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Geisteswissenschaft (Rudolf Steiners Anthroposophie)

Nicht das Essen vom Baum der Erkenntnis ist also Sünde, denn das ist nur ein Bild, sondern, dass der Mensch sich bei der ICH-Werdung von Gott getrennt hat
“Sie waren nackt”, heißt es in der Schrift. Das hat nichts mit Kleidung zu tun; es will vielmehr sagen, sie wurden hinausgeworfen in die Einsamkeit des ICH.
Wenn wir den Begriff Gott weglassen, heißt das, dass der Mensch sich mit der Entwicklung eines ICH-Bewusstseins immer weiter von seinem eigentlichen Wesen (dem des höheren Bewusstseins) entfernt.

Ich habe die Vertreibung aus dem Paradies auch schon immer als die Entstehung des Ich-Bewusstseins verstanden, als die Trennung des Individuums vom Kosmos. Das "sie waren nackt" verstehe ich auch als Erkenntnis der Verletzbarkeit und somit Sterblichkeit des Individuums.

Die Zuversicht mancher Esoteriker, in Formeln wie:
- eine neue Zeit und ein neues Denken wird anbrechen
- die zunehmende Zahl von Indigo-bzw. Kristallkindern bringt Hoffnung in die Welt
möchte ich nicht kommentieren. Ich glaube nur, uns läuft die Zeit davon und das Verschwinden der Spezies Mensch, wäre sicher eine Wohltat für den Planeten.

Wenn wir im biblischen Kontext bleiben: Die Vertreibung aus dem Paradies steht im ersten Buch der Bibel, vergiss aber in dem Zusammenhang nicht das letzte Buch der Bibel, welches den Kreis schließt. Dort wird von einer Rückkehr der Menschheit in paradiesische Zustände gesprochen. Ich interpretiere das allerdings als eine "Wieder-Vergeistigung" der Menschheit, also deren Rückkehr in die geistige Welt. Man könnte also von einer Win Win Situation sprechen, wenn die Menschen in die geistige Welt zurückkehren und die materielle Erde, mit der sie nichts anzufangen und mit der sie nicht umzugehen wissen, den Tieren und Pflanzen überlassen. ;)
 
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Ich habe die Vertreibung aus dem Paradies auch schon immer als die Entstehung des Ich-Bewusstseins verstanden, als die Trennung des Individuums vom Kosmos.............
👍👍👍
Ich interpretiere das allerdings als eine "Wieder-Vergeistigung" der Menschheit, also deren Rückkehr in die geistige Welt.
Genauso wird es geschehen. Mit deinen treffend gewählten Worten hat es auch etwas Versöhnliches. ;)
Wer im "Außendienst" nur Scheiße baut, muss zurück in den Innendienst.:mad:
 
Genauso wird es geschehen. Mit deinen treffend gewählten Worten hat es auch etwas Versöhnliches.

Es hat auf jeden Fall etwas Versöhnliches. Wie es am Ende der Johannesoffenbarung so schön heißt:

... und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

Laut Anthroposophie folgt die Welt einem Weltenplan, also wäre allerdings selbst unser Versagen auf der Erde noch Teil des Planes.

Wer im "Außendienst" nur Scheiße baut, muss zurück in den Innendienst.:mad:

Für Wut ist also meines Erachtens kein Anlass. Außerdem bin ich mir keineswegs sicher, ob die Apokalypse tatsächlich schon kurz bevor steht. Bedenke, dass die Menschen dass seit 2.000 Jahren erwarten - ich glaube es war Goethe, der sinngemäß sagte: Die Welt soll nicht so schnell ans Ziel kommen, wie der Mensch sich das vorstellt.

Ich denke dass diese Erwartung der Apokalypse einem tiefen metaphysischen Heimweh entspringt - aber ich kann mir dennoch vorstellen, dass die Menschheit auf der Erde vielleicht doch noch mal eine Chance bekommt - um einen ganz großen Kollaps wird sie dabei aber wahrscheinlich nicht herumkommen. Wir müssen da jedoch in größeren Zeiträumen denken - das römische Imperium ist über eine Zeitspanne von Jahrhunderten zusammengebrochen. Hätte man da einen einzelnen Römer gefragt, wie sich der Zusammenbruch eines Imperiums anfühlt, hätte er nicht gewusst, wovon man spricht. Und so halte ich auch heutzutage einen sehr langsamen und schleichenden Zerfall des westlichen, kapitalistischen Imperiums für wahrscheinlicher als einen spektakulären Crash - auch wenn dies unseren apokalyptisch-romantisierenden Neigungen zuwiderläuft. ;)

Irgendwann wird die große Wiedervergeistigung schon kommen, aber eben genau dann, wann es vorgesehen ist und unabhängig davon, ob die Menschen das wollen oder nicht wollen.
 
etwas Versöhnliches

Versöhnlich wäre es, wenn nicht nur die Tränen Verfolgter,
sondern
auch die 'sehr frühen' Tränen der zu -seelischen- Mördern
gewordenen Verbrecher von einem Gott getocknet und
eben dadurch verstanden würden.

