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Das faule Konzept Neoliberalismus

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AW: Das faule Konzept Neoliberalismus

natürlich erkenne ich das, ist doch gar nicht so schwierig! Es geht primär darum, wie die Mächtigen besser durch das Volk kontrolliert werden können, ja! Wir brauchen eine vernünftige Mischung aus Kapitalismus und Sozialismus, bei der die festgelegten Spielregeln auch eingehalten werden und Trickser, die es für sich missbrauchen wollen, zur Verantwortung gezogen werden und nicht mit Geld überhäuft. So einfach ist es im Prinzip. Unser Problem ist nicht der Kapitalismus, sondern der Umstand, dass der Staat von den Besitzstarken heimlich erobert wurde. Ich dachte, das wäre schon lange klar!?

Nein, weil du immer wieder gegen Kapitalismus und nicht für einen Überwachungsstaat plädiert hast.
Außerdem wolltest du den Fehler innerhalb des Systems Leistungsgesellschaft erkannt haben anstatt bei denen, die sich außerhalb bewegen.
 
AW: Das faule Konzept Neoliberalismus

Ich hab dir keine Zitate an den Kopf geworfen, sondern einen Link reingestellt, in dem es Informationen gibt!
Wenn du nicht an der Information als solcher interessiert bist, was soll 's dann? :dontknow:

Ich bin an deiner Sichtweise interessiert, da ich mit dir diskutiere, und deine Sichtweise finde ich nicht in externen Links. So einfach ist das.
 
AW: Das faule Konzept Neoliberalismus

Nein, weil du immer wieder gegen Kapitalismus und nicht für einen Überwachungsstaat plädiert hast.
Außerdem wolltest du den Fehler innerhalb des Systems Leistungsgesellschaft erkannt haben anstatt bei denen, die sich außerhalb bewegen.

manchmal bin ich schon verwundert, wie du zu deinen Schlüssen kommst, da du ja behauptest, in meine Gedankenwelt einzutauchen. Es ist zugegebenermaßen aber auch sehr schwierig, da wir es hier mit multikauslaler Materie zu tun haben, die sehr schwer zu durchschauen ist und jeder von uns seine persönlichen Axiome besitzt und sich deshalb damit schwer tut, sich davon zu befreien. Genau das ist auch der Grund dafür, dass die haarsträubenden Zustände überall so lange erhalten bleiben, trotz der heute prinzipiell möglich gewordenen Transparenz und Vernetzbarkeit durch die modernen Medien. Sie bieten die Chance zu mehr freier Meinungsbildung, sind aber, wie die Erfahrung zeigt, ein sehr wichtiges und wirkungsvolles Instrument in der Hand der Besitzstarken, die es selbstverständlich dazu nutzen, sich selbst weitere Vorteile zu verschaffen oder die bestehenden wenigstens abzusichern. Dabei gehen sie sehr geschickt und zielstrebig vor, haben sich meist schon vor längerer Zeit, strategisch klug, die einst unabhängigen Medienunternehmen aufgekauft und sie so unter ihre Kontrolle gebracht. Ein angestellter Redakteur schreibt nur einmal gegen die Interessen seines Bosses an, das weiß er vorher. Auf diese Weise wurden die Journalisten kastriert. Selbst beim ÖR-Fernsehen kämpfen sie heute teilweise noch immer mutig gegen ihre Chefs in den Parteizentralen, meist aber lieber nicht. Beschränken sich darauf, die Ereignisse neutral vorzutragen, ohne bewertende Kommentare. Dieser Walze der Mainstreammedien stehen einzelne, noch unabhängige Autoren gegenüber und damit auf verlorenem Posten.

Der Staat spielt dabei, wie fast überall, die Rolle eines vertrottelten Chefs, der nicht bemerkt oder sehen will, dass gar nicht das gemacht wird, was in den Statuten steht. Auch jetzt, wo das Unternehmen Deutschland (z.B.) eigentlich längst bankrott ist, tun sie so, als wäre alles in Butter und lassen sich sogar noch Verpflichtungen von Verbündeten abringen. Die letzte große Lokomotive, die noch unter Dampf steht, bekommt ständig neue Züge hinten angehängt. Die Trottel im Heizraum sollen eben noch schneller schaufeln. Weil sie reihenweise im Sanbereich landen, sucht man neue im Ausland, weil die bereit sind, sich für noch weniger Lohn zu schinden.

