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Das antinatalistische Argument

Wir reden hielt halt nicht von irgendwas, sondern vom Einzigen, das im Universum Bedeutung haben kann: Dem Wohlbefinden oder Leiden von empfindungsfähigen Lebewesen. Und wenn da die Sache so läuft, dass es mehr Leiden als Wohlbefinden gibt, wäre es insgesamt besser, es hätte niemals Leben gegeben.
Als unglaublich kleines, kurzlebiges und unwissendes Lebewesen, würde ich mir eine Bewertung dieser Größenordnung und Tragweite nicht anmaßen. ;) Aber, o.k., Dir steht das natürlich zu.

Im Großen und Ganzen ist ja ziemlich beliebig, zu welchen Bewertungen das eine oder andere Lebewesen gelangt, die Entwicklung der Dinge vollzieht sich ziemlich unabhängig davon, wie der Frosch, die Fliege oder ein Mensch die Gesamtlage beurteilt.

Entscheidender ist da schon, welche Haltungen und Handlungen aus fundamentalen Erkenntnissen der Art: "Leben sollte es besser nicht geben.", resultieren. Folgen im nächsten Schritt womöglich Anstrengungen, das Leben insgesamt, das eigene oder das Leben einiger verhasster Mitlebewesen zu sabotieren? Ist vielleicht schon die Formulierung so eines Pauschalurteils bzw. der feste Glaube daran, so ein Urteil qualifiziert abgeben zu können, eine Art Selbstsabotage?
 
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Wir reden hielt halt nicht von irgendwas, sondern vom Einzigen, das im Universum Bedeutung haben kann: Dem Wohlbefinden oder Leiden von empfindungsfähigen Lebewesen. Und wenn da die Sache so läuft, dass es mehr Leiden als Wohlbefinden gibt, wäre es insgesamt besser, es hätte niemals Leben gegeben.
Es ist unfair allen anderen Lebewesen gegenüber, sie in deinen Strudel hineinzuziehen zu versuchen, weil sie trotz aller Rückschläge gern und glücklich leben können. Wenn es aus deiner Sicht ein Leben niemals hätte geben dürfen, dann nur deins, denn nur über dieses hast du zu bestimmen. Gönne allen anderen ihr Leben, die deine Sicht nicht teilen. Du hast von ihnen sehr viel zu lernen, nicht sie von dir. Lerne erst mal zu sehen, wie viele Menschen um dich herum glücklich und zufrieden sind. Verlass deine Dunkelkammer; draußen ist Frühling und die Natur startet einen neuen Anlauf, neues Leben hervorzubringen und allein das genügt vielen Menschen, um Glückgefühle zu verspüren, denn neues Leben macht glücklich. Nur der Tod macht unglücklich und du machst andere unglücklich, indem du ihn herbeisehnst.
 
Es ist unfair allen anderen Lebewesen gegenüber, sie in deinen Strudel hineinzuziehen zu versuchen, weil sie trotz aller Rückschläge gern und glücklich leben können. Wenn es aus deiner Sicht ein Leben niemals hätte geben dürfen, dann nur deins, denn nur über dieses hast du zu bestimmen. Gönne allen anderen ihr Leben, die deine Sicht nicht teilen. Du hast von ihnen sehr viel zu lernen, nicht sie von dir. Lerne erst mal zu sehen, wie viele Menschen um dich herum glücklich und zufrieden sind. Verlass deine Dunkelkammer; draußen ist Frühling und die Natur startet einen neuen Anlauf, neues Leben hervorzubringen und allein das genügt vielen Menschen, um Glückgefühle zu verspüren, denn neues Leben macht glücklich. Nur der Tod macht unglücklich und du machst andere unglücklich, indem du ihn herbeisehnst.
Nachdem ich Chris durch Unterhaltungen besser als du kenne, kann ich sagen: Es ist nicht seine Absicht, jemandem sein Leben nicht zu gönnen. Im Gegenteil! Chris ist ganz froh, wenn es anderen Menschen gut geht und sie glücklich sind.
Er will hier nur sachlich eine Frage/eine Annahme/ein Argument diskutieren. Nichts anderes ist seine Absicht.
 
Wo kein Leben ist, kann auch kein Leiden sein. Wieso sollte also überhaupt neues Leben in die Welt gesetzt werden? Tiere können ihre Fortpflanzung nicht kontrollieren, Menschen hingegen schon. Ich habe eigentlich schon immer so gedacht, aber wenn ich mir überlege, was auf zukünftige Generationen zukommt beim derzeitigen Weltgeschehen, dann kann ich beim Anblick eines kleinen Kindes eigentlich nur eine Mischung aus Trauer und Mitleid empfinden. Ist das Schwarzmalerei oder Realismus?
Tiere gehen instinktiv vor, Menschen kalkulierend. Das ist ein wesentlicher Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sobald das Kind deinen Text lesen kann, wird es ähnliches bei deinem Anblick empfinden.

"Chris M: Sehr schlagfertig. Gefällt mir."