Die/se Apokalypse ist ein einziger Rache-Gott - und hat
mMn überhaupt nichts *Versöhnliches* vorzuweisen!

Apokalypse
"Grundlage für Streitigkeiten und Kriege" wie gestern um
15:41 in diesem Thread so gut von @Helmfried beschrieben!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die/se Apokalypse ist ein einziger Rache-Gott - und hat
mMn überhaupt nichts *Versöhnliches* vorzuweisen!

Doch, es hat etwas Versöhnliches, aber eben nicht nur etwas Versöhnliches. In der modernen Blümchenesoterik ist nur noch von Liebe und Sonnenschein die Rede, aber die Anthroposophie ist da eindeutig: Es gibt in der geistigen Welt auch dunkle Wesenheiten und auch Orte der Reinigung und Läuterung.

Zum Bibeltext an sich nur so viel: Mir fehlt die Zeit, genau nachzuvollziehen, wer die Bibel verfasst und im Laufe der Jahrtausende möglicherweise in seinem Sinne editiert hat, zum Beispiel mit übertriebenen Strafandrohungen. Das alles zu überprüfen wäre ja eine Lebensaufgabe für sich. Ich sehe die Bibel als ein relevantes metaphysisches Buch unter vielen, etwa den Upanishaden oder der Bhagavad Gita. Es werden dort transzendentale Dinge beschrieben, ein simples wörtliches Verständnis dieser Texte ist meines Erachtens nicht möglich.
 
Zum Bibeltext an sich nur so viel: Mir fehlt die Zeit, genau nachzuvollziehen, wer die Bibel verfasst und im Laufe der Jahrtausende möglicherweise in seinem Sinne editiert hat, zum Beispiel mit übertriebenen Strafandrohungen. Das alles zu überprüfen wäre ja eine Lebensaufgabe für sich. Ich sehe die Bibel als ein relevantes metaphysisches Buch unter vielen, etwa den Upanishaden oder der Bhagavad Gita. Es werden dort transzendentale Dinge beschrieben, ein simples wörtliches Verständnis dieser Texte ist meines Erachtens nicht möglich.
Das Strickmuster der Bibel ist leicht zu erkennen, wenn man es denn erkennen will. Welche Texte im Kanon der Bibel stehen sollten, wurde nach und nach ab etwa Mitte des 4. Jahrhunderts entschieden. An diesem Weltmissionsbefehl, der dem Namensgebers des Christentums unterstellt wurde, kann man die Zielrichtung erkennen:

"Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt UND PREDIGT DAS EVANGELIUM DER GANZEN SCHÖPFUNG. Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber nicht gläubig geworden ist, wird verdammt werden." (Mark. 16, 15-16)

Die Christen sollten als Volk Gottes die Juden ablösen, das kann man aus Matth. 21, 42-44 und 1. Petr. 2, 7-1 erkennen. Letztlich sollte das Christentum über alle anderen Religion siegen, anders lässt sich die VERDAMMUNG aller Nicht-Christen durch den Christus nicht erklären.

Mit der Lehre Jesus aber und seinen extremen Forderungen, wie das Lieben seiner Nächsten wie sich selbst und das Lieben der Feinde und das Teilen allen Besitzes mit den Armen und das Einhalten der den Propheten gegebenen Gesetze und selbst geringsten Gebote bis zum Vergehen der Erde (Matth. 5, 17-19) hat das Christentum inzwischen nichts mehr zu tun, denn so gut wie kein Christ befolgt diese Forderungen so, wie sie von der kleinen Gemeinschaft umgesetzt wurde, die man zu Recht als Christen im Sinne des Christus bezeichnen konnte:

"Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater wohl gefallen, euch das Reich zu geben. Verkauft eure Habe und gebt Almosen; macht euch Beutel, die nicht veralten, einen unvergänglichen Schatz in den Himmeln, wo kein Dieb sich naht und keine Motte zerstört. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein." (Luk. 12, 32-34)

Und die vor Prunk stinkenden Bischofspaläste der Bosse der rkK stülpen sich wie riesige Scheißhaufen über die Armutsgebote Jesus, der zu einem potentiellen Verkünder seiner Lehre sagte: „Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege.“ (Matth. 8, 20)
 
