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Das antinatalistische Argument

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Das hört sich toll an. Ich arbeite mich gerade durch "Jenseits von Gut und Böse". Den Zarathustra habe ich natürlich auch gelesen. Der hat mich tief beeindruckt. Ich stimme Nietzsche meist zu - außer wenn es um seine Demokratiefeindlichkeit geht.
Sein Frauenbild liest sich für mich aber auch nicht gerade freundlich oder modern. Kennst du das Bild mit Lou Salome?
 
Sein Frauenbild liest sich für mich aber auch nicht gerade freundlich oder modern. Kennst du das Bild mit Lou Salome?
Ja, sein Frauenbild ist zwiespältig. Manchmal denke ich, dass er Frauen doch mochte, aber nicht gut mit ihnen konnte.

Ja, Lou Salome kenne ich natürlich. In die hat er sich echt verrannt.
Das Bild mit ihr kenne ich auch.
 

Was seit Jahrzehnten als *Mitgefühl* bekannt ist, ist anfangs der 90er
Jahre erstmals als*Emotionale Intelligenz*bezeichnet/erkannt worden.

Man braucht also nicht irgendein Mediziner zu sei, um die Gefühlswelt
von Mensch oder vom Tier, also von s/einem Gegenüber wahrzunehmen
zu respektieren!
 
Ja, es ist die alte Bürde des Melancholikers, dass er das ganze Leiden der Welt auf seinen Schultern trägt. Was die andern nicht verstehen, ist, dass er sich diese Rolle nicht ausgesucht hat.
Es wächst jener Wolf, den man füttert.
Zusätzlich: Auch wenn man diese Rolle selbst hat -ob nun ausgesucht oder nicht- muss man diese doch nicht jedem Kind noch dazu überstülpen.

Wäre doch vielmehr anders herum. Wenn das ganze Weltenleid auf deinen Schultern lastet, wäre doch nichts mehr übrig für das Kind !
 
"Man denke sich ein Mal, daß der Zeugungsakt weder ein Bedürfniß, noch von Wollust begleitet, sondern eine Sache der reinen, vernünftigen Überlegung wäre: könnte wohl dann das Menschengeschlecht noch bestehen? Würde nicht vielmehr Jeder so viel Mitleid mit der kommenden Generation gehabt haben, daß er ihr die Last des Daseins lieber erspart, oder wenigstens es nicht hätte auf sich nehmen mögen, sie kaltblütig ihr aufzulegen? - Die Welt ist eben die Hölle, und die Menschen sind einerseits die gequälten Seelen und andererseits die Teufel darin.
Da werde ich wohl wieder vernehmen müssen, meine Philosophie sei trostlos; eben nur weil ich nach der Wahrheit rede, die Leute aber hören wollen, Gott der Herr habe alles wohlgemacht. Geht in die Kirche und laßt die Philosophen in Ruhe!
(...)
Um allezeit einen sichern Kompaß, zur Orientierung im Leben, bei der Hand zu haben, und um dasselbe, ohne je irre zu werden, stets im richtigen Lichte zu erblicken, ist nichts tauglicher, als daß man sich angewöhne, diese Welt zu betrachten als einen Ort der Buße, also gleichsam als eine Strafanstalt, eine Strafkolonie, ein Arbeitslager. (...) Hat man jene Gewohnheit angenommen; so wird man seine Erwartungen vom Leben so stellen, wie sie der Sache angemessen sind, und demnach die Widerwärtigkeiten, Leiden, Plagen und Not desselben, im Großen und im Kleinen, nicht mehr als etwas Regelwidriges und Unerwartetes ansehn, sondern ganz in der Ordnung finden, wohl wissend, daß hier Jeder für sein Dasein gestraft wird, und zwar Jeder auf seine Weise. Zu den Übeln einer Strafanstalt gehört dann auch die Gesellschaft, welche man daselbst antrifft. Wie es um diese hieselbst stehe, wird, wer irgendwie einer besseren würdig wäre, auch ohne mein Sagen wissen. Der schönen Seele nun gar, wie auch dem Genie, mag bisweilen darin zu Mute sein, wie einem edlen Staatsgefangenen, auf der Galeere, unter gemeinen Verbrechern; daher sie, wie dieser, suchen werden, sich zu isolieren. Überhaupt jedoch wird besagte Auffassung uns befähigen, die sogenannten Unvollkommenheiten (...) der meisten Menschen, ohne Befremden, geschweige mit Entrüstung, zu betrachten: denn wir werden stets im Sinne behalten, wo wir sind, folglich jeden ansehen zunächst als ein Wesen, welches nur in Folge seiner Sündhaftigkeit existiert, dessen Leben die Abbüßung der Schuld seiner Geburt ist. (...) In der Tat ist die Überzeugung, daß die Welt, also auch der Mensch, etwas ist, das eigentlich nicht sein sollte, geeignet, uns mit Nachsicht gegen einander zu erfüllen: denn was kann man von Wesen unter solchem Prädikament erwarten? - Ja, von diesem Gesichtspunkt aus könnte man auf den Gedanken kommen, daß die eigentlich passende Anrede zwischen Mensch und Mensch "Leidensgefährte" sein sollte."

