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Der Sinn dieses Lebens

Ich versteh es nicht recht. Könnten Sie es nochmal erklären?

Falls Sie jedoch eigentlich meinten, Erfahrung sei notwendigerweise nur dem Erfahrenden selbst zugänglich, setze ich noch was drauf und sage, daß mein Bewußtsein die einzige Realität ist, die ich wirklich erkennen kan. Vielleicht sind Sie schon einen Schritt weiter und erkennen mehr, dann wäre es sehr nett, wenn Sie mich daran teilhaben ließen.
Das droht auszuufern, deshalb gehe ich da nicht mit.
Nur folgende Anmerkungen zur Inspiration oder zur Verwirrung:
Problematisch ist hier Folgendes: die Verwendung des Wortes "Realität" ohne Definition, dann die Unterscheidung "mein Bewußtsein" und "ich" (als Erkennender) und der Ausdruck "einen Schritt weiter", der irrationalerweise einen Prozess impliziert wie es für Religionen typisch ist.
 
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Das droht auszuufern, deshalb gehe ich da nicht mit.

Ach Gottchen, aber glücklicherweise reichts ja noch für einen kleinen Nebenstrang.

Problematisch ist hier Folgendes

Jedes Wörtchen ist problematisch, wenn man sich nicht darauf einigen kann, was man damit meint.

der Ausdruck "einen Schritt weiter", der irrationalerweise einen Prozess impliziert wie es für Religionen typisch ist.

Ich würde die Mathematik nicht als eine Religion verstehen, aber es stimmt, sie kommt einer Religion doch recht nahe und mit irrationale Zahlen beschäftigt sich der Mathematiker gelegentlich auch. Habe ich so eigentlich noch nicht gesehen, aber jetzt, wo Sie es schreiben, fällts mir sofort auf.


Gott zum Gruße!
 
Ein Gleichnis:
Stell dir eine Kugel vor, welche auf der Spitze eine Kegels rotiert. Sie hat noch alle Freiheitsgrade das labile Gleichgewicht, in dem sie sich befindet, durch Hinabrollen in irgendeine Richtung zu beenden. Keiner der möglichen Richtungen wohnt ein Sinn inne. Alle Richtungen sind frei von Sinn.
Interessantes Gleichnis, allerdings mit einer kleinen Schwäche: Den Ausgang dieses Experiments bezeichnet man, mangels besseren Wissens, als zufällig, weil man (noch) nicht in der Lage ist, alle Kräfte, die in jedem Moment auf die Kugel einwirken, zu berücksichtigen, um die Fallrichtung zu bestimmen. Sobald man jedoch mit technischen Mitteln in der Lage sein wird, die Fallrichtung zu bestimmen, wird sie nicht mehr zufällig sein, sondern vorhersehbar. Könnte es sich also mit dem Sinn des Lebens ähnlich verhalten, wie mit dem sogenannten Zufall? Sobald wir demnach in der Lage sind, das Wesen des Lebens mit allen „Kräften“, die auf das Leben einwirken, zu erkennen, wären wir dann auch in der Lage, auch seinen Sinn zu erkennen. Somit stellt sich die Frage, ob das Leben doch nicht sinnfrei ist, sondern der Ansatz bei der Suche seines Sinns falsch. Ich suche jedenfalls weiter…:)
 
Ach Gottchen, aber glücklicherweise reichts ja noch für einen kleinen Nebenstrang.



Jedes Wörtchen ist problematisch, wenn man sich nicht darauf einigen kann, was man damit meint.



Ich würde die Mathematik nicht als eine Religion verstehen, aber es stimmt, sie kommt einer Religion doch recht nahe und mit irrationale Zahlen beschäftigt sich der Mathematiker gelegentlich auch. Habe ich so eigentlich noch nicht gesehen, aber jetzt, wo Sie es schreiben, fällts mir sofort auf.


Gott zum Gruße!
Melde ich dem Mann im Mond:koenig:
Ps:wieso "im"?
 
Interessantes Gleichnis, allerdings mit einer kleinen Schwäche: Den Ausgang dieses Experiments bezeichnet man, mangels besseren Wissens, als zufällig, weil man (noch) nicht in der Lage ist, alle Kräfte, die in jedem Moment auf die Kugel einwirken, zu berücksichtigen, um die Fallrichtung zu bestimmen. Sobald man jedoch mit technischen Mitteln in der Lage sein wird, die Fallrichtung zu bestimmen, wird sie nicht mehr zufällig sein, sondern vorhersehbar. Könnte es sich also mit dem Sinn des Lebens ähnlich verhalten, wie mit dem sogenannten Zufall?
Nein, weil "Sinn" ja nicht "Vorhersagbarkeit" bedeutet.

