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Die Emanzipation der Frauen muss scheitern?

Céline schrieb:
Nicht nur ein krimineller Einzelfall, sondern auch noch ein Fall eines religiösen Fanatikers und obendrauf noch Parasiten! Aber vielleicht hilft so ein untaugliches Beispiel eben wenigstens auch dazu, das Bewusstsein zu schärfen, weil es leider
eine entsprechende, (sehr) abgeschwächte Variante dieses Verhaltens in der Gesellschaft immer noch gibt.
Was soll das?

"In der Gesellschaft" sind Männer drastisch viel häufiger
Opfer von Gewalt als Frauen.

Zudem sind Frauen im häuslichen Umfeld eben so oft
Täterinnen wie Männer Täter sind.

Dass du mir nicht glaubst, ist mir klar und wurscht.
Aber lass mich doch auf deine Gewaltmänner jeweils
mit Gewaltfrauen antworten um das Polemikniveau
auszubalanzieren, OK?

Eine Frau spritzt ihrem Sohn Luft in die Adern, um seinen Aufenthalt im Krankenhaus zu verlängern. Eine Mutter hält ihrem Kind so lange Mund und Nase zu, bis es droht, zu ersticken - um daraufhin dem Arzt zu berichten, der Säugling leide unter akuten Atemstillständen.

Eine ebenso besorgt erscheinende Erziehungsberechtigte bricht ihrer Tochter heimlich Beine und Arme, schlägt mit dem Hammer auf die Bruchstellen und infiziert von ihr hervorgerufene Wunden mit Schmutz. Zusammen mit dem medizinischen Personal wundert sie sich später über ominöse Hämatome und Infektionen am Körper ihres Kindes.

Der Horror hat einen Namen: Das Münchhausen- Stellvertreter- Syndrom ist eine ebenso seltene wie erschütternde psychoneurotische Störung, bei der Mütter bei ihren Kindern Krankheitssymptome vortäuschen, künstlich erzeugen oder vorhandene Gesundheitsschäden willentlich verschlimmern. Das Ziel der Mütter scheint es zunächst zu sein, durch die Aufnahme des Kindes ins Krankenhaus und die nachfolgenden zahllose Untersuchungen oder Operationen Aufmerksamkeit zu erlangen, ein Gefühl des Aufgehobenseins und Anerkennung durch die medizinischen Autoritäten zu bekommen.

Laut Polizeilicher Kriminalstatistik werden in Deutschland etwa 40 Prozent der Kindesmisshandlungen von Frauen begangen. Dass die Quote beim "Erweiterten Münchhausen-Syndrom" bei geschätzten 85 bis 98 Prozent liegt, scheint mit einer symptomatischen Abwesenheit der Väter in den Familien der bisher rund 250 beschriebenen Fälle zu tun zu haben. Die Väter haben die Familie verlassen oder sind selten zu Hause.


Quelle: Spiegel: Wenn Mütter zu Monstern werden

Gruss
Camajan
 
Zuletzt bearbeitet:
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Muzmuz schrieb:
die gesellschaft kann und muss nur die mögilchkeiten des ausbrechens bieten, und die gibt es beispielsweise in form von frauenhäusern. während sie das misshandeln selbst unter strafe stellt
Der Gesetzgeber bietet nicht nur die Möglichkeit des
Ausbrechens von Gewaltopfern. Im Zuge des sog.
Gewaltschutzgesetzes können Gewaltopfer ihren
Partner auch "rausschmeissen".

Also nicht das Opfer muss die Wohnung verlassen,
sondern der Täter.

Ist das so einfach festzustellen?