Arthur Schopenhauer
 
"Man denke sich ein Mal, daß der Zeugungsakt weder ein Bedürfniß, noch von Wollust begleitet, sondern eine Sache der reinen, vernünftigen Überlegung wäre: könnte wohl dann das Menschengeschlecht noch bestehen?
Vernunft ist kein Ziel, sondern ein möglicher Weg zur Zielerreichung. Ob es "vernünftig" ist Kinder zu zeugen/haben oder nicht hängt also nicht vom Ausmaß der Vernunft ab, sondern von dem, was man damit bezwecken will.
Vernunft führt nur zu Gutem, wenn das Ziel, das man damit erreichen will, gut ist. Oft wird dies (fälschlich) vorausgesetzt, was zu der Fehlannahme führt, dass Vernunft selbst gut sei. Sie ist aber nur ein Werkzeug und ist damit so gut oder so schlecht wie ein Hammer, eine Waffe, ein Bleistift oder ein Nudelwalker.
 
Was hatte denn das, was ich schrieb, mit dir persönlich zu tun? Du hast ganz allgemein davon gesprochen, dass es keine falsche Wahrnehmung gibt und ich habe darauf hingewiesen, dass es sehr wohl der Fall sein kann und zwar eine Wahrnehmung, die behandlungsbedürftig ist und deshalb nicht richtig sein kann.
Es hat eh nichts persönliches mit mir zu tun. Ich wollte mit meiner Aussage im Subkontext anmerken, dass ich es anmaßend finde, Menschen aufgrund bestimmter Erkrankungen zu stigmatisieren, indem man behauptet: ihre Wahrnehmung wäre falsch. Laut Legislative gibt es nur ein "zurechnungsfähig" oder "unzurechnungsfähig". Richtig oder Falsch ist eine Frage der persönlichen Moral.
 
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Vernunft ist kein Ziel, sondern ein möglicher Weg zur Zielerreichung
Ja, ja, aber natürlich auch nur solange man es mit der Vernunft nicht übertreibt.
Wenn alle denselben "vernünftigen" Weg als Pfadfinder beschreiten wollen, dann gibt es ein Engpass-Problem.
Vernunft führt nur zu Gutem, wenn das Ziel, das man damit erreichen will, gut ist.
Hört sich zwar gut an, stimmt aber nicht "für alle Fälle".
Wenn das Gute zum GUT wird, gerät es in den Handel und unterliegt damit dem vervielfältigenden Wandel.
Oft wird dies (fälschlich) vorausgesetzt, was zu der Fehlannahme führt, dass Vernunft selbst gut sei.
Das meinte ich damit: >> "Vernunft ist identitätsfrei" <<.

Eine anfängliche Fehlannahme kann "gut" sein, wenn man sie im Zeitablauf noch korrigieren bzw. egalisieren zu vermag, bevor sie sich in Fehlerpotenzen exponentiell von der Wahrheit entfernt.
Die Wahrheit dient der Weisheit aber die Weisheit dient der Wahrheit nicht.
Jedenfalls dient Weisheit nicht ausschließlich einer "g-leich-machenden" Wahrheit. ;)
Man darf als absolutes Individuum "also und all so" doppelt lernen, sich spontan entscheidungsabhängig entweder abzuziehen - vom Bösen als daran Teilhabender - und zuzuzählen - dem Guten im Guten als darin Teilseieinder.

Hierzu dient Bernies Definition von einem wahrheitsgetreu simulierbaren UR-LOGOS:

» Vernunft ist wegweisende und Weg weisende Doppelabkunft der Herkunft mit Zukunft «
(von Bernhard Layer)
Wer weise ist, der verweise auf ein unbeschriebenes Blatt - oder borgt sich dieses aus:
Wer weise ist, der überlege klug, ob er die angebliche Wahrheit nicht besser von seinem Nachbar ausborgt oder "key-borgt"....:D

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
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