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Ist das „ich“ konstant

Nymeria

New Member
Registriert
16. August 2022
Beiträge
5
Hallo zusammen

Mein Problem ist wissenschaftlich, philosophischer Natur. Es geht um das Bewusstsein und das Ich.

Ich habe (da mich dieses Problem schon lange plagt) schon sehr viel Recherche dazu gemacht. Bin aber leider zu keine Lösung gekommen, bzw. alles was ich fand deutet darauf hin, dass es kein zeitüberdauerndes „ich“ gibt.

Also von vorne die Frage:
Bin ich mein Leben lang die gleiche, also gibt es ein zeitüberdauerndes Ich (zumindest bis zum Tod meines Körpers). Falls nicht, dann sehe ich nicht warum ich meine Zukunft planen soll. Selbst die nächste Stunde, wenn das ja dann nicht mehr ich bin. Klingt erst mal sehr komisch, aber logisch gefolgert komme ich immer auf das.

Wenn ich sagen würde „ich bin mein Gehirn als Ganzes (mit seinen Erinnerungen, Erfahrungen etc.)“…

…Dann könnte ich das an der Materie festmachen, aber auch Gehirnzellen sterben ab, erneuern sich etc.
Analog mein Fahrad könnte ich ein Einzelteil ersetzen und sagen, es ist noch das gleiche Fahrrad. Aber das könnte ich so lange machen, bis ich alle Teile ausgewechselt habe, und aus den alten das urprüngliche wieder zusammensetzen. Welches ist jetzt das erste Fahrrad?

… Ich könnte es an meinen Erinnerungen festmachen, aber es kommt ja ständig neues hinzu umd vieles wird vergessen.

… ich kann es bei meinem Bewusstsein festmachen. (Was für mich auch ganz klar das plausibelste ist). Ich bin diejenige, die die verschiedenen Impulse, Gefühle, Gedanken wahrnimmt.

dann folgendes
- Split brain patienten haben bei der Trennung der beiden Gehirnhälften zwei separate Bewusstseine erzeugt. Wie kann dann das vorher ein klares „ich“ gewesen sein, wenn daraus 2 entstehen. Rettungsversuch:
Man könnte sagen, beide Bewusstsein sind die selben wie davor bis zur Trennung sind sie identisch, dann zwei nicht identisch aber zu einem Zeitpunkt in der Vergangenheit identisch mit dem Ursprung.
- Man könnte aber auch 2 Gehirne verbinden (siehe Christof Koch IIT Bewusstsein). Es wird stark davon ausgegangen, dass dies möglich ist und dass dann nicht mehr zwei Bewusstsein verhanden wären sondern 1. Und welches von den beiden wäre es dann? Oder ein neues? dann wären aber dir beiden davor tot?

Ich habe weder eine Split brain Operation hinter mir, noch vor mein Gehirn mit anderen zu verbinden… Doch diese Beispiele haben mir gezeigt, dass man nicht einfach sagen kann, da ist ein „konstanter“ Beobachter in meinem System, da sich das System ändern kann.
 
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Wichtig - wie so oft - wäre für mich zunächst einmal eine Definition von diesem "Ich".
Anscheinend setzt du Bewusstsein und das Ich gleich.
Man könnte das Bewusstsein ja auch als die Fähigkeit zum formalen Denken definieren. Den Moment, ab dem man sich als Individuum wahrnimmt. Das beginnt nämlich in der Entwicklung erst später, mit ca. Ende des 2. LJ..

Oder das Ich als Charakter, als personengebundene, individuelle Eigenschaften.

Das Leben ist ja im Fluss und auch der Mensch.

TM, ein Ich mit Bewusstsein
 
Ich lese gerade meine alten Tagebücher und merke, dass ich mich verändert habe aber trotzdem noch Dieselbe bin.
Manche Themen sind abgehakt, neue sind hinzugekommen und aus Gelerntem zog ich Konsequenzen. Ich bin also eine
sich wandelnde Wesenheit. Demnach gehört Wandlung zu mir, macht mich also aus. Das wäre wohl das Ich.
Das Bewusstsein ist meiner Meinung nach grösser als mein Ich. Es kann mich beobachten und über mich "urteilen".
Es wäre also sachlicher!
 
Das Bewusstsein ist meiner Meinung nach grösser als mein Ich. Es kann mich beobachten und über mich "urteilen".
Es wäre also sachlicher

Ich denke ich weiß was du meinst. Aber bist du dir da sicher?
Dein Bewusstsein ist ja ein Teil von dir und kann allein deshalb nicht ganz objektiv sein.
Ich würde das eher als "Das Gewissen" bezeichnen, das mit einem selbst ins Gericht geht.
Freud nannte es das Über-Ich. Die moralische Instanz. Und die ist z. t. auch abhängig davon, welche moralischen Werte erlernt wurden, wie man sozialisiert wurde. Ein anderer Teil wäre die gesellschafltiche, moralische Instanz und Wertung. Aber auch die wandelt sich.

Bestes Beispiel Homosexualität? Noch heute in der Gesellschaft moralisch durchaus nicht eindeutig.

