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Geisteswissenschaft (Rudolf Steiners Anthroposophie)

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Zu dem Thema Hexenverfolgung könnte ich jetzt einiges sagen, vermeide es aber hier und jetzt, weil es den Rahmen dieses Threads noch mehr sprengen würde, als es ohnehin schon passiert ist.
Es steht dir natürlich zu, dir deine persönliche Meinung zu bilden und sie zu äußern, aber du kannst anderen nicht vorwerfen, wenn sie genau das gleiche tun.
Tue ich auch gar nicht.
Meinungen kann und soll man haben, dafür ist ein Diskussionsforum da. Ich habe auch nichts gegen von meinen Standpunkten abweichende oder entgegensetzte Meinungen - aber das sollen sie auch wenigstens sein: Meinungen!

Wenn hier ein Teilnehmer seine Aussagen bereits im Ansatz relativiert, indem er alles in "" setzt (plotin, ichbinderichwar) oder sich nur in Anspielungen oder kommentarlosen Links ergeht (Wortjan Sinner): Dann sind das keine Standpunkte oder Aussagen.
Sondern die bereits konstruierte Rückzugsmöglichkeit, es ganz anders gemeint zu haben wenn man darauf festgelegt wird, feige im Grunde.

Das ist dann keine Diskussion mehr, sondern ein Poesiealbum: Ein buntes Bild mit einem Sinnspruch darunter, mehr nicht.

Früher habe ich nie jemanden ignoriert, heute ignoriere ich solche Teilnehmer irgendwann. Es geht nicht darum, ob jemand andere Meinungen vertritt, sondern ob er überhaupt eine hat - und den Schneid, auch zu dieser zu stehen. Auf Aussagen mit völliger Beliebigkeit reagiere ich nicht mehr, wozu auch? Solche Teilnehmer wandern dann eben auf meine Ignorierliste, darauf zu reagieren, würde nur bedeuten, Trolle zu füttern.

Romantik, romatische Geschichten:
Noch einmal: Der Begriff Romantik oder auch romantische Geschichten hat nichts - oder nur am Rande - mit dem zu tun, was heutzutage mit gleichem Namen auf einem Frauenroman steht.
Es gab eine ganze Kulturepoche, die man so bezeichnet, die Romantik, und ihre künstlerischen Vertreter die Romantiker (Goethe, Schiller u.a.). Das heutige (sehr eingeschränkte) Verständnis des Begriffs Romantik hat damit nur begrenzt zu tun. Im deutschen Sprachraum war die Romantik mehr licht und heiter (aber nicht nur), im englischen Sprachraum nennt man sie aber Gothic und ist dort eher düster.

Es geht nicht darum, ob ich dabei war, oder nicht (wie auch?). Andere waren aber auch nicht dabei.
Man kann sie aber messen an Aussagen, die schlichtweg falsch sind, aber so oft wiederholt wurden, das viele meinen, ihre Binsenweisheiten wären wahr. Und genau das habe ich mit "romantischen Geschichten" gemeint, in Bezugnahme auf die von mir genannten Themen.
Ich verstehe was du meinst und kann auch deinen Ärger darüber nachvollziehen, wenn Leute keine klar erkennbare Meinung vertreten, sondern sich alle möglichen Optionen offen halten wollen und/oder einfach nur nachplappern, was man ihnen vorgibt. Trotz dem bin ich der Ansicht, dass bei deinen Ausführungen die sachlichen Argumente fehlen, warum du der Meinung bist, dass gewisse Behauptungen falsch sind. Denn dann könnte man ja versuchen darauf einzugehen und seine eigene Meinung dazu äußern.

Ich bleibe auch dabei, dass niemand, der nicht direkt beteiligt war, wirklich beurteilen kann, welche der uns übermittelten Versionen und das was wir da hinein oder heraus interpretieren, nun tatsächlich stimmen könnten und welche falsch sein könnten, denn letztlich kann jeder nur die Sichtweise vertreten, an die er glaubt. Und das betrifft nicht nur vergangene Geschehnisse und die daraus resultierenden Geschichten, sondern auch das aktuelle Zeitgeschehen, das ja ebenfalls sehr unterschiedlich erlebt, dargestellt und interpretiert wird.
 
Philosophie, die auf die Nerven geht.


