• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Heidegger und die Politik (noch einmal)

Werbung:
Nun dem Heidegger von Sein und Zeit geht es in seiner "Daseinsanalyse" um die Struktur der menschlichen Existenz, des menschlichen Lebens allgemein. Heidegger spricht dabei nur von der Struktur der "Existenz"m bzw. des "Daseins".

Die der Materie oder die des Geistes?

Nun Heidegger argumentiert von der Struktur her, d.h. von der Struktur der menschlichen Existenz her, die für alle Menschen gleich ist.

Die müßte dann auch für mich gelten und das müssen Sie beweisen.

Der Beweis steht noch aus. Eine menschliche Existenz könnte ja auch eine gescheiterte Existenz sein, wie zum Beispiel Heidegger. Die an den menschlichen Ansprüchen gescheiterte Existenz, ist die materiell oder geistig?


Nun dem Heidegger von Sein und Zeit geht es in seiner "Daseinsanalyse" um die Struktur der menschlichen Existenz, des menschlichen Lebens allgemein. Heidegger spricht dabei nur von der Struktur der "Existenz"m bzw. des "Daseins".

Das beantwortet meine Fragen nicht. Ist die Struktur der Existenz eine materielle oder eine geistige?
 
Und hier wird es nochmal zur Abwechslung politisch-philosophisch ( aus einem Brief an seinen Bruder Fritz Heidegger vom 17. Februar 1945):

Quelle: Heidegger und der Antisemitismus, Herder Verlag 2016, S.122

"Der Einbruch der asiatischen Steppe? Nein! Sondern die ins Riesenhafte losgelassene Rückflut des neuzeitlich Europäischen über Europa zur Vollendung der Selbstzerstörung seines Wesens. Die Technik, die Politik, die Kriegsführung zeigt keine Spur des <Asiatischen>; sie zeigen aber den großen Stil der unbedingten Einheitlichkeit des Willens zum Willen, der seine eigene Bedingungen in der größtmöglichen <Einfachheit> der Formen und Vollzüge zur Wirkung bringt.
Daß Europa sich in dieser Rückflut noch nicht selbst erkennen und es noch nicht wahrhaben kann, daß jetzt <nur> der in seiner Mitte aufgestandene Geist der neuzeitlichen Metaphysik über es selbst die letzten Triumphe <feiert>- was ist dies?"

An die nun zum Teil veröffentlichte briefliche Korrespondenz mit seinem Bruder Fritz, kann man ja sehen, wie Heidegger politisch-philosophisch zu dieser Zeit gedacht hat. Das noch als "kleine" Ergänzung.
beeindruckender text - danke dafür. was meint er genau mit neuzeitlicher metaphysik ? ist das irgenwo erläutert?
 
Die der Materie oder die des Geistes?



Die müßte dann auch für mich gelten und das müssen Sie beweisen.

Der Beweis steht noch aus. Eine menschliche Existenz könnte ja auch eine gescheiterte Existenz sein, wie zum Beispiel Heidegger. Die an den menschlichen Ansprüchen gescheiterte Existenz, ist die materiell oder geistig?




Das beantwortet meine Fragen nicht. Ist die Struktur der Existenz eine materielle oder eine geistige?
die struktur des menschlicen daseins! wer immer noch nicht die geringste vorstellung hat was allgemein in der philosophie unter "sein" verstanden wird der sollte sich die frage stellen was er in philosophischen foren verloren hat... es ist in der tat nicht immer einfach in bezug zur eigenen struktur der menschlichkeit sich bei gewissen individien ähnlichkeiten einzugestehen...
 
wer immer noch nicht die geringste vorstellung hat was allgemein in der philosophie unter "sein" verstanden wird

Nu fallens doch nicht mit der Tür ins Haus!

Der Mensch ist das Maß aller Dinge, den Rest kennen Sie ja wohl, nicht wahr? Auch in der Philosophie ist 'sein' ein Hilfzeitwort. Ist doch klar, oder?

Dass Sein der Dinge besteht in deren Wahrgenommenwerden und da wird man sich entscheiden müssen, geistig und/oder materiell. Dementsprechend ist die Rede von einem ontologischen Monismus oder einem ontologischen Dualismus. Ist doch klar, oder?
 
Nu fallens doch nicht mit der Tür ins Haus!

Der Mensch ist das Maß aller Dinge, den Rest kennen Sie ja wohl, nicht wahr? Auch in der Philosophie ist 'sein' ein Hilfzeitwort. Ist doch klar, oder?

Dass Sein der Dinge besteht in deren Wahrgenommenwerden und da wird man sich entscheiden müssen, geistig und/oder materiell. Dementsprechend ist die Rede von einem ontologischen Monismus oder einem ontologischen Dualismus. Ist doch klar, oder?
es macht wenig sinn die struktur des seins ausschliesslich von der grammatik her erfassen zu wollen .... ebenso ist ein plazieren von kompliziert erscheinenden fremdwörtern im text kein wirkliches mass für ein verständniss .

warum ist dir das "Wahrgenommenwerden" eigentlich so außerordentlich wichtig ?
 
beeindruckender text - danke dafür. was meint er genau mit neuzeitlicher metaphysik ? ist das irgenwo erläutert?


