• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 59:
Die Aufnahme von Kindern
Wenn ein Vornehmer seinen Sohn im Kloster darbringt und dieser noch ein Kind ist, dann stellen die Eltern die oben erwähnte Urkunde aus.
Dieses Kapitel ist einfach unglaublich und kommt mir heute wie der letzte Horror vor.
Zusammen mit einer Opfergabe
wickeln sie diese Urkunde und die Hand des Knaben in das Altartuch und bringen ihn so dar.
Ein Kind hat seinen Eigenwillen noch nicht so ausgeprägt, um ihn schon aufgeben zu können. Es kommen Erinnerungen an die Opferung Isaaks durch Abraham auf. Die durch Gottes Einwirken unterbrochen wurde aber offensichtlich von einemeingebildeteen Gott verlangt wurde.

Was ihr Vermögen angeht, so sollen sie in der vorliegenden Urkunde unter Eid versprechen, dass sie niemals selbst, auch nie durch eine vorgeschobene Person noch auf irgendeine andere Weise dem Knaben etwas schenken oder ihm die Möglichkeit bieten, etwas zu besitzen.
Es ist sagenhaft welch eine seelische und tatsächliche Grausamkeit gegenüber einem Kind hier festgelegt wurde. Da kann sich ja ein Kind nur an einen allmächtigen Gott wenden, der für es Gerechtigkeit erreicht.

Sie können jedoch für seinen Unterhalt dem Kloster eine Spende anbieten.
Das klingtwie ein Internat lebenlänglich.
Was sie geben wollen, das sollen sie dem Kloster als Schenkung vermachen. Wenn sie es wünschen, können sie sich die Nutznießung vorbehalten.
Der Beginn der unverschämte Reichtum der Klöster und der Ausbeutung der Menschen genau wie der Adel.

Auf diese Weise werde allem vorgebeugt, so dass dem Knaben keine Aussicht bleibt, die ihn betören und verderben könnte, was ferne sei. Wir kennen das aus Erfahrung.
Hildegard von Bingen gehört zu den Ausnahmen, der ein fühes Klosterleben nicht geschadet hat und die eine große Visionärin ihrer Zeit wurde und Bischöfe wie die Herrschenden ermahnt hat.

Entsprechend sollen es auch Ärmere halten.
Die dann wohl nur die Chancen hatten Konversen zu werden. Denn die Zweiklassengesellschaft war im Mittelalterdurchaus üblich.

Wer aber gar nichts hat, stellt einfach die Urkunde aus und bringt in Gegenwart von Zeugen seinen Sohn zusammen mit der Opfergabe dar.
Für eine kindereiche arme Familie bestimmt eine gute Möglichkeit dem eigenen Sohn eine gewisse Form von Bildung zu verschaffen, wenn es gut gelaufen ist.
Ebenfalls ein e Möglichkeit unverheiratete Töchter gut versorgt zu sehen.

Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
Werbung:
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 60:
Die Aufnahme von Priestern
Wenn einer aus dem Priesterstand um Aufnahme in das Kloster bittet, so stimme man nicht gleich zu.
Beharrt er trotzdem fest auf seiner Bitte, so muss er wissen, dass er die Regel in ihrer ganzen Strenge zu halten hat.

nichts wir ihm erleichtert, es gelte das Wort der Schrift: "Freund, wozu bist du gekommen." (Mt 26,50; vgl. Mt 22,12)
Benedikt hat nach seiner Vita ziemlich üble Erfahrungen mit Priestern gemacht und scheint schon deren Überheblichkeit und Stolz gut gekannt zu haben.
Man gestatte ihm allerdings, seinen Platz gleich nach dem Abt zu haben, den Segen zu sprechen und den Gottesdienst zu halten, aber nur, wenn ihn der Abt dazu beauftragt.
Dazu muss man wissen, das Benedikt selber kein Priester war.
Sonst nehme er sich nichts heraus; er weiß ja, dass er der Zucht der Regel unterworfen ist, und mehr als andere gebe er allen ein Beispiel der Demut.
Was diesen Herren ja besonders schwer fällt allenfalls bekommen sie eine kriecherische und devote Haltung. Das Zusammenspiel von Gefühl, Verstand und Vernunft ist heute zu mindestens verloren gegangen und die Einbildung hat sich festgesetzt unverwundbar und unverletzbar sein zu müssen und das sei dann Demut. Anstatt diese Haltung als eine massive Heuchelei und als unchristlich abzulehnen zu der ich schon als Kind gezwungen wurde.
Wenn es um die Besetzung eines Amtes oder einer anderen Angelegenheit im Kloster geht,
nimmt er den Platz ein, der seinem Eintritt ins Kloster entspricht, nicht jenen, der ihm sonst aus Ehrfurcht vor dem Priestertum eingeräumt wird.
Eine sehr menschliche Regel. Ich nenne es zurück treten ins Glied. Eine ganz wichtige Aufgabe für jeden, der etwas Menschliches in diesemLeben bewirken will. Eine Ehrfurcht vor einem Amt sollte so wie so abgeschafft werden. Dagegen ist die Ehrfurcht und der Respekt vor dem Menschen und seiner Würde wieder einzusetzen, die daher rührt, dass der Mensch göttlich und okay ist. Schwach und stark, ehrlich und verlogen, voller Klugheit und eben ganz dumm, perfekt im Kopf und ganz schlampig, gemein und ganz liebevoll etc. etc. etc. .
Wenn Kleriker das gleiche Verlangen haben und sich dem Kloster anschließen möchten, weist man ihnen einen mittleren Platz zu,