Und wenn einmal ein gestandener Berufs-Philosoph tatsächlich
die Barriere zwischen Philosophie und Naturwissenschaft überwindet,
dann wird ihm von Standeskollegen das vernichtende Urteil
entgegengeschmettert (auf lateinisch natürlich):

"Hättest du geschwiegen, wärest du ein Philosoph geblieben."


So zu beobachten bei Thomas Metzinger,
der in seine Philosophie über das Bewusstsein
auch Einsichten aus der Neurowissenschaft einbindet.

Ungeachtet der Anfeindungen durch eingerostete Dogmatiker
konnte sich die Teildisziplin Neurophilosophie etablieren,
deren launige Selbst-Definition lautet:

"Neurophilosophie, das ist Philosophie, die auf die Nerven geht."


>Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.<

Den Spruch ließ Uli Höness, ,,auch schon,.lol
 
Philosophie, die auf die Nerven geht.


Und wenn einmal ein gestandener Berufs-Philosoph tatsächlich
die Barriere zwischen Philosophie und Naturwissenschaft überwindet,
dann wird ihm von Standeskollegen das vernichtende Urteil
entgegengeschmettert (auf lateinisch natürlich):

"Hättest du geschwiegen, wärest du ein Philosoph geblieben."


So zu beobachten bei Thomas Metzinger,
der in seine Philosophie über das Bewusstsein
auch Einsichten aus der Neurowissenschaft einbindet.

Ungeachtet der Anfeindungen durch eingerostete Dogmatiker
konnte sich die Teildisziplin Neurophilosophie etablieren,
deren launige Selbst-Definition lautet:

"Neurophilosophie, das ist Philosophie, die auf die Nerven geht."


>Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.<

Ist aber nicht neu,andere Weltbilder zu etablieren,..
 
Ich verstehe was du meinst und kann auch deinen Ärger darüber nachvollziehen, wenn Leute keine klar erkennbare Meinung vertreten, sondern sich alle möglichen Optionen offen halten wollen und/oder einfach nur nachplappern, was man ihnen vorgibt. Trotz dem bin ich der Ansicht, dass bei deinen Ausführungen die sachlichen Argumente fehlen, warum du der Meinung bist, dass gewisse Behauptungen falsch sind. Denn dann könnte man ja versuchen darauf einzugehen und seine eigene Meinung dazu äußern.

Ich bleibe auch dabei, dass niemand, der nicht direkt beteiligt war, wirklich beurteilen kann, welche der uns übermittelten Versionen und das was wir da hinein oder heraus interpretieren, nun tatsächlich stimmen könnten und welche falsch sein könnten, denn letztlich kann jeder nur die Sichtweise vertreten, an die er glaubt. Und das betrifft nicht nur vergangene Geschehnisse und die daraus resultierenden Geschichten, sondern auch das aktuelle Zeitgeschehen, das ja ebenfalls sehr unterschiedlich erlebt, dargestellt und interpretiert wird.
Wer was irgend wann einmal verzapft hat in Hinsicht auf das was dieser damit erreichen wollte oder will,entgeht einem manchem besser,da sonst der Kamm schwillt ,daß nicht einmal gewollt und nicht für diesen gedacht.
 
Die Weisheit der Alten, oh vergessenes Wissen ... und, was wussten sie denn?

Sie hatten geistiges Wissen, das, was uns KOMPLETT fehlt. Wir können nichts dafür, dass es uns fehlt, wir wurden in eine Gesellschaft hineingeboren, die dieses Wissen nicht mehr kennt. Es ist ein Defizit und das kann man nur langsam und schrittweise wieder gutmachen, indem man sich vom materialistischen Denken verabschiedet. Warum verstehe ich denn den Materialismus so gut, obwohl ich ihn ablehne? Weil er mir einprogrammiert wurde. Wir wurden alle von unseren Eltern und von der Gesellschaft materialistisch programmiert. Klar, einige von uns haben on top noch ein paar religiöse Glaubenssätze mitgeliefert bekommen, aber im Kern sind wir heute praktisch alle Materialisten (gesegnet sind die wenigen, die dieser Programmierung irgendwie entkommen konnten, aber die müssen schon entweder autistisch sein oder im Wald aufgewachsen sein).