Ja ich glaube , das erläutert er an einigen Stellen seines Textes. Das ist ähnlich wie der Unterschied zwischen antiker Philosophie und neuzeitlicher Philosophie (beginnend mit Descartes).

Er unterscheidet da auch zwischen antiker Metaphysik , die er mit Platon und Aristoteles beginnen lässt (betrifft also nicht die Vorsokratiker) und neuzeitlicher Metaphysik (wo es um den Subjekt Gedanken unter anderem geht> siehe Descartes z.B. oder Kant).

Heidegger denkt halt sehr "philosophiegeschichtlich". Deshalb spricht er auch von der "Seinsgeschichte" und denkt quasi in Epochen.

Was konkrete Stellen anbetrifft , müsste ich noch suchen.
 
Nu fallens doch nicht mit der Tür ins Haus!

Der Mensch ist das Maß aller Dinge, den Rest kennen Sie ja wohl, nicht wahr? Auch in der Philosophie ist 'sein' ein Hilfzeitwort. Ist doch klar, oder?

Dass Sein der Dinge besteht in deren Wahrgenommenwerden und da wird man sich entscheiden müssen, geistig und/oder materiell. Dementsprechend ist die Rede von einem ontologischen Monismus oder einem ontologischen Dualismus. Ist doch klar, oder?


Nun aus Heideggers Sicht ist das "Sein" das Grundthema der Philosophie und diese ein Denken des Seins. Philosophie ohne Bezug zum Sein, wäre nicht Philosophie.
 
Werbung:
Die der Materie oder die des Geistes?

Das "Dasein", die "Existenz" wird bei Heidegger nicht materiell gedacht , soweit ich sehe.

Dazu heißt es: Dasein "ist wesentlich mitbestimmt nicht nur durch das, was man als Geist bezeichnet, und nicht nur durch das, was man Leben nennt, sondern worauf es ankommt ist die ursprüngliche Einheit eines Menschen (GA 3, S.289f)

und : dass "der Mensch aus Leib -Seele-Geist besteht, sagt nicht viel" (GA 65, S.50) , der Geist ist "nur Folge der Aufstockung der Tierheit" (GA 66, S.138).

und weiter:

Den Geist gilt es als "ursprünglich gestimmte, wissende Entschlossenheit zum Wesen des Seins" zu begreifen (GA 16, S.112)

und zu guter letzt : "Das Wesen des Menschen aus dem Da-sein denken (nie mehr: weder als Geist, noch als Vernunft- noch als Leib) " > GA 69, S.150

Wie sie sehen, denkt Heidegger hier in Bezug zum menschlichen Dasein nicht mehr mit den Kategorien "Geist" oder "Materie" . Für ihn wäre Ihre Frage daher nicht wirklich sinnvoll.


Die müßte dann auch für mich gelten und das müssen Sie beweisen.

Nun Heidegger geht davon , dass seine Analysen in Sein und Zeit für jedes menschliche Leben im Grunde gilt und das alle Menschen dieselbe Existenzstruktur haben. Insofern würde er sagen, dass dies auch für Sie gilt. Er "beweist" das allerdings nicht in Sein und Zeit, soweit ich sehe. Insofern müssten Sie sich in der Hinsicht an Heidegger kritisch wenden und fragen , ob er das "beweisen" kann. Ich habe nicht den Eindruck, dass er das macht in SuZ , sondern eben von gewissen "Gegebenheiten" einfach ausgeht, die für alle eben gleich gelten. Das kann man natürlich anders sehen und dann eben auf die Unterschiedlichkeiten/Individualitäten der verschiedenen menschlichen Existenzen pochen, so wie Sie das ja hier tun....

Der Beweis steht noch aus. Eine menschliche Existenz könnte ja auch eine gescheiterte Existenz sein, wie zum Beispiel Heidegger. Die an den menschlichen Ansprüchen gescheiterte Existenz, ist die materiell oder geistig?

Sollte man Heidegger denn als "gescheiterte" Existenz so leicht bezeichnen ? Ich sehe das etwas anders. Er hat ja ein philosophisches Werk geschaffen, was ja heute noch gelesen wird und er hat eben philosophische Neuerungen eingeführt. Ich würde das in der Hinsicht ganz anders sehen. Materiell ist Heidegger jedenfalls nicht "gescheitert" , und ich würde auch nicht sagen philosophisch-geistig. Denn seine "Philosophie" ist immer noch mehr als "lesenswert". Das ist mein Standpunkt dazu.



Das beantwortet meine Fragen nicht. Ist die Struktur der Existenz eine materielle oder eine geistige?


Die Struktur der Existenz darf nicht von den (metaphysischen) Kategorien "Geist" oder "Materie" her gedacht werden.

"Das Wesen des Menschen aus dem Da-sein denken (nie mehr: weder als Geist, noch als Vernunft- noch als Leib) "


Es ist bei Heidegger so, dass der Mensch auf das Sein bzw. Dasein bezogen gedacht wird. Heidegger nennt ja sein Vorgehen in Sein und Zeit "Fundamentalontologie". Aber soweit erstmal.

Heidegger denkt da eben in "anderen" Kategorien als Sie, wenn man das mal so sagen darf... :morgen:
 
Zurück
Oben