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Der Nullgottglaube

AW: Der Nullgottglaube

Stell dir vor, du würdest aus dem Nichts, sagen wir mal, ein paar (Computer-)Blumen erschaffen, nur alleine dadurch, dass du Gedachtes in Quelltext festhältst und dann von einer Maschine berechnen und auf einen Bildschirm ausgeben lässt. Hättest du dadurch schon (gott- oder naturgleich) Leben erschaffen?

Also ich bin fest überzeugt, dass weder in Energie, noch in Materie noch im Leben jeder Form irgendetwas Übernatürliches oder Göttliches steckt. Und was auch immer der Mensch jemals kreiert, seien es Kunstwerke, Phantasien, Gefühle, Erkenntnisse oder eben auch Lebewesen aus der Gentechnik, der Computertechnik, der Nanotechnik oder woher auch immer: das wird immer menschliches Machwerk sein. Und niemals göttlich und niemals übernatürlich.

Und selbst wenn jetzt Aliens auftauchten: ich käme nie auf die Idee, dass die übernatürlich oder göttlich sein könnten.


Was mich hier so erstaunt ist folgendes: ich kann mich jederzeit in eine Vorstellung von der Welt begeben, in der Gott alles bestimmt. Und ich kann mich ebenso in eine Vorstellungswelt begeben, in der Gott überhaupt nicht vorkommt. Ich kann mir ja auch mühelos ein Universum vorstellen, in der gar kein Leben vorkommt. Oder in der es einfach keine Farben gibt.

(Und worauf ich hinaus will, dass ist ja, dass meine persönlichen Gefühle eben nur dann stimmig in sich ruhen, wenn ich mir die Welt ohne Gott vorstelle.)

Was mich hier aber so dramatisch erstaunt ist: kann sich nicht jeder Mensch die Welt einmal mit und einmal ohne Gott vorstellen? Und einmal mit und einmal ohne Leben, und einmal mit und einmal ohne Farben?

Wieso stellt ihr mir so viele Fragen zu dieser aus meiner Sicht doch sehr einfachen Geistesleistung, die meine eigenen Kinder schon geschafft haben, als sie erst 7 Jahre alt waren?


Ich habe jetzt doch auf ziemlich einfache Weise beim Ministerium erfahren, dass ich jederzeit den Nullgottglauben als Religionsgemeinschaft anzuerkennen beantragen kann, weil ich dazu bloß 300 Bekenner und eine Religionslehre brauche. Das ist alles.

Wieso habt ihr denn das alles erfunden, was ihr mir hier alle auferlegen wolltet, was meine Religion angeblich alles können muss? Das beschäftigt mich. Wozu all diese völlig künstlich herbeigeschafften Prügel vor die Füße, wozu all die Stolpersteine, die alle nur reine Einbildungen waren?

Wieso habt ihr nicht gesagt: "Eh logisch, da machen wir sofort mit, um dem Graus des Monotheismus mit seiner Weltherrschaft endlich den Garaus zu machen!"

Wäre das nicht ethisches Verhalten gewesen? Braucht man erst einen Gott, der einem sagt, dass man sich gegen den Monotheismus wehren sollte? Und dass das über den Zerotheismus und dessen staatliche Anerkennung ein erster, winziger, aber sehr eleganter, humorvoller Schritt wäre?

Das hätte ich sehr gern gewusst. Könnt ihr mir das sagen?

Oder liege ich falsch? Ist der Monotheismus gar nicht die Geißel der Menschheit, als die ich ihn sehe? Waten wir nicht im Blut aus all den Heiligen Kriegen, die einzig dem Monotheismus (also Christentum und Islam) entspringen? Erfordert das keine eigene Position?
 
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AW: Der Nullgottglaube

....
1. Braucht man erst einen Gott, der einem sagt, dass man sich gegen den Monotheismus wehren sollte?

2. Und dass das über den Zerotheismus und dessen staatliche Anerkennung ein erster, winziger, aber sehr eleganter, humorvoller Schritt wäre?

3. Oder liege ich falsch? Ist der Monotheismus gar nicht die Geißel der Menschheit, als die ich ihn sehe? Waten wir nicht im Blut aus all den Heiligen Kriegen, die einzig dem Monotheismus (also Christentum und Islam) entspringen? Erfordert das keine eigene Position?

Zu 1.:
Nein! :nein: Und warum gegen etwas wehren, was sich früher oder später selbst erledigt haben wird - wie alle mus-Sorten :dontknow:

Zu 2.:
Vom Monotheis-mus zum Zerotheis-mus :dontknow:

Na denn: Gute Nacht ...:lachen:

Zu 3.:
Wahrscheinlich liegen Sie nicht richtig, was ich aber jetzt nicht weiter begründen will, da ich müde bin - und wieder :schlaf2: (= schlafen) gehe ...
 
AW: Der Nullgottglaube

[...]

Oder liege ich falsch? Ist der Monotheismus gar nicht die Geißel der Menschheit, als die ich ihn sehe? Waten wir nicht im Blut aus all den Heiligen Kriegen, die einzig dem Monotheismus (also Christentum und Islam) entspringen? Erfordert das keine eigene Position?
Erinnert mich irgendwie an den Ritter der traurigen Gestalt.
:brav:
 
AW: Der Nullgottglaube

....."Monotheismus/Zerotheismus" wozu?.....