In einer normalen, gesunden Gesellschaft würden wir alle die geistige Einweihung in unseren frühen Teenagerjahren erfahren und dann darauf aufbauen. Wir würden uns in einer harmonischen Wechselwirkung mit dem geistigen Kosmos befinden und uns darauf basierend weiter entwickeln. Ein 35jähriger Mensch wäre ein deutlich weiterentwickelter Mensch als ein 33jähriger. Das wäre natürliches Wachstum. Stattdessen haben wir uns in unsere Egos verkrochen und leben in unserer eingebildeten materiellen Welt vor uns hin, unbewusst und gar nicht wirklich lebend - ich genau so wie du. Ich wurde auch programmiert. Aber ich versuche das materialistische Denken abzulegen, was der Formatierung einer Festplatte gleicht, nur das diese Formatierung Jahre oder Jahrzehnte dauert.

Jed McKenna hat seine Deprogrammierung in zwei Jahren durchgezogen. Wenn man es auf diese kurze Zeit komprimiert, sieht es von außen aus wie ein extremer psychotischer Zusammenbruch und so war es auch bei ihm. Doch auf diese radikale Weise kann man das nur machen wenn man die Möglichkeit hat zwei Jahre lang finanziell unabhängig sich irgendwo zu isolieren. Wäre man bei dieser Art Schnell-Deprogrammierung unter Menschen, würde man in die Psychiatrie eingeliefert und mit Medikamenten vollgepumpt werden. Deshalb geht der Prozess bei den meisten Menschen deutlich länger als zwei Jahre. Aber das Ziel ist das gleiche: Die materialistische Ego-Programmierung loszuwerden.

Das was also in einer gesunden Gesellschaft ein natürlicher Vorgang für einen 13jährigen wäre - die geistige Einweihung - das kann man heute nur über einen elend schwierigen und schmerzhaften Prozess erlangen. Und doch ist dieser Prozess das einzige lohnenswerte Projekt, dass es hier durchzuführen gibt. Es ist entweder das oder den Rest seines irdischen Lebens in der Matrix absitzen.

Einmal saß ich in der Bayerischen Staatsbibliothek, der Server war ausgefallen. Zugreifen konnte ich aber auf das interne Netz mit der digitalisierten Sammlung ägyptischer Papyri, gesammelt in Jahrhunderten.
Wunderbare Dokumente im Bild und dazu eine kurze Erklärung des Inhalts! Was für geheimes Wissen da wohl drin stehen würde ...

... Lieferschein über 12 Schweine und 3 Ochsen (durchgestrichen, die Ware wurde also geliefert). Mahnung über die Bezahlung von Möbeln (mit der Androhung, die Behörden zu involvieren). Steuerbescheid. Bittbrief eines Studenten ("bin in Memphis angekommen und studiere fleißig. Bitte schick mir mehr Geld, es ist alles so teuer hier"). Pachtvertrag. Liebesbrief. usw.

Geheimes Wissen? Hat man vor der Entschlüsselung der Hieroglyphen durch Champollion 1822 auch von diesen Papyri geglaubt - aber Fehlanzeige! Es waren eben auch nur Menschen wie du und ich.

Die Menschen früher hatten AUCH das ganz alltägliche Leben, aber sie hatten NICHT NUR das alltägliche Leben, so wie wir heute. Die Menschen früher hatten auch Egos, aber die Egos standen nicht im Vordergrund. Wir projizieren unseren erbärmlichen Alltagsverstand auf frühere Generationen und vergessen dabei, was diese zusätzlich an spirituellen Erfahrungen hatten, von denen wir gar keine oder sehr wenige haben. Man muss dazu auch gar nicht so weit zurückgehen. Noch bis ins Mittelalter hinein war der Kontakt mit der geistigen Welt das Selbstverständlichste. Erst durch die "Aufklärung" (himmelschreiend ironisch!!) haben die Menschen den Kontakt verloren.

Was wissen denn die Anthroposophen über die Welt, was denn? Es sind nichts anderes als bloße Behauptungen, deduktiv gewonnen, na und?
Was können sie uns denn über die Natur sagen, über das Universum oder auch nur über den Menschen?
Blanke Hirngespinste - die sie noch nicht einmal belegen. Weil sie sie auch gar nicht belegen können!