aber nur dann, wenn sie die Beobachtung der Regel und Beständigkeit versprechen.
Das hat Beendikt noch nicht begriffen und ich auch lange nicht so richtig, das Versprechen alleine wenig nützen sondern eher zu Wortbrüchen führen und dann zu Kleinkriegen, die oft nur mühsam zu beenden sind weil jeder auf seinem Recht bestehen bleibt. Wichtig bleibt alleine was ein Mensch tut und es ist das Beste immer nach der Liebe zu suchen, aus der ein Mensch handelt, da heute zu viele Menschen zum Selbsthass erzogen wurden, weil eine Regel wichtiger genommen wird, als das menschliche Bedürfniss glücklich und zufrieden zu leben.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 61:
Die Aufnahme fremder Mönche
Es kann sein, dass ein fremder Mönch von weither kommt und als Gast im Kloster bleiben möchte.
Ja das kommt noch heute häufig vor. Ich habe gerade von einem Bischof gehört, der auf Grund seines Alters sein Amt aufgegeben hat und in einem Kloster jetzt sein Noviziat ableistet.

Wenn er mit der Lebensweise, die er dort antrifft, zufrieden ist und nicht etwa durch übertriebene Ansprüche Verwirrung ins Kloster bringt,

sondern sich ohne Umstände mit dem, was er vorfindet, begnügt, nehme man ihn auf, und er bleibe, solange er will.
Verwirrung scheint vor allen Dingen für Männer zu einer der größten Sünden zu gehören. Anstatt darin einen neuen Anfang zu sehen.

Sollte er in Demut und Liebe eine begründete Kritik äußern oder auf etwas aufmerksam machen, so erwäge der Abt klug, ob ihn der Herr nicht gerade deshalb geschickt hat.
Das fällt heute besonders schwer, da ja jeder Mensch keinerlei Idee davon haben könnte, dass sein Denken sich einfach in eine tödliche Richtung entwickelt hat und jede Wandlung in eine größere Lebendigkeit verhindert.

Will er sich aber zur Beständigkeit verpflichten, weise man einen solchen Wunsch nicht zurück; man konnte ja seine Lebensführung kennen lernen, solange er Gast war.
Hier liegt mir eine ganz versteckte menschliche und egoistische Form vor, die prüft ob der Mensch zur Gruppe passt ohne die demütige Frage aufzuwerfen und zu stellen, ob die Gruppe und deren Lebenweise zu dem Menschen passen und diesem so gerecht wird, dass sic das größtmögliche Lob Gottes entwickeln kann.
Erweist er sich aber in der Zeit seines Aufenthalts als anspruchsvoll und mit vielen Fehlern behaftet, muss man ihm nicht nur die Aufnahme in die klösterliche Gemeinschaft verweigern,

sondern man sage ihm zu dem höflich, er solle gehen, damit nicht durch seinen beklagenswerten Zustand auch noch andere verdorben werden.
In der Vita von Benedikt hat dieser durchaus Erfahrung mit dem beklagenswerten Zustand von einem Kloster Bekanntschaft gemacht und am Beginn dieser Regel warnt er vor den Möchnen die einen abscheulichen Legenswandel führen. Hier bleibtdie Frage was war zuerst da das Huhn oder das Ei. Wenn es um die Liebe zum Leben geht wie im Prolog erwähnt, dann ist eben Verwirrung und Chaos in Kauf zu nehmen und zu klären.

Verdient er jedoch nicht, weggeschickt zu werden, nehme man ihn nicht erst auf seine eigene Bitte hin als Glied der Gemeinschaft auf,

sondern lege ihm das Bleiben sogar nahe, damit andere von seinem Beispiel lernen.
Kommt diese Bitte überhaupt jemals vor? Darn habe ich den den Glauben verloren.

Wir dienen doch überall dem gleichen Herrn und kämpfen für den einen König.
Dieser Hinweis ist sehr wichtig und wenn wir an die Hecken und Zäune gehen und dort die Lieblinge Gottes finden und aufspüren, damit sie das Leben in Fülle haben und geniessen.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 61:

Hat der Abt einen solchen Mönch als vorbildlich erkannt, darf er ihm einen etwas höheren Platz zuweisen.
Der höhere Platz und die Rangordnung steht im totalen Widerspruch zum Evangelium ist also eine reine menschliche Anordnung, weil der reibungslose Ablauf leichter gegeben ist, wenn es hintereinander geht und nicht sich alle auf den gleichen Platz stürzen.