....."Gott/Nullgott", spielen doch bloß "insofern" eine "Rolle", als dass ich diese
"Rollen" mit Ihnen (Gott/Nullgott) besetze. Lasse ich diese "Rollen jedoch un-
besetzt...........(also wozu die ganze Aufregung?).....

fragt m.f.g. plotin
 
AW: Der Nullgottglaube

Also ich bin fest überzeugt, dass weder in Energie, noch in Materie noch im Leben jeder Form irgendetwas Übernatürliches oder Göttliches steckt. Und was auch immer der Mensch jemals kreiert, seien es Kunstwerke, Phantasien, Gefühle, Erkenntnisse oder eben auch Lebewesen aus der Gentechnik, der Computertechnik, der Nanotechnik oder woher auch immer: das wird immer menschliches Machwerk sein. Und niemals göttlich und niemals übernatürlich.

Hmm... Und ein Monotheismus z.B. ist völlig losgelöst vom handelnden Menschen? Bei dir klingt das so, als gäbe es den auch ohne die Menschen, als gäbe es keine Interpretationsmöglichkeiten. Bei dir klingt er irgendwie übernatürlich und göttlich, weil ein selbstständiges, vom Menschen unabhängiges Wesen Namens Monotheismus...
 
AW: Der Nullgottglaube

st der Monotheismus gar nicht die Geißel der Menschheit, als die ich ihn sehe? Waten wir nicht im Blut aus all den Heiligen Kriegen, die einzig dem Monotheismus (also Christentum und Islam) entspringen? Erfordert das keine eigene Position?

falsch verstandener Monotheismus führt zum Krieg
richtig verstandener Monotheismus führt zu Frieden und Wohlstand

Krieg hat es aber schon immer gegeben (Hungersnot)

die Frage ist,
ob es durch den Monotheismus mehr oder unmenschlichere Kriege gegeben hat
umgekehrt:
gibt es durch den Nullgottglauben weniger oder menschlichere Kriege?​

ersetzt die Trennung von Kirche und Staat, die Säkularisierung der Bildung, die Einführung der Gewaltenteilung nicht den Nullgottglauben?
 
AW: Der Nullgottglaube

Und warum gegen etwas wehren, was sich früher oder später selbst erledigt haben wird - wie alle mus-Sorten

Das kann ich akzeptieren. Man kann natürlich auch abwarten, bis der Unsinn sowieso von alleine verschwindet.

Aber man kann den Unsinn auch zum Verschwinden bringen. Was ich als ethisches Verhalten sehe. Zum Abwarten muss ich nicht am Leben sein. Das kann ein Stein auch. Aber das darf jeder für sich entscheiden. Bloß verstehe ich nicht, warum ich daran gehindert werden soll, den Unsinn zum Verschwinden zu bringen, indem ich dem Unsinn seine konsequente Persiflage entgegensetze.

Vom Monotheis-mus zum Zerotheis-mus

Ich denke, es muss klar geworden sein, dass der Zerotheismus sich nicht als Nachfolger oder als etwas Besseres versteht, als es der Monotheismus ist. Sondern dass er dem Kampf der Christen gegen den Islam einen Gegner liefert, der die gesamte Irrung durch Taten (statt Plappern) entlarvt. Indem er einfach den provokanten Anspruch erhebt, ebenfalls eine Religion zu sein. Wodurch sich plötzlich für alle zeigen könnte, dass religiöser Anspruch immer Arroganz ist.
 
AW: Der Nullgottglaube

Hmm... Und ein Monotheismus z.B. ist völlig losgelöst vom handelnden Menschen? Bei dir klingt das so, als gäbe es den auch ohne die Menschen, als gäbe es keine Interpretationsmöglichkeiten. Bei dir klingt er irgendwie übernatürlich und göttlich, weil ein selbstständiges, vom Menschen unabhängiges Wesen Namens Monotheismus...

Ich sagte, ich bin davon überzeugt, dass da nichts Göttliches da ist. Aber ich sagte auch, dass ich jederzeit ein Weltbild nachvollziehen kann, in dem Gott eine umfassende Rolle spielt. Ich halte beide Weltbilder für vollkommen konsistent und logisch nicht falsifizierbar/verifizierbar. (Und ich glaube, dass das alle Wissenschaften und alle Religionen ebenso sehen.)

Jeder kann sich eine Welt ohne Gott vorstellen. Und eine mit Gott. Logisch gesehen funktioniert beides in sich, bloß nicht gleichzeitig.

Aber gefühlsmäßig gibt es Leute, die das eine spüren und das andere nicht. Oder umgekehrt das andere, und das eine nicht. Es geht mir um die Anerkennung beider Gefühle, damit nicht mehr die einen die Welt beherrschen. Sondern sich friedlicher gebärden müssen.

(Und es gibt auch Leute, die dazu gar nichts spüren, aber die sind das einzig Unlogische in diesem Thema. Denn ich kann ja nicht gar nicht spüren, ob ich gerade alleine im Zimmer bin oder nicht. Da muss ich einen emotionalen Defekt haben.)
 
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AW: Der Nullgottglaube

... Zum Abwarten muss ich nicht am Leben sein. Das kann ein Stein auch.

Das sehe ich anders: Ein Stein kann abwarten - Du halt nicht. :lachen:


... Aber das darf jeder für sich entscheiden. Bloß verstehe ich nicht, warum ich daran gehindert werden soll, den Unsinn zum Verschwinden zu bringen, indem ich dem Unsinn seine konsequente Persiflage entgegensetze.

Klar, entscheidet jeder für sich. Wer hindert Dich denn? Wodurch? Ich kann Deine Gründe ganz und gar verstehen. :)
 
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