Das freut mich, dass der Sinn des Lebens dich so umtreibt. Dies ist nun bereits der zweite Thread von dir diesbzgl.
Die stattliche Anzahl an Seiten von derzeit 646 und die Dauer über die er sich hinzieht, sind ein Indiz dafür, wie es mit dem Sinn des Lebens bestellt sein muss. Nichtsdestotrotz ein Thema, das zwar zu nichts Validem wird führen können, das aber gerade deshalb so inspirierend sein kann.
Merkwürdigerweise verfallen meist die emsigsten Sucher nach dem Sinn des Lebens dem größten Un-Sinn. Warum ist das so? Das ist so, weil der Wille oft nachhaltiger wirkt als die Vernunft. Der Willle, dass da etwas sei, wo tatsächlich nichts ist, ist imstande etwas entstehen zu lassen. Der Wille als Ausdruck des Triebes bzw einer Gier kann jegliche Vernunft überwinden.
Wenn also das Leben auch a priori sinnfrei ist, so kann der Wille dennoch Sinn stiften und an dem einmal gestifteten Sinn so stark anhaften, dass der Sinn trügerisch als aus sich selbst heraus existierend erscheint.
Ich benutze gerne "sinnfrei" bzw "Sinnfreiheit" statt "sinnlos" bzw "Sinnlosigkeit", weil "sinnlos" bzw "Sinnlosigkeit" oft emotional negativ konnotiert ist, wogegen die emotional positiv konnotierte Freiheit in "sinnfrei" bzw "Sinnfreiheit" ein brauchbares Gegengewicht darstellt.
"sinnfrei" bzw "Sinnfreiheit" ist also mit einer unbeschwerten Leichtigkeit verbunden, welche der Wille als Sinnstifter allzu häufig zerstört.
Man vergleiche nur die Anzahl von Freiheitgraden zwischen einem Leben, welches mit einem Sinn beschwert und eingeengt ist, und einem Leben, welches sich der Freiheit von Sinn erfreut und dem deshalb alle Richtungen offen stehen.