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Geisteswissenschaft (Rudolf Steiners Anthroposophie)

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Pfarrer in der Kirche: "Heute wollen wir über das Wirken Gottes reden."
Der ewige Abiturient: "Den gibts doch gar nicht."
 
Ich habe da meine Zweifel ! Von Karma verstehe ich nicht allzuviel, aber das Leben generell als Strafe und Leiden zu bezeichnen, ist für mich völlig unzutreffend. Karma als Lehrplan könnte ich so sehen.
Die karmische Lehre kommt ja aus dem Hinduismus/Buddhismus. Und für Buddha gilt die Gleichung Leben = Leiden. Ziel ist es, sich vom Leid zu befreien, den Kreislauf der Reinkarnation zu durchbrechen und ins Nirwana (= Nichts) einzugehen. Die Wiedergeburt ist die Strafe für ein misslungenes Leben.
 
Was für Buddha gilt, muss ja nicht auch für mich gelten. Buddha lebte in einer anderen Zeit.
Bist Du denn auch am Leiden? (Ab und zu leiden, ist okey, es bringt einen weiter, aber gleich das ganze Leben? Wo bleibt da das Glück?).
 
Was für Buddha gilt, muss ja nicht auch für mich gelten. Buddha lebte in einer anderen Zeit.
Bist Du denn auch am Leiden? (Ab und zu leiden, ist okey, es bringt einen weiter, aber gleich das ganze Leben? Wo bleibt da das Glück?).

Ich denke kaum, dass Buddha das heute anders sehen würde. Der Gedanke der Wiedergeburt gehört schon als Element in den Zusammenhang der buddhistischen Lehre und macht davon abgekoppelt nicht so viel Sinn.

Ich selbst kann weder mit der Gleichung Leben = Leiden noch mit der Wiedergeburt oder einem sonst wie geartetem Jenseits viel anfangen. Ich bin glücklicherweise auf der Schokoladenseite im Leben gelandet, von Krankheiten, Depressionen, Ehrgeiz, familiären und finanziellen Katastrophen weitestgehend verschont geblieben. Ich denke, ich kann mich als glücklichen Menschen bezeichnen. Was aber nicht viel heißt, wenn man bedenkt, dass Camus auch Sisyphos einen glücklichen Menschen genannt hat. Und der hatte es weiß Gott nicht leicht.
 
Ich denke nicht, dass sich alle Menschen geirrt haben, ganz im Gegenteil. Der religiöse Brimborium war den Politikern immer sehr nützlich und willkommen. Religion als Mittel zum Zweck. Ein anderer Aspekt war die Festigung der Gemeinschaft durch (religiöse) Rituale. Auch hier: ein Mittel zum Zweck. Auch die Erleuchtung oder Erlösung ist so ein Zweck, der sich gerne dieses Mittels bedient. Und so mag es noch mancherlei andere Zwecke geben, die sich dieses Mittels bedienen. Die Scharlatane vom Schlage eines Steiner nicht zu vergessen.

Also ist deine Antwort, auf den Punkt gebracht: Ja, alle Menschen vor dem Auftreten der modernen Wissenschaft lagen in ihren Annahmen über die Natur des Universums und des Lebens komplett und fundamental daneben. Sie sind alle, auch ihre größten Geister, einer kollektiven Wahnvorstellung zum Opfer gefallen, die nebenbei noch ein paar nützliche Zwecke zur Kontrolle der Menschen und zum Zusammenleben erfüllte. Inhaltlich war aber ausnahmslos alles davon Brimborium und feinstoffliches Klimblim. So deutlich hat das nicht mal Giacomo S ausgesprochen, in meinen zahlreichen Diskussionen mit ihm. Du sitzt jetzt zweifelsfrei auf dem Thron der naturwissenschaftlichen Arroganz hier in diesem Forum. Herzlichen Glückwunsch.
 
Wenn Du weitgehend von Leiden verschont geblieben bist, hast Du Dich wenig verändert?

Veränderung ist in meinen Augen kein Selbstzweck. Wer die Abwechslung sucht, kann sich gerne öfter häuten. Wer seinen Platz gefunden hat, kann da auch bleiben. Entscheidend ist doch, dass das Leben gelingt, nicht dass es sich ändert.
 
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