Beweise, Belege, Evidenzen. Ja, das ist die große Obsession des Materialismus. Erstmal vorweg: Kein Mensch hat jemals etwas bewiesen oder belegt. Wenn die Wissenschaft von Beweisen spricht, dann muss sie mir erst mal beweisen, dass das physikalische Universum überhaupt existiert. Solange sie das nicht tut, und sie kann es nicht und wird es niemals können, brauche ich auch keine weitere Beweise ernst nehmen, die auf der bodenlosen Behauptung beruhen, es gäbe ein physikalisches Universum. Aber das mal beiseite gelassen.
Es ist doch ganz klar, dass die geistigen Dinge nicht im materialistischen Sinne bewiesen werden können. Wie soll denn Rudolf Steiner im naturwissenschaftlichen Sinne beweisen, was er in der geistigen Welt gesehen hat. Denn, um deine Frage zu beantworten, was die Anthroposophen über die Welt wissen, ist das, was Rudolf Steiner als geistiger Seher in der geistigen Welt wahrgenommen und aufgeschrieben hat. Andere geistige Seher hatten ähnliche oder gleiche Erfahrungen und vieles deckt sich mit dem alten Wissen der Menschheit. Daraus wurde ein System geboren, die Anthroposophie. Ist dieses System perfekt und wasserdicht? Wahrscheinlich nicht, denn Menschen machen immer Fehler, auch geistige Seher. Aber: Macht die Anthroposophie mehr Sinn als der Materialismus? In meinen Augen: Ganz klar ja. Die Idee, dass dieses Universum durch einen Urknall entstanden ist, rein physikalischer Natur ist und alles, einfach alles geistige und spirituelle bloße Hirngespinste sind, das ist das absurdeste, was sich der Mensch jemals ausgedacht hat. Hier sind wir, bewusste, intelligente spirituelle Wesen und wir glauben so einen Unsinn. Man wird einmal auf diese Zeit zurückblicken und es nicht glauben können, dass das möglich war.

Kürzlich las ich ein Sachbuch eines Amerikaners mit dem Titel "Gurus". Es handelt sich um eine Sammlung an Biographien der bedeutendsten Gurus der vllt. letzten 200 Jahre, mit dem Schwerpunkt auf dem 20. Jh. und deren Lehren.
Oder eine Sammlung menschlicher Widerwärtigkeiten...

Da rennst du bei mir offene Türen ein. Der Spiritual Marketplace ist eine Katastrophe ohne Beispiel. Die menschlichen Widerwärtigen sind dabei aber nur die Spitze des Eisbergs. Warum ist denn die spirituelle Szene im allgemeinen so verrufen? Klar, auch wegen unserer materialistischen Programmierung, aber warum ist sie dermaßen verrufen? Weil die allermeisten Gurus, Lehrer, Meister UND Schüler nicht wissen, was sie tun. Sie bleiben trotz scheinbarer Erleuchtung in der materialistischen Ego-Programmierung stecken und dann kann nur Woo Woo, Phantastik und Wortsalat rauskommen.

Man muss sich mal als allererstes eingestehen, dass man NICHTS weiß. Gar nichts. Das das alles nur ein Programm ist, das uns eingehämmert wurde. Es kann Jahre dauern, NUR das zu realisieren, geschweige denn, anzufangen, gegen die Programmierung vorzugehen. In einem Leben ist das meiner Ansicht nach gar nicht zu schaffen. Alleine schon deshalb braucht es die Reinkarnation.
 
Sie hatten geistiges Wissen, das, was uns KOMPLETT fehlt. Wir können nichts dafür, dass es uns fehlt, wir wurden in eine Gesellschaft hineingeboren, die dieses Wissen nicht mehr kennt. Es ist ein Defizit und das kann man nur langsam und schrittweise wieder gutmachen, indem man sich vom materialistischen Denken verabschiedet.

Genauso beliebig ist dieses Wissen aber oft auch.
Und elitär. Es fußt an sich immer auf einer Art Priesterkaste, die nichts anderes tut, als sich ihrer persönlichen Vervollkommnung hinzugeben. Dafür haben andere - die große Mehrheit - sie zu versorgen und zu verköstigen, sprich: Zu arbeiten.
Ein mir befreundeter säkulärer Jude äußerte sich einmal über eine Hardliner-Gruppe orthodoxer Juden in seiner Heimat: Sie arbeiten nichts, liegen allen anderen auf der Tasche, vermehren sich wie die Karnickel - und erzählen allen anderen, wie sie denn zu leben hätten!

