• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Der Beweis, dass Gott existiert

Werbung:
AW: Der Beweis, dass Gott existiert

2 + 2 = 4 ist überhaupt keine Wahrheit, sondern eine Festlegung!

"Sondern"? Eine Wahrheit MUSS doch wohl auch eine Festlegung sein.

Im Grunde ist es eine vereinfachte (und deshalb strenggenommen unrichtige - aber wo kämen wir hin, wenn wir wirklich alles streng nähmen? :D)

"Deshalb"? Weil etwas vereinfacht ist, ist es deshalb nicht zwingend unrichtig.
Wie kämen vermutlich zu einem kritischen Denken.

Symbolisierung eines Sachverhalts, wie: Da ist ein Apfel und noch ein Apfel und noch ein Apfel und noch einer!
Eine Bezeichnung, ein Symbol, eine Vereinfachung wie gesagt, aber sonst nichts!
Was nun? Das sind sehr unterschiedliche Dinge.

Außerdem wiederum subjektiv, denn was uns als Apfel erscheint, kann einem andern Lebewesen als etwas völlig von dem, was wir wahrnehmen, Verschiedenes erscheinen! Das Einzige, was gesichert sein dürfte, ist, da ist etwas, das wir Apfel nennen und essen können, sofern es noch in essbarem Zustand ist.

Weshalb kannst du sicher sein, dass der Apfel essbar ist, wenn er in einem essbaren Zustand ist, aber nicht, dass ein anderes Lebewesen den Apfel völlig verschieden wahrnimmt oder nicht? Was ist das entscheidende Kriterium für dein Sicher-Sein?

Und die Behauptung hängt natürlich davon ab, dass derjenige, der behauptet existiert - aber WARUM derjenige existiert, ist immer noch die Frage und ob man annimmt, dass die Existenz eines Behauptenden von einem Gott erschaffen wurde, ist nach wie vor Glaubenssache!

Es ist willkürliche Glaubenssache, frei von Logik und Vernunft.
(Ockhams Rasiermesser spricht gegen die Hypothese der Existenz eines christlichen Gottes und der Absolutheitsanspruch christlicher Moral, der eine Auseinandersetzung mit anderen Moralkonzepten für den Christen ausschließt, solange nicht an Gott geglaubt wird.)
 
AW: Der Beweis, dass Gott existiert

1. "Sondern"? Eine Wahrheit MUSS doch wohl auch eine Festlegung sein.



2. "Deshalb"? Weil etwas vereinfacht ist, ist es deshalb nicht zwingend unrichtig.
Wie kämen vermutlich zu einem kritischen Denken.


3. Was nun? Das sind sehr unterschiedliche Dinge.



4. Weshalb kannst du sicher sein, dass der Apfel essbar ist, wenn er in einem essbaren Zustand ist, aber nicht, dass ein anderes Lebewesen den Apfel völlig verschieden wahrnimmt oder nicht? Was ist das entscheidende Kriterium für dein Sicher-Sein?



5. Es ist willkürliche Glaubenssache, frei von Logik und Vernunft.
(Ockhams Rasiermesser spricht gegen die Hypothese der Existenz eines christlichen Gottes und der Absolutheitsanspruch christlicher Moral, der eine Auseinandersetzung mit anderen Moralkonzepten für den Christen ausschließt, solange nicht an Gott geglaubt wird.)

Zu 1.:
Was WAHRHEIT ist, wird je nach Wahrheitstheorie unterschiedlich "definiert", z.B.
1. als "adaequatio intellectus et rei"
2. als "derjenige Irrtum, ohne den eine bestimmte Art von Lebewesen nicht leben kann"
3. als "regulatives Prinzip eines herrschaftsfreien Diskurses"
4. als "Unverborgenheit"
5. als "Durchlaufen aller Momente in einem historischen Prozess"

Die Rechenoperation (Addition '2 + 2 = 4') ist richtig im Rahmen eines formal-axiomatischen Systems wie der mathematischen Arithmetik ..., hat also mit Wahrheit aus meiner unmaßgeblichen Perspektive nichts zu tun ...
So sagt man(n)/frau auch, dass richtig bzw. falsch gerechnet worden ist, aber nicht, dass wahr gerechnet worden sei ...
Und die modernen Naturwissenschaftler sprechen auch nicht mehr von der Wahrheit einer Hypothese/Theorie/eines "Modells", sondern von der Richtigkeit, die durch empirische Bestätigungen bis zum Zeitpunkt der Falsifikation eine gewisse Zeit lang innerhalb der jeweiligen Wissenschaftler-/Forscher-Gemeinschaft akzeptiert wird ....

