Ferenc, Du persönlich siehst also einen "Gottesbeweis" als ein Paradoxon an.
So ähnlich wie etwa die Unendlichkeit/Endlichkeit von Zeit und Raum.
Folglich als eine Überforderung unseres Verstandes.
Da haben es die Tiere doch echt leichter; sie haben solche Fragen nicht.
Wäre es nicht besser, ein Tier zu sein?
Ganz gewiss eine gänzliche Überforderung unseres Verstandes, und betreibt man es trotzdem, ein kindlich kindisches einfältiges Spiel ohne jede Substanz.
Die wunderbar klugen und subtilsten Gedanken zu dem Thema habe ich beim chinesischen Alten gelesen, diese wenigen Zeilen liegen in ihrem behutsamen heran tasten, an etwas was sich uns auf immer entziehen wird, weit über jedem vermessenen pfäffischen Gottes Geschwätz:
Sein und Nichtsein sind ungetrennt durcheinander,
ehe Himmel und Erde entstehen,
So still, so leer!
Allein steht es und kennt keinen Wechsel.
Es wandelt im Kreis und kennt keine Unsicherheit.
Man kann es fassen als die Mutter der Welt.
Ich weiß seinen Namen nicht.
Ich bezeichne es als Sinn.
Mich mühend seine Art zu künden,
nenne ich es Groß.
Groß, damit meine ich: immer im Flusse.
Immer im Flusse, damit meine ich: in alle Ferne.
In alle Fernen, damit meine ich: in sich zurückkehrend.
Laotse, Tao de King, Das Buch des Alten von Sinn und Leben