AW: Israels blutige Geschichte
Ein Kleiner Nacht-Mord:
Wie israelische Führer für Wählerstimmen morden (lassen)
Von Gilad ATZMON, Israeli
Um die jüngste zerstörerische mörderische Israelische Expedition nach Gaza begreifen zu können, muss man zunächst die Israelische Identität in der Tiefe verstehen, und damit ihren inhärenten Hass auf alles Nichtjüdische im Allgemeinen und alles Arabische im Besonderen.
Diesen Hass finden wir aufgeschrieben in Israelischen Lehrbüchern, er wird gepredigt von den politischen Führern, er wird praktiziert in ihren Handlungen, er ist gedeckt durch die Kulturschaffenden, selbst innerhalb der sogenannten "Israelischen Linken". Ich wuchs auf im Israel der 1970er Jahre; Menschen meiner Generation sind heute die Führer der Israelischen Armee, Politik, Wirtschaft, der Universitäten, und der Künste.
Uns wurde eingetrichtert, dass "ein guter Araber ein toter Araber" sei. Ein paar Wochen, bevor ich Anfang der 1980er Jahre in die IDF ging, erklärte der damalige Generalstabschef General Rafael Eitan,
Araber seien "versteinerte Küchenschaben in einer Flasche". Er kam damit ebenso durch wie später mit der Ermordung Tausender libanesischer Zivilisten im Ersten Libanonkrieg. In einem Wort: Israelis schaffen es, einen Mord zu begehen, und dann davonzukommen.
Zum Glück für mich, und aufgrund von Gründen, die weit außerhalb meines Fassungsvermögens liegen, erwachte ich eines Tages aus diesem Hebräischen Todestraum. Zu einem bestimmten Zeitpunk verließ ich den Jüdischen Staat, entzog ich mich der Jüdischen Hasspredigt, war ich zu einem Opponenten des Jüdischen Staates und jedweder anderen Form Jüdischer Politik geworden. Wie auch immer bin ich völlig davon überzeugt, dass es meine hauptsächliche Pflicht ist, jeden Lernwilligen darüber aufzuklären, wogegen wir hier aufstehen. Insofern der Zionismus dazu da war, Juden zu transferieren und "ihnen einen eigenen Staat zu geben", was sie zu einen Volk unter anderen gemacht hätte, ist er kläglich gescheitert. Insofern der Zionismus Israelische Babarei ist, wie wir sie diese Woche erleben, und wie wir sie zu viele Male zuvor schon gesehen haben, ist er weit schlimmer als blosse Bestialität.
Er mordet um des Mordens willen. Und dies wahllos. Es gibt nicht viele Menschen im Westen, die sich im Klaren sind darüber, dass das verwüstende Faktum der Ermordung von Arabern im Allgemeinen und von Palästinensern im Besonderen ein sehr effektives Rezept der Israelischen Politik ist. Die Israelis sind in der Tat konfuse Menschen. So sehr sie sich selbst als "Shalom-suchende" Nation sehen (und auch so gesehen werden wollen)1, so sehr lieben sie es, von Politikern geführt zu werden, die eine bemerkenswerte Zahl an ungesetzlichen mörderischen Aktivitäten vorweisen können. Ob es nun Sharon, Rabin, Begin, Shamir oder Ben Gurion war: es gefällt Israelis, wenn ihre "demokratisch gewählten Führer" kriegerische Falken sind mit bluttriefenden Händen, die imponierende Zahlen von Verbrechen gegen die Menschheit vorweisen können. Weihnachten in Gaza, Petoro (Venezuela) Uns trennen noch ein paar Wochen von einer Wahl in Israel, und es scheint, dass beide Kandidaten für die Premierministerschaft, Aussenministerin Tzipi Livni (Kadima) und Verteidigungsminister Ehud Barak (Labour), getreu hinter dem Likud-Kandidaten, dem notorischen Falken Benjamin (Bibi) Netanyahu, hertrotten. Livni und Barak brauchen ihren kleinen Krieg. Sie beide müssen den Israelis beweisen, dass sie es verstehen, eine Massenschlachtung zu beginnen. Beide, Livni wie Barak, müssen den Israelischen Wähler mit realen Bildern einer verheerenden Schlachterei versehen, auf dass die Israelis ihrer Führerschaft vertrauen können. Dies ist ihre einzige Chance gegen Netanyahu.
Offenkundig werfen Livni und Barak Tonnen von Bomben auf Palästinensische Zivilisten, Schulen und Hospitäler, weil dies genau das ist, was die Israelis sehen wollen. Unglücklicherweise sind Israelis nicht gerade eben bekannt für Anstand und Erbarmen.
Stattdessen sind sie beruhigt durch Vergeltung und Rache, und erregt durch ihre eigene Brutalität. Als der ehemalige Israelische Luftwaffenoberbefehlshaber Dan Halutz gefragt wurde, was er beim Abwerfen einer Bombe auf ein dichtbesiedeltes Viertel in Gaza fühlte, war seine Antwort kurz und präzise: "Es fühlt sich an wie ein leichter Stoss auf dem rechten Kotflügel." Dan Halutzens kalte tödliche Art genügte, um ihm seine Beförderung zum Generalsabschef der IDF kurz darauf zu sichern. Es war besagter General Halutz, der die Israelische Armee in den Zweiten Libanonkrieg führte, es war dieser Mann, der die Zerstörung der Libanesischen Infrastruktur und weiter Teile von Beirut fortsetzte.