Kommt der Abt bei Priestern und Klerikern, wie schon gesagt wurde, zu einem ähnlichen Urteil, darf er nicht nur einen Mönch, sondern auch sie an einen höheren Platz stellen, als es ihrem Eintritt entspricht.
An dem Platz wie es dem Eintritt entspricht wird allerdings zu einer wichtigen Angelegenheit in einer solchen geschlossenen Gesellschaft in der offene Konflikte nicht erlaubt sind.

Der Abt hüte sich aber, jemals einen Mönch aus einem anderen bekannten Kloster ohne Einwilligung oder Empfehlungsschreiben seines Abtes in sein Kloster aufzunehmen,

steht doch geschrieben: "Was du nicht selbst erleiden willst, das tu auch keinem anderen an!" (Tob 4,16)
Dunkel ist der Sinn dieser Rede. Es klingt also mal wieder danach, dass ein Mönch keine Freizügigkeit hat und der Abt die Verfügungsgewalt und das Aufenthaltsbestimmungsrecht über die Mönche hat.
Obwohl es schon klug zu sein scheint, jemanden zu übernehmen der mit dem Einverständnis seines Oberen geht, wird andererseits aber nicht berücksichtigt, wie sehr damit die ein einmal Ausgeschlossenen für immer ausgeschlossen bleiben und mit dieser Anordnung ebenfalls die Barmherzigkeit Gottes ausgeschlossen bleibt.
Das war für mich besonders heftig, da mir von der Äbtissin die Tatsache das ich wütend würde ein Zeichen dafür sei, dass mein Kontakt zu Gott nicht stimmt.

Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 62:
Die Priester des Klosters
Wenn der Abt die Weihe eines Priesters oder Diakons erbitten will, so wähle er aus seinen Mönchen einen aus, der würdig ist den priesterlichen Dienst auszuüben.
Vom allgemeinen Priestertum hat Benedikt wohl noch nichts gehört. Das Jesus eben kein Priester und kein Schriftgelehrter war, sondern lediglich während seiner weltlichen Existenz der Sohn eines Zimmermanns .
Der Geweihte aber hüte sich vor Überheblichkeit und Stolz.
Das ist eine Forderung die kein Mensch erfüllen kann. Heute kann es nur so heißen: Er soll seine Tendenz überheblich und stolz zu sein, genau beobachten und wissen wann und wozu er sie einsetzt.
Er nehme sich nichts heraus und handle nie ohne Auftrag des Abtes. Er wisse ja, dass gerade er sich in der Zucht der Regel zu fügen hat.
Ja mal wieder eine Regel die jedes gesundes Selbstwertgefühl in einem Menschen ersticken kann.
Das Priesteramt sei ihm kein Anlass, den Gehorsam und die Ordnung der Regel zu vergessen, sondern er schreite mehr und mehr zu Gott.
Da Gott da ist und das Reich Gottes in jedem Menschen ist, ist diese Aufforderung einfach nur Hirn verbrannt und in ihrer Widersprüchlichkeit nur verwirrend.
Er nimmt stets den Platz ein, der seinem Eintritt ins Kloster entspricht,
außer beim Dienst am Altar oder wenn ihn die Wahl der Gemeinschaft und der Wille des Abtes an einen höheren Platz stellen, weil seine Lebensführung es verdient.
Die Lebensführung, wie viel Heuchelei ist oft dabei gespickt, voll von Lebenslügen die eine ganze Gruppe teilt.
Doch wisse er, dass auch er sich an die Ordnung zu halten hat, die für Dekane und Prioren gilt.
Ist hier eigentlich noch wirklicher Gehorsam gefordert oder einfach nur Kadavergehorsam?
Nimmt er sich heraus, anders zu handeln, gelte er nicht mehr als Priester, sondern als Aufrührer.
Ja so schnell kann es gehen, schwupps ist einer ein Aufrührer. Zum Glück war Jesus das auch. Die Nachfolge Jesu hat diese dies berücksichtigt, bei der weitverbreiteten Meinung, dass er wie ein Lamm welches zur Schlachtbank geführt wird seinen Mund nicht auftut? Wem wohl diese bildhaften Vorstellungen seinen guten Dienst geleistet haben?
Und er ändert sich trotz wiederholter Mahnung nicht, so ziehe man noch den Bischof als Zeugen hinzu.
Irgendwie verstehe ich diese ganze Änderrei nicht. Geht es denn nicht erst um die Annahme seiner selbst und um die Annahme des Abtes seiner Mitbrüder?
Wenn er sich auch dann nicht bessert und seine Schuld klar zutage liegt, werde er aus dem Kloster gewiesen.
doch nur, wenn er so widerspenstig ist, dass er sich nicht unterordnen und der Regel nicht gehorchen will.
Jetzt kommt auch noch die Schuld durch die Hintertür wieder herein. Dabei gibt es doch die glückliche Schuld des Adam und Jesus hat mit seinem Leben und Sterben gezeigt, wie schnell jemand Unschuldiges angeklagt und verurteilt wird und damit alle Schuld von uns genommen.

Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen
:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 63:
Die Rangordnung in der Gemeinschaft
Die Rangordnung im Kloster halte man so ein, wie sie sich aus dem Zeitpunkt des Eintritts oder aufgrund verdienstvoller Lebensführung ergibt und wie sie der Abt festlegt.
Damit wird dann die Hackordnung eines Hühnerhofes aufgestellt. Den letzten beißen die Hunde.

Der Abt bringe jedoch die ihm anvertraute Herde nicht in Verwirrung. Er treffe keine ungerechte Verfügung, als könnte er seine Macht willkürlich gebrauchen,

sondern er bedenke immer, dass er über all seine Entscheidungen und all sein Tun Gott Rechenschaft geben muss.
Da Gott nach dieser Regel aus dem Herzen eines jeden so gründlich, wie es nur geht, vertrieben wurde, bekommt das Schreckgespenst Verwirrung eine übergroße Macht. Sie wird nicht mehr erkannt als der Dreh- und Angelpunkt an der der Mensch sich wieder neu entscheiden kann für das Leben oder gegen das Leben. Hier wird die Entscheidung getroffen, für mehr Herzenshärte welches sich nicht mehr erweitern kann, oder eben für mehr Herzensgüte und Weisheit.

Entsprechend der Rangordnung also, die er festlegt oder die ihnen von selber zukommt, sollen die Brüder zum Friedenskuss und zur Kommunion gehen, einen Psalm vortragen und im Chor stehen.
Ziemlich langweilig eine solche Regelung und ergibt dann in etwa so etwas:


Nirgendwo darf das Lebensalter für die Rangordnung den Ausschlag geben oder sie von vornherein bestimmen,

haben doch Samuel und Daniel, obgleich noch jung, Gericht über die Ältesten gehalten. (1Sam 3; Dan 13)
Leider ist diese Anweisung, wie so viele in dieser Regel, die eindeutig für das Leben sprechen, unter den Teppich gefallen. Das Alter im Kloster gibt den Vorrang. Nur dadurch wird klar, dass der Gruppengeist vorherrscht anstatt der Heilige Geist.

Außer denen also, die der Abt, wie gesagt, nach reiflicher Überlegung, voranstellt oder aus bestimmten Gründen zurücksetzt, sollen alle Übrigen den Platz einnehmen, der ihrem Eintritt entspricht.
Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn der ganzen Gemeinde auch die Gründe dafür genannt werden und das Erstaunen und Verwundern über eine solche Entscheidung beantwortet wird in der Klostergemeinde.

Wer zum Beispiel zur zweiten Stunde ins Kloster kam, muss wissen, da er Jünger ist als jener, der zur ersten Stunde des Tages gekommen ist, welches Alter oder Stellung er auch haben mag.
Eine Nonne hat mir erzählt, dass eigentlich ihr Platz an zweiter Stelle sei. Sie sei aber weggeschickt worden nach dem sich ein unfruchtbarer Machtkampf zwischen ihr und der Novizenmeisterin entwickelt hatte. Nach einer Reise durch verschiedene Klöster, wurde sie wieder aufgenommen. Erst als Oplatin und dann wieder vollständig. Ich hatte mich während meines Aufenthaltes in der Klausur über ihr provokantes und betont ruppiges Verhalten gewundert. Jetzt verstand ich, dass sie ziemlich bitter auf mich wirkte. Eine spontane und fleißige Frau, die das Herz auf dem rechten Fleck hatte, jedenfalls mir gegenüber. Dieser Bericht hat mich dann auch dazu bewogen, von meinem Wunsch dort noch einzutreten Abstand zu nehmen.

Die Knaben aber sollen in allem und von allen zur Ordnung angehalten werden.
So entwickeln sich dann die berühmt und berüchtigten Prügelknaben und diese Methode hat sich dann bis in die heutige Zeit fortgesetzt siehe die Missbrauchskandale. Jeder Täter war als Kind einmal ein Opfer. Deswegen ist es so wichtig sich auf die Liebe zum Nächsten zu beschränken und immer mehr verstehen zu lernen.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

:liebe: :geist: :schaf: rg
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 63:

Die Jüngeren sollen also die Älteren ehren, die Älteren die Jüngeren lieben.
Das scheint mir ist eine ganz natürliche Haltung, die auch erhalten bleibt, wenn die Älteren alles den Jüngeren geben, um ihr Leben in Zukunft gut fortführen können.
Heute ist es anders herum, die Jüngeren meinen die Älteren einfach nur verspotten zu dürfen, wohl eine Folge der früheren zu starken Belastung durch autoritäres Verhalten. Dies führt einfach zu Gedächtnisverlust und wer sich nicht erinnert ist gezwungen zu wiederholen. Die Jugend ist vermutlich zu allen Zeiten bereiterst einmal das kaputt zuschlagen was sie kaputt macht.

