Ferenc
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Joachim,
deine These "Gott ist grundsätzlich weder beweisbar, noch widerlegbar." ist falsch. Ich habe einen Beweis für die Nichtexistenz eines jüdisch-christlich-islamischen Gottes.
Ich muss dazu sagen, dass dieser Beweis nur bei einem monotheistischen Gottesbild seine Wirkung erzielt und wer diesen Beweis widerlegen möchte, muss zunächst die Relativitätstheorie von Albert Einstein widerlegen - Wir werden bei der Verleihung des Nobelpreises an ihn von ihm hören...
also -> Zunächst einmal ...
Kann man Nichtexistenz beweisen?
Ja. Man hat folgende Möglichkeiten:
Man zeigt, dass Eigenschaften eines Objekts zu logischen Widersprüchen führen. Es existieren keine verheirateten Junggesellen, gleichgültig, welche Logik man verwendet oder wie man das formuliert.
Modus Tollens : Man belegt, dass die zwangsläufige Folge, wenn A existiert, B ist. Kann man demonstrieren, dass B nicht der Fall ist, gibt es A nicht.
Man beweist, dass eine Behauptung unwahrscheinlich ist. Das reicht aus, von der Nichtexistenz auszugehen, obwohl man es im direkten Sinne nicht bewiesen hat.
Der folgende Beweis benutzt die erste Möglichkeit. Er demonstriert, dass die Annahme eines Schöpfergottes zu einem logischen Widerspruch führt.
Definition: Gott
Gott ist u. a. der Schöpfer aller Materie.
Das ist die grundlegende monotheistische Behauptung. Laut den Theologen soll Gott die Welt "aus dem Nichts" erschaffen haben.
Es existierte vor dem Schöpfungsakt keine Materie, das ist die Voraussetzung der Aussage.
Definition: Materie
Materie ist alles, was mit gleicher Kraft zurückschlägt, wenn man sie stößt. Materie und Energie sind, laut Relativitätstheorie, äquivalent (gleichwertig, gleichbedeutend).
Man muss wissen, dass Materie und Energie dasselbe sind. Im Folgenden, wenn ich "Materie" sage, könnte ich stattdessen "Energie" schreiben, ohne dass es am Sinngehalt der Aussage etwas ändert.
Äquivalenz von Raum und Zeit
Raum und Zeit sind äquivalent (zwei Kehrseiten derselben Medaille). In der Relativitätstheorie redet man nur von Raumzeit.
Das bedeutet: Ohne Raum gibt es keine Zeit, oder ohne Zeit gibt es keinen Raum.
Kein Raum ohne Materie, keine Zeit ohne Materie
Materie kann ohne Raum nicht existieren. Ihre grundlegende Eigenschaft ist, dass sie Raum benötigt. Zeit ist definiert als die Bewegung von Materie/Energie in einem Raum. Man redet aus dem Grund von einem Raum-Zeit-Kontinuum (Relativitätstheorie). Ohne Materie gibt es keine Zeit. Ohne Zeit gibt es keine Materie. Ohne Raum gibt es weder Zeit noch Materie.
Zeit vergeht, in dem sich Materie oder Energie in einem Raum bewegt.
Man kann formulieren: Materie/Energie und Raumzeit bilden eine Einheit – das eine kann es ohne das andere nicht geben.
Nach der antiken Vorstellung – bei Newton zu finden – existiert eine absolute Zeit und ein absoluter Raum ohne Materie oder Energie. Das ist falsch, wie man beweisen kann. Zeit ist von der Bewegung abhängig, es gibt im Universum keine Gleichzeitigkeit : Man kann von zwei Ereignissen nicht behaupten, sie fänden gleichzeitig statt. Ob Ereignis A vor, gleichzeitig, oder nach B stattfand, ist von der Position und der Geschwindigkeit abhängig, mit der sich ein Beobachter bewegt. Das ist eine der bizarren Folgerungen aus der Relativitätstheorie.
Definition: Nichts
Wenn man behauptet, dass Gott die Welt "aus dem Nichts" erschuf, setzt das voraus, dass vor dem Schöpfungsakt weder Materie/Energie, noch Raum oder Zeit (Raumzeit) existierte.