Zu 2.:
Ja, vielleicht ist sogar das Einfache das "Siegel" der Wahrheit ....:dontknow:

Zu 3.:
Ja ...

Zu 4.:
Eine sehr gute Frage ....:schnl:

(Entschuldigung, aber als immer noch amtierender Lehrer im wirklichen Lebens-Kontext ausserhalb dieses virtuellen denkforums kann ich mir gewisse Bewertungen nicht verkneifen ...:lachen:)

Zu 5.:
Ja, wobei sich die dogmatischen Anhänger der jeweiligen Glaubens-Systeme des Mono-Theis-mus nicht nur gegenseitig (z.B. in den sog. "Kreuzzügen" Christen gegen Moslems), sondern auch untereinander oft "bis auf's Blut" bekämpft/bekriegt haben (z.B. Katholiken gegen Protestanten im 30-jährigen Krieg) oder auch heute noch (z.B. Sunniten gegen Schiiten innerhalb des Islam) ...

Vor diesem Hintergrund wirkte der Nominalis-mus von "Ockhams razor" und die u.a. darauf aufbauende empirische naturwissenschaftliche Forschung (Humanis-mus und Renaissance) wie eine Befreiung ..., denn für das Entziffern/Lesen des Buches der Natur waren nun nicht mehr die Schriftgelehrten und Theologen zuständig, sondern beispielsweise die Physiker, die sich gegen das theologische Gesülze und das theologische Welt-Bild durchgesetzt haben, wie u.a. auch der Fall GALILEI beweist/zeigt ...​
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Der Beweis, dass Gott existiert

"Sondern"? Eine Wahrheit MUSS doch wohl auch eine Festlegung sein.


Nein - Festlegung ist sprachlich, Wahrheit ist faktisch!


"Deshalb"? Weil etwas vereinfacht ist, ist es deshalb nicht zwingend unrichtig.
Wie kämen vermutlich zu einem kritischen Denken.


Die Beschreibung eines Sachverhalts ist nicht der Sachverhalt selbst.
Und eine vereinfachte Beschreibung beschreibt den Sachverhalt unvollständiger als eine, die möglichst viele Details berücksichtigt.
Wenn ich zb einen Apfel als grün bezeichne, obwohl er sehr viele verschiedene Farbschattierungen aufweist!
Wollten wir aber alle Details in unsere Beschreibungen aufnehmen, würden wir oft nie fertig.


Was nun? Das sind sehr unterschiedliche Dinge.


Nicht wirklich! Jede Bezeichnung ist ein Symbol und jedes Symbol ist eine vereinfachte Darstellung. Das Wort "Baum" beschreibt lediglich eine Kategorie von Pflanzen, lässt aber die Eigenheiten des gemeinten Baums völlig unberücksichtigt! Die Bezeichnung ist niemals das Bezeichnete selbst!


Weshalb kannst du sicher sein, dass der Apfel essbar ist, wenn er in einem essbaren Zustand ist, aber nicht, dass ein anderes Lebewesen den Apfel völlig verschieden wahrnimmt oder nicht? Was ist das entscheidende Kriterium für dein Sicher-Sein?


Weil ich nicht weiß, wie und was ein anderes Lebewesen wahrnimmt.
Das könnte ich nur wissen, wenn ich zumindest mal ein Weilchen mit ihm verschmelzen und mit seinen Wahrnehmungsorganen wahrnehmen könnte.


Es ist willkürliche Glaubenssache, frei von Logik und Vernunft.
(Ockhams Rasiermesser spricht gegen die Hypothese der Existenz eines christlichen Gottes und der Absolutheitsanspruch christlicher Moral, der eine Auseinandersetzung mit anderen Moralkonzepten für den Christen ausschließt, solange nicht an Gott geglaubt wird.)


Die Logik und Vernunft liegen vielleicht in der Intention der Glaubensvermittler!
Man könnte zB überlegen, was es wem bringt, wenn Menschen an einen strafenden Gott glauben!
Ein Priester, der viele Opfergaben für seinen Gott erhält, hat mehr als einer, dessen Gott keine Geschenke verlangt und annimmt! :lachen:
 
AW: Der Beweis, dass Gott existiert

wer will denn beweisen, dass Gott existiert? Wozu soll das gut sein? Manche Zeitgenossen glauben ja noch nicht einmal an ihre eigene Existenz und zweifeln damit alles an. Richtig ist aber, dass Glaube wirksame Realität schafft, unabhängig davon, ob nur subjektiv wahr oder auch objektiv. Als sicher erachte ich zudem, dass es eine höhere Instanz gibt, die unser Vorstellungsvermögen überfordert und wir deshalb nur ein subjektives Bild davon haben können. Wichtig ist, dass Individuum sich selbst sinnvoll in das Ganze eingebettet sieht, weil nur das eine gesunde Existenz auf dem Erdboden möglich macht, aber noch lange nicht sichert.
 