Gruss
Camajan
 
ja stimmt, eine weitere möglichkeit
dieses gewaltschutzgesetz ist aber nicht an sich frauenrelevant, weil es für beide geschlechter theoretisch gleich gilt und dient nicht dem frauenschutz, sondern dem opferschutz
aber in der praxis ergibt sich daraus eine stärkung der frauenposition, da frauen eher geglaubt wird gewaltopfer zu sein als männern
rechtsstaatlich fraglich, da eine wegweisung ohne gerichtliche verurteilung einer vorverurteilung gleichkommt und die praxis des gesetzes die möglichkeit des missbrauches schafft
will ich meinen partner loswerden, scheue aber aufgrund mangelnder persönlicher emanzipation den direkten konflikt, kann ich meine passivität schützen indem ich behaupte ich wäre opfer und lasse den "täter" wegweisen

andererseits, hätte der staat keine möglichkeit einzugreifen, müsste er warten, bis etwas passiert
vielleicht ist in der wegweisung eine mildere form der untersuchungshaft zu sehen
auch eine art vorverurteilung; aber falls es später zu keiner verurteilung kommt, wird der betroffene für die erlittene haft entschädigt
wird im zuge des gewaltschutzgesetzes der oder die weggewiesene entsprechend entschädigt, wäre es rechtsstaatlich wieder gerechtfertigt

lg,
Muzmuz
 
Camajan schrieb:
Was soll das?

"In der Gesellschaft" sind Männer drastisch viel häufiger
Opfer von Gewalt als Frauen.

Zudem sind Frauen im häuslichen Umfeld eben so oft
Täterinnen wie Männer Täter sind.

Dass du mir nicht glaubst, ist mir klar und wurscht.
Aber lass mich doch auf deine Gewaltmänner jeweils
mit Gewaltfrauen antworten um das Polemikniveau
auszubalanzieren, OK?

Camajan, warum sollte ich dir nicht glauben? Dass die Gewaltbereitschaft und Gewaltausübung auch unter den Frauen drastisch zugenommen haben, ist erwiesen. Dass nun auch die Männer damit an die Oeffentlichkeit gehen, und dass sie sich emanzipieren (von einer ev. Abhängigkeit von der Frau, egal wie diese geartet sein mag, befreien), finde ich gut und wichtig. Ich vermag nur nicht zu erkennen, wo du einen Widerspruch in meinen Beiträgen siehst. Lese doch, bitte, zuerst richtig meinen Beitrag von gestern (13:09), es war eine Antwort an Jan Amos und ich nannte das Beispiel bzw. beide Beispiele auch gleich als "ziemlich untauglich", sagte, "wenn wir schon so beginnen möchten..." Sorry, aber um Balance-Herstellung bemüht, solltest du vielleicht einen Thread "Die Emanzipation des Mannes" eröffnen.
Dass nicht das Opfer, sondern der Täter die Wohnung verlassen sollte/muss ist in der Praxis gar nicht so einfach durchzuführen. Immer noch schliessen vorwiegend im Konkubinat Lebende die Mietverträge zusammen ab, in der Ehe ist es der Mann, nicht selten auch bei Kaufverträgen. Immer noch verdient bei vielen Ehepaaren der Mann das Geld, oder das meiste. Immer noch verdienen durchschnittlich die Frauen auch in absolut vergleichbaren Berufen, Positionen und gleichem Zeitaufwand ca. 20% weniger und immer noch lautet das eigentlich gemeinsame Konto (beide leisten Arbeit!) eines "Verdienenden" und einer "nur" Ehefrau auf den Namen des Mannes und sie hat (gar nicht so selten) nicht mal die Vollmacht (die man sehr leicht auch entziehen kann) auf diesem Konto... Also ist es zunächst mal schon gar nicht so einfach, als Opfer-Frau den Täter-Mann "rauszuschmeissen", da bleibt dann der Frau doch eher nur die Möglichkeit, ihn zu verlasssen, und ein Frauenhaus aufzusuchen und primär als Sozialfall zu enden. Könnte nachvollziehen, vielen Frauen ist dieser Gedanke wirklich nur als die absolut letzte Möglichkeit, auch die Kinder zu schützen, vorstellbar, aber es ist nur meine Idee, wissen tu ich es nicht.
Auf der Gegenseite kann ich mir genauso gut vorstellen, dass der Opfer-Mann die Täter-Frau nicht rausschmeisst, weil sie ihm beinahe automatisch auch die Kinder zunächst (und oft auch dauerhaft/dauerhafter) entziehen kann, dass er aber "anerzogen" und aus Erfahrung (?) weiss, geht er an die Oeffentlichkeit als Opfer, setzt er sich möglicherweise Unverständnis und Spott aus, schämt sich gar, sich als Mann nicht "durchsetzen" zu können usw.
Da verurteilte ich doch die Frau und die "Gesellschaft" aber gleichermassen, wüsste ich es. Ist aber nicht in solchen Fällen die Gewalt vorwiegend auf beiden Seiten vorhanden?
Prophylaxe, Hilfe im voraus, Aufklärung... scheinen mir nun mal sinnvoller, aber dafür muss uns ja nur klar sein, dass die Emanzipation weder als gescheitert noch als vollzogen, angesehen werden kann.

