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Geisteswissenschaft (Rudolf Steiners Anthroposophie)

Ein unsägliches Machwerk, von dem ich nur abraten kann. Ich bin allerdings nicht sehr weit vorgedrungen mit der Lektüre. Es war nicht auszuhalten.

Dir muss aber klar sein, dass diese "Kritik" komplett nichtssagend ist. Jeder könnte das über jedes beliebige Buch sagen und würde damit genau nichts sagen. Ich kenne das Buch. Was fandst du so schlimm daran?
 
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Mal aus dem Leben gegriffen:
Wir mussten (eine Gruppe von 4 erfahrenen, früheren Austauschschülern) die sich bewerbenden, neuen Schüler für Amerika aussieben.
Unter ihnen war auch eine Schülerin aus der Rudolf Steiner Schule. Ich fragte sie, wie sie sich verhalten würde, wennsie im Fernsehen interviewt würde oder vor dem Rotary Club eine Rede halten müsste. Sie wurde sichtlich nervös und zittrig. Es wäre eine Zumutung und Überforderung für sie geworden und so beschlossen wir, sie lieber nicht zu schicken.
Der Unterschied zwischen grosser Sensibilität und grossem Realismus wäre zu gross gewesen.

Was für eine fiese Vorführung.
Mich hat man, als Erwachsenen, und vor wenigen Jahren, auch schon in solche Vorführungen geschickt. Es ist meine junge Kollegin anwesend, sind Sie damit einverstanden? Ja, natürlich, sagte ich damals, heute würde ich sagen: Nein, das bin ich nicht. Bitte veranlassen Sie Ihre junge Kollegin, den Raum zu verlassen. Denn Sie und ich haben etwas bereden und herauszufinden, aber ich bin nicht der Musterproband, um ihre praxis-unerfahrene Schülerin auszubilden.
Und wenn Sie überflüssige Termine brauchen, damit Sie vor Ihrem Chef Ihren Terminkalender zu füllen haben, dann bitte nicht mit mir, denn es wird andere Trottel geben, die das tun werden.
 
Fiese Vorführung? Das verstehe ich nicht.
Wenn man 20 Bewerber hat, aber nur 10 schicken kann , muss man aussuchen.
Das Motto war Frieden und Völkerverständigung. Der Proband muss sein Land vertreten können und eben auch öffentlich Auskunft geben.
Letzteres schien aber in diesem Fall eine Überforderung zu sein und der Entscheid war zu ihem Schutz!! Nebenbei gesagt sind religiöse Themen
und Ähnliches sehr leicht ein Fall für Streit und Unfrieden, was ja nicht im Sinn der Sache lag. Bei jedem anderen Bewerber, der auch zittrig und nervös geworden wäre, wäre der Entscheid ebenso ausgefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dir muss aber klar sein, dass diese "Kritik" komplett nichtssagend ist. Jeder könnte das über jedes beliebige Buch sagen und würde damit genau nichts sagen. Ich kenne das Buch. Was fandst du so schlimm daran?
Schon klar. Um ernsthafte Kritik anbringen zu können, müsste ich das Buch zunächst ganz lesen, was ich nicht mag. Was ich schlimm daran fand, war der Eindruck, dass es sich dabei um ein Kinderbuch für Erwachsene handelt. Zwar hat der Mann durchaus eine blühende Fantasie, aber eine gute Phantasy war es dennoch nicht.
 
Fiese Vorführung? Das verstehe ich nicht.
Wenn man 20 Bewerber hat, aber nur 10 schicken kann , muss man aussuchen.

Richtig, aber man kann auch in so einem Fall das Los entscheiden lassen. Eine gewisse Qualifikation dürften die Bewerber sowieso schon gehabt haben, denn sonst wären sie gar nicht erst soweit gekommen.

Das Motto war Frieden und Völkerverständigung. Der Proband muss sein Land vertreten können und eben auch öffentlich Auskunft geben.

Als jugendlicher Bewerber vor so einen Ausschuss treten: Kein Wunder, wenn man da nervös ist. Je nachdem, in welche Provinz der USA man da geschickt wird, werden einem sowieso nur dämliche Fragen gestellt. Ob wir auch Waschmaschinen haben, und ob wir tatsächlich alle in krachledernen Lederhosen herumlaufen. Und in welchem Altersheim Adolf Hitler jetzt lebt.
Am Ende und vor Ort ist in Fragen von Softskills der Schlaueste und Selbstbewussteste nicht immer auch der Beste. Ich habe in meinem Leben jedenfalls so einige jugendliche Überflieger kennengelernt, die erst hoch gehandelt wurden, um dann um so tiefer zu stürzen. Im Anschluss waren sie dann ganz kleinlaut, die Überflieger.