Darum braucht es immer sehr gute ehrliche Freunde, die einem helfen die eigenen blinden Flecken zu beleuchten.
Selbstreflexion ist zwar ein großer wichtiger Schritt der vielen Menschen fehlt, aber es ist halt nur ein Anfang. Die 1. Instanz.

Als weitere Instanz ist die Fremdwahrnehmung wichtig.

Es stellt sich ja auch die Frage. Was nutzt es, wenn man weiß, ob das Ich konstant ist?
Ist das überhaupt bestrebenswert?
Es würde ja alles stehen bleiben, es fände keine Weiterentwicklung statt.

TM, wegen Selbstreflexion durch einige Höhen und Tiefen gegangen
 
... servus @Nymeria , Deine Gedanken teile ich , ... & "beobachte" drum : ... "gibt"s ( bspw. ) "Koinzidenzen" , ... & was "erkenne" ich draus ?
:-)
... aber klar ´, natürlich gibt's ( bspw. ) "Feedback" innerhalb Kognitionen , ... die sich häufig so selbstverständlich ab spielen , ... daß Mensch "sich" in der aktiven Position nicht mehr differenzieren & ( be)"urteilen" könne , ... sondern "glauben" - muß : ... sei - ich - aktiv ?
... & drum gibt's bspw. viele - hypnotische - Trix ... die Mensch nicht einmal "ab" wehren dürfe ... weil die - aktive - Position ( daher ) "ein Besitz" sei : ... dem Mensch eben "zu geben" habe : ... was "folgt" ?
... & drum - gibt's - sclaven - arbeit :
... der viele Menschen hilflos ausgeliefert sind .
:-)
... cui Bono ?


:-)
 
Vielen Dank für eure Antworten!

Wichtig - wie so oft - wäre für mich zunächst einmal eine Definition von diesem "Ich".
Anscheinend setzt du Bewusstsein und das Ich gleich.
Ja ich bin alle möglichen Definitionen durchgegangen, um das zu finden, was sich suche. Nämlich etwas das unveränderlich bleibt. Das was mir zeigt, dass es sich lohnt, mich zu entscheiden, meine Zukunft zu planen. Ich meine das nicht mal nur langfristig, auch die Entscheidung ich habe jetzt hunger also hole ich mir was zu essen, damit es mir in einer halben Stunde besser geht.
Das phänomenale Bewusstsein wäre dann wohl die beste Lösung, weil das Hungergefühl wird wahrgenommen, das Befriedigende Gefühl wenn ich daraufhin etwas esse wird wahrgenommen. Das was „wahrnimmt“. Aber was ist das und woher weiss ich, dass es in besagter halber Stunde noch das selbe ist. Ich weiss, dass es dafür (noch) keine klare wissenschaftliche Antwort gibt. Ich habe vieö darüber gelsen und versucht zu begreifen. David Chalmers „the hard problem if conscienceness“ und Christof Koch „Integrated information theory“ kenne ich ziemlich gut, liefern aber keine Antwort. Bzw. IIT zeigt mir eigentlich, dass genau auch das phänomenale Bewusstsein nicht zeitüberdauernd ist. Wie Split brain Patienten zum Beispiel zeigen.

Also das Konzept der Seele würde mich wahnsinnig glücklich machen, aber ich glaube nicht, dass es so etwas gibt. Es macht logisch für mich keinen Sinn. Ich kann nicht einfach an etwas glauben, was keine logische Grundlage hat, nur weil ich es toll fände, wenn es so wäre.
 
Ja ich bin alle möglichen Definitionen durchgegangen, um das zu finden, was sich suche. Nämlich etwas das unveränderlich bleibt.
Etwas nach vorgegeben Definitionen zu suchen, ist keine "offene" Suche. Das Ich stellt sich in jeder Minute höchstpersönlich dar, das haben die ICHS so an sich, sie zu beschreiben.
 
Nämlich etwas das unveränderlich bleibt. Das was mir zeigt, dass es sich lohnt, mich zu entscheiden, meine Zukunft zu planen.

Eines meiner größten Mankos ist, dass ich nicht sehr belesen bin. Literarisch und kulturell würde ich mich als ungebildet bezeichnen.
Aber ich habe Interesse an Menschen und Empathie.

Puhh, das klingt für mich sehr düster und resigniert. Die Suche nach etwas Beständigem, nach Halt, einer Secure Base.
Fürchte nicht die Veränderung, fürchte den Stillstand.

Oder mal anders herum.
Was versprichst du dir davon, wenn du oder ein Teil von dir unveränderlich bleibt?
Welche Vorteile hätte das für dich?

Was genau hält dich davon ab, deine Zukunft zu planen?
Hast du Wünsche, Träume, Vorstellungen davon, wie deine Zukunft aussehen könnte?

TM, mit vielen offenen Fragen
 
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Vergleiche sind nicht angebracht, wenn sie Ihr Ich zerstören. Sie sind halt so. Ja zum ICH.

Warum zerstöre ich mein Ich, wenn ich weiß, was ich nicht weiß und dazu stehe?
Wie bin ich denn deiner Meinung nach?

TM, die ihr Ich absolut ok findet, mit allen Ecken und Kanten, denn die gehören zu mir und machen mich aus und unverwechselbar
 
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