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Was ist der MENSCH angesichts des LHC?

AW: Was ist der MENSCH angesichts des LHC?

Tut mit leid, Eisi, aber damit kann ich überhaupt nichts anfangen!

Hallo Hartmut,

... da geht's Dir wohl hinsichtlich eines von mir postulierten "Integritätssinnes" so, wie so mach' anderem Zeitgenossen in Bezug auf ein "Schwarzen Loch". :zauberer2

Vielleicht ist die Begrifflichkeit "Ganzheitssinn" für eine vernünftige Diskussion noch nicht hilfreich, das gestehe ich gerne ein.
Aber mit "Spiegelneuronensystem" (SNS) werden doch viele inzwischen etwas anfangen können. Ich gehe da nur konsequent einen Schritt weiter und versuche diese umwälzende Neuentdeckung des (menschlichen) Vermögens, dessen Erforschung gerade in den Anfängen steckt, sinnvoll in ein ganzheitliches Bild vom Menschen einzuordnen. Was diese Erkenntnis über "Spiegelneuronen" nun für konkrete Auswirkungen hinsichtlich unseres Bewusstseins und Denkens (vgl. Erziehung und Bildung) zeitigt, das wird jeder erahnen können, der sich mit dieser Thematik um das SNS etwas beschäftigt. Aus diesem Grunde habe auch mal auf unser "Schmerzbewusstsein" verwiesen.

Aber vielleicht ist es diesbezüglich einfacher zuerst auf die Frage nach dem "Willen" (über den hier im Forum andernorts so viel spekuliert wird) einzugehen.
Dazu habe ich einen Beitrag ins Internet gestellt, der uns sehr anschaulich vor Augen führt, wie sehr das "Gemüt" eines Schimpansen und wohl auch sein "Wollen" und "Handeln", das soziale Verhalten und Miteinander prägt.
Bei höher entwickelten Säugetieren kann man meines Erachtens nämlich durchaus auch von einem "natürlichen Willen" sprechen. Spätestens bei Rangkämpfen bricht sich dieser "Wille zur Macht" dann gewaltsam Bahn.
Der "natürliche Wille" gehört meiner Theorie nach zum Befriedigunssystem des Gemüts und steht wohl in Verbindung mit dem Sexualtrieb. Die Erfüllung des "natürlichen Willens" wird mit Glücksempfindungen belohnt, wie z.B. auch das beispielsweise auch beim "Haben-Wollen" oder der "Neugier-Befriedigen" der Fall ist.

Auch über den natürlichen Zusammenhang von "Angst", dem "Fremden" und "Agression" können wir viel von Menschenaffen lernen.

Eine Übersicht über das "Gemüt", also den psychisch-emotionalen Bereich, den wir Menschen mit höher entwickelten Säugetieren gemeinsam haben, habe ich (wie bereits mehrfach darauf verwiesen) in einer Kategorientafel des Gemüts versucht zusammenzufassen.

Was uns Menschen aber grundsätzlich vom (höherentwickelten) Säugetier unterscheidet ist das folgende Vermögen:
Der Mensch vermag im Prinzip seine Gefühle bewusst zu reflektieren und zu verbalisieren - das höher entwickelte Säugetier hat zwar auch ein (oft erstaunliches) Bewusstsein, ist sich aber seiner Emotionen nicht bewusst.

Hier der Filmbeitrag zu "Gefühl" und "Wille" bei Menschenaffen.



Vielleicht ist an dieser Stelle nochmals eine kurze Darlegung meines Denkansatzes hilfreich, damit man meine Gedanken-Gänge besser einordnen kann:
Mein Anliegen ist motiviert von dem Anspruch, sich der "Würde des Menschen" in Ganzheit bewusst zu werden. Damit dieser Anspruch auch in der Wissenschaft wirksam werden kann, bedarf es endlich einer vernünftigen gemeinsamen Denkgrundlage für die "Naturwissenschaft" wie auch "Geisteswissenschaft". Ist diese allgemeingültige Denk-Grundlage geschaffen und Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften ziehen vernünftig an einem Strang, dann wird man beispielsweise in der Physik "intelligentere Lösungen" zum Beantworten bestimmter Fragestellungen finden und nicht mehr auf solch' brachiale Lösungen zurückgreifen müssen, wie man es derzeit noch mit dem LHC versucht.

