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Geisteswissenschaft (Rudolf Steiners Anthroposophie)

Zum "Alterding": Nach Jung gehört zum Älterwerden, dass man den ungelebten Pol, also in diesem Fall die weiblichen Aspekte integriert.
Das führt zur Ganzheit (Individuation). Das Gleiche gilt für die Frau, sie integriert männliche Fähigkeiten.
Ja, Hinreise und Rückweise, mit der Notwendigkeit den Gegenpol freiwillig oder unfreiwillig zu integrieren. Ein schönes Bild.
Die (Meta-)Frage ist aber irgendwie, wo da der Fortschritt (der Seele/Psyche) bleibt und woran ich ihn wirklich erkenne.
Da gibt es dann durchaus auch fragwürdiges Potential, wenn der gesetzte Prototyp der gebildete weiße Mann der gehobenen Mittelschicht ist, der als Special Edition dann auch noch spirituelle Erfahrungen gemacht hat.
(By the way: Der Buchhändler hat es gestern noch immer nicht gehabt, wollte es noch mal bestellen, ich habe ihm gesagt, dass ich das mit der Autorin kläre, ich schicke Dir nachher eine pN.)
 
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@Gerlind

Bärte und Brüste sind die körperliche Seite. Das kommt auch vor. Aber wir sind hier auf einer geistigen Seite und somit sind
geistige Fähigkeiten gemeint. Der Mann wird einfühlsamer und die Frau selbstbewusster. (Für Humor hab ich trotzdem Verständnis).
 
Ich habe da meine Zweifel ! Von Karma verstehe ich nicht allzuviel, aber das Leben generell als Strafe und Leiden zu bezeichnen, ist für mich völlig unzutreffend.
Wo es in dem ja auch nicht 'nur' "Leiden" tatsächlich gibt - oder? Und "Strafe"? Konsequenzen gibt es allein, jedenfalls 'für mich in meinem'. 'Allerdings solche, und solche'. ...
Karma als Lehrplan könnte ich so sehen.
Auch das brauch' ich gar nicht, denn 'Leben selbst' hat doch, immer sowieso, 'bereits' seinen "Plan" -> Ziel und Sinn. Und wie in jeder 'guten Lehre' hat's auch da auch 'Belohnung/en' -> 'angenehme' Konsequenzen. Bei 'gutem Lernerfolg'. ...
 
Zum "Alterding": Nach Jung gehört zum Älterwerden, dass man den ungelebten Pol, also in diesem Fall die weiblichen Aspekte integriert.
.....Und all "die anderen", die auf "Jung" pfeifen, weil er ihnen "wurscht" ist, oder ihn "gar nicht" kennen, werden auch "zufrieden" alt... mitunter "sehr alt"!!.....

meint plotin
 
Schade, dass Du nicht richtig liest.

Die humoristische Beigabe ist, dass zumindest meine Erfahrungen in einem anthroposophischen Kontext stattfinden. Insofern bleibt der Themenbezug gewahrt. Aber ernsthafter:

Du möchtest ein spiritueller Mensch sein, bzw. Spiritualität verstehen. Man kann Spiritualität sogar verstehen, @Giacomo_S hat das auf eine einfache Formel gebracht und die stimmt sogar: Das einzig Beständige ist der Wandel oder die Veränderung.

Aber weil er kein esoterischer Schwärmer ist, hörst Du ihm nicht zu. Er ist für Dich irgendwie der Prototyp der materialistischen Gegenwelt. Aber Dein Abtauchen in das was Du fälschlich – @Aporie hat Dich darauf hingewiesen – Metaphysik nennst, geschieht zu schnell und ist eher ein Ergebnis von Denkfaulheit. Da vom man mit dem Verstand noch weiter kommt, brichst Du zu oft und willkürlich ab und darum brauchst Du Welterklärer.

Ich halte zwar von dem oft politisch motivierten Hüftschuss, alles, was man für Esoterik hält mit rechtem Gedankengut gleichzusetzen nichts, und vielen Linken sind – ohne dass sie selbst wissen, warum, aber diese Hürde müssten sie selbst nehmen – auch Anthroposophen suspekt. Ich finde das was ich oft bei Anthroposophen erlebe unterm Strich wirklich gut. Fragen im Detail kann man immer stellen, aber überhaupt einen Rahmen anzubieten, der so breit ist, wie der anthroposophische, das ist schon super.

Ob man, oder speziell Du, dann Erkenntnisse höherer Welten gewinnst … schau doch mal selbst. Wie ist denn Deine Bilanz? Wenn ich Deine Strategie richtig verstehe, dann möchtest Du gerne die Quintessenzen der Erfahrungen anderer absaugen und Dir daraus ein für Dich passendes Weltbild stricken. Die einzelnen Konzepte mit Reinkarnationen, der Weiterentwicklungen der Seele und dem letztendlichen Ausstieg aus dem Rad kannst und musst Du irgendwann philosophisch angehen. Fragen zu stellen, ist keine Metaphysikverweigerung, an der Stelle machst Du zwar inhaltlich etwas anders als die Berufslinken, aber nicht strukturell. Wenn es anstrengend werden würde, ziehst Du Deine Schublade mit der Aufschrift „Materialist“ auf und bist fertig. Das sind Erkenntnisse der Logik, wenn Du mit denen nicht fertig bist, kannst Du gemäß den Stufentheorien, denen auch Steiner folgt, nicht einfach die Stufe drüber versuchen, Du musst dort, wo Du hängst aktiv werden.