Die Gewalt den Kindern gegenüber wird vermutlich schon mehrheitlich von Frauen verübt. In Form von einer Ohrfeige z.B. Einerseits als Zeichen der eigenen Ohnmacht, Unzulänglichkeit, des überfordert Seins u.ä. Auch da ist doch Hilfe angezeigt, nicht nur bei arg kriminell gearteten Fällen, wie du sie schilderst. Erst, würden auch die gewaltbereiten Männer mehr Zeit, gleich viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, gäbe es auch schlüssige Beweise dafür, wer nun gewaltbereiter ist.

Die Männer bringen in die Erziehung andere Aspekte mit rein, gehen oft Probleme anders an, spielen auch etwas anders mit den Kindern, erklären auch vielleicht andere Sachen und anders, auch besser(!)... darum ist es doch wichtig, dass es beide gemeinsam tun und der Vater nicht mehr abends nach Hause kommt, um sich die Klagen der Mutter anzuhören und die Kinder danach "gerecht" zu bestrafen. Es brachte ihm zwar früher mehr Autorität (sprich Angst der Kinder vor einer Strafe) ein, das Verhältnis war aber entsprechend ohne Vertrauen, befriedigend war das aber kaum, denke ich halt naiv.
Auch hier also nur mehr Gleichberechtigung - in allen Belangen und für alle. Von Natur aus hat doch weder die Frau das Monopol auf die Kindeserziehung noch der Mann auf die Erwerbstätigkeit. Jäger und Sammlerin+Hüterin hin oder her. Das verstehe ich unter Emanzipation. Gewalt hat nirgends dabei Platz.
Was ich schon zu Beginn sagte, gilt natürlich immer noch. Sind beide mit den tradierten Rollen zufrieden und glücklich, dann sollen sie es doch sein und es selbstbewusst auch sagen können. Ich verstehe kaum, wenn eine Frau sagt: "Ich bin nur Hausfrau." Da ist sie doch damit nicht zufrieden, oder jemand redete ihr ein, dass in der Gesellschaft nur der zählt, der das Geld sichtbar "nach Hause bringt", sie sich dafür beinahe entschuldigen muss, dass sie es nicht tut. Dieses Verhalten gehört ebenfalls emanzipiert. Ebenso sollte sich aber auch keine Frau dafür "schämen" müssen oder rechtfertigen, wenn sie auf Kinder verzichten will usw.usf., steht alles schon mal oben.

Muzmuz, ihr Andern, tut mir echt Leid, dass die Diskussion dank meines Beispiels diesen Verlauf nahm.
 
hei celine,

das ist kein problem, da die einbringung solcher fälle in frauenemanzipationsdiskussionen durchaus üblich ist
hättest weder du noch jemand anders das gemacht, hätten wir nicht die möglichkeit gehabt, darüber zu diskutieren

in der tat, es gab und gibt gewalt in der familien von männern gegen frauen und kindern so wie auch von frauen ausgehend
schon seit einiger zeit wird gewalt von männern gegen frauen enttabuisiert mit der folge vom frauenhäusern und anderen möglichkeiten, denen alle das unrechtsbewusstsein vorausgegangen ist (die gesellschaft buht frauen schlagende männer aus)
der umgekehrte fall ist noch ziemlich am beginn der enttabuisierung, aber selbst hier tut sich etwas
die drei schritte, die nicht unbedingt in dieser reihenfolge ablaufen müssen sind ja
a) die erkenntnis, dass es das gibt
b) die feststellung, dass es unrecht ist
c) bestrebungen und aktionen (rechtlich wie gesellschaftspolitisch), die fälle möglichst zu vermeiden, entschärfen, mindern, sanktionieren
ich weiss nicht ob schon in Ö, aber zumindest in D gibt es schon die ersten männerhäuser und anlaufstellen für männer, die opfer der gewalt ihrer frauen geworden sind
noch ist es aber zumeist so, dass diese art der gewalt als weniger schlimm angesehen wird
zwei landläufige begründungen:
1. er wird es schon irgendwie verdient haben, denn ohne grund schlägt sie nicht zu
2. wenn es unrecht wäre, würde er sich ja wehren bzw er könnte sich ja (physisch) wehren, wenn er wollte