Wie könnte es uns also in Zukunft gelingen, sowohl der "Naturwissenschaft" als auch der "Geisteswissenschaft" eine gemeinsame vernünftige Denkgrundlage zu geben, um in Zukunft auch menschenwürdige Lösungen für die großen Probleme unserer einen Welt zu finden.

Meiner Einsicht nach bedarf es dazu unbedingt einer neuen Denkordnung, die sich vor allem auch in der Wissenschaft manifestieren muss.
Im folgenden nun ein Vorschlag wie das neue Paradigma sich systematisch in unserem Denken entfalten könnte:

1. Schritt: Festlegung des Forschungsobjekts

Die "Naturheit" ist das Forschungsobjekt der Naturwissenschaft.
Naturwissenschaftliche Aussagen beziehen sich daher ausschließlich auf das „Netzwerk Natur“.
Die „Physik“ ist dabei der harte Kern der Naturwissenschaft -
beispielsweise im Vergleich zu Chemie oder Biologie.
Der harte Kern der Physik jedoch, ist Mathematik und Experiment.

Die "Menschheit" ist das Forschungsobjekt der Geisteswissenschaft.
Geisteswissenschaftliche Aussagen beziehen sich daher ausschließlich auf das „Netzwerk Mensch“.
Das "Recht" (also die bisherige „Rechtswissenschaft“) ist der harte Kern der Geisteswissenschaft -
beispielsweise im Vergleich zu Soziologie oder Theologie.
Der harte Kern des Rechts jedoch, ist Moral und Gewissen.

Im Bereich der Naturwissenschaft dürfte diese Ordnung ausreichend geklärt sein und hat sich in den letzten Jahrhunderten auch bewährt.
Im Bereich der Geisteswissenschaft dagegen muss eine allgemeingültige Ordnung erst noch geschaffen werden. Die Zukunft wird dann zeigen, ob nicht also die Juristen in gewisser Weise die "Physiker" im Forschungsbereich "Menschheit" sind.


2. Ausgang des neuen Denkens ist der MENSCH

Die Naturwissenschaft muss diesen Ausgangspunkt wieder anerkennen und sich daran erneut ausrichten. Hilfreich für die Forschung ist dabei die Unterscheidung in den physisch-somatischen Bereich und psychisch-emotionalen Bereich.

Die Geisteswissenschaft muss ebenfalls ihren Beitrag dazu leisten, um den Menschen endlich vernünftig in seiner Ganzheit wahrzunehmen.
Hilfreich für ihre Forschung ist daher die Unterscheidung in den logisch-intellektuellen Bereich und den pneumatisch-spirituellen Bereich.


3. Die Erforschung des Schnittpunktes zwischen dem "Netzwerk Natur" und dem "Netzwerk Mensch" hat vorerst absoluten Vorrang

Ausschließlich im lebendigen menschlichen Individuum ergibt sich eine (bewußte/reflektierende) Verbindung zwischen "Naturheit" und "Menschheit", die im sogenannten "Gewissen" sichtbar wird.
Das menschliche "Gewissen" ist sozusagen also das "Experiment" der Geisteswissenschaft!
Das "moralische Bewusstsein", das in gewisser Weise in der Geisteswissenschaft ja dem entspricht, was die Mathematik für die Naturwissenschaft bedeutet, hat seine Brunnenstube im Phänomen "Schmerz".
Der "Schmerz" ist damit auch der Nabel des menschlichen Bewusstseins, das sich grundlegend vom Bewusstsein eines höher entwickelten Säugetieres unterscheidet, das nämlich in Gegensatz zum Menschen seine Gefühle nicht bewusst zu reflektieren vermag.


4. Sammeln von Erkenntnissen jenseits des Schmerzes ...

Von der natürlichen Vitalempfindung "Schmerz" ausgehend bis zum "schamorientierten Gewissen" (das vielleicht in Ansätzen ja auch höher entwickelte Säugetiere besitzen) bedarf es jedoch noch wahrlich viel naturwissenschaftlicher Forschungsarbeit.