Nichts ist die Abwesenheit von Raum, Zeit, Materie und Energie.
Die Annahme, dass es vor dem Schöpfungsakt etwas gab, und sei es ein absolutes Nichts, führt zu einem logischen Widerspruch. Vor setzt die Existenz von Zeit voraus.
Man kann den logischen Widerspruch nur aufheben, in dem man folgende Feststellung trifft:
Es gab keine Zeit ohne Materie. Das ist es, was ich weiter oben ausgedrückt habe. Andere, gleichbedeutende Formulierung: Es gab zu jeder Zeit Materie.
Der Akt der Schöpfung
In der Definition von Gott steckt folgende Voraussetzung: Da Gott die Materie aus dem Nichts erschuf, muss es eine Aktion gegeben haben, vor der es keine Materie gab. Danach existierte Materie.
Es gab keine Zeit vor der Existenz der Materie. Das ist ein logischer Widerspruch.
Das liegt daran, dass es ohne Materie keine Zeit geben kann.
Um eine Aktion auszuführen, oder einen Akt, benötigt man Zeit.
Weil es eine Zeit vor der Aktion und nach der Aktion geben muss.
Gott hatte keine Zeit, um die Zeit zu erschaffen (Draygombs Paradoxon).
Die Erschaffung der Zeit würde Zeit in Anspruch nehmen. Nicht nur das, es führt zu dem logischen Widerspruch, dass es eine "Zeit vor dem Beginn der Zeit"gegeben hat. Das ist ganz klar unsinnig.
Es nützt nichts (ein gängiger Einwand), die ad-hoc-Annahme einer "parallelen" Zeit einzuführen. Es ist ein beliebter Trick, um Argumente für Gott vor Gegenargumenten zu retten, genau das zu postulieren, was man in dem Moment braucht. Für eine andere Zeit gilt derselbe Vorbehalt. Das bildet einen unendlichen Regress an "Zeiten". Gott als zeitlos zu definieren nützt nichts, weil das exakt zu Draygombs-Paradoxon führt.
Folgerung
Gott hatte keine Zeit, um die Materie zu erschaffen.
Das lässt sich äquivalent formulieren: Gott benötigte Materie, um Materie zu erschaffen. Oder er benötigte Zeit, um die Zeit zu erschaffen. Beides hatte er nicht – das folgt aus seiner Definition.
Die Erschaffung von Zeit setzt Zeit voraus, die Erschaffung von Materie setzt Materie voraus – das führt zu einem logischen Widerspruch.
Man setzt voraus, was Gott erst erschaffen müsste.
Ein Schöpfer von Zeit, Raum, Materie oder Energie existiert nicht.
Ein jüdisch-christlich-islamischer oder deistischer Schöpfergott kann unmöglich existieren, da seine Definition logisch widersprüchlich ist.
Huizinga hat in seinem Buch "Homo Ludens" sehr klug den Ursprung menschlicher Kultur im Spiel gemutmaßt, der ewigen menschlichen Versuchung den tiefen Ernst welche Kinder im Spiel, Räuber und Gute, Piraten und aufrichtig ehrliche Helden zu spielen, mit dem gleichen Ernst, und noch viel mehr Konsequenzen ins Erwachsenen Alter weiter zu führen.
Und hier ist neben der Politik in all ihren Schattierungen, hinter welchen man bei ihren Darstellungen anfänglich oft noch echten Altruismus vermuten kann, welcher sich in der Realität alsbald verflüchtigt, das "eine" sich nie erschöpfende Menschheits Spiel, Religion und "Gott" anzuführen.
Ich vermute das der größte Teil der "Gläubigen" und auch der Heilsverwalter zumindest in den verdrängten Randschichten ihres Bewusstseins sehr wohl weiß das dies nur ein mit großem Ernst betriebenes kindisch kindliches "als ob" Spiel ist, sonst würden doch nicht die einen wie die anderen ihr reales Leben überwiegend in völliger Ignoranz ihrer "Gotteswörter, Heilsbotschaften" leben.