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Das 10-Punkte-Manifest

AW: Das 10-Punkte-Manifest

Jeder sollte zunächst an das denken wofür er Verantwortung hat und
das ist die eigene Welt, erst wenn dort alles geklärt und gelöst ist kommt der Gedanke
an das nächste Gegenüber und wenn das geklärt ist an die ferneren Dinge.
Macht man es umgekehrt geht es immer schief auch wenn es gut gemeint ist.
 
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AW: Das 10-Punkte-Manifest

Klar, das ist die große Kunst, bzw. das Problem dabei, dass nicht ein Mubarak nach einer Revolution durch einen Mursi ersetzt wird. Es hat nur Sinn, wenn sich grundlegend etwas ändert. Tapetenwechsel hatten wir zur genüge, während das Haus dahinter weiter verrottete.

Ja, und ich denke, dass solche grundlegenden Veränderungen sich nicht durch einen Donnerknall ergeben, sondern in einem langsamen schleichenden Prozess statt finden. Ansonsten gibts eben nur einen Tapetenwechsel, siehe 'Animal Farm'.

Dennoch - du weißt bereits, dass ich so denke - können wir ein Minimalpaket an Grundbedürfnissen schnüren, das für alle gleich ist. Es ist natürlich unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen zu tun. Dass es Leute gibt, die damit nicht zufrieden sein werden oder es für zu üppig ansehen, das ist klar. Darüber müsste diskutiert werden. Es geht m.E. primär darum, wieviel der vorhandenen Verbrauchsgüter und Leistungsfähigkeit zur Sicherung der Grundbedürfnisse (must have) bereitgestellt wird, und wir groß der Anteil sein darf, der einem rein marktwirtschaftlichen Spiel der Kräfte zur Verteilung von Luxusgütern (nice to have) überlassen werden darf. Es ist letztlich niemandem dienlich, wenn gleichzeitig eine wachsende Zahl von Systemprofiteuren die Wirtschaft durch Konsum von überflüssigen Luxusprodukten am Leben halten, während die noch rasanter wachsende Zahl an Absteigern kaum noch das Allernötigste erwirtschaften kann. So sieht es aber derzeit aus. Das Fundament ist morsch, ausgehöhlt von Leuten, denen das Gemeinwohl schlicht egal ist, egal sein kann, weil ihnen persönlich keine Nachteile daraus erwachsen. Die Nachhaltigkeit wird privaten, kurzlebigen Vorteilen geopfert.

Solche Pakete, die die Grundbedürfnisse abdecken, sind im Sozialstaat ja schon vorhanden. Inwiefern geht deine Vorstellung darüber hinaus ?

Gibt es überhaupt noch so etwas, wie eine Grundausrichtung der Parteien? Ich sage: nein. Das System selbst hat alle fest im Griff, sie können kaum etwas bewegen. Nur ganz wenige, unsere Madame Merkel z.B. haben Möglichkeiten. Weniger unter Ihresgleichen, aber im Inneren. Die aber wollen nicht, sondern nur das (aus meiner Sicht furchtbare) Leben ganz oben genießen. Wir als Volk kommen auf ihrem Schirm nur als Wähler vor, die man gegen Ende der Legislaturperiode irgendwie besänftigen muss. Sie denkt genau, wie du: "denen geht es gut, sie jammern unbegründet". Wie es sich anfühlt, wenn jede soziale Sicherheit genommen wurde (ja, ich weiß!!!), und der Alltag im Dauerlauf gerade noch so das Halten des vertrauten Umfelds ohne Luxus ermöglicht, während alle Indizies nach unten zeigen, das weiß sie nicht, kann es nicht verstehen, denn ihre Zukunft ist ja üppigst abgesichert, s.o.

Ich denke es hängt davon ab, was man unter Grundausrichtung versteht. Aber es ist vielleicht so wie bei Menschen und Schimpansen. Je nach Blickwinkel sind wir (z.B. genetisch) zu über 99% gleich, oder aber doch deutlich zu unterscheiden.

Wie sollten sich die Parteien auch grundlegend unterscheiden ? Sie alle haben das selbe Ziel, sie wollen Mandate und dazu brauchen sie die Zustimmung der Bevölkerung. Ergo müssen ihre Parteiprogramme im Großen und Ganzen darauf abgestimmt sein, was bei der Bevölkerung gut ankommen wird und da ist der Spielraum begrenzt.
Natürlich steht es einer Partei frei, auf unrealisierbare Ideale zu setzen und nach der folgenden Wahlschlappe zu grummeln "...aber recht haben wir trotzdem !"