Eine Rede vorm Rotarierclub halten? Als Teenager? Wozu? Ich habe zwar meine erste Rede vor großem Publikum anlässlich meines bestandenen Abiturs gehalten, aber sie war ziemlich schlecht. Dabei hatte ich sie nicht einmal allein geschrieben. Wir hatten eben von Rhetorik auch keine Ahnung, und uns hat man dies auch nicht gelehrt. Außerdem waren wir eine ziemlich wütende Generation.
Wenn jemand in diesem Alter vor Publikum reden will: Bittesehr, tu Dir keinen Zwang an.
Aber man sollte einen so jungen Menschen nicht dazu drängen, ein Fachthema vielleicht, aber weltanschauliche Fragen? Dafür fehlt einem die Lebenserfahrung und Weitsicht.

Persönlich würde ich sie lieber kochen lassen - ein typisch deutsches Gericht, das man auch aus den Zutaten kochen kann, die man in den USA bekommt. Ein Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat, ein Schweinsbraten mit Knödel und Krautsalat. Seht her: Das ist deutsche (Koch-)Kultur!
 
Giacomo, bin kein Freund von sehr langen Erklärungen, nur dies:
Man kann kein Los entscheiden lassen, wenn es sich um verantwortliche Aufgaben handelt wie Völkerverständigung.
Es ging auch nicht um Wissen (Überflieger), sondern um ehrliche Erfahrungen im fremden Land oder zu Hause.
Redehalten bestand nicht in Fachthemen oder weltanschaulichen Sichtweisen, sondern in Erlebnissen hüben und drüben.
Das Auswahlkommité musste Verantwortung übernehmen für den Bewerber, der keine Vorauswahl hatte. Wenn dieser aber
Verunsicherung zeigte, riskierten wir eine traumatische Erfahrung, denn je nach Platzierung in den Gastfamilien und ob in ländlicher Region oder Grosstadt, wären die Belastungen sehr verschieden.
 
Schon klar. Um ernsthafte Kritik anbringen zu können, müsste ich das Buch zunächst ganz lesen, was ich nicht mag. Was ich schlimm daran fand, war der Eindruck, dass es sich dabei um ein Kinderbuch für Erwachsene handelt. Zwar hat der Mann durchaus eine blühende Fantasie, aber eine gute Phantasy war es dennoch nicht.

Nun, das Problem ist hier halt, dass du das Buch gleich aus einer atheistischen/skeptischen Perspektive heraus angefangen hast zu lesen. Und so kommt man dann eben zu den Ansichten, die auch Giacomo S hier schon öfters über Steiner geäußert hat, nämlich dass das eben alles nur Fantasie ist. Das Buch beginnt mit den folgenden Worten:

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Es schlummern in jedem Menschen Fähigkeiten, durch die er sich Erkenntnisse über höhere Welten erwerben kann. Der Mystiker, der Gnostiker, der Theosoph sprachen stets von einer Seelen- und einer Geisterwelt, die für sie ebenso vorhanden sind wie diejenige, die man mit physischen Augen sehen, mit physischen Händen betasten kann. Der Zuhörer darf sich in jedem Augenblicke sagen: wovon dieser spricht, kann ich auch erfahren, wenn ich gewisse Kräfte in mir entwickele, die heute noch in mir schlummern. Es kann sich nur darum handeln, wie man es anzufangen hat, um solche Fähigkeiten in sich zu entwickeln. Dazu können nur diejenigen Anleitung geben, die schon in sich solche Kräfte haben.
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An dem Punkt muss man sich gleich entscheiden, ob man der Idee, dass es geistige Seher gibt, eine Chance gibt, oder nicht. Wenn nicht, kann man da gleich aufhören, mit diesem und auch allen anderen Büchern von Steiner.
 
Giacomo, bin kein Freund von sehr langen Erklärungen, nur dies:
Man kann kein Los entscheiden lassen, wenn es sich um verantwortliche Aufgaben handelt wie Völkerverständigung.
Es ging auch nicht um Wissen (Überflieger), sondern um ehrliche Erfahrungen im fremden Land oder zu Hause.
Redehalten bestand nicht in Fachthemen oder weltanschaulichen Sichtweisen, sondern in Erlebnissen hüben und drüben.
Das Auswahlkommité musste Verantwortung übernehmen für den Bewerber, der keine Vorauswahl hatte. Wenn dieser aber
Verunsicherung zeigte, riskierten wir eine traumatische Erfahrung, denn je nach Platzierung in den Gastfamilien und ob in ländlicher Region oder Grosstadt, wären die Belastungen sehr verschieden.

Und wie viele Wochen hattest du Zeit, um eine halbwegs begründete und gerechte Entscheidung zu fällen? Ich kann mir vorstellen, dass man sich über Wochen sehr intensiv mit den Kandidaten austauschen muss. Andernfalls denke ich auch, es wäre vernünftiger, einfach zu losen.
 
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Die Kandidaten lernten sich bei Geselligkeit kennen (und wurden beobachtet) und sie verfassten eine schriftliche Arbeit zu einem Thema,
welches völlig natürlich war - z.B. hattest Du schon mal Streit mit einem Freund und wie wurde er gelöst?
(Weitere Info unter "AFS Intercultural Programs")
 
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