Die Menschen früher hatten AUCH das ganz alltägliche Leben, aber sie hatten NICHT NUR das alltägliche Leben, so wie wir heute. Die Menschen früher hatten auch Egos, aber die Egos standen nicht im Vordergrund. Wir projizieren unseren erbärmlichen Alltagsverstand auf frühere Generationen und vergessen dabei, was diese zusätzlich an spirituellen Erfahrungen hatten, von denen wir gar keine oder sehr wenige haben. Man muss dazu auch gar nicht so weit zurückgehen. Noch bis ins Mittelalter hinein war der Kontakt mit der geistigen Welt das Selbstverständlichste. Erst durch die "Aufklärung" (himmelschreiend ironisch!!) haben die Menschen den Kontakt verloren.

Und zu welchem Preis? Dem der Sklaverei, möchte ich meinen.
Vergessen wir nicht, dass die vielbeschworene Demokratie der Griechen natürlich nicht für alle Menschen galt. Sondern nur für die Herren über ganze Heere von Sklaven, die die eigentliche Arbeit verrichteten. Es ist einfach, als Philosoph über den Sinn des Lebens nachzudenken und zu sprechen, wenn andere für alles schuften.
Weisst Du woher das Wort "Banause" kommt? Es stammt aus dem griechischen, von Banausos = der Handwerker. Die gebildeten Griechen schauten auf die Handwerker herab, selbst wenn sie als Steinmetze die Kunst schufen, die wir bis heute bewundern. Denn das waren ja diejenigen, die Hammer und Meissel in die Hand genommen haben, während der "wahre Spirituelle" nur noch sinniert.

Vor einigen Jahren sah ich einen Dokumentarfilm eines deutschen Filmemachers über ein alle paar Jahre stattfindendes buddhistisches Pilgertreffen, das in Nordindien stattfindet (wo ein Baum steht, unter dem angeblich Siddharta Gautama die Erleuchtung fand).
Anfangs war ich fasziniert, aber je länger ich da mit zusah, um so grimmiger wurde ich. Die Pilger kamen aus ganz Asien, viele schienen offenbar so arm, dass sie nicht einmal einen eigenen Becher besaßen. Viele sparen ihr ganzes Leben, um einmal diese Pilgerreise zu machen.
Natürlich können die Leute machen, was sie wollen, aber mich machte es wütend. Es ist ihr Geld, aber es ist auch Geld, das fehlt, um ihren Kindern eine ordentliche Schul- und Ausbildung zu ermöglichen oder es ihnen zu vererben - um endlich einmal aus diesem ewigen Armutskreislauf ausbrechen zu können. Denn bei ihren Kindern geht der ganze Spokus wieder von vorne los, nach demselben Prinzip.
Der getragene - und ich fand, naive - deutsche Kommentar aus dem Hintergrund machte es nicht besser.

Die Anektierung Tibets durch das kommunistische China (1950) war zweifellos völkerrechtswidrig, und wie man nachfolgend mit Tibetern umging, auch. Genau so wenig kann ich aber diese naive Romantisierung "der heiligen Weisen vom Dach der Welt" teilen, denn was die Chinesen auch beseitigten, war ein menschenverachtender Feudalismus.
Genauso wie das Mittelalter.
Im Mittelalter arbeiteten mehr als 90% der Bevölkerung in der Landwirtschaft - wobei die Crème ihrer Arbeit dann die Pfaffen und die Herren abgesahnt haben. Zusätzlich dann Frondienst, Kirchen und Festungen bauen. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang schuften - wie "spirituell" mag das Leben der Bevölkerungsmehrheit da schon gewesen sein, zumal als Analphabet? Kaum, würde ich sagen, denn wer fix und fertig abends vom Feld kommt, ungebildet ist und sich nicht einmal künstliches Licht leisten kann, der ist froh, wenn er in sein Bett kommt und sich ausruhen kann. Und die Spiritualität der großen Masse der damaligen Bevölkerung bestand dann im sonntäglichen Pflichtbesuch der Kirche, wo sie das zu glauben hatten, was die Pfaffen ihnen vorgebetet haben.