AW: Der Beweis, dass Gott existiert

ich find´ es lächerlich, menschen, die die existenz eines gottes/göttlicher quelle/etc. leugnen, vom gegenteil überzeugen zu wollen.

was soll das bringen?
außer besserwisserei wüsst´ich nix...

Hi , wir brauchen das Wissen , dass der Schöpfer existiert , um sinnvoll leben
zu können !
Alles andere ist nur Selbstbetrug !
Denk mal genau nach !
 
AW: Der Beweis, dass Gott existiert

1. wer will denn beweisen, dass Gott existiert?
2. Wozu soll das gut sein?
3. Manche Zeitgenossen glauben ja noch nicht einmal an ihre eigene Existenz und zweifeln damit alles an.
4. Richtig ist aber, dass Glaube wirksame Realität schafft, unabhängig davon, ob nur subjektiv wahr oder auch objektiv.
5. Als sicher erachte ich zudem, dass es eine höhere Instanz gibt, die unser Vorstellungsvermögen überfordert und wir deshalb nur ein subjektives Bild davon haben können.
6. Wichtig ist, dass Individuum sich selbst sinnvoll in das Ganze eingebettet sieht, weil nur das eine gesunde Existenz auf dem Erdboden möglich macht, aber noch lange nicht sichert.
Zu 1.:
Z.B. die Theologen Thomas von AQUIN und Anselm von CANTERBURY
hatten das seinerzeit (im historischen Hoch-Mittelalter) versucht ...:lachen:

Zu 2.:
Das sollte den Theologen wahrscheinlich eine gewisse Sicherheit geben...:dontknow:

Zu 3.:
Aber wer alles anzweifelt, zweifelt nicht radikal genug, denn er lebt ja noch ...:lachen: Und zweifelt damit nicht am Sinn seines zweifelns ...
Wahrscheinlich :dontknow: kann der wirklich radikale Zweifel an Allem konsequenterweise nur im Suizid enden, weshalb Meister Albert CAMUS seinerzeit (1942) trefflich formuliert hatte:

"Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord. Die Entscheidung, ob das Leben sich lohne oder nicht, beantwortet die Grundfrage der Philosophie. Alles andere -ob die Welt drei Dimensionen und der geist neun oder zwölf Kategorien habe - kommt erst später. Das sind Spielereien; zunächst heisst es Antwort geben. ... Also schließe ich, daß die Frage nach dem Sinn des Lebens die dringlichste aller Fragen ist. Wie sie beantworten ?"

In: Der Mythos von Sisyphos. Ein Versuch über das Absurde, Hamburg 1959, S. 9.

Zu 4.:
:ironie: Das soll ich im Auftrag der Anhängerinnen und Anhänger von Glaubens-Systemen bestätigen ...:lachen:

Zu 5.:
Und ich erachte als sicher - nichts ...:lachen:

Zu 6.:
Wie kann ein Individuum beispielsweise im System des global-digitalen Finanz-Kapitalis-mus sich selbst als "sinnvoll eingebettet fühlen" :dontknow:

Heureka - das UNIVERSUM wird ja noch :ironie: ein paar Tage lang existieren, :ironie: soll ich im Auftrag der Kosmologen mitteilen ....​
 
Werbung:
AW: Der Beweis, dass Gott existiert

wer will denn beweisen, dass Gott existiert? Wozu soll das gut sein? Manche Zeitgenossen glauben ja noch nicht einmal an ihre eigene Existenz und zweifeln damit alles an. Richtig ist aber, dass Glaube wirksame Realität schafft, unabhängig davon, ob nur subjektiv wahr oder auch objektiv. Als sicher erachte ich zudem, dass es eine höhere Instanz gibt, die unser Vorstellungsvermögen überfordert und wir deshalb nur ein subjektives Bild davon haben können. Wichtig ist, dass Individuum sich selbst sinnvoll in das Ganze eingebettet sieht, weil nur das eine gesunde Existenz auf dem Erdboden möglich macht, aber noch lange nicht sichert.

Zum Beispiel Wittgenstein:lachen: um die Menschen zu therapieren. :D Die wirksame Realität ist der Papst in Rom als höhere Instanz. Vielen Gläubigen ihr Vorstellungsvermögen ist permanent überfordert, deshalb benötigen sie ja auch eine Therapie.:D Und was ist für dich das Ganze?
 
Zurück
Oben