Sunnyboy
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- Registriert
- 10. März 2005
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- 542
AW: Israels blutige Geschichte
Hallo Andreas.
Ich klage nicht, dass habe ich schon lange aufgegeben (eigentlich schlimm.). Ich wollte nur nocheinmal daran erinnern, dass es hier um Menschen geht.
"Die bösen Palästinenser, die armen Israelis. Oder:
"Die armen Palästinenser, die bösen Israelis."
Das bringt uns genauso wenig weiter wie das Klagen.
Dass Israel sich verteidigt und verteidigen muss ist auch mir klar.
(Im übrigen möchte ich betonen, dass ich nicht zu den "Israelgegnern" gehöre, ich bin sogar ein großer Fan der israelischen wie der jüdischen Kultur und würde Israel gerne einmal kennenlernen- müsste ich nicht Angst haben, dass mir dort der Kopf von den Schultern geschossen wird.)
Allerdings: In Israel nur ein Opfer zu sehen, ist anachronistisch.
Was tut Israel für die Flüchtlinge in den palästinensischen Flüchtlingslagern?
Scheinbar ist es nicht viel.
Dabei sollte Israel eigentlich Verantwortung für diese Menschen übernehmen, denn sie wurden erst zu Flüchtlingen, als der Staat Israel geründet wurde.
Man kann nicht einfach einen Staat gründen und die vorherige Bevölkerung in Lagern sich selbst überlassen.
Dann kommen nämlich die Aufpeitscher der anderen Seite und kümmern sich um die Bevölkerung, mit dem Ergebnis, dass diese als Dankeschön zulässt, dass ihre Kinder zu Selbstmordattentätern ausgebildet werden.
Das gleiche sieht man doch auch im Libanon: Als sich die Israelis nach dem ersten Krieg mit dem Libanon aus dem Süden des Landes zurückzogen, hinterließen sie eine kaputte Infrastruktur.
Hätten sie diese wieder aufgebaut, und hätten sie die Armut und Not, die aus diesem Krieg hervorgegangen ist gelindert, hätten sie vielleicht ein besseres Verhältnis zu den Libanesen schaffen können, denn der Libanon ist ein verhältnismäßig liberales und friedlich gesinntes Land.
Doch das Chaos im Südlibanon blieb, und so übernahm es die Hisbollah sich um die verarmte Bevölkerung zu kümmern, mit dem gleichen Ergebnis wie in Palästina.
Und wo wir gerade im Libanon sind:
Auch mit der internationalen Hilfe scheint Israel Probleme zu haben:
Zweimal kam es bekanntlich schon beim Hilfseinsatz der deutschen Bundeswehr zu (wenn auch folgenlosen) Zwischenfällen. Angeblich ein Versehen, was ich persönlich nicht glaube. Vielmehr handelt es sich meiner Meinung nach um den Versuch, deutlich zu machen, wer im Nahen Osten das sagen hat.
Ein Vorfall fand sogar im libanesischen Luftraum statt, also in einem Gebiet, wo die Israelis gar nichts mehr zu suchen haben. Wäre es ein libanesisches Flugzeug im israelischen Luftraum gewesen, ich bin mir sicher, Israel hätte (zu recht!) militärisch reagiert.
Wenn Israel Interesse am Frieden hat, warum dann diese Provokationen, frage ich mich?
Israel kann niemals seine Existenz mit Gewalt sichern. Militärische Mittel sind sicherlich ein Mittel bei direkter Gefahr, die nach einem gelungenen Militärschlag beseitigt ist. In Israel ist aber praktisch seit Beginn des Staates Krieg. Dieser Zustand ist schon lange chronisch.
Wenn es Israel dagegen gelingt, die Bevölkerung der arabischen Staaten und der Palästinensergebiete für sich zu gewinnen, dann könnten sie die Terrororganisationen und Fanatiker austrocknen, denn ich glaube nicht, dass ein Großteil der Araber noch gegen Israel sein wird, wenn Israel auch für sie Vorteile bringt.
