AW: Der Sinn des nächsten Lebens
Demnach müssten gläubige Menschen "besser" sein als nichtgläubige. Die Erfahrung bestätigt das nicht, weist eher aufs Gegenteil hin.
Besser würde ich nicht sagen, aber vielleicht verträglicher. Deine Erfahrung teile ich, denke aber, das hat weniger mit echtem Glauben zu tun, sondern mit den Glaubenslehren, die unhinterfragt übernommen werden, bzw. sogar politisch missbraucht.
Wenn man nicht an "ewiges Leben" glaubt, dann ist das nur für sehr dumme Menschen eine Freikarte für sämtliche Untaten. Denn die Erfahrung lehrt, dass man auch im Diesseits sanktioniert wird - und diese diesseitigen Strafen für Nichtjenseitsgläubige härter sind als für Jenseitsgläubige - weil lebenslange Strafen für sie Strafe bis zum Ende ihrer Existenz bedeuten, für den jenseitsgläubigen jedoch nicht. Nach seinem Tod wäre er für ewig frei.
das sehe ich etwas anders. Dumm muss dazu niemand sein, sondern nur inkonsequent. Uns kann sicherlich niemand erzählen, ihm wären die fundamentalen Werte des Christentums unbekannt. Im Alltag spielen sie aber kaum noch eine Rolle, sie werden übergangen, weil es bequemer ist, weil es ja angeblich alle so machen.
Ich würde da unterscheiden wollen zwischen 3 Hauptgruppen: Denjenigen, die sich einfach keine Gedanken machen bezüglich ihres Verhaltens, die sich um irdische Sanktionierung nicht scheren, und erst recht nicht bezüglich einer der natürlichen Art. Dann diejenigen, die wenigstens versuchen, die vorgegebenen Regeln einzuhalten, quasi die pro-forma-Gläubigen, und schließlich die echten Gläubigen, die aus echter Überzeugung nach einem selbst definierten Wertekodex leben.
Ausgerechnet unsere komplette Staatsführung ist der ersten Variante zuzuordnen, selbst dann, wenn sie das C im Parteinamen führen.
Die Ausgangsfrage lautete aber "was ist der Sinn des nächsten Lebens?" Die Antwort kann nur lauten: der selbe, wie in diesem.