Spricht man einander an, so darf keiner den anderen mit bloßen Namen anreden,
sondern die Älteren sollen die Jüngeren "Bruder" nennen, die Jüngeren aber die Älteren "nonnus", was soviel wie "ehrwürdiger Vater" heißt.
Damit wird eine rituelle Lüge in die Welt gesetzt. Der jüngere ist kein Bruder und der ältere kein Vater, wenn es sich nicht gerade aus der leiblichen Abstammung heraus so ergibt.

Der Abt aber werde mit "Herr" und "Abt" angeredet, weil man im Glauben erkennt, dass er Christi Stelle vertritt. Das maßt er sich nicht selbst an, vielmehr geschieht es aus Ehrfurcht und Liebe zu Christus.
Ganz schön verschwurbelt. Wurde mir auch so beigebracht in dem Priester einen Stellvertreter Christi zu sehen. Wer dies ganz naiv glaubt und beibehältund das AT und das NT nicht dazu liest, bleibt nahtürlich in einem hilflosen Hass stecken, vor allen Dingen, wenn jetzt noch die öffentlich gewordenen Missbrauchsfälle dazu genommen werden und das Gebet in jeder röm. Messe "Herr Jesus Christus schaue nicht auf unsere Sünden....." Dann bleibt einfach vertuschen, verheimlichen, auslöschen, verschieben und projizieren an der Tagesordnung

Er selbst aber bedenke das und verhalte sich so, dass er dieser Ehre würdig ist.
Wer in der Nachfolge Christi steht weiß, dass er keine Ehre so verdient, sondern, dass er wie Christus mit dem Vater eins ist und die Welt diese Einheit immer wieder angreift. Zunächst hat aber jeder die Welt verinnerlicht in der das Gute belohnt und das Böse bestraft wird. Es bedarf oft eines langen Erkenntnisweges das genau diese Unterscheidung alles Elend in der Welt hervorbringt.

Wo immer Brüder einander begegnen, bittet der Jüngere den Älteren um den Segen.
Das Bitten ist im Kloster vergessen worden und somit auch das Danken. Um den Segen bitten, bedeutet ja sich selber in seiner Existenz von einer höheren Warte her bestätigt zu sehen. Für viele Menschen eine große Erleichterung, die sich mit Existenzängsten und Schuldgefühlen herumplagen.

Kommt ein Älterer, steht der Jüngere auf und bietet ihm den Platz zum Sitzen an. Und der Jüngere nehme sich nicht heraus, sich wieder zu setzen, bevor ihn der Ältere dazu auffordert.
Dies wäre auch gut auf Busse und Bahnen zu übertragen. Obwohl hier auch Rücksicht auf die Schwäche von Kindern nehmen sollten und ein Kranker eben den Vorrang eines Platzes genießen sollte im Gegensatz zu einem gesunden Alten.

So geschieht was geschrieben steht: "Kommt einander in gegenseitiger Achtung zuvor." (Röm 12,10)

Knaben und Jugendliche sollen im Oratorium und bei Tisch ihre Reihenfolge ordentlich einhalten.
Wie in einer Kadettenschule.

Draußen aber und überall sollen sie beaufsichtigt und zur Ordnung angehalten werden, bis sie das verständige Alter erreichen.
Besser als zur Ordnung angehalten zu werden ist eben ein Verständnis für eine Ordnung zu vermitteln und deswegen sind eben Knaben und Jugendliche selber mit Verständnis für ihre Steiche zu behandeln. Was sehr schwer fallen dürfte, wenn die Ordnung den älteren noch eingeprügelt wurde.
Siehe auch hier, hier,hier und da.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 64:
Einsetzung und Dienst des Abtes
Bei der Einsetzung des Abtes soll man stets so verfahren: Es werde der bestellt, den die ganze Gemeinschaft einmütig in Gottesfurcht gewählt hat oder ein noch so kleiner Teil in besserer Einsicht.
Diese Anweisung ist aber ziemlich verwirrend. Eine einmütige Wahl lass ich mir ja noch gefallen, obwohl damit der konsequente Weg der Nachfolge Christi verlassen wird. Denn Jesus hat sich nicht wählen lassen. Sondern er hat sich selber seine Leute ausgewählt.
Sehr, sehr kritisch sehe ich den kleinen Teil mit der besseren Einsicht. Der kann nur in der besseren Menschenführung bestehen, bei der jedes Mitglied der Gemeinschaft gerecht und barmherzig behandelt wird und damit den selbstverständlichen Impuls erhält es seinerseits so Hand zu haben.
Entscheidend für die Wahl und Einsetzung seien Bewährung im Leben und Weisheit in der Lehre, mag einer in der Rangordnung der Gemeinschaft auch der Letzte sein.
Mir wäre es lieber Weisheit im Umgang mit dem Nächsten. Lehren haben wir genügend. Leider zu wenig praktische Beispiele.
Es kann sogar vorkommen, was ferne sei, dass die Gemeinschaft einmütig jemanden wählt, der mit ihrem sündhaften Leben einverstanden ist.
Für jeden der denkt,
dass die Sünde möglich sei,
ist die Welt vor der Liebe sicher.