Mit System bezeichne ich einfach nur unser Staatswesen, ohne jede ideologische Begründung. So, wie es derzeit läuft, ist es hirnrissig und auch bereits am Scheitern. Der Staatskonkurs wird durch immer neue Kredite und die Notendruckpresse verhindert, während privatwirtschaftliche Schmarotzer das Gemeinwesen systematisch ausplündern um dann ihre Gewinne, von denen ein Teil die Staatsfinanzen sanieren könnte, im Ausland zu investieren. Ein Staat, der dies ermöglicht hat und nun nichts dagegen unternimmt, ist ein Arschloch und Vollidiot, etwas, womit ich mich nicht identifizieren kann, sondern gegen das ich höchstens Verachtung hege. Da kannst du solch Aussagen, wie "du kannst dich außerhalb stellen, dann wird es halt für dich bitter" gerne wiederholen, ich bleibe dabei: das ist nicht mehr mein Staat (was er einmal war), sondern das ist ein Bonzengebilde, verächtlich der Bevölkerung, genau wie der eigenen Verfassung, mit der dies alles nicht wirklich in Einklang zu bringen ist. Juristen schaffen es schon, sie haben ja auch im 3.Reich alles geregelt. Ich bin kein Revoluzzer oder Anarchist: ich möchte nur, dass das, was im GG steht, wieder mit Leben erfüllt wird und nicht ausgelegt, wie es den Regenten passt - mehr nicht. Am Zug wäre der Staat, der sich selbst so reformieren müsste, damit wieder mehr Leute zu ihm stehen. Aber er geht den eingeschlagenen Weg, starrsinnig immer weiter. So sehr hat er sich bereits vom Kapital (EU) vereinnahmen lassen und sich so aus der Verantwortung gestohlen. Ich fürchte, unsere Regierung wird sich diesmal nicht viel anders verhalten, wie Hitlers Truppe 1945 in Berlin: Sehenden Auges in den Untergang, wie er auch aussehen wird, vermutlich Selbstauflösung durch Kreislaufversagen.
 
AW: Das faule Konzept Neoliberalismus

Ja, du wirfst dem Staat letztendlich vor, dass er Kriminalität nicht ausreichend unterbindet. Wie stellst du dir das vor, dass er das tun könnte ? Durch Politik, da glaube ich sind wir uns einig, wird das nicht gehen. Sowohl kapitalistische wie auch kommunistische Umfelder sind davon gleichermaßen betroffen und ein gemäßigtes Umfeld wie in D laut dem von dir Präsentierten ebenso.

Dein Posting lese ich jetzt eher so wie ein Plädoyer für Ideale - ähnlich einer Kirchenpredigt. Gut gemeint, aber wohl nicht effektiver als Predigten von der Kirchenkanzel. Das Publikum mag meinen "ja, eh" und hat eventuell kurzzeitig ein schlechtes Gewissen. Das ist aber spätestens beim nachfolgenden Frühschoppen überwunden.

Außerdem, wie sollte sich "der Staat" selbst reformieren ?
Bei dem, was du am Ende des Posting über "den Staat" schreibst, würde ich durchgehend den Passus "der Staat" durch "die Menschen" ersetzen.
Was sonst als "die Menschen" als Gesamtheit ist denn der Staat ? Der Unterschied zwischen deiner und meiner Sicht ist hier der, dass du den Staat hier als seelenloses Abstraktum siehst, in den du die schlechten Eigenschaften der Menschen hineinprojizierst.
Der Mensch sei Opfer, und das entpersonifizierte Böse ist dann der Staat mit dem sonstigen Bösen wie Bonzentum, etc...
Ich erkenne dieses 'Böse' aber als Teil der menschlichen Natur und daher kann auch die Veränderung nur durch eine Änderung der Einstellung der Menschen auf der Straße sein - nicht durch eine Änderung der Politik/Politiker (das sind auch nur Menschen) oder durch irgendeine moralische Superinstanz - das hätte die Kirche schon mit Gott versucht.

