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Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 73:
Die Regel als Anfang unseres Weges zur vollen Gerechtigkeit
Es ist gut das es nur um einen Anfang geht. Nur bleiben heute ganz viele eben in diesem Anfang stecken und kriegen den Bogen nicht Gott und dem eigenen Gewissen eben mehr zu gehorchen, als noch einer so großen Gruppe und einem Abt. Es ist deswegen auch so ungeheuer schwer sich aus den ganzen Interpretationen zu befreien und eben nur die Realität wahrzunehmen in der es genug Liebe für alle gibt.
Diese Regel haben wir geschrieben, damit wir durch ihre Beobachtung in unseren Klöstern eine dem Mönchtum einigermaßen entsprechende Lebensweise oder doch einen Anfang im klösterlichen Leben bekunden.
Was sehr gut ist an dieser Regel, das sei einfach nicht zu befolgen ist mit den Widersprüchen, die sich aus ihr ergeben. Aus dieser Unfähigkeit erwartet der Mönch dann alles aus Gottes Hand und wird klug wie die Schlangen und sanft wie die Tauben.
Für den aber, der zur Vollkommenheit des klösterlichen Lebens eilt, gibt es die Lehren der heiligen Väter, deren Beobachtung den Menschen zur Höhe der Vollkommenheit führen kann.
Leider führt die Regel, eben nicht dazu, da jedes natürliche Gefühl verboten ist. Damit wird das Unkraut vor der Ernte ausgerissen und alle nehmen Schaden.
Ist denn nicht jede Seite oder jedes von Gott beglaubigte Wort des Alten und Neuen Testamentes eine verlässliche Wegweisung für das menschliche Leben?
Selbstverständlich ist es das. Nur in unserer verpimpelten Zeit, die unfähig geworden ist ein klares Wort auszuhalten und Mord und Totschlag als einen Willen Gottes um interpretiert hat. Hat dann sehr gut übersehen, dass teile und herrsche immer das Prinzip von Menschen ist, die ihre Machtinteressen gerne verdunkeln.
Oder welches Buch der heiligen katholischen Väter redet nicht laut von dem geraden Weg, auf dem wir zu unserem Schöpfer gelangen?
Na ja hier hat Benedikt wohl noch nie etwas davon gehört, dass Gott auf krummen Wegen gerade schreibt. Die Gradlinigkeit Gottes ist immer vorhanden ob es uns nun bewusst ist oder nicht.
Aber auch die Unterredungen der Väter, ihre Einrichtungen und ihre Lebensbeschreibungen sowie die Regel unseres heiligen Vaters Basilius,
sind sie nicht für Mönche, die recht leben und gehorsam sind, Anleitung zur Tugend?
Selbstverständlich sind sie das, nur das Umsetzen auf die eigene Person und die Lebensumstände erschweren einfach zuviel Tugendstreben und die Freude am Leben geht dabei viel zu schnell verloren.
Wir aber sind träge, leben schlecht, sind nachlässig und müssen deshalb vor Scham erröten.
Dies scheint mir der seit 1500 Jahren eingetrichterte Minderwertigkeitskomplex der Christen zu sein. Der zusätzlich auch noch den unangenehmen Beigeschmack beinhaltet nach Komplimenten zu fischen.
Wenn du also zum himmlischen Vaterland eilst, wer immer du bist, nimm diese einfache Regel als Anfang und erfülle sie mit der Hilfe Christi.
Da das Reich Gottes immer da ist, braucht niemand Eile zu haben, lediglich hat jeder auf sich selbst zu achten und zu überprüfen ob sein Handeln Denken und Tun mit seinem Ziel ein guter und rechtschaffener Mensch zu sein übereinstimmt.
Dann wirst du schließlich unter dem Schutz Gottes zu den oben erwähnten Höhen der Lehre und der Tugend gelangen. (Amen.)
Das ist eine ganz übles Versprechen. Bei Gott, so wie ich ihn verstehe, gibt es kein wenn - dann. Da gibt es nur ein Jetzt.
Schließt die Regel.
:danke: an alle Leser hier meines Kommentares. Ich habe mir damit einen Wunsch erfüllt. 5.968 Hits finde ich ist eine stolze Anzahl, wenn selbst nur 10% davon die Kommentare alle gelesen haben und noch weniger es verstanden haben worum es geht. Reichen diese wenigen aus, um eine neue Einstellung zu sich selbst und der Welt in der wir leben zu bekommen.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
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