Apokalypse
"Grundlage für Streitigkeiten und Kriege" wie gestern um
15:41 in diesem Thread so gut von @Helmfried beschrieben!
Du zitierst mich, aber eben etwas sinnentstellend.
Ich schrieb: Jede Grenze ist aber eine Konfliktlinie und Grundlage für Streitigkeiten und Kriege.
Das bezog sich auf den Umstand, dass der Mensch, durch sein falsch verstandenes ICH-Bewusstsein, seine wahre Größe verliert und in Beschränktheit und Kleinlichkeit abstürzt. Das macht ihn unfähig, die entstandenen existenzgefährdenden Probleme zu lösen. Dass das in die Katastrophe führen kann, wird allmählich auch dem hartgesottesten Ignoranten allmählich klar.
Der Begriff Apokalypse wird von mir kaum verwendet, hält er doch - so wie manche ihn gebrauchen - die Möglichkeit offen, dass das Ganze etwas mit Schicksalhaftigkeit zu tun haben könnte.
Das lehne ich ganz klar ab. Der Mensch hätte, sofern er nicht von seinem EGO verblendet ist, die Möglichkeit der freien Entscheidung. Kein Wesen (welcher Art auch immer) hat potentiell mehr gestalterischen Einfluss auf die Geschicke (zumindest) dieses Planeten, wenn nicht gar der Welt. Die Unfähigkeit dies nicht zu erkennen, wird ihn nicht vor den Konsequenzen dieser Torheit bewahren. Die mächtigsten Potentiale, die größten ruhenden Triebkräfte, kaum fassbare ungenutzte Reserven werden nicht erkannt, werden nicht (und schon gar nicht von der Wissenschaft) in den Mittelpunkt gerückt. Stattdessen wird - natürlich in gutem Glauben - an verstaubten, unhaltbaren Dogmen festgehalten und die Fahrt Richtung Abgrund forciert.
Augen zu und durch.
Dies ist kein Aufruf zur Hysterie; es ist die Einladung an Realisten, den Dingen ins Auge zu schauen. Und vergesst nicht, wir sind unsterblich, also keine Panik. Macht euch eine Flasche Bier auf und lehnt euch zurück.🍻
Achso Freni, ich nehme an, du trinkst lieber einen Schluck Wein. Zum Wohle 🍷
LG * Helmfried
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Strickmuster der Bibel ist leicht zu erkennen...

Das behaupten atheistische und oft auch materialistische Bibelkritiker. Was sie dabei übersehen, ist die enorme Komplexität dieses Werkes, siehe die unzähligen Querverweise innerhalb der Bibel, und das über Dutzende verschiedene Bücher von vielen verschiedenen Autoren hinweg. Ich habe mal eine Grafik gesehen, die alle Querverweise aufweist, es müssen Hunderte oder gar Tausende sein.

Und die vor Prunk stinkenden Bischofspaläste der Bosse der rkK stülpen sich wie riesige Scheißhaufen über die Armutsgebote Jesus...

Dein Hass auf die Kirche ist hier wieder mal nicht Thema. Als nächstes zitierst du bestimmt wieder die Höllendrohungen... :wut1:

Dein Strickmuster ist jedenfalls wirklich leicht zu durchschauen... ;)
 
Der Begriff Apokalypse wird von mir kaum verwendet, hält er doch - so wie manche ihn gebrauchen - die Möglichkeit offen, dass das Ganze etwas mit Schicksalhaftigkeit zu tun haben könnte.

Es hat vor allem auch etwas mit einer falschen Begriffsdefinition zu tun. Ich hatte dazu sogar schon mal einen eigenen Thread aufgemacht, ich zitiere daraus:

Apokalypse bedeutet direkt übersetzt Enthüllung, Entschleierung:

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Apokalypse (griechisch ἀποκάλυψις „Enthüllung“, wörtlich „Entschleierung“ vom griechischen καλύπτειν „verschleiern“, im Christentum übersetzt als „Offenbarung“) ist eine thematisch bestimmte Gattung der religiösen Literatur, die „Gottes Gericht“, „Weltuntergang“, „Zeitenwende“ und die „Enthüllung göttlichen Wissens“ in den Mittelpunkt stellt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Apokalypse

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Es geht also vor allem um eine Enthüllung, eine Offenbarung, so wie ich es verstehe ist es die Offenbarung der Wahrheit über die Welt. Denn die materielle Welt ist ja letztlich eine Illusion, eine Matrix. Die Apokalypse, also die Enthüllung, wird sozusagen das Ziehen des Steckers der Matrix sein. Es ist also in diesem Sinne schon eine Art Weltuntergang, aber eben nur von innerhalb der Matrix betrachtet.
 
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@Helmfried
@FreniIshtar

Hier noch ein gutes Video von Axel Burkart zum Thema "Begriffsdefinition Apokalypse". Es ist ein langes Video, aber ich habe den Timestamp an einer passenden Stelle gesetzt, wo der Kern des Themas angesprochen wird.

 
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