Aus diesem Grunde lade ich dazu ein -wie schon weiter oben geschehen - über eine "Metaphysik des Schmerzes" nachzudenken, denn Schritt für Schritt wird dann das nachvollziehbar, was ich mit dem gewagten Begriff vom "körperlichen Integritätssinn" hier versuche bewusst zu machen.
Ein neues Verständnis von "Schmerz" ist nämlich unter anderem auch einer der Schlüssel, um die eigentlichen Ursachen von "Gewalt" in Zukunft effektiv bekämpfen zu können.

Gruss Franz
 
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AW: Was ist der MENSCH angesichts des LHC?

Es ist wohl weniger zu vermuten dass die LHC - Forscher von Ängsten eingeschränkt sind,
als vielmehr dass sie vom Ehrgeiz motiviert, nämlich einen epochalen Wissenssprung zu schaffen,
die Sorgfalt bei der Herstellung des Instrumentariums vernachlässigen. Der Erfolgswunsch eilt
dem technisch Machbaren ein Stück vorraus und wird also auf technologische Grenzen stoßen.
Die Erkundung des Urknalls wird vermutlich noch einige Zwischenschritte erfordern,
denn die Experiment-Anforderungen durch grenzüberschreitende Fragestellungen
werden die technologischen Möglichkeiten meist übersteigen,
so das nur assymptotische Annäherung gelingt.
Andererseits stimmt die besondere Gestaltung des Projekts sehr zuversichtlich.
Hier versammelt sich ein Kollektiv von Wissenschaftlern in freier Zusammenarbeit
und folgt der Idee, die Entstehung des Universums zu erkunden.
Alle erfassbare Kompetenz findet hier in freiem Diskurs zusammen.
Fürwahr ein real praktizierter Sozialismus im Geiste und der Wissenschaft.
Und die einzige Methode dieses Großprojekt menschlichen Geistes zu realisieren.
Und zugleich der Beweis, das die soziale Idee weit mehr an Wert erbringt, als die Marktreligion.
Man stelle sich vor, jeder der beteiligten Wissenschaftler verkaufte hier sein Wissen und
verlangte geldwerte Anteile seiner Mitarbeit, folgte also ungezügelt seinem Egoismus.
Das wäre ein Feld für Kleingeister aber nicht für Forscher nach Welterkenntnis.
Diese gelebte geistige Demokratie garantiert, das sich keine Risikospekulationen
bilden können wie im real existierenden Kapitalismus, denn jeder verfolgt
die Gesammtidee, und die ist nur im Kollektiv zu erkunden.

__________________________________________________________

Dir kann ich eimal wieder gut folgen, Diskursant!

Dein Schreibstil ist imposant (aus meiner Sicht) - und was
Du schreibst will ich mir gerne noch einmal durch den Kopf
gehen lassen.

Gruß
von
Reinhard70
:blume1:
 
AW: Was ist der MENSCH angesichts des LHC?

[/B]
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Dir kann ich eimal wieder gut folgen, Diskursant!

Dein Schreibstil ist imposant (aus meiner Sicht) - und was
Du schreibst will ich mir gerne noch einmal durch den Kopf
gehen lassen.

Gruß
von
Reinhard70 :blume1:

`*´

Bester Reinhard zum Gruße,
hab Dank für, Dein Verständnis,
und ein Lob aus berufener Schreibe muntert auch mich. . .

diskurtimunter
D
 
AW: Was ist der MENSCH angesichts des LHC?

Was ist Sünde, Zeili? Die Neugier der Menschen oder ihr tierischer Trieb nach Vernichtung ihrer Artgenossen?

Von sündteuren Dingen könnte man eher sprechen, wenn man sich die Kosten des Irak-Krieges oder die Rüstungskosten vor Augen führt. Da wird einem echt schwindlig!

Ist dir übrigens schon aufgefallen, dass heutzutage (verglichen mit den Zeiten, da der Sozialismus noch existierte) niemand mehr von Abrüstung redet?