Sobald wir demnach in der Lage sind, das Wesen des Lebens mit allen „Kräften“, die auf das Leben einwirken, zu erkennen, wären wir dann auch in der Lage, auch seinen Sinn zu erkennen. Somit stellt sich die Frage, ob das Leben doch nicht sinnfrei ist, sondern der Ansatz bei der Suche seines Sinns falsch. Ich suche jedenfalls weiter…:)
"Wesen" ist hier unangemessen.
Es ist mir nicht nachvollziehbar wie du das Erkennen von Kausalitäten mit "Sinn" zusammenbringst. Selbst wenn ich eine Bedingtheit erkenne, bedeutet das doch nicht, dass die Bedingtheit einen Sinn hat.
 
Nein, weil "Sinn" ja nicht "Vorhersagbarkeit" bedeutet.
Genauso wenig bedeutet eine nicht vorhersehbare Fallrichtung „Sinnfreiheit“. Es waren deine Worte.
"Wesen" ist hier unangemessen.
Es ist mir nicht nachvollziehbar wie du das Erkennen von Kausalitäten mit "Sinn" zusammenbringst. Selbst wenn ich eine Bedingtheit erkenne, bedeutet das doch nicht, dass die Bedingtheit einen Sinn hat.
Mir ist auch nicht nachvollziehbar, wie du das Nichterkennen von Kausalitäten mit „Sinnfreiheit“ zusammenbringst. Ich habe mich an dein Gleichnis gehalten und habe es ähnlich bildlich fortgesetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genauso wenig bedeutet eine vorhersehbare Fallrichtung „Sinnfreiheit“. Es waren deine Worte.
Vermutlich hast du "nicht" vergessen.
Du verstehst offensichtlich nicht die Funktion eines Gleichnisses. Die Zufälligkeit der Fallrichtung ist Teil des Gleichnisses und steht - eben weil Gleichnis - für Beliebigkeit.

Mir ist auch nicht nachvollziehbar, wie du das Nichterkennen von Kausalitäten mit „Sinnfreiheit“ zusammenbringst. Ich habe mich an dein Gleichnis gehalten und habe es ähnlich bildlich fortgesetzt.
Du machst den Fehler, den viele machen: Entweder sie übertragen einen Aspekt eines Gleichnisses 1:1 auf das Phänomen, das es versinnbildichen soll, mit dem es aber nicht identisch ist (sonst wärs ja kein Gleichnis) oder sie "überdehnen" das Gleichnis, indem sie Fragestellungen aufwerfen, die über den versinnbildlichten Aspekt des Gleichnisses hinausgehen.
 
Den Blitz leuchten lassen,ist ein tun tun,behauptet Nietzsche,also ein nacheinander.Wenn wir die Kausalität in den Sprachgebrauch bringen,dann....,wer macht sich einen Reim darauf:dontknow:
 
Vermutlich hast du "nicht" vergessen.
Ich habe mich korrigiert. Du hast den Text zu schnell kopiert.
Du verstehst offensichtlich nicht die Funktion eines Gleichnisses. Die Zufälligkeit der Fallrichtung ist Teil des Gleichnisses und steht - eben weil Gleichnis - für Beliebigkeit.
Doch, ich bin, genauso wie du, mit Gleichnissen aufgewachsen. Jesus soll ja Spezialist dafür gewesen sein, wenn man seinen späteren Berichterstattern Glauben schenken will.:) Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es keinen Zufall gibt und dein Gleichnis aus dieser Blickrichtung fortgesetzt in Bezug auf das Leben, denn darum ging es doch.
Du machst den Fehler, den viele machen: Entweder sie übertragen einen Aspekt eines Gleichnisses 1:1 auf das Phänomen, das es versinnbildichen soll, mit dem es aber nicht identisch ist (sonst wärs ja kein Gleichnis) oder sie "überdehnen" das Gleichnis, indem sie Fragestellungen aufwerfen, die über den versinnbildlichten Aspekt des Gleichnisses hinausgehen.

Keine Überdehnung, sondern Fortsetzung des Gleichnisses:
Kugel == Leben,
Fallrichtung == Sinn, weil es keinen Zufall gibt.

Es soll ja alles schön bildlich bleiben, es ist schließlich ein Gleichnis.
 
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