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Das antinatalistische Argument

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Gut, aber wir wollen doch von einem nicht-pathologischen Zustand ausgehen, oder?
Warum nicht? Du hast verallgemeinert und ich habe differenziert.
Es gibt eben genau diese falsche Wahrnehmung, die behandlungsbedürftig ist. Die Menschheit würde ganz anders aussehen, wenn diese Wahrnehmung als richtig gelten würde. Unter Umständen sogar gar nicht existieren, wenn sich diese Wahrnehmung durchsetzen würde.
 
Ja, meine Melancholie/Depression kann dabei auch eine Rolle spielen. Aber es gibt eben auch Pessimisten/Antinatalisten, die nicht in dieses Spektrum fallen. Oder würdet ihr sagen: Jeder, der so denkt muss depressiv sein. Das wäre schon eine sehr starke Aussage.
Melancholie ist nicht das gleiche wie eine Depression.
Ich würde nie behaupten, dass ein pessimistischer Mensch depressiv ist, das ist Schwachsinn.
 
Da ich jemand bin, der Schopenhauer wirklich verinnerlicht und verstanden hat, ist mir dieser unlösbare Grundkonflikt jederzeit bewusst. Ich bin selber der Wille zum Leben und argumentiere gegen diesen Willen. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Triebhaft und unterbewusst will ich das Leben genau so wie jeder andere auch, nur im Intellekt ist mir die Erkenntnis "Nichtsein ist besser als Sein" aufgegangen.
Mir schon auch. Ich mag Schopenhauer sehr. Gleichzeitig ist mir aber klar, was es mit dem Intellekt auf sich hat. Eigentlich ist er nämlich ein "Problemlösungsorgan", manche nutzen ihn aber eher gegenteilig.
 
Du gibst doch hier höchstpersönliches von dir preis, worauf soll ich mich sonst beziehen, wenn nicht auf dich? Warum soll ich zulassen, dass du andere - mich eingeschlossen - auf deine Stimmung herunterziehst?

Wenn deine Stimmung durch das Lesen eines Textes heruntergezogen werden kann, scheint deine Stimmung nicht gerade auf einem guten Fundament zu stehen.
 
Ja, meine Melancholie/Depression kann dabei auch eine Rolle spielen. Aber es gibt eben auch Pessimisten/Antinatalisten, die nicht in dieses Spektrum fallen. Oder würdet ihr sagen: Jeder, der so denkt muss depressiv sein. Das wäre schon eine sehr starke Aussage.

Melancholie ist nicht das gleiche wie eine Depression.
Ich würde nie behaupten, dass ein pessimistischer Mensch depressiv ist, das ist Schwachsinn.

In dieser Verallgemeinerung ist es Schwachsinn, ja. Es geht ja um Argumente, nicht um Stimmungen.

Nur zur Info für dich: Es stimmt, dass mir eine Depression diagnostiziert wurde. Und das habe ich vor langer Zeit hier im Forum mal öffentlich gemacht, deshalb gehört es hier zu meinem "Ruf" dazu und wird immer mal wieder gerne aufgewärmt, insbesondere von unserem Raufbold.
 
Hallo Weltendenkerin, ich habe alles von Nietzsche gelesen, allerdings mehr wieder vergessen als behalten. Damals zu meinem 22. Geburtstag habe ich eine ganz schöne Gesamtausgabe mit allen Werken geschenkt bekommen, mit einer Silberkette und Anhänger auf der "Werde der du bist" eingraviert ist. Also sprach Zarathustra ist mein Lieblingsbuch.
In meiner Jugend und im jungen Erwachsenenalter haben mich Nietzsches Ansichten beeindruckt und tief beeinflusst. Heute und über einen Zeitraum von nahezu 15 Jahren, habe ich mich von einigen Ansichten getrennt und habe eigene Ansichten zu gewissen Aussagen. "Warum soll man nicht an meinem Kranze rupfen? Nicht dass dich noch eine Steinsäule erschlage." (Wie es im Zarathustra steht.)
Das hört sich toll an. Ich arbeite mich gerade durch "Jenseits von Gut und Böse". Den Zarathustra habe ich natürlich auch gelesen. Der hat mich tief beeindruckt. Ich stimme Nietzsche meist zu - außer wenn es um seine Demokratiefeindlichkeit geht.
 
Weil ein denkender Mensch die Welt die er vorfindet mit seinen Gedanken tränkt, sowie die Welt auch ihn durchtränkt hat von Geburt an. Es gibt keine falsche Wahrnehmung, bloß die Frage: warum denke ich wie ich denke?
Ich sage auch nicht, dass die Wahrnehmung falsch ist. Aber man kann auch versuchen, zuerst die einzelnen Menschen, das Individuum, in den Blick zu nehmen.
Wir erleben die Welt nicht nur durch die Medien. Wir erleben sie auch unmittelbar, in ihrer Spontanität, in der Absichtslosigkeit, in sehr vielen Begebenheiten, die sich uns tagtäglich offenbaren.
Das habe ich nicht behauptet. Natürlich erleben wir sie auch unmittelbar. Aber die Medien spielen eine sehr große Rolle in unserer Wahrnehmung. Nichts anderes sage ich. Die Medien formen uns unbewusst. Und vieles erfahren wir eben nur durch die Medien.
Ist es so? Nur weil Leid nicht offensichtlich ist, bedeutet es nicht, dass es nicht da ist. Ganz im Gegenteil, es verbirgt sich viel mehr im Hintergrund und übt von da aus perfide Machenschaften aus, gegen die man sich nicht zu wehren weiß.
Auch das habe ich nicht behauptet. Ich vergleiche nur. Und im Verhältnis zu anderen Teilen der Welt schneiden wir besser ab.
 
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Darum nicht, weil ich keine pathologische Wahrnehmungsstörung habe und weil du dich gerade mit mir über das Thema unterhältst. Ich gebe hier kein Urteil über andere und ich wünsche mir das auch nicht von dir.
Was hatte denn das, was ich schrieb, mit dir persönlich zu tun? Du hast ganz allgemein davon gesprochen, dass es keine falsche Wahrnehmung gibt und ich habe darauf hingewiesen, dass es sehr wohl der Fall sein kann und zwar eine Wahrnehmung, die behandlungsbedürftig ist und deshalb nicht richtig sein kann.
 
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