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Der Sinn dieses Lebens

Wenn ich die gleiche Erfahrung gemacht hätte, könnte ich nur diese Tatsache feststellen,
aber als kritischer Mensch nicht gleichzeitig ihre Wahrheit beurteilen... :cool:

Gleiche Erfahrung setzt manchmal etwas besonderes voraus. Ein plötzliches Ereignis, was dich aus deinem gewohnten Leben reißt.
Als kritischer Mensch sollte man aber alles im Auge behalten. Tiefe innere Erfahrung setzt Ein und Ausblicke frei und zur wahren Freiheit gelangt man nur, wenn man das Fliegen versteht. Die Wahrheit kann also nur wahre Freiheit bedeuten. Der Fliege den Ausweg aus dem Fliegenglas zeigen, wäre ein lohnendes Ziel (Sinn!), aber in der Tat liegt schon die Ursache des noch nicht Verstehen können.
 
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Gleiche Erfahrung setzt manchmal etwas besonderes voraus. Ein plötzliches Ereignis, was dich aus deinem gewohnten Leben reißt.
... Tiefe innere Erfahrung setzt Ein und Ausblicke frei und zur wahren Freiheit gelangt man nur, wenn man das Fliegen versteht.
Die Wahrheit kann also nur wahre Freiheit bedeuten.
Mit solchen plötzlichen Ereignissen habe ich kein Problem, die kenne ich ganz gut - aber
aus einer Metapher einen Schluss auf die Wirklichkeit zu ziehen kann nicht funktionieren -
wenn ich in einer Zelle säße, wäre das die Wahrheit, und nicht meine [eingebildete] Freiheit.
Ich kann nicht fliegen - und meine Sehnsucht danach hält sich in Grenzen.
Da halte ich's gern mit Goethe:

Denn mit den Göttern
Soll sich nicht messen
Irgend ein Mensch.
Hebt er sich aufwärts
Und berührt
Mit dem Scheitel die Sterne,
Nirgends haften dann
Die unsicheren Sohlen,
Und mit ihm spielen
Wolken und Winde.


Steht er mit festen,
Markigen Knochen
Auf der wohlgegründeten
Dauernden Erde,
Reicht er nicht auf,
Nur mit der Eiche
Oder der Rebe
Sich zu vergleichen.


Wer in der Unsicherheit keine Sicherheit findet -
Oben kein Dachziegel, gegen Regen zu schützen,
unten kein Zollbreit Boden, Halt darauf zu finden

- ist eben auf Mauselöcher angewiesen -
und wenn es fliegende Mauselöcher sind... ;)
 
Dabei drängt sich mir die Frage auf:
bleibt da auch kein Spielraum für Sehnsüchte ?

Wie schon an anderer Stelle dargelegt, ist mMn die starke Sehnsucht
nach Sinnhaftigkeit das Einfallstor für Spiritualität.

Von der Spiritualität ist es dann nur mehr ein kleiner Schritt zur Religiosität.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <
Diese „Sehnsucht nach Sinnhaftigkeit“ bezeichne ich als einen Prozess auf der Suche nach einem rational begründbaren Sinn des Lebens. Nachdem ich mich nicht nach einer Antwort sehne, sondern den Prozess als solches als Sinn begreife, solange ich das Ziel nicht erreicht habe, handelt es sich auch nicht um eine Sehnsucht. Unter Sinnhaftigkeit verstehe ich dann die Fragestellung nach dem Vorhandensein eines Sinns. Spiritualität wiederrum setzt das Vorhandensein einer geistigen Existenz voraus und somit einen Aspekt bei meiner Suche nach dem Sinn des Lebens, was ich (noch) nicht unbedingt bejahen kann.

Ich will begreifen,

aber nicht mit den Sinnen.