In der Realität stimmen also auch die Parteiprogramm weitgehend überein, und jede Partei versucht, sich an Hand der geringen Unterschiede zu den anderen Parteien zu profilieren und dadurch Wähler spezifisch anzusprechen. Letzten Endes gewinnt immer der, der die Stimmen kassiert - also machen die Parteien, die einen Regierungsanspruch stellen auch das, was letztendlich die Stimmen bringt.

lg,
Muzmuz
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Das 10-Punkte-Manifest

Wieder Wahlkampf, wieder unerträgliches Politikergeschwätz - aber, ehrlich gesagt, auch wieder keine eigene überzeugende Patentlösungen. Wie könnte eine beispielsweise 10 ganz konkrete Handlungsanweisungen umfassende Alternative zum nebulösen Geschwätz unserer Wahlkampftreibenden aller Couleur denn in der Praxis aussehen, damit sich in unserem Land wirklich etwas zum Besseren wendet? Vielleicht könnt Ihr mir ja mit Vorschlägen helfen!
1. Nur für heute
werde ich mich bemühen,
den Tag zu erleben,
ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

2. Nur für heute
werde ich die größte Sorge
für mein Auftreten pflegen.
Ich werde niemanden kritisieren,
ja ich werde nicht danach streben,
die anderen zu korrigieren oder zu verbessern.
Nur mich selbst.

3. Nur für heute
werde ich in der Gewissheit glücklich sein,
dass ich für das Glück geschaffen bin.
Nicht für die anderen,
sondern auch für diese Welt.

4. Nur für heute
werde ich mich an die Umstände anpassen,
ohne zu verlangen,
dass sich die Umstände an mich und meine Wünsche anpassen.

5. Nur für heute
werde ich zehn Minuten meiner Zeit
einer guten Lektüre widmen.
Wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist,
so ist die Lektüre notwendig für das Leben der Seele.

6. Nur für heute
werde ich eine gute Tat vollbringen.
Und ich werde es niemandem erzählen.

7. Nur für heute
werde ich etwas tun,
wozu ich keine Lust habe es zu tun.
Sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen,
werde ich dafür sorgen,
dass niemand es merkt.

8. Nur für heute
will ein genaues Programm aufstellen.
Vielleicht halte ich mich nicht daran,
aber ich werde es aufsetzen.
Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten:
Vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit.

9. Nur für heute
werde ich fest glauben -
selbst, wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten -,
dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert,
als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.

10. Nur für heute
werde ich keine Angst haben.
Ganz besonders werde ich keine Angst haben,
mich an allem zu freuen,
was schön ist,
und an die Güte zu glauben.

Johannes XXIII.​
 
AW: Das 10-Punkte-Manifest

Neulich hatte ich wieder einen mit einer Bildzeitung im Korb vor mir, er sah ganz normal aus. Wie kann man solchen Menschen die Sinnhaftigkeit von Sciberius´ns Ansätzen klar machen. Bzw. wie wird diesem Menschen von alleine klar, worum es bei Sciberius (oder vgl. auch Andreas Popp/Wissensmanufaktur) geht.

Fragt
Bernd
 
AW: Das 10-Punkte-Manifest

@ EarlyBird

ich habe auch keine Verknüpfung zwischen Bildung und Mündigkeit hergestellt.....

es war eine Aufzählung.....

es gibt schliesslich den Versuch 16-jährige wählen zu lassen.....

und so was ist dann evtl. eben nicht konsensfähig......

so einfach wie es aussieht ist es eben oft doch nicht......

da muss sehr viel bedacht werden.....

gibt ja bestimmt genug fähige Köpfe für so was


Ok - Missverständnisse sind dafür da, dass sie geklärt werden! :o
 
AW: Das 10-Punkte-Manifest

ich habe mich am 13. Juli 2011 zweieinhalb Stunden lang hingesetzt (mit Unterbrechungen)
und MEIN LINKES PARTEIPROGRAMM verfasst

1. unser Ziel ist die Bekämpfung der Armut
1.1. Armut ist ungerecht, da jeder Mensch über irgendwelche Fähigkeiten verfügt,
mit denen er nützlich für die Gesellschaft sein kann
1.2. da es mehr Arbeit als Menschen gibt, hat jeder Mensch das Recht auf Arbeit

2. wir glauben an den Freien Markt nur unter Vorbehalt
2.1. wir sehen, wie sich Großunternehmen mediale und politische Realitäten schaffen
und dadurch der Gesellschaft schaden
(allein Klein- und Mittelständler konkurrieren fruchtbar miteinander)
2.2. wir sehen, wie der Weltmarkt bestimmte Leistungen soweit herabwürdigt,
bis sich selbst traditionelle Produktionen nicht mehr lohnen
(allein durch bilateralen Handel hat die 3. Welt eine Chance)