Gruss
Hartmut

... ja was ist Sünde? :teufel2:
... man mache sich tiefere Gedanken zum "Schmerz" und zu dem, was im Laufe der letzten Jahrtausenden der Mensch unter dem sogenannten "Bösen" verstand und so mancher Dummkopf vielleicht immer noch versteht (vgl. "Achse des Bösen", ...).
Aufschlussreiche Literatur dazu: Walter Simonis, "Schmerz und Menschenwürde. Das Böse in der abendländischen Philosophie", Würzburg 2001.

... und da der "Schmerz" heutzutage anscheinend keine Grenzen mehr kennt, noch ein paar "schwarze Gedanken" zu unserem eigentlichen Thema: :zauberer2

Nachdem nun durch eine technische Panne im LHC, eine Verzögerung in Bezug auf anstehende Experimente ansteht, haben wir etwas Zeit gewonnen, weiter über "Schwarze Löcher" nachzudenken (... vielleicht gibt es ja überhaupt keine Mehrzahl an "Schwarzen Löchern", sondern es handelt sich immer nur um ein einziges "Schwarzes Loch" - also nicht immer "dasgleiche", sondern immer "dasselbe"?! Wer weiß, wer weiß ...) :confused:

Gehen wir einmal davon aus, dass die vorletzte Erkenntnis des Mensch diejenige ist, dass die letzte ihn umbringt.
Würde der Mensch trotzdem alles dafür tun, um diese letzte Erkenntnis zu erlangen und sich damit vernichten?

Daher:
Alle Menschen sind klug. Die einen vorher, die anderen nachher!
... nur wenn's um diese letzte Erkenntnis geht, dann wird diese uralte chinesische Weisheit schlichtweg ad absurdum geführt.

Wenn wir jedoch genauer hinschauen, dann werden wir feststellen, dass "Erkenntnis" ja immer etwas mit "Haben" zu tun hat: "Eine Erkenntnis haben!"
Das "Heureka!“ eines Archimedes (287 - 212 v. Chr.) erzählt uns seit Jahrtausenden davon. Also nicht nur "Gut und Geld" will der Mensch haben, sondern er will auch "Erkenntnis", er will "Wahrheit", er will ...

Und wenn wir jetzt noch genauer hinschauen, dann hat das unstillbare "Haben-wollen" des Menschen letzten Endes immer etwas mit seinem "Spieltrieb" zu tun. Von daher können wir jetzt auch wieder beruhigt sein, denn der Spieltrieb ist ja nicht der einzige Trieb im Menschen und von daher können wir getrost sein, dass nicht alle Menschen die "letzte Erkenntnis haben wollen!" :sekt:
... aber was ist jetzt mit denen, die uns diese "letzte Erkenntnis" unbedingt aufzwingen wollen? Dürfen die das eigentlich? ... uns sozusagen zur "glücklichen/letzten Erkenntnis" zwingen? :pcwut:

Darum sei hier nochmals ein grundsätzlicher Hinweis erlaubt:
Meiner Einsicht nach, ist das "letzte Loch", also der Grabstein, der einzige "Stein der Weisen" und nicht ein "Schwarzes Loch" wie anscheinend immer mehr unserer Zeitgenossen (auch in diesem Forum hier) vermuten.

Zu unserem unheimlichen/ungeheuren "Wissensloch" - also zu dem, wo unser "Wissen" aufhört und der "Glaube" anfängt - noch ein ein paar, wenn auch löchrige Gedanken ... aber immerhin "Gedanken":

Nehmen wir einmal an, es gibt wirklich "Schwarze Löcher" und der LHC schafft es in der Tat, von dem anscheinend alle Physiker träumen:
Endlich, endlich mal selbst ein "Schwarzes Loch" zu schießen zu dürfen/zu können (???) -
... und sei es auch nur ein noch so klitzekleines Löchlein -
... aber wenigstens ein "schwarzes" und auch "geschossen" muss es sein!