in dieser unterschiedlichen sicht liegt die diskriminierung

lg,
Muzmuz
 
Es ist klar, dass Emanzipation sich nicht nur auf Frauen beziehen kann, sondern dass auch die Männer sich damit auseinandersetzen müssen.

Das Ziel ist ein zufriedenes Miteinander zu erlangen.

Liebe Grüße

suche :blume1:
 
Camajan schrieb:
Der Horror hat einen Namen: Das Münchhausen- Stellvertreter- Syndrom ist eine ebenso seltene wie erschütternde psychoneurotische Störung, bei der Mütter bei ihren Kindern Krankheitssymptome vortäuschen, künstlich erzeugen oder vorhandene Gesundheitsschäden willentlich verschlimmern.
Eben! Diese Fälle sind "selten" !

Camajan schrieb:
Laut Polizeilicher Kriminalstatistik werden in Deutschland etwa 40 Prozent der Kindesmisshandlungen von Frauen begangen.
Dann sind für 60% offensichtlich Männer verantwortlich, obwohl sie wesentlich weniger Zeit mit den Kindern gemeinsam verbringen !
 
Céline schrieb:
darum ist es doch wichtig, dass es beide gemeinsam tun und der Vater nicht mehr abends nach Hause kommt, um sich die Klagen der Mutter anzuhören und die Kinder danach "gerecht" zu bestrafen. Es brachte ihm zwar früher mehr Autorität (sprich Angst der Kinder vor einer Strafe) ein, das Verhältnis war aber entsprechend ohne Vertrauen, befriedigend war das aber kaum,
Was soll hier die Vergangenheitsform?
Solche Verhältnisse sind in jeder Massenmietskaserne, in denen nun einmal die Mehrheit sogar unserer Gesellschaft ihr Dasein fristet, auch heutzutage noch gang und gäbe!

Ist denn hier wirklich kaum jemand in der Lage, über den Tellerrand des eigenen Milieus und der darin privilegierten Lebensumstände hinauszublicken?

Die gesellschaftliche Wirklichkeit wird nicht durch Bewohner von Einfamilienhaussiedlungen und auch nicht durch die Lebensumstände der hier Diskutierenden repräsentiert!
Wie es wirklich aussieht in der Welt, erfährt man nicht aus grosskopfeten Veröffentlichungen und Talkrunden von Wichtigtuern, sondern eher durch die Auskunft ganz normaler Grossstadtstreifenpolizisten.
Einige müssten wirklich endlich mal ihren Elfenbeinturm der subjektiven heilen Welt verlassen......
 
e-a-s schrieb:
Eben! Diese Fälle sind "selten" !
Ja sicher.
So selten wie alttestamentarisch-religiös-fanatische
Väterversager.

Das hattest du oben aber nicht angemerkt, woll?

e-a-s schrieb:
Dann sind für 60% offensichtlich Männer verantwortlich, obwohl sie wesentlich weniger Zeit mit den Kindern gemeinsam verbringen !
Tja, offensichtlich heisst nicht richtig. Du kennst
nicht die wilden Diskussionen über Hellfeld- und
Dunkelfeld-Gewalttaten in Familien. Frauen vergehen
sich viel gerissener, perfider und heimlicher an ihren
Kindern als die dumpf-kloppenden Männer.

Gruss
Camajan
 
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die emanzipatorisch relevante frage ist nicht der prozentuelle anteil der geschlechter bei den tätern, sondern ob die gesellschaft unterschiede zwischen weiblichen und männlichen tätern macht

lg,
Muzmuz
 
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