Möglicherweise sind wir, in unserer materialistischen Welt, einer Annäherung an eine geistige Welt sogar viel näher, als jemals zuvor.
Und zwar mehr oder weniger für alle - und nicht nur für eine verschwindend kleine Elite.
Denn heute kann jeder lesen und hat vor allem die Energie und die Zeit - und auch die Lebenserwartung, sich damit überhaupt zu beschäftigen. Ob er es tut oder nicht, das ist natürlich eine andere Frage.
 
Genauso beliebig ist dieses Wissen aber oft auch.
Und elitär. Es fußt an sich immer auf einer Art Priesterkaste, die nichts anderes tut, als sich ihrer persönlichen Vervollkommnung hinzugeben. Dafür haben andere - die große Mehrheit - sie zu versorgen und zu verköstigen, sprich: Zu arbeiten.
Ein mir befreundeter säkulärer Jude äußerte sich einmal über eine Hardliner-Gruppe orthodoxer Juden in seiner Heimat: Sie arbeiten nichts, liegen allen anderen auf der Tasche, vermehren sich wie die Karnickel - und erzählen allen anderen, wie sie denn zu leben hätten!



Und zu welchem Preis? Dem der Sklaverei, möchte ich meinen.
Vergessen wir nicht, dass die vielbeschworene Demokratie der Griechen natürlich nicht für alle Menschen galt. Sondern nur für die Herren über ganze Heere von Sklaven, die die eigentliche Arbeit verrichteten. Es ist einfach, als Philosoph über den Sinn des Lebens nachzudenken und zu sprechen, wenn andere für alles schuften.
Weisst Du woher das Wort "Banause" kommt? Es stammt aus dem griechischen, von Banausos = der Handwerker. Die gebildeten Griechen schauten auf die Handwerker herab, selbst wenn sie als Steinmetze die Kunst schufen, die wir bis heute bewundern. Denn das waren ja diejenigen, die Hammer und Meissel in die Hand genommen haben, während der "wahre Spirituelle" nur noch sinniert.

Vor einigen Jahren sah ich einen Dokumentarfilm eines deutschen Filmemachers über ein alle paar Jahre stattfindendes buddhistisches Pilgertreffen, das in Nordindien stattfindet (wo ein Baum steht, unter dem angeblich Siddharta Gautama die Erleuchtung fand).
Anfangs war ich fasziniert, aber je länger ich da mit zusah, um so grimmiger wurde ich. Die Pilger kamen aus ganz Asien, viele schienen offenbar so arm, dass sie nicht einmal einen eigenen Becher besaßen. Viele sparen ihr ganzes Leben, um einmal diese Pilgerreise zu machen.
Natürlich können die Leute machen, was sie wollen, aber mich machte es wütend. Es ist ihr Geld, aber es ist auch Geld, das fehlt, um ihren Kindern eine ordentliche Schul- und Ausbildung zu ermöglichen oder es ihnen zu vererben - um endlich einmal aus diesem ewigen Armutskreislauf ausbrechen zu können. Denn bei ihren Kindern geht der ganze Spokus wieder von vorne los, nach demselben Prinzip.
Der getragene - und ich fand, naive - deutsche Kommentar aus dem Hintergrund machte es nicht besser.

Die Anektierung Tibets durch das kommunistische China (1950) war zweifellos völkerrechtswidrig, und wie man nachfolgend mit Tibetern umging, auch. Genau so wenig kann ich aber diese naive Romantisierung "der heiligen Weisen vom Dach der Welt" teilen, denn was die Chinesen auch beseitigten, war ein menschenverachtender Feudalismus.
Genauso wie das Mittelalter.
Im Mittelalter arbeiteten mehr als 90% der Bevölkerung in der Landwirtschaft - wobei die Crème ihrer Arbeit dann die Pfaffen und die Herren abgesahnt haben. Zusätzlich dann Frondienst, Kirchen und Festungen bauen. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang schuften - wie "spirituell" mag das Leben der Bevölkerungsmehrheit da schon gewesen sein, zumal als Analphabet? Kaum, würde ich sagen, denn wer fix und fertig abends vom Feld kommt, ungebildet ist und sich nicht einmal künstliches Licht leisten kann, der ist froh, wenn er in sein Bett kommt und sich ausruhen kann. Und die Spiritualität der großen Masse der damaligen Bevölkerung bestand dann im sonntäglichen Pflichtbesuch der Kirche, wo sie das zu glauben hatten, was die Pfaffen ihnen vorgebetet haben.

