AW: faschistische Schwärmer
dein Ansatz erklärt den Faschismus als eine Art ästhetisches Fänomen,
will dabei aber dessen Ursachen und Ursprünge nicht erfassen.
Die liegen nämlich in der Psyche seiner Propaganden und Mitläufer.
die Nazis sind einer der Splitter,
die es bereits um die Jahrhundertwende gab
und die es von der Subkultur zur Hauptkultur geschafft haben
das hat nix mit Psyche zu tun
und ist heute nicht anders
(man denke an die Jugendmoden,
die in kürzester Zeit den Mainstream bestimmen)
dieser Splitter war wohl in der romantischen Ecke angesiedelt
(die Beschäftigung mit den kulturellen Errungenschaften legte ein deutsches Volk frei,
welches politisch umgesetzt werden sollte)
bisher total harmlos
(ich erinnere an Ernst Reuters VOLKS-Rede am 9. September 1948 vor dem Reichstag)
jetzt kommt aber das männerbündische Element ins Spiel
VERSION 1:
paar Leute aus der romantischen Ecke haben zum Spass
eine esoterische Abteilung gegründet,
zu der nur gehören darf,
wer eine Treue-Eid schwört,
mit der Flagge durch den Wald rennt und Volkslieder singt
(oder so ähnlich)
VERSION 2:
kranke Esoteriker haben die Chance genutzt,
unter dem Deckmantel der Romantik
eine Art Sekte aufgebaut,
zu der Militärs gestoßen sind
die breite Bevölkerung hat von dem Männerbund keine Ahnung
(ist heute in der Politik nicht anders)
und wählt die Vertreter des 'Volkes'
(zusätzlich geblendet durch die Wirtschaftskrise
und das OK der Industrie)
jetzt gehts ab ...
als die ersten Romantiker Piep sagen wollen,
beginnt der Zweite Weltkrieg
wer die Regierung in Frage stellt,
ist ein Volksverräter
der Krieg hat seine eigenen Gesetze
wird immer brutaler
Heil Hitler, Heil Du ihn
der Kampf ums Überleben
und dann war es vorbei
... gänzlich unästhetisch
das, was wir heute als typische faschistische Ästhetik bezeichnen,
ist unter Umständen gar nicht böse,
nicht einmal faschistisch
der faschistische Kern ist der Glaube an die Involution,
daher der Treueschwur, daher der Männerbund,
daher die Bekämpfung der vermeintlichen Feinde des deutschen Volkes