Dass du die Gleichsetzung denkender, fühlender und leidender menschlicher Wesen mit "Unkraut" als "gar nicht so verkehrt" beschreibst und geradezu monströse Bibeltexte wie den hier zitierten wahrscheinlich als großartige Jesus-Bibelbotschaft ansiehst, ist einer jener erwähnten, verheerenden Folgen der biblischen "Frohen Botschaft", die keinerlei ethische Dimension aufweist und auf diese Weise auf Dauer meist selbst das elementarste ethische Gespür bei jenen ruiniert, die sie verinnerlichen.
Das bezog sich auf auf das Gleichnis vom Unkraut:
"Da ließ Jesus das Volk gehen und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete und sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist’s, der den guten Samen sät. Der Acker ist die Welt. Der gute Same, das sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen. Der Feind, der es sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Wie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird’s auch am Ende der Welt gehen. Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alle Ärgernisse und die, die da Unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird sein Heulen und Zähneklappern. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat, der höre!"
(Matthäus 13,36-43)
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Manche Christen sind leider nicht bereit, das Gift zu erkennen, das in der Beschreibung ihres Gottes als absolut intoleranten Feind der Religionsfreiheit steckt. Sie wollen nicht erkennen, dass im Gleichnis vom Unkraut Menschen im Jenseits schlimmste Höllenstrafen angedroht werden. Sie wollen nicht erkennen, dass ihrem Gott unterstellt wird, für ihn sei das totale Abschlachten auch aller Säuglinge und Kinder von sechs Völkern, um die wohlhabenden Länder deren Eltern rauben und deren Religion völlig auszulöschen, gottgefälliges Handeln gewesen. Das wird aber genau so behauptet:
„Jedoch von den Städten dieser Völker, die der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat. Sondern du sollst an ihnen unbedingt den Bann vollstrecken: an den Hetitern und an den Amoritern, den Kanaanitern und den Perisitern, den Hewitern und den Jebusitern, wie der HERR, dein Gott, dir befohlen hat, damit sie euch nicht lehren, nach all ihren Greueln zu tun, die sie ihren Göttern getan haben, und ihr so gegen den HERRN, euren Gott, sündigt.“ (5. Mos. 20, 16-18)
Sie argumentieren, dass diese Menschen auch hätten fliehen können, anstatt zu sagen: Das ist nicht der Gott, an den ich glauben will. Der Text in 5. Mos. 20, 16-18 zumindest ist unmissverständlich ein ultimativer Abschlachtbefehl ihres Gottes auch an unschuldigen Säuglingen und Kindern. Sie distanzieren sich auch nicht davon, dass ihrem Gott die eigenhändige Ermordung zehntausender unschuldiger Säuglinge und Kinder unterstellt wird – um ANGST vor seiner sadistischen Rachsucht zu erzeugen.