Ersichtlich ist es so in der Israelischen Politik, dass Arabisches Blut sich in Wählerstimmen übersetzt. Es wäre offenkundig sehr vernünftig, Livni, Barak und den derzeitigen IDF-Generalstabschef Ashkenazi des Mordes Ersten Grades [= Vorsätzlicher Mord; Anmerkung des übersetzers], des Begehens von Verbrechen gegen die Menschheit und des offenkundigen Bruches der Genfer Konvention anzuklagen. Aber es wäre sehr viel gescheiter, in Rechnung zu stellen, dass Israel eine "Demokratie" ist.
Livni, Barak und Ashkenazi geben den Israelis, was diese haben wollen: es wird Arabisches Blut genannt, und es muss in grossen Mengen kommen. Diese fortgesetzte Mordpraxis, begangen von Israelischen Politikern, bezieht sich auf die Israelische Bevölkerung als Ganze weit eher als auf eine paar Politiker und Generäle. Wir haben es hier mit einer barbarischen Gesellschaft zu tun, die politisch angetrieben ist durch Blutdürstigkeit und mörderische Neigungen. Es darf hier keinen Irrtum geben; es ist hier kein Platz für solche Leute unter den Nationen der Erde.Es ist dies eine wichtige Frage, warum die Israelis als Volk so weit entfernt sind von jedweder Art von Humanismus. -> Die grosszügigen und naiven Humanisten unter uns mögen argumentieren, dass die Shoah eine tiefe Narbe in der Israelischen Seele hinterlassen habe. Dies mag erklären, warum die Israelis gerade diese Erinnerung so obsessiv kultivieren, mit Unterstützung ihrer Diaspora-Brüder und -Schwestern. Die Israelis sagen "niemals wieder", und was sie meinen, ist, dass Ausschwitz sich nicht wiederholen solle, was ihnen dann erlaubt, die Palästinenser für die von den Nazis begangenen Verbrechen zu bestrafen. -> Die Realisten unter uns akzeptieren dieses Argument inzwischen nicht mehr. Sie beginnen nun zu akzeptieren, dass es mehr als plausibel ist, dass die Israelis so unglaublich brutal sind, weil sie nun einmal so sind.
Dies geht weit über Rationalität oder pseudo-analytische Annahmen hinaus. Sie sagen: "So sind die Israelis nun einmal, und wir können nicht viel dagegen tun." Die Realisten unter uns kommen dahin, zu begreifen, dass Morden etwas ist, was die Israelis als Sinn des Jüdisch-Seins verstehen. Ernsthaft kommen nun viele von uns dahin, dass sie zugeben, dass es kein alternatives säkulares Jüdisches Wertesystem gibt, welches das mörderische Hebräische Wertesystem ersetzen könnte.
Der Jüdische Staat ist da, um zu beweisen, dass Jüdische Nationale Autonomie ein inhumanes Konzept ist.Ich wuchs auf im Israel der Zeit nach 1967. Ich wurde erzogen im Gefolge des Israelischen mythischen Sieges, wir wurden gedrillt, den "Israeli, der aus der Hüfte schiesst" zu bewundern, das Einsatzkommando, das sein automatisches Uzi-Gewehr in Richtung der Araber abfeuert und es schafft, gegen 4 Armeen in gerade einmal 6 Tagen zu gewinnen. Es brauchte vermutlich zwei Jahrzehnte zu lange, um zu verstehen, dass der Israeli, der "aus der Hüfte schiesst", tatsächlich der Meister des wahllosen Mordens ist. Barak war einer dieser Helden von 1967, er war ein Meister des wahllosen Mordens. Anscheinend hat das Israelische Kabinett soeben seinen Plan für den grössten überfall auf Gaza seit 1967 gebilligt. Livni ist in etwa in meinem Alter; wie wir aus den Nachrichten erfahren, macht sie die Botschaft sich zu eigen. Sie erwirbt nun die notwendigen Empfehlungsschreiben, um fortan als wahlloser Mörder durchzugehen. Beide, Livni wie Barak, nehmen Israel und Palästina mit in eine Wahlkampagne des Schlachtens. Arabisches und Palästinensisches Blut ist der Treibstoff der Israelischen Politik. Ich darf Livni und Barak mitteilen, dass es ihnen in den Umfragen nicht helfen wird. Netanyahu ist von Natur aus ein authentischer Falke.
Er braucht nicht vorzugeben, ein Mörder zu sein, und so sehr ich ihn auch verachte, so hat er erst noch einmal Israel in den Krieg zu führen. Er versteht besser als die beiden anderen, welcher Abschreckungskräfte es hier bedarf.
Man verwechsele bitte nicht "shalom" mit "peace" (= englisch für "Frieden") oder "salam" (= arabisch für "Frieden"). Während "peace" und "salam" sich auf Aussöhnung und Kompromiss beziehen, meint "shalom" Sicherheit für die Juden auf Kosten der sie umgebenden Nachbarschaft.
AUTOR: Gilad ATZMON Übersetzt von Samy Yildirim
http://www.tlaxcala.es/pp.asp?reference=6716&lg=de