Ich denke schon, dass es sowas wie ein Naturrecht gibt, also kosmische Gesetze, die einfach in Stein gemeißelt sind. Nur dass die Menschen diese bisher nicht anwenden, sie erfinden sich eben ihre eigenen Rechtssysteme.
Daran ist ja auch nichts einzuwenden, ich denke aber dass auch die Unrechtssysteme nicht getrennt vom "Kosmos" betrachtet werden können, denn Ursache und Wirkung geht in alle Richtungen. Die Frage die sich mir stellt, sieht ein Mensch die Konsequenzen die er damit schafft und falls ja nimmt er sie in Kauf?
Wie ist eigentlich deine Meinung dazu, was ist das Naturrecht?
Klar, aber dieses "Überwinden" ist ja eigentlich mehr ein "Durchstehen", ein "es aushalten". Und danach geht es eben weiter. Was ich vielleicht gerade noch so unterschreiben könnte, wäre die Aussage: Was mich nicht umbringt, macht mich stärker. Wobei man aber auch hinzufügen muss: Was mich nicht umbringt, hinterlässt immer auch Narben, und was, wenn es irgendwann einfach zu viele Narben sind. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich zwei Freunde in relativ jungen Lebensjahren verloren habe (einer war ca. 30, der andere ca. 50, als er gestorben ist). Für mich ist also der Tod schon immer allgegenwärtig und da gibt es nichts zu überwinden - nur zu akzeptieren.
Für mich ist das, was ich als leidbringend erkannt habe kein "es aushalten". Das Beispiel das ich benutzt habe geht nicht sehr auf die innere Dimension ein, also wie Leid im eigenen Geist entsteht, zb. destruktive Emotionen oder Gefühle wie Hoffnungslosigkeit, Hass, Depression usw.
Wo mir Klarheit darüber begegnet, ist durch die Umstände vielleicht nicht immer alles paradiesisch, aber ich kann erkennen was daran unter welchem Irrtum wie entstanden ist und es nicht mehr tun. Wenn ich selbst daran die Verantwortung habe, und nur dann, kann ich meine Schlussfolgerungen ziehen, was ich erkannt habe anwenden und es wird nicht mehr dazu kommen, die Ursachen dafür haben sich aufgelöst, es wird nicht zu ihren Wirkungen kommen und dieses Leid ist überwunden. Es ist nicht mehr Teil meiner Realität. Wenn dies nicht im Außen sondern im inneren geschieht, welche Empfindung nimmt den Platz der destruktiven Empfindung dann ein?
Den Tod leugne ich auch nicht. Ebenso nicht dass alles Veränderung unterworfen ist wie zb. das Altern, dass ob es um die Vergangenheit oder die Zukunft geht, es Erinnerungen oder Planungen aus dem Moment heraus sind, auch nicht dass das Jetzt sehr flüchtig ist und das Leben weil es so einmalig und flüchtig unwiederbringlich ist, in jedem Moment eigentlich sehr wertvoll ist, es erfahren zu dürfen. Seltsamerweise ist diese Vergänglichkeit leicht zu verstehen, aber in manchen Situationen überhaupt nicht tiefgreifend präsent.
Mein Mitgefühl zum Verlust deiner Freunde. Ich habe auch einen Freund in jüngeren Jahren verloren.