Vielleicht nützen uns dann diese Erkenntnisse, die wir aus dem kleinsten aller schwarzen Löchleins im Universum gewinnen, gar nichts mehr, weil ... :autsch:

... wir sollten uns also zusammensetzen und uns vor solch' aufwendigen Experimenten ernsthaft Gedanken darüber machen, welche "Wahrheit" denn eigentlich aus dem "letzten Loch" zu uns pfeift!

Ein paar paar Gedanken "Zur soziologischen Psychologie der Löcher" von Kurt Tucholsky können uns verraten warum "Loch" für uns alle so wichtig ist:


Daß die wichtigsten Dinge
durch Röhren gethan werden.
Beweise:
erstlich die Zeugungsglieder,
die Schreibfeder
und unser Schießgewehr.
(Lichtenberg)

... und in Zunkunft auch noch der LHC! (Eisend)

Ein Loch ist da, wo etwas nicht ist. Das Loch ist ein ewiger Kompagnon des Nicht-Lochs: Loch allein kommt nicht vor, so leid es mir tut.
Wäre überall etwas, dann gäbe es kein Loch, aber auch keine Philosophie und erst recht keine Religion, als welche aus dem Loch kommt. Die Maus könnte nicht leben ohne es, der Mensch auch nicht: es ist beider letzte Rettung, wenn sie von der Materie bedrängt werden. Loch ist immer gut.
Wenn der Mensch 'Loch' hört, bekommt er Assoziationen: manche denken an Zündloch, manche an Knopfloch und manche an Goebbels.
Das Loch ist der Grundpfeiler dieser Gesellschaftsordnung, und so ist sie auch. Die Arbeiter wohnen in einem finstern, stecken immer eins zurück, und wenn sie aufmucken, zeigt man ihnen, wo der Zimmermann es gelassen hat, sie werden hineingesteckt, und zum Schluß überblicken sie die Reihe dieser Löcher und pfeifen aus dem letzten. In der Ackerstraße ist Geburt Fluch; warum sind diese Kinder auch grade aus diesem gekommen?
Ein paar Löcher weiter, und das Assessorexamen wäre ihnen sicher gewesen.

Das Merkwürdigste an einem Loch ist der Rand. Er gehört noch zum Etwas, sieht aber beständig in das Nichts, eine Grenzwache der Materie. Das Nichts hat keine Grenzwache: während den Molekülen am Rande eines Lochs schwindlig wird, weil sie in das Loch sehen, wird den Molekülen des Lochs . . . festlig? Dafür gibt es kein Wort. Denn unsre Sprache ist von den Etwas-Leuten gemacht; die Loch-Leute sprechen ihre eigne.

Das Loch ist statisch; Löcher auf Reisen gibt es nicht. Fast nicht.
Löcher, die sich vermählen, werden ein Eines, einer der sonderbarsten Vorgänge unter denen, die sich nicht denken lassen. Trenne die Scheidewand zwischen zwei Löchern: gehört dann der rechte Rand zum linken Loch? oder der linke zum rechten? oder jeder zu sich? oder beide zu beiden? Meine Sorgen möcht ich haben.
Wenn ein Loch zugestopft wird: wo bleibt es dann? Drückt es sich seitwärts in die Materie? oder läuft es zu einem andern Loch, um ihm sein Leid zu klagen - wo bleibt das zugestopfte Loch? Niemand weiß das: unser Wissen hat hier eines.
Wo ein Ding ist, kann kein andres sein. Wo schon ein Loch ist: kann da noch ein andres sein? Und warum gibt es keine halben Löcher -?

Manche Gegenstände werden durch ein einziges Löchlein entwertet; weil an einer Stelle von ihnen etwas nicht ist, gilt nun das ganze übrige nichts mehr. Beispiele: ein Fahrschein, eine Jungfrau und ein Luftballon.
Das Ding an sich muß noch gesucht werden; das Loch ist schon an sich. Wer mit einem Bein im Loch stäke und mit dem andern bei uns: der allein wäre wahrhaft weise. Doch soll dies noch keinem gelungen sein.
Größenwahnsinnige behaupten, das Loch sei etwas Negatives. Das ist nicht richtig: