. Wer solche Vollkommenheit erreicht hat, muß nicht mehr steigen oder fallen. Wenn dann der Yogi das Selbst erkennt, so entspricht das dieser völligen Einheit zwischen dem Erkennendem, dem Erkannten und der Erkenntnis, von der wir so oft sprechen.
So offenbart sich im Yoga das Selbst von selbst im Herzen der Yogis, wie eine rauchlose Flamme oder eine hellstrahlende Sonne im klaren Licht der Erkenntnis. Dieses Höchste Selbst ist ungeboren und die Essenz des Nektars der Unsterblichkeit, wie es von den hochbeseelten Brahmanen gesehen wird, die in den Veden erfahren und voller Intelligenz und Weisheit sind. Es ist kleiner als das Kleinste und größer als das Größte. Dieses Selbst wird von den Wesen nicht begriffen, obwohl es in allen wohnt. Durch die reine Vernunft allein kann es mittels der Leuchte des Denkens als Schöpfer der Welten geschaut werden. Es ist jenseits der dichten Dunkelheit und noch höher als das, was man Ishvara (Höchster Herr) nennt. Die Kenner der Veden, die alles durchschaut haben, nennen Es den Erleuchter der Dunkelheit, das reine Licht jenseits der Unwissenheit, das ohne Eigenschaften und gleichzeitig alle Eigenschaften ist. Das ist es, was man den Yoga der Yogis nennt. Was sonst gibt es noch über den Yoga zu sagen? Auf diesem Weg können die Yogis das Höchste Selbst schauen, das Unvergängliche und Unwandelbare.