Aber zu Verbrechern?
Mit "der Liebe" ist das so eine Sache ..........
Stimmt.
Vor vielen Jahren sang Connie Francis:
Die Liebe ist ein seltsames Spiel
Sie kommt und geht
von einem zum andern...
Hier ist natürlich die romantische Liebe gemeint. Bleiben wir einen Moment bei dieser Form der Liebe. Was hier auch schon zum Ausdruck kommt, ist, dass sich die Liebe nicht beherrschen und nicht kontrollieren lässt. Liebe kann nur in Freiheit existieren. Sie lässt sich weder anbahnen noch zielstrebig organisieren und schon gar nicht festhalten. Sie ist nicht Ergebnis einer Entwicklung, sie ist ein Ereignis.
Manche berichten von der "Liebe auf den ersten Blick"; zwei bis dahin unbekannte Menschen sehen sich und verlieben sich im selben Moment. Was für ein Ereignis !!!
Andererseits berichten viele Paare, dass sie sich schon lange kennen und sich die Liebe nach und nach entwickelt hat. Das mögen sie so sehen; Fakt ist aber, dass es auch bei denen, den Moment gab, wo nach der Zeit des Unverfänglichen, die plötzliche Leidenschaft die Sicherungen durchbrennen ließ. Ab diesem Moment sagte und wusste man : "Ich liebe dich", vorher sagte man das nicht.
In sehr vielen Beziehungen gibt es keine Liebe. Entweder ging sie verloren oder es gab sie nie. Manche sind einfach zusammen, um nicht alleine zu sein, oder der Kinder wegen oder weil das einst erbaute Haus noch hoch belastet ist.
Für alle Formen der Liebe gilt, wer keine Liebe in sich hat, kann keine Liebe verschenken. Wer sich selbst nicht liebt, tut sich schwer, andere zu lieben. Ich kann nichts hergeben, was ich nicht in mir habe.
Geist (das kosmische Bewusstsein) ist formlos, Geist ist Schwingung, Geist ist schwingende Liebe. Es ist Sinn unseres Daseins, diese Schwingung aufzunehmen und in die Welt zu tragen.
Das Ziel ist, das wahre Wesen menschlicher Existenz zu erkennen, solange uns der Körper beschieden ist. Erst ab dann kann der Mensch zu seiner Bestimmung beitragen, zur Evolution des Bewusstseins.
Es geht darum, ein Bewusstsein voller Liebe im ˋHier und Jetzt´ zu erfahren. Wenn ich es erst beim körperlichen Tod erfahre, kann ich es nicht mehr leben.
Wem diese Worte zu weit weg sind, kann vielleicht zustimmen, wenn ich sage:
Wem immer ich mit Liebe und Wohlwollen begegne, wird in aller Regel liebevoll reagieren, denn der Wunsch, dass man ihm mit Liebe begegnet, ist jedem Menschen eingebrannt.
Der Satz von weiter oben:
Es ist Sinn unseres Daseins, diese Schwingung aufzunehmen und in die Welt zu tragen.
Ist deshalb bedeutend und so wichtig, weil in große Teilen dieser Welt die Chance ein solch liebevolles Bewusstsein zu entwickeln, sehr gering ist. Äußerste Armut, Hunger, früher Tod, Unterdrückung, Knechtung, Entwürdigung lassen der Entfaltung der Liebe kaum eine Chance.
An den Missständen dieser Welt etwas zu ändern, sind die gerufen, deren Lebensumstände eine freie Entfaltung in Liebe ermöglichen. Ein Bruchteil der weltweiten jährlichen Rüstungsausgaben (wenn ich mich richtig erinnere, waren es 3%) könnten den Hunger in der Welt - ein für allemal - beseitigen.
Stattdessen werden Unsummen in Rüstung und Krieg investiert und dafür auch noch moralische Begründungen herangezogen.
Gegensätze (wie die Guten und die Bösen) werden beschworen, Feindbilder werden geschaffen und gepflegt. Das "Gegeneinander" wird am Leben gehalten, anstatt zu begreifen, dass alle im selben Boot sitzen und dieses Boot schon lange kippelt.
Aber deine Frage:
"Auch Verbrecher?"
Es wird schwierig sein, solchen Menschen eine Chance zu geben, das - in sich - zu finden, was sie wahrscheinlich nie hatten (Liebe und Wärme). Wer einmal bestimmte Hemmschwellen überschritten hat, ist nur schwer zurückzuholen. Und das soziale Klima in Haftanstalten ist nicht unbedingt das Optimum für Besinnung.
Lieben werden die Opfer und die Gesellschaft einen Verbrecher nicht. Aber Verteufeln und Ausgrenzen ist auch keine Lösung. Es gibt einen Weg der sinnvoll scheint: Vergebung ist eine Chance, die dem Opfer selbst, dem Täter und der Welt gut tut. Rache ist das schlimmste und dümmste wozu sich ein Opfer oder auch die Gesellschaft hinreißen lassen sollte.
Psychische Störungen bis hin zur Unzurechnungsfähigkeit, schwieriges Thema. Aber auch hier kann sicher nur etwas erreicht werden, wenn Betroffene das Wohlwollen der behandelnden Ärzte und (wenn möglich) die Liebe der Nächsten spüren.
LG * Helmfried