Der Schlüssel zum Frieden im Nahen Osten liegt mMn nicht im militärischen Sieg irgendeiner Seite, denn den wird es niemals geben, sondern in der Änderung der Lebensverhältnisse der einfachen Menschen.
Auch wenn Israel sich von ihnen bedroht sieht, muss es den Arabern helfen.
Auch wenn sich dann dennoch ein Palästinenser in Israel in die Luft sprengt, müssen die Israelis fortfahren, die Palästiner und Araber zu unterstützen. Ihnen eine Infrastruktur aufbauen (denn die korrupten und fanatisierten Machthaber in Palästina werden dass alleine nie auf die Reihe kriegen).
Sie nicht mehr daran hindern in Israel ihr Geld zu verdienen.
Das wird hart sein. Es wird demütigend sein, die Menschen zu unterstützen, die einen ins Meer jagen wollen. Und es wird Rückschläge geben.
Doch es wird unausweichlich sein.
Und mit der Zeit wird in Palästina eine neue Generation heranwachsen. Eine, die die Israelis nicht mehr als Besatzer erlebt, sondern als Helfer.
Dann, wenn eines Tages Israelis und Palästinenser wieder auf einer Augenhöhe sind, dann wird auch eine Kommunikation zwischen den Menschen möglich sein.
Ein wohlhabendes, selbstbewusstes, freies Israel und ein wohlhabendes, selbstbewusstes, freies palästinensisches Volk werden dann irgendwann der Ausgangspunkt für einen friedlichen Nahen Osten sein.
Mfg,
Sunnyboy
PS: Ich spreche hier bewusst nur von dem, was Israel tun kann anstatt Krieg zu führen. Ich weiß, dass wahrscheinlich das Argument nicht lange auf sich warten lassen wird, dass auch die Palästinenser einen Beitrag leisten müssen.
Das ist mir klar und ich stimme dem voll und ganz zu.
Doch Israels Hilfe für die arabische Zivilbevölkerung muss unabhängig von der Politik in den Palästinensergebieten und den arabischen Nachbarstaaten geschehen, aller Feindseligkeiten zum Trotz.
Nur so kann es Zugang zu der Zivilbevölkerung finden.
Hallo Andreas.
Ich klage nicht, dass habe ich schon lange aufgegeben (eigentlich schlimm.). Ich wollte nur nocheinmal daran erinnern, dass es hier um Menschen geht.
"Die bösen Palästinenser, die armen Israelis. Oder:
"Die armen Palästinenser, die bösen Israelis."
Das bringt uns genauso wenig weiter wie das Klagen.
Dass Israel sich verteidigt und verteidigen muss ist auch mir klar.
(Im übrigen möchte ich betonen, dass ich nicht zu den "Israelgegnern" gehöre, ich bin sogar ein großer Fan der israelischen wie der jüdischen Kultur und würde Israel gerne einmal kennenlernen- müsste ich nicht Angst haben, dass mir dort der Kopf von den Schultern geschossen wird.)
Allerdings: In Israel nur ein Opfer zu sehen, ist anachronistisch.
Was tut Israel für die Flüchtlinge in den palästinensischen Flüchtlingslagern?
Scheinbar ist es nicht viel.
Dabei sollte Israel eigentlich Verantwortung für diese Menschen übernehmen, denn sie wurden erst zu Flüchtlingen, als der Staat Israel geründet wurde.
Man kann nicht einfach einen Staat gründen und die vorherige Bevölkerung in Lagern sich selbst überlassen.
Dann kommen nämlich die Aufpeitscher der anderen Seite und kümmern sich um die Bevölkerung, mit dem Ergebnis, dass diese als Dankeschön zulässt, dass ihre Kinder zu Selbstmordattentätern ausgebildet werden.
Das gleiche sieht man doch auch im Libanon: Als sich die Israelis nach dem ersten Krieg mit dem Libanon aus dem Süden des Landes zurückzogen, hinterließen sie eine kaputte Infrastruktur.
Hätten sie diese wieder aufgebaut, und hätten sie die Armut und Not, die aus diesem Krieg hervorgegangen ist gelindert, hätten sie vielleicht ein besseres Verhältnis zu den Libanesen schaffen können, denn der Libanon ist ein verhältnismäßig liberales und friedlich gesinntes Land.
