Ist das Folgende eine verdorbene Erkenntnis, nämlich: Ich denke, und deshalb weiß ich, dass ich bin. Und weil ich bin, deshalb kann ich denken, fühlen, leben.
Ich bin immer, natürlich auch dann, wenn ich schlafe und somit nicht denke. Aber in wacher Alltagsaufgewecktheit denke ich nicht nur, sondern bemerke auch, dass es eine Menge anderer Menschen gibt, und das inmitten einer bunten Umelt. Eigentlich ist das ganz unabhängig von meinem Denken - aber ich denke, bemerke und folgere trotzdem ununterbrochen.
Aber nicht nur bei denjenigen Dingen denke ich, die vor mir sind, sondern ich denke auch bei dem was fern ist und was Verhältnisse spiegelt: Immer gibt etwas Anlass zum Denken, Fühlen und Reagieren: etwa Fußball Europameisterschaft (soooo wichtig) oder Todesschüsse in Amerika, sooo entsetzlich.
Ereignisse und Verhältnisse haben keinen Stoff, sie sind keine Materie aus Atomen und sind trotzdem da. Sie wirken mit ihren Wellen, mit ihrer komplett "feinmateriellen" Suggestion und nur deshalb, weil sie einen Anlass haben, nämlich einen unmittelbaren.
Muss etwas immer unmittelbar sein, was mich bewegt? Und muss es unbedingt Materie haben? Ich denke nicht. Das Unmittelbare ist eigentlich nur krass, polternd, fordernd, gewaltig. Was ist, wenn diese Kriterien nicht erfüllt sind?
Dann denke ich fein. Ich fühe fein, zart und finde denkend hin zur Welt des "Dahinter". Ich bewege mich langsam auch hin zur Welt der Seele, zur Welt des Sinns und zur Welt der Geister - mit Gott darin. Als belebenden Urgeist. Mir geht es nicht um den Beweis, dass es Gott gibt, sondern eher ums das Hinfinden zum ihm.