Und will dennoch wissen,

aber niemals glauben​
 
shouqici schrieb:
Wer in der Unsicherheit keine Sicherheit findet -
Oben kein Dachziegel, gegen Regen zu schützen,
unten kein Zollbreit Boden, Halt darauf zu finden

- ist eben auf Mauselöcher angewiesen -
und wenn es fliegende Mauselöcher sind... ;)

Goethe gibt Tiefe vor, mehr nicht. Und Lochfraß findet man auch in Blättern. Tiefe verweist eher auf gesunden Menschenverstand, als auf fliegende weiße Mäuse oder Elefanten. :D Und Tiefe weist auf völlig neue Zukunftsgedanken ohne Schranken. ;)
 
Diese „Sehnsucht nach Sinnhaftigkeit“ bezeichne ich als einen Prozess auf der Suche nach einem rational begründbaren Sinn des Lebens. Nachdem ich mich nicht nach einer Antwort sehne, sondern den Prozess als solches als Sinn begreife, solange ich das Ziel nicht erreicht habe, handelt es sich auch nicht um eine Sehnsucht. Unter Sinnhaftigkeit verstehe ich dann die Fragestellung nach dem Vorhandensein eines Sinns. Spiritualität wiederrum setzt das Vorhandensein einer geistigen Existenz voraus und somit einen Aspekt bei meiner Suche nach dem Sinn des Lebens, was ich (noch) nicht unbedingt bejahen kann.

Ich will begreifen,

aber nicht mit den Sinnen.

Und will dennoch wissen,

aber niemals glauben​

Eine Wahrnehmung ohne Sinnen, ist Gespinne.:D
 
Eine Wahrnehmung ohne Sinnen, ist Gespinne.:D

Nicht unbedingt - Das Denken wird im Buddhismus den Sinnen zugeordnet, ist also der 6. Sinn
und demnach eine Sinneswahrnehmung wie das Fühlen und Riechen.

P.S. - was genau ist für Dich 'Tiefe'? Der Begriff scheint immer wieder auf und scheint mir nicht ganz eindeutig verwendet...
 
Sich durchs Leben spinnen macht doch Spaß. Das hat auch Nitsche bis zum Exzess getrieben:)

Für einen Menschen der außerhalb dieses Geschehens steht, mag es ja spaßig erscheinen. Ein Mensch der weiß um was es sich wirklich handelt, versucht etwas zu verstehen, was im 'Inneren' geschah. (wahre Tiefe!)
Nietzsche suchte Mit - Denker und Mit - Lenker und da nicht einmal Lou bereit war, seine Tiefe zu verstehen, traf ihn das mit voller Wucht. Sicherlich auch gekränkte Eitelkeit!
Aber die Tatsache ist doch eher, dass man dies noch nicht verstanden hat, psychologisch wirklich zu deuten.
W-irre versteckte Gedanken haben viele Menschen. Nietzsche hat sie aber nicht versteckt, sondern man muss dieses "Ding" erfahren, um auszuloten und vermessen, was geschehen würde, wenn... (s. Kafka "Das Schloss"Landvermesser) Doch eine Bedingung wird daran gestellt: "Mit allen Sinnen die Welt begreifen!" ;)
Wittgenstein untersuchte deshalb die Sprache, davon bin ich fest von überzeugt.
 
Nicht unbedingt - Das Denken wird im Buddhismus den Sinnen zugeordnet, ist also der 6. Sinn
und demnach eine Sinneswahrnehmung wie das Fühlen und Riechen.

P.S. - was genau ist für Dich 'Tiefe'? Der Begriff scheint immer wieder auf und scheint mir nicht ganz eindeutig verwendet...

Finde ich interessant. Und was sagen die wahren Buddhisten genau dazu? Auch sie haben dies eigentlich 'nur' in Bildersprache übermittelt. Weil Sprache dies noch nicht schafft, denke ich.
 
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Ich will begreifen-----aber nicht mit den Sinnen.------Und will dennoch wissen, aber niemals glauben
Als musterhaftes Beispiel wo dies praktischg anwendbar wäre , das könnte das Altern des Menschen sein.
Ich begreife, dass die Jahre vergehen und dass sich dabei die Sammlung meiner Erlebnisse und Erfahrungen immer vergrößert. Aber ich kann dies nicht riechen, schmecken, betasten, anfassen oder nach Wärme und Kälte messen.
Dennoch weiß ich genau um dieses Verhältnis und brauche es niemals glauben.

Trotzdem bleibt der Schatz der Erfahrungen immer eine immaginäre Größe.
 
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