Doch das Chaos im Südlibanon blieb, und so übernahm es die Hisbollah sich um die verarmte Bevölkerung zu kümmern, mit dem gleichen Ergebnis wie in Palästina.
Und wo wir gerade im Libanon sind:
Auch mit der internationalen Hilfe scheint Israel Probleme zu haben:
Zweimal kam es bekanntlich schon beim Hilfseinsatz der deutschen Bundeswehr zu (wenn auch folgenlosen) Zwischenfällen. Angeblich ein Versehen, was ich persönlich nicht glaube. Vielmehr handelt es sich meiner Meinung nach um den Versuch, deutlich zu machen, wer im Nahen Osten das sagen hat.
Ein Vorfall fand sogar im libanesischen Luftraum statt, also in einem Gebiet, wo die Israelis gar nichts mehr zu suchen haben. Wäre es ein libanesisches Flugzeug im israelischen Luftraum gewesen, ich bin mir sicher, Israel hätte (zu recht!) militärisch reagiert.
Wenn Israel Interesse am Frieden hat, warum dann diese Provokationen, frage ich mich?
Israel kann niemals seine Existenz mit Gewalt sichern. Militärische Mittel sind sicherlich ein Mittel bei direkter Gefahr, die nach einem gelungenen Militärschlag beseitigt ist. In Israel ist aber praktisch seit Beginn des Staates Krieg. Dieser Zustand ist schon lange chronisch.
Wenn es Israel dagegen gelingt, die Bevölkerung der arabischen Staaten und der Palästinensergebiete für sich zu gewinnen, dann könnten sie die Terrororganisationen und Fanatiker austrocknen, denn ich glaube nicht, dass ein Großteil der Araber noch gegen Israel sein wird, wenn Israel auch für sie Vorteile bringt.
Der Schlüssel zum Frieden im Nahen Osten liegt mMn nicht im militärischen Sieg irgendeiner Seite, denn den wird es niemals geben, sondern in der Änderung der Lebensverhältnisse der einfachen Menschen.
Auch wenn Israel sich von ihnen bedroht sieht, muss es den Arabern helfen.
Auch wenn sich dann dennoch ein Palästinenser in Israel in die Luft sprengt, müssen die Israelis fortfahren, die Palästiner und Araber zu unterstützen. Ihnen eine Infrastruktur aufbauen (denn die korrupten und fanatisierten Machthaber in Palästina werden dass alleine nie auf die Reihe kriegen).
Sie nicht mehr daran hindern in Israel ihr Geld zu verdienen.
Das wird hart sein. Es wird demütigend sein, die Menschen zu unterstützen, die einen ins Meer jagen wollen. Und es wird Rückschläge geben.
Doch es wird unausweichlich sein.
Und mit der Zeit wird in Palästina eine neue Generation heranwachsen. Eine, die die Israelis nicht mehr als Besatzer erlebt, sondern als Helfer.
Dann, wenn eines Tages Israelis und Palästinenser wieder auf einer Augenhöhe sind, dann wird auch eine Kommunikation zwischen den Menschen möglich sein.
Ein wohlhabendes, selbstbewusstes, freies Israel und ein wohlhabendes, selbstbewusstes, freies palästinensisches Volk werden dann irgendwann der Ausgangspunkt für einen friedlichen Nahen Osten sein.
Mfg,
Sunnyboy
PS: Ich spreche hier bewusst nur von dem, was Israel tun kann anstatt Krieg zu führen. Ich weiß, dass wahrscheinlich das Argument nicht lange auf sich warten lassen wird, dass auch die Palästinenser einen Beitrag leisten müssen.
Das ist mir klar und ich stimme dem voll und ganz zu.
Doch Israels Hilfe für die arabische Zivilbevölkerung muss unabhängig von der Politik in den Palästinensergebieten und den arabischen Nachbarstaaten geschehen, aller Feindseligkeiten zum Trotz.
Nur so kann es Zugang zu der Zivilbevölkerung finden.
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