Möglicherweise sind wir, in unserer materialistischen Welt, einer Annäherung an eine geistige Welt sogar viel näher, als jemals zuvor.
Und zwar mehr oder weniger für alle - und nicht nur für eine verschwindend kleine Elite.
Denn heute kann jeder lesen und hat vor allem die Energie und die Zeit - und auch die Lebenserwartung, sich damit überhaupt zu beschäftigen. Ob er es tut oder nicht, das ist natürlich eine andere Frage.
Wissen würgt,und wer besitzt wird besessen.Basta
 
Werbung:
Genauso beliebig ist dieses Wissen aber oft auch.
Und elitär. Es fußt an sich immer auf einer Art Priesterkaste, die nichts anderes tut, als sich ihrer persönlichen Vervollkommnung hinzugeben. Dafür haben andere - die große Mehrheit - sie zu versorgen und zu verköstigen, sprich: Zu arbeiten.
...
Und zu welchem Preis? Dem der Sklaverei, möchte ich meinen.
Vergessen wir nicht, dass die vielbeschworene Demokratie der Griechen natürlich nicht für alle Menschen galt. Sondern nur für die Herren über ganze Heere von Sklaven, die die eigentliche Arbeit verrichteten. Es ist einfach, als Philosoph über den Sinn des Lebens nachzudenken und zu sprechen, wenn andere für alles schuften.
Weisst Du woher das Wort "Banause" kommt? Es stammt aus dem griechischen, von Banausos = der Handwerker. Die gebildeten Griechen schauten auf die Handwerker herab, selbst wenn sie als Steinmetze die Kunst schufen, die wir bis heute bewundern. Denn das waren ja diejenigen, die Hammer und Meissel in die Hand genommen haben, während der "wahre Spirituelle" nur noch sinniert.

Es hat noch nie eine vollständig erleuchtete Zivilisation gegeben. Wahrscheinlich wird es das auch nie geben. Sklaverei und Menschenopfer und dergleichen sind durch nichts zu entschuldigen. Und wenn die alten Griechen auf ihre Handwerker herabgeschaut haben, dann waren sie in diesem Punkt eben einfach dumm. Auch ein hochspiritueller Mensch kann seine Blindspots haben.

Aber was du hier beschreibst, sind eher historische Ereignisse und ich glaube nicht, dass eine Beschäftigung damit im spirituellen Sinne zielführend ist. Spiritualität geht immer nach innen, nie nach außen, es sei denn man schreibt oder spricht über rein innerliche Angelegenheiten. Sobald man anfängt ins Außen zu gehen, ist man hoffnungslos verloren, weil Außen unendlich kompliziert ist, während Innen unendlich einfach ist. Nicht einfach im Sinne von "leicht", sondern einfach, weil es in der echten Spiritualität nur zwei Möglichkeiten gibt: Entweder bin ich wach oder ich bin noch im Koma. Wenn ich wach bin, ist alles klar, und wenn ich noch im Koma bin, dann gibt es nur zwei Richtungen: Tiefer ins Koma oder in Richtung Erwachen aus dem Koma. Ich persönlich bin noch im Koma aber ich bewege mich in Richtung Erwachen.