3. wir wollen die Aktiengesellschaft als Unternehmensform verbieten
3.1. wir sehen an der sinkenden Qualität der Produkte,
wie weit nachhaltiges Wirtschaften in den Hintergrund
und kurzfristiges Gewinnstreben in den Vordergrund getreten ist
3.2. wir sehen am Verschwinden der Produkt-Originalität,
daß die Firmenübernahmen zunehmend feindlichen Charakter haben
3.3. wir sehen an der Drohkulisse einer Standortverlagerung,
wie leicht die demokratisch legitimierte Raum-und Stadtplanung erpresst werden kann

4. wir sind Anhänger der Diskussion
4.1. die Argumente werden öffentlich gesucht und dann auch veröffentlicht
4.2. kurze und bündige Thesenpapiere werden erstellt und zentral gesammelt
4.3. wenn sich ein unterlegener Standpunkt im Nachhinein als gar nicht so falsch entpuppt,
wird dieser automatisch wieder in die Diskussion eingebunden

5. wir sind Gegner unnötiger Subsidiarität
5.1. die Regierung darf ihre Verantwortung nicht irgendwelchen Verbänden überlassen,
da diese keine Gewähr übernehmen
5.2. die Regierung darf die Bevölkerung nicht zu irgendwelchen Spenden aufrufen,
da die Mittelbeschaffung bereits durch die Steuern abgedeckt sein müsste
5.3. raumplanerisch trauen wir es uns zu, ein Bundesland zentral zu regieren

6. wir setzen uns für den Sinn des Rechtes ein
6.1. eine durch Paragraphen(reiter) gesetzte Rechtswirklichkeit ist einer Rechtssprechung unwürdig
6.2. die Gesetzestexte müssen komplett überarbeitet und vereinfacht werden,
damit in Zukunft Gerichtsurteile als Zusammenspiel von freien Gedanken und strengen Richtlinien nachvollzogen werden können

7. wir sind Anhänger von Lenkungssteuern
7.1. der Staat erhebt nicht deshalb Steuern, um Geld in einen Topf werfen zu können,
aus dem dann alle Geldforderungen bedient werden (= Finanzierungssteuer),
sondern um dieses Geld in dem Bereich, in dem es erhoben wurde, so einzusetzen,
daß dieser Bereich davon profitiert (= Lenkungssteuern)
7.2. der Staat versucht dabei, die wirtschaftliche Aktivität in solche Bereiche zu lenken,
die bisher mit Geld unterversorgt waren

8. wir wollen das Kapital mehren
8.1. wir betrachten das Kapital als Gegenwert des Geldes
(aus diesem Grund sorgen wir uns um die konkrete Landnutzung)
8.2. wir glauben (wie die Christen), daß sich das Kapital vor Ort höherentwickelt
und dabei nacheinander folgende Wirtschaftssektoren ausbildet
I: historisch überliefert
II: Massenproduktion
III: Optimierung der Produktion
IV: Umweltschutz
V: Soziales
VI: Recht
VII: Wissenschaft
VIII: Kunst
IX: Religion

9. wir setzen auf Bildung
9.1. im Internet wird ein zentraler Bildungsserver erstellt, dem es jedermann unentgeltlich möglich macht,
sich in jedem Fachbereich von Null bis hin zu Universitätsniveau zu bilden
9.2 wir garantieren den Fortbestand der Geistes- und Naturwissenschaften
und weisen die vom Markt- und Machbarkkeitswahn unterworfenen in ihre ideologischen Schanken

10. wir stehen auf dem Boden des Grundgesetzes und unterstützen die Menschenrechte

Autor: schill.stefan@t-online.de
Datum: 13. Juli 2011
 
AW: Das 10-Punkte-Manifest

Wie könnten die 10 Punkte aussehen? Fangen wir an. Zu fordern wäre (Grobziele):

- Entmachtung des Kapitalmarkts

- Entmachtung der Lobby

- Respektierung der Grundbedürfnisse

- Zerschlagung des Konzernunwesens

- Bodenreform

- wirksame Bekämpfung der Korruption

- Beachtung des Volkswillens

- mehr Chancengleichheit

das ist kommunistisch
 
AW: Das 10-Punkte-Manifest

- Entmachtung des Kapitalmarkts

das geschieht, wenn eine alternative Theorie der Wirtschaftssektoren vorhanden ist

- Entmachtung der Lobby

das geschieht, wenn der Entscheidungsträger auch ohne Lobby weiss,
was zu tun ist
(und daher kaum gekauft werden kann)

- Respektierung der Grundbedürfnisse

das hilft der Blick in Richtung Entwicklungshilfe

- Zerschlagung des Konzernunwesens

eben Aktiengesellschaften


ohne Enteignungen nicht durchführbar

- wirksame Bekämpfung der Korruption

wenn die Entscheidungen auf transparenten Diskussionen im Vorfeld fußen,
macht Korruption nur noch auf Beamtenebene Sinn

- Beachtung des Volkswillens

dazu müsste diskutierte werden
und das Volk gebildet

- mehr Chancengleichheit

auch das leistet die Diskussion im Handumdrehen
 
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