Versuche doch selbst einmal bei deinen Sätzen die sich damit befassen, was "im Staat" alles schief läuft, durch "die Menschen" zu ersetzen und schau, ob die Aussage dann nicht genauso wahr bleibt. Dann wirst du vielleicht erkennen, wo es tatsächlich schief läuft.
 

"Verschwörungstheoretiker" ist heutzutage ein Ehrentitel !

Muzmuz schrieb:
[...] Ein Systemversage ist dann gegeben,
wenn das System als solches zusammenbricht.

[...]

Das 'System' das ich als solches meine ist unsere soziale Umwelt.
Die Menschen, Tiere, Maschinen, Natur, Infrastruktur, etc...
und die Interaktionen zwischen all diesen Elementen.

Muzmuz,
kann ein so verstandenes "System als solches" denn überhaupt versagen ?

Irgendwelche Elemente der Umwelt und deren Interaktionen wird es ja immer geben.

Deshalb erscheint mir auch die Diskussion darüber, ob die offenkundigen
Fehlentwicklungen ein Systemversagen darstellen oder nicht, als ein Streit
um des Kaisers Bart.

Dass die von der organisierten Kriminalität ausgelöste und nicht mehr
kontrollierbare weltweite Finanzkrise eine Fehlentwicklung darstellt,
darüber dürfte ja keine Meinungsverschiedenheit bestehen.


Vielleicht sollten wir in Anbetracht der vielfältigen Verflechtungen
der sogenannten gesellschaftlichen Eliten mit der organisierten Kriminalität,
an dem Begriff "Verschwörungstheoretiker" etwas deutlicher als bisher
seinen positiven Belag betonen.

Zumindest das könnten wir noch versuchen,
und dann den scriberius zum "Verschwörungstheoretiker honoris causa" ernennen. :)


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
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AW: Das faule Konzept Neoliberalismus


Muzmuz,
kann ein so verstandenes "System als solches" denn überhaupt versagen ?

Irgendwelche Elemente der Umwelt und deren Interaktionen wird es ja immer geben.

Deshalb erscheint mir auch die Diskussion darüber, ob die offenkundigen
Fehlentwicklungen ein Systemversagen darstellen oder nicht, als ein Streit
um des Kaisers Bart.

Dass die von der organisierten Kriminalität ausgelöste und nicht mehr
kontrollierbare weltweite Finanzkrise eine Fehlentwicklung darstellt,
darüber dürfte ja keine Meinungsverschiedenheit bestehen.


Vielleicht sollten wir in Anbetracht der vielfältigen Verflechtungen
der sogenannten gesellschaftlichen Eliten mit der organisierten Kriminalität,
an dem Begriff "Verschwörungstheoretiker" etwas deutlicher als bisher
seinen positiven Belag betonen.

Zumindest das könnten wir noch versuchen,
und dann den scriberius zum "Verschwörungstheoretiker honoris causa" ernennen. :)


Ähnlich wie bei der Natur, wenn auch nicht gar so ausgeprägt. Umweltschützer sprechen ja immer von "Zerstörung" der Natur, wobei man aber Natur nicht zerstören kann. Man kann sie verändern, verstrahlen, vergiften, und sonstwas. Aber sie wird nach wie vor existieren. Irgendein System wird ebenso immer existieren, solange Menschen interagieren.

Insofern hast du recht, wir sollten sprachlich unterscheiden zwischen einem Versagen als Systemzusammenbruch und Versagen als Scheitern an irgendeiner Aufgabe.

Wir stimmen nicht überein, dass die Finanzkrise von einer organisierten Kriminalität ausgelöst wurde. Genausowenig wie in der etwaigen Ansicht der griechische Staatsbankrott wäre von einigen steuerflüchtigen Milliardären verursacht worden.
 
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