Wenn ich sage, dass die alten Kulturen gesünder waren als heute, dann meine ich damit, dass das Innenleben der Menschen, und zwar aller Menschen in diesen Kulturen, egal in welcher gesellschaftlichen Schicht, noch ein ganz anderes war. Diese Menschen hatten noch Führung von der geistigen Welt. Sie wussten, dass sie spirituelle Wesen sind und dass diese materielle Welt nur ein schwacher Abglanz der geistigen Welt ist. Diese geistige Führung ist irgendwann abhanden gekommen, und zwar, so sagt die Anthroposophie, musste das so sein. Wir mussten uns in den letzten 2.000 Jahren schrittweise immer weiter aus der geistigen Welt zurückziehen, um erst mal im Diesseits anzukommen. Aber jetzt gilt es, das alte Wissen wieder zu entdecken und als freie Individuen anzuwenden. Das ist einer der wenigen Punkte der Anthroposophie, mit denen ich hadere, denn ich empfinde die Trennung von der geistigen Welt als so schmerzhaft, dass ich darin beim besten Willen keinen Sinn erkennen kann. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich ein sehr introvertierter Mensch bin und deshalb die Leere, die an die Stelle der geistigen Führung getreten ist, ganz bewusst wahrnehme. Ein Extrovertierter kann das gar nicht empfinden, er kann höchstens eine dumpfe Ahnung haben, das irgendwas nicht stimmt, was glaube ich jeder von uns hat, außer den ganz Rohen. Aber als extrem introvertierter Mensch in einer extrem extrovertierten Gesellschaft ist die Trennung von der geistigen Welt das dominant vorherrschende Gefühl und es ist sehr unangenehm to say the least. Aber vielleicht muss es eben so sein. Ich vertraue hier immer darauf, dass irgendwann eine Erklärung kommen wird.

Vor einigen Jahren sah ich einen Dokumentarfilm eines deutschen Filmemachers über ein alle paar Jahre stattfindendes buddhistisches Pilgertreffen, das in Nordindien stattfindet (wo ein Baum steht, unter dem angeblich Siddharta Gautama die Erleuchtung fand).
Anfangs war ich fasziniert, aber je länger ich da mit zusah, um so grimmiger wurde ich. Die Pilger kamen aus ganz Asien, viele schienen offenbar so arm, dass sie nicht einmal einen eigenen Becher besaßen. Viele sparen ihr ganzes Leben, um einmal diese Pilgerreise zu machen.
Natürlich können die Leute machen, was sie wollen, aber mich machte es wütend. Es ist ihr Geld, aber es ist auch Geld, das fehlt, um ihren Kindern eine ordentliche Schul- und Ausbildung zu ermöglichen oder es ihnen zu vererben - um endlich einmal aus diesem ewigen Armutskreislauf ausbrechen zu können. Denn bei ihren Kindern geht der ganze Spokus wieder von vorne los, nach demselben Prinzip.
Der getragene - und ich fand, naive - deutsche Kommentar aus dem Hintergrund machte es nicht besser.

Ich kenne die Doku. Und hier zeigt sich wieder unsere völlig gegensätzliche Sichtweise der Dinge. Diese Gedanken, die du da beschreibst, sind mir überhaupt nicht gekommen. Es sind wieder äußere Gedanken. Ich habe mich mit dem Innen dieser Menschen befasst. Was es wohl für sie bedeutet, diese Pilgerreise zu machen, wie es sie im spirituellen Sinne weiter bringen könnte etc. Wobei das ganze dann aber doch eher ein exotisches Äquivalent zu einem Volksfest war. Letztlich habe ich mich eher mit den Einsiedlern irgendwo im Gebirge befasst, die eben gerade nicht zu diesem Volksfest gegangen sind, und was deren Motive dafür waren und warum sie das spirituell weitergebracht hat.

Möglicherweise sind wir, in unserer materialistischen Welt, einer Annäherung an eine geistige Welt sogar viel näher, als jemals zuvor.
Und zwar mehr oder weniger für alle - und nicht nur für eine verschwindend kleine Elite.
Denn heute kann jeder lesen und hat vor allem die Energie und die Zeit - und auch die Lebenserwartung, sich damit überhaupt zu beschäftigen. Ob er es tut oder nicht, das ist natürlich eine andere Frage.

Wir hätten momentan das Potential für eine intellektuelle Gesellschaft, aber mal ehrlich: Wie weit sind wir selbst davon entfernt. Der Trend geht ganz klar in die entgegengesetzte Richtung. Und selbst wenn wir das drehen könnten, eine intellektuelle Gesellschaft ist immer noch meilenweit von einer spirituellen Gesellschaft entfernt. Und selbst alle spirituellen Gesellschaften hatten ihre Schattenseiten, wie von dir beschrieben. Deshalb gilt erst mal: Jeder für sich. Erst mal aus dem persönlichen Koma raus und dann kann man über das Außen nachdenken.
 
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