( Ein Kurs in Wundern)​
Sünde heißt Trennung von Gott. die ist schlicht und einfach nicht möglich. Denn kein Mensch kann auch nur einen Atemzug tun ohne Gott. Es gilt also danach zu sehen, wie der Einzelne behandelt wird.
Dies ist in einer Hierarchie selbstverständlich das von oben nach unten getreten wird. Hier eine Unterbrechung der üblichen Methode zu finden bedarf es schon sehr aufmerksamer Menschen mit viel Feingefühl.

Kommen etwa solche Missstände dem Bischof der betreffenden Diözese zur Kenntnis oder erfahren die Äbte oder Christen der Nachbarschaft davon,
so sollen sie verhindern, dass sich die Absprache der verkommenen Mönche durchsetzt; vielmehr sollen sie für das Haus Gottes einen würdigen Verwalter bestellen.
Dies ist heute noch eine verfehlte Massnahme, weil die meisten Menschen in der Kirche mit einem denaturierten Gottesbild leben. Danach ist die Liebe zwischen Gottvater und Gottsohn so groß, dass daraus eine eigene Person wird. Das ist eine fixe Idee und ein Hirngespinst, die logisch weiter entwickelt zu der verteufelten Trennung zwischen Seele, Geist und Körper sowie Gefühl, Verstand und Vernunft geführt hat. Natürlich ist es doch so, dass die Liebe zwischen Mann und Frau so groß ist, dass daraus eine eigene Person wird. Die Gnade baut ja schließlich auf der Natur und nicht umgekehrt. Dazu kam, dass der Frau die Seele abgesprochen wurde und die fixe Idee bestand, dass das fertige Kind in den Mutterschoß geschoben wurde. Von der Verbindung von Samenzelle mit der Eizelle war kein Wissen mehr oder noch nicht vorhanden. Eine solche Verachtung der Frau und er weiblichen Elemente gedingt dann wiederum auch eine Hierarchie von oben nach unten und somit die Unterdrückung, Misshandlung und seelische Ausbeutung von Kindern und solchen die es geblieben sind.

Sie dürfen wissen: Wenn sie sich von reiner Absicht und vom Eifer für Gott leiten lassen, werden sie dafür reichlich belohnt, andererseits machen sie sich schuldig, wenn sie es versäumen.
Dies geht nur wenn Gott als eine barmherzige und gütige Instanz gesehen wird. Nicht wie ihn heute leider Gottes viele verinnerlicht haben, als eine böswillige und willkürliche Macht die die ohne jede logische Überlegung oder Konsequenz Menschen und mit Vorliebe Kinder bestrafen oder belohnen wie es gerade jetzt in den Sinn kommt. So tun es eben viele Eltern mit ihren Kindern und wenn diese dann noch auf die geistige Haltung dieser Regel vorstoßen ist die Depression einfach nur eine logische Folge.

Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 64:

Der eingesetzte Abt bedenke aber stets, welche Bürde er auf sich genommen hat und wem er Rechenschaft über seine Verwaltung ablegen muss.
Dieser Absatz verführt dazu, dass die Gemeindeimmermehr Schutz für den Abt aufbringt als für sich selber.
Mir sagte die Äbtissin auch es wäre eine große Verantwortung für sie,mich wieder wegzuschicken.
Er wisse, dass er mehr helfen als herrschen soll.
Vom Wissen bis zum Handeln ist es oft ein weiter Weg.
Der Theoretiker, weiß wie es geht
und es geht nicht.
Der Praktiker weiß nicht, wie es geht
und es geht.

Er muss daher das göttliche Gesetz genau kennen, damit er Bescheid weiß und einen Schatz hat, aus dem er Neues und Altes hervorholen kann. Er sei selbstlos, nüchtern und barmherzig. (Mt 13,52; 1Tim 3,2) 10 Immer gehe ihm Barmherzigkeit über strenges Gericht, damit er selbst gleiches erfahre. (Jak 2,13)
12 Darum redet und handelt wie Menschen,
die nach dem Gesetz der Freiheit gerichtet werden.
Eine interessante Stelle die hier Jak 2,13 vorgestellt ist. Sie ist mir noch nie so aufgefallen. Es ist auch spannend einmal darüber nachzudenken, warum gerade sie hier weggelassen wurde.
Er hasse die Fehler, er liebe die Brüder.
Eine schwierige aber sehr notwendige Unterscheidung, die viele Menschen heute kaum selber bei sich bewerkstelligen können. Eben nich teinfach nur mitden eigenen Taten identisch zu sein sondern lediglich mit der weit verbreiteten Vorstellung, es wäre so. Wer etwas schädliches tue sei eben ein böserund verdammens werter Mensch.

