Robin schrieb:
In einer Zeitschrift las ich ein Zitat von Bazon Brock:
"Kein Faschist ist nur, wer von sich weiß, dass er durchaus einer sein könnte."
Stimmt dieser Satz - für Euch?
Mit Interesse habe ich Eure Beiträge zum Thema "Faschismus und du" gelesen.
Dieser Thread fängt mit einem Zitat von Bazon Brock an, und ich möchte auch auf ihm Bezug nehmen, wenn ich hier versuche über Faschismus nachzudenken.
Vor einigen Jahren sah ich im Fernsehen ein Interview mit Bazon Brock - es ging unter anderem um den Begriff Faschismus. Das Interview fand statt zuhause bei Brock, und zwar auf seiner Terasse. Der Interviewer fragte Bazon Brock (sinngemäss) was für ihm Faschismus sei. Während dieser noch nachdachte, wurde die Stille von einem fürchterlichen Motorrad Geknatter unterbrochen. Einer nutze die Strasse um sich zu beweisen was für ein toller Hecht er ist.
Daraufhin Bazon Brock (wieder nur sinngemäss): Sehen Sie? DAS ist zum Beispiel Faschismus. Diese rücksichtslose Art, die Nachmittagsruhe vieler zu stören...
Mir ist dieser Satz geblieben, denn er beweist wie diffus dieser Begriff, nein, besser gesagt diese Grundeinstellung sein kann. Verhaltensweisen und auch Ausdrücke verraten eine Lebensauffassung die sich anmasst, menschenverachtend, diskriminierend, ichbezogen bis zum geht nicht mehr, zu sein.
Für mich fängt tatsächlich Faschismus da an.
Du, Lilith sagst: "Mir fällt auf, dass ich eigentlich keine befriedigende Definition des Faschismus habe. Mein Bild ist so ungefähr: einer hat die Uniform an und die Masse hebt den Arm..."
Und noch ein Zitat:
"ICH verurteile das alles ganz und gar nicht. Ich sehe nur mit einer leisen Unruhe zu, wie so manche Verhaltensweisen Ansätze in sich tragen, die bei passender Gelegenheit auch für andere Inhalte verwendet werden könnten. Darauf richtet sich meine Aufmerksamkeit."
Meines Erachtens, ist genau da die Gefahr: nicht dieses Diffuse, sondern die konkreten und sehr markanten Bilder werden mit dem Faschismus assoziiert..
Aber so einfach ist das nicht.
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