Das einzig Beständige ist der Wandel oder die Veränderung. Das sagen auch alle Mystiker. Das ist einfach zu verstehen, die Problematik liegt darin, es wirklich zu akzeptieren und in sein Leben zu integrieren. Jede Stufentheorie, besonders die spirituellen, hat einen höchsten Punkt, an dem man alle Theorie und alle Geländer die einen stützen und leiten sollen hinter sich lässt, aber besonders der östlichen haben noch den Aspekt, dass Du jederzeit spontan erwachen kannst.

Das sind die lebensverändernden Erleuchtungserfahrungen mit ihrer spirituellen Wucht, die heute (auch psychologisch und philosophisch) wieder mehr akzeptiert wird. Man muss dafür nicht unbedingt praktizieren, aber es erhöht die Wahrscheinlichkeit, so etwas zu erfahren. Du gehst also das innere Treppenhaus hoch, doch die Wände sind aus dünnem Papier, Du kannst jederzeit hindurchgreifen und bist schlagartig frei.

Aber Du bist von dem Theorieteil dennoch nicht entlassen, denn die Erfahrungen müssen in die allgemeine Idee vom Leben integriert werden. Da hast Du Vorteile, weil Du vermutlich keine Angst vor solchen Erfahrungen hättest, aber Du musst Dir die Frage nach ihrer Einordnung dennoch stellen. Dein Nachteil ist, dass Du an der Stelle verweigerst. Mach doch mal mit irgend einem Aspekt ernst.

Die innere Geschlossenheit von Weltbildern zu sehen, ist ein Punkt, aber interessant ist nicht nur, wo sie einander nichts zu sagen haben – diese Zersplitterung wird ja gerade gesellschaftlich durchexerziert – sondern wo sie einander überlappen. Grundsätzlich ist der Ansatz die Erkenntnisse von Menschen, die spirituelle Erfahrungen gemacht haben, übereinander zu legen und auf Gemeinsamkeiten abzuklopfen nicht schlecht, weil diejenigen, die über keinerlei Erfahrungen verfügen ja nun mal nichts zu sagen haben. Aber es ist eben nicht so, dass es diese Welt hier gibt, dann einen Cut und irgendwo eine ganz andere Welt, die dann spirituell ist, sondern auch diese Bereiche überlappen ja. Sonst könnte man ja keine Erkenntnisse höherer Welten erlangen, sonst würde die Mystiker nicht sagen, dass Samsara und Nirwana nicht zwei sind. Also ...

Danke für diesen Beitrag, Carl. Food for Thought...
 
Zum "Alterding": Nach Jung gehört zum Älterwerden, dass man den ungelebten Pol, also in diesem Fall die weiblichen Aspekte integriert.
Das führt zur Ganzheit (Individuation). Das Gleiche gilt für die Frau, sie integriert männliche Fähigkeiten.
Ich halte ja sonst nicht so viel von Buchtipps u.o.ä. hier, aber jetzt kann ich's mal nicht lassen. Gerade bezüglich "Polarität, Ganzheit..." solltest Du Dir somit 'mal unbedingt'
"Thorwald Dethlefsen: Krankheit als Weg"
besorgen und 'studieren'!
Und nein nein, ist alles andere als so'n Gesundheitsratgeber im üblichen Sinne! Wie man dem Titel nach ja aber meinen könnte. Sondern 'vervollkommnet' geradezu Jung just diesbezüglich.
Aber überhaupt nicht 'nur' das, sondern... bietet sowieso die Möglichkeit zum grundsätzlichen 'Komplettumkrempeln'.
Jedenfalls, für mich eine der wichtigsten Schriften, die mir jemals untergekommen sind! - Wenn nicht sogar die wichtigste überhaupt...
 
Danke für diesen Beitrag, Carl. Food for Thought...
Sind leider einige Rechtschreibefehler drin, wie ich gerade gesehen habe, aber ich glaube keine sinnentstellenden.
Vielleicht und hoffentlich auch Futter für Diskussionen, unser aller Ziel ist ja doch irgendwie weiter zu kommen oder alternativ einzusehen, dass man längst da ist., aber dies einzusehen ist eben auch mit einem Weiterkommen verbunden.

Davon abgesehen ist Liebe natürlich immer auch ein Aspekt der Spiritualität und Liebe künstlich vom sexuellen Aspekt zu reinigen ist eine ins Kitischige verklärte Reduzierung der Liebe, die ihr eher Gewalt antut, statt sie auf eine höhere und reinere Ebene zu führen.
Eventuell ist Liebe sogar das große Pendant zur Erleuchtung, interessanterweise hat das der Dalai Lama mal in einem Interview gesagt, sinngemäß: Ihr (der Westen) habt die Liebe, wir (der Osten) die Erleuchtung.
Auch das bietet ein reiches Feld, was meinst Du, was Steiner bei O.T.O. gelernt hat?
 
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Die (Meta-)Frage ist aber irgendwie, wo da der Fortschritt (der Seele/Psyche) bleibt und woran ich ihn wirklich erkenne.
Bei der Frau (mir) war der Fortschritt das Selbstbewussterwerden, ein besserer Selbstwert, sich auch mal Durchsetzenkönnen.
Beim Mann wäre es wahrscheinlich Einfühlsamerwerden, nicht immmer Rechthabenmüssen.
Wie man das erkennt? Ich glaube, das Leben stellt einen vor entsprechende Situationen.
 
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