Im Ernst? Das gefällt dir? Was ist daran schlagfertig? Ich lese hier nichts heraus, außer eine plumpe Beleidigung, aber man möge mich doch bitte erleuchten, wenn sich dahinter eine höhere Weisheit verbergen sollte (...)
 
"Chris M: Sehr schlagfertig. Gefällt mir."

Im Ernst? Das gefällt dir? Was ist daran schlagfertig? Ich lese hier nichts heraus, außer eine plumpe Beleidigung, aber man möge mich doch bitte erleuchten, wenn sich dahinter eine höhere Weisheit verbergen sollte (...)

Es war schlagfertig, weil es stimmt. Die meisten Menschen sind lebensbejahend und blicken auf Pessimisten herab, so werden es auch die Kinder machen, die ich heute wegen ihrer Zukunft bemitleide, wenn sie mal erwachsen sind. Egal wie mies die Umstände sein werden, sie werden sich ans Leben klammern und weiter optimistisch bleiben. Damit ist nicht gesagt, dass sie mit ihrer Einstellung objektiv recht haben. Vielmehr zeigt sich: Dem Willen zum Leben ist das Leben gewiss - egal unter welchen miserablen Bedingungen. Ich verweise hierbei auch auch Filme wie The Road und The Survivalist, also realistische Postapokalypse-Filme. Oder die Serie The Walking Dead ist auch gut. In Wirklichkeit sind dort ja nicht die Zombies die "Walking Dead", sondern die überlebenden Menschen - und trotzdem klammern sie sich mit aller Macht an das bisschen Leben, was noch bleibt nach dem Zusammenbruch der Zivilisation.
 
Die meisten Menschen sind lebensbejahend und blicken auf Pessimisten herab
Ich finde nicht, das die meisten Menschen lebensbejahend sind - wenn das so wäre, befänden wir uns in einer ganz anderen Welt. Die meisten Menschen bejahen bloß Ideologien, die sie größtenteils nicht mal verstehen und sie sind meist so aufopfernd, dass sie ihr Leben einer Idee hinterherjagen, die sie selbst eines Tages überrollen wird.
so werden es auch die Kinder machen
und Kinder machen meist dies nach, was sie von der Erwachsenen als Beispielhaftigkeit angerlernt und anerzogen bekamen. In den meisten Fällen ist es ein destruktives + selbst/fremd vernichtendes Verhalten.
 
Diese moralische Verantwortung des Menschen kann doch von Kultur zur Kultur unterschiedlich ausgelegt werden, nicht wahr?
Wie kommt es deiner Meinung nach dazu, dass zum Beispiel die moralische Verantwortung des Ehebruchs in manchen Kulturen zur Steinigung führt und in anderen dieses vielleicht verpönt ist, aber keine „rechtlichen“ Konsequenzen hat?

Ich denke schon, dass es sowas wie ein Naturrecht gibt, also kosmische Gesetze, die einfach in Stein gemeißelt sind. Nur dass die Menschen diese bisher nicht anwenden, sie erfinden sich eben ihre eigenen Rechtssysteme.

Ich sehe nicht das es „das Leid“ gäbe, welches ich überwinden könnte, aber ich sehe verschiedene Situationen in meinem Leben und der Welt und was Menschen in ihr tun.

Also betrachte ich das überwinden von Leid genauso, wie das überwinden einer Erkältung, eines Knochenbruchs oder einer anderen Krankheit.

Klar, aber dieses "Überwinden" ist ja eigentlich mehr ein "Durchstehen", ein "es aushalten". Und danach geht es eben weiter. Was ich vielleicht gerade noch so unterschreiben könnte, wäre die Aussage: Was mich nicht umbringt, macht mich stärker. Wobei man aber auch hinzufügen muss: Was mich nicht umbringt, hinterlässt immer auch Narben, und was, wenn es irgendwann einfach zu viele Narben sind. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich zwei Freunde in relativ jungen Lebensjahren verloren habe (einer war ca. 30, der andere ca. 50, als er gestorben ist). Für mich ist also der Tod schon immer allgegenwärtig und da gibt es nichts zu überwinden - nur zu akzeptieren.
 
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Entscheidender ist da schon, welche Haltungen und Handlungen aus fundamentalen Erkenntnissen der Art: "Leben sollte es besser nicht geben.", resultieren. Folgen im nächsten Schritt womöglich Anstrengungen, das Leben insgesamt, das eigene oder das Leben einiger verhasster Mitlebewesen zu sabotieren? Ist vielleicht schon die Formulierung so eines Pauschalurteils bzw. der feste Glaube daran, so ein Urteil qualifiziert abgeben zu können, eine Art Selbstsabotage?

Da ich jemand bin, der Schopenhauer wirklich verinnerlicht und verstanden hat, ist mir dieser unlösbare Grundkonflikt jederzeit bewusst. Ich bin selber der Wille zum Leben und argumentiere gegen diesen Willen. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Triebhaft und unterbewusst will ich das Leben genau so wie jeder andere auch, nur im Intellekt ist mir die Erkenntnis "Nichtsein ist besser als Sein" aufgegangen.
 
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