AW: Das wichtigste christliche Glaubensbekenntnis
Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
Wieso geht es hier nicht weiter im Text?
Hat irgendeiner mal wieder das Licht ausgeknipst? und gute Ideen wurden gnadenlos
verschluckt und im Keim erstickt!
Oder sind die grauen Gehirnzellen wieder eingetrocknet und die Synapsen verweigern die Arbeit?
rg
Jetzt kommt diese ganze Titulatur, die das Konzil von Nicäa 325 n. Chr. entwickelt hat, um zu sagen, dass Jesus Christus auch tatsächlich wahrer Gott ist. Er ist Gott von Gott, Licht von Licht. Er ist gezeugt, nicht geschaffen. Er gehört nicht auf die Seite der Geschöpfe, sondern ist Gott. Der große Gegner dieser Auffassung ist Arius, ein Presbyter aus Antiochien und Alexandrien, in beiden Orten hat er gewirkt, der gesagt hat, Jesus Christus ist zwar ein sehr vornehmes Geschöpf, aber er ist eben geschaffen. Arius denkt, etwas das geteilt ist, kann letztlich nicht vollkommen sein, deswegen kann Gott in sich schon nicht vielfältig sein, sondern muss Einer sein...und von daher ist für ihn die Lösung, die unglaublich populär war: Jesus ist das oberste aller Geschöpfe, aber er ist wesensfremd mit Gott.
Nicäa hat dagegen festgeschrieben Jesus Christus ist eins mit dem Vater, homoousios. Er ist wesensgleich mit dem Vater. Durch ihn ist alles geschaffen. Jesus wird hier bekannt als Schöpfungsmittler. In dem er nicht geschaffen ist, ist er gleich ewig mit dem Vater, er war also auch schon zur Zeit der Schöpfung dabei. Durch ihn ist alles geschaffen. Das wird verbunden mit dem stoischen logos-Gedanken, es gibt so etwas wie eine Weltvernunft. Der logos, die Vernunft ist in dieser ganzen Welt präsent. Und der logos ist aber gleichzeitig Jesus Christus. Also die Weltvernunft ist da personal. Er ist aber nicht nur Schöpfungsmittler sondern gleichzeitig Erlösungsmittler.
von Wille: ist das jetzt ein 2. Gott??
gezeugt, nicht geschaffen
Dies wendet sich gegen die Auffassung des Arius, dass der Sohn geschaffen und damit geworden ist. Vor Nicäa wurden die Ausdrücke "gezeugt" und "geworden" gleichsinnig verwendet.
Diese Aussage ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn der Begriff der Zeugung hier jede physische Konnotation verliert und
als geistiger Vorgang qualifiziert wird, bei Origenes findet sich bereits die Interpretation, die sagt, dass der Sohn ewig durch den Vater gezeugt wird. Eine Interpretation, die unter Rückgriff auf Psalm 2.7 formuliert wird, wo es heißt "heute habe ich Dich gezeugt." dieses "heute" wird im Sinne der Ewigkeit interpretiert, also dass Gott der Vater, den Sohn von Ewigkeit her zeugt, sodass zur Gottheit Gottes schon immer der Sohn hinzugehört.. Damit wird Gott also nicht mehr als verhältnislose Einheit, als Monade qualifiziert, sondern als Wesen in Beziehung.
lg