Muss er aber zurechtweisen, handle er klug und gehe nicht zu weit; sonst könnte das Gefäß zerbrechen, wenn er den Rost allzu kräftig auskratzen will.
Auch eine schwierige Unternehmung. Der eine hat ein sehr strenges Gewissen und deswegen auch wenig Toleranz für sich selber und seine Mitmenschen. Da gilt es langsam und vorsichtig die Grenzen zu erweitern um zu der inneren Freiheit Gottes zu kommen bei dem alles sein darf wie es ist. Eben auch der eigene Ärger über das schlechte Verhalten von anderen und meinen Ausdruck darüber.
Stets rechne er mit seiner eigenen Gebrechlichkeit. Er denke daran, dass man das geknickte Rohr nicht zerbrechen darf. (Jes 42,3)
Das wurde einfach bis zum II. Vatikanischem Konzil 1962 -1965 völlig übersehen uncd es ging eben mehr um Kadavergehorsam als um etwas anderes. Diese Form des Gehorsams hat dann auch in logischer Folge zu den beiden Weltkriegen geführt und eben der Herrschaft des Menschen über den Menschen.

Damit wollen wir nicht sagen, er dürfe Fehler wuchern lassen, vielmehr schneide er sie klug und liebevoll weg, wie es seiner Ansicht nach jedem weiterhilft; wir sprachen schon davon.
Heute sollte sich jeder darauf erst einmal nur darauf beschränken sie zu bemerken und zu beobachten und bis zur der Zeit warten zu können, bis der Mensch selber diesen sogenannten Fehler nicht mehr braucht.

Er suche mehr geliebt als gefürchtet zu werden.
Eine ganz fatale Falle. Diese führt enormschnell zu Heuchelei und Scheinheiligkeit. Er suche die ehrliche und offene Auseinandersetzung um das als gemeinsam erkannte Gute verwirklichen zu können.

Er sei nicht stürmisch und nicht ängstlich, nicht maßlos und nicht engstirnig, nicht eifersüchtig und allzu argwöhnisch, sonst kommt er nie zur Ruhe.
Hier verstehe ich ganz einfach nicht, warum hier nicht einfach geschrieben wird: "Werfe deine Sorgen auf den Herrn"

In seinen Befehlen sei er vorausschauend und besonnen. Bei geistlichen wie bei weltlichen Aufträgen unterscheide er genau und halte Maß.
Befehle sollten von einem Oberen nach Möglichkeit vermieden werden. Offen ausgesprochene Wünsche und Bitten dagegen häufig vorkommen. So kann er gewiss,sein das er in der Demut bleibt, wenn er ein offenes Nein erhält und dies zum Anlass für einen Dialog zu nehmen um die Gründe für dieses Nein zu erforschen, so wie der Dringlichkeit und Wichtigkeit seines Wunsches und seiner Bitte auf den Grund gehen.

Er denke an die maßvolle Unterscheidung des heiligen Jakob, der sprach: "Wenn ich meine Herden unterwegs überanstrenge, werden alle an einem Tage zugrunde gehen." (Gen 33,13)
Hier ist allerdings zu berücksichtigen, das Jakob vorher seinen Bruder mit Hilfe seiner Mutter schmählich betrogen hatte und hier um materiellen Besitz ging.
Allerdings die Beobachtung ob sich ein Mönch überanstrengt und aus welchem Grunde er es tut, um ein zu strenges Gewissen oder Überich zu beruhigen, ist schon anzuraten.

Diese und andere Zeugnisse maßvoller Unterscheidung, der Mutter aller Tugenden, beherzige er. So halte er in allem Maß, damit die Starken finden, wonach sie verlangen, und die Schwachen nicht davonlaufen.
Dieses Masshalten ist leider zu einer negativen Mittelmäßigkeit verkommen, die leider mehr Wert auf die Nivellierung von Personen ausgerichtet ist anstatt auf die Profilierung.
Besonders wahre er in allem die vorliegende Regel.
Besonders bewahre er sich den Blick für die eigene Wahrheit und Aufrichtigkeit, dass diese Regel heute nur ein zuhalten ist für den Preis der Aufgabe des eigenen gesunden Menschenverstandes und dies kann ganz einfach nicht von Gott gewollt sein.
Deswegen reicht es vollkommen, wenn jeder den Nächsten liebt wie sich selbst und eine Aussprache über sein Verhalten zulässt. Dies dient der Freiheit, die jeder Mensch zu seiner Entwicklung braucht.
Leider ist die Liebe zu sich selbst sehr selten geworden und wird meistens mit Egoismus verwechselt, der auf einem anerzogenen Hass auf sich selbst und damit auf einem emotionalen Mangel beruht verwechselt.
Hat er seinen Dienst gut verrichtet, dann darf er vom Herrn hören, was für den guten Knecht gilt, der seinen Mitknechten den Weizen zu rechten Zeit gegeben hat:
"Amen, ich sage euch, er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens bestellen." (Mt 24,47)
Das geschieht in der Regel häufiger als angenommen. Nur meistens sind uns die Fühler (Antennen) für die Wahrnehmung solcher Ereignisse gestutzt. Zum Glück kann so etwas nachwachsen und wiederbelebt werden, für alle die es wünschen hoffen und ersehnen.

Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
Werbung:
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 65:
Der Prior des Klosters
Zu oft schon sind durch Einsetzung eines Priors schwere Streitigkeiten in den Klöstern entstanden.
Streitigkeiten sind dazu da, um geschlichtet zu werden. Wer sie allerdings zwanghaft, wie diese Regel ja aufgebaut ist, als eine Katastrophe ansieht, wird lernen können, dass auch diese, wenn sie nicht unmittelbar zum Tode führen, überlebt werden können. Die Chance für eine größere Demut ist also immer gegeben. Ein Wandel in der Wahrheit, wie Edith Stein sagt.

Vom bösen Geist des Stolzes aufgebläht, bilden sich manche ein, zweite Äbte zu sein; sie reißen die Herrschaft über andere an sich, sie schüren Ärger und Streit, sie stiften Zwietracht in ihren Gemeinschaften.
Es gibt immer einen der so etwas tut und versucht und andere die diesen verrückten Ideen folgen. Wer das beobachtet kann diesem Treiben ja ein Ende bereiten. Allerdings wird es für den ganz, ganz schwierig, der bislang immer nur gut funktioniert hat und jetzt erst merkt, er braucht auch Lob und Anerkennung für seine Tätigkeiten und sein treues Dasein. Solche Leute werden dann eben schnell das Opfer für Betrüger.

Das geschieht vor allem dort, wo derselbe Bischof und die selben Äbte, die den Abt einsetzen, auch den Prior einsetzen.
Daswegen ist schon eine ordentliche Wahl, wenn sie denn sein muss der Einsetzung von Fremden vorzuziehen.

Wie verkehrt das ist, lässt sich leicht einsehen; denn schon vom Tage seiner Einsetzung an wird dem Prior Anlass zum Stolz gegeben.
Es gibt einen gesunden Stolz und der sollte keinem Menschen genommen werden und wird es zur Zeit in dieser Kirche noch viel zu häufig und zu schnell.
Und es gibt einen kranken Stolz, eben dem Menschen seine Ebenbildlichkeit Gottes abzusprechen und im Bescheidenheit und Selbstbeschränkung vorzu halten. Das ist in der Tat eine ganz üble und zur Zeit weit verbreitete Haltung zwischen den Menschen.

Seine Gedanken flüstern ihm nämlich ein, er sei der Autorität seines Abtes entzogen, weil er von denselben eingesetzt sei wie der Abt.
Hier entsteht der Unterschied zwischen autoritär und Autorität. Es ist und bleibt eine Gradwanderung.

Daraus entstehen Neid, Streit, Verleumdung, Eifersucht, Zwietracht und Unordnung.
Aus Rangstreitigkeiten ergeben sich in der Tat ganz natürlich Konflikte und Machtkämpfe, diese können allerdings ganz schnell aufgelöst werden, wenn sich alle darauf besinnen, wozu sie diese Art der Lebens gewählt haben und es leben.

Wenn Abt und Prior gegeneinander stehen, bringt diese Zwietracht ihre Seelen zwangsläufig in Gefahr,
Oder eben in eine heilsame Krise.
Und auch ihre Untergebenen laufen ins Verderben, wenn sie den Parteien schmeicheln.
Schmeichelei ist einfach eine logische menschliche Verhaltensweise die sich aus dieser Regel ergibt. Jeder Mensch hat in jedem Fall so viel Eigenliebe, das er lieber zu seinem Vorteil handelt.
Da die Befolgung dieser Regel leider vermissen lässt, dass der Mensch göttlich und okay ist. Sondern aus welchen irrsinnigen Gründen heraus auch immer, das Selbst anscheinend getötet werden muss, ist es heute ein großer Schritt der Buße erst einmal wieder zu lernen, dass das Lob Gottes nicht nur in der Kirche gesungen werden muss, sondern ebenso und ganz selbstverständlich jedem gespendet werden sollte, da er ja das Ebenbild Gottes ist. Hier gilt es wieder zu geben und anzunehmen zu lernen.
Die Hauptverantwortung für diesen gefährlichen Missstand trifft jene, die eine solche Unordnung verursacht haben.
Lediglich für die Unordnung. An der rechten Ordnung kann sich jeder wieder beteiligen, dem es um die Liebe zu sich selbst und zu seinem Nächsten geht und wie die Einhaltungder goldenen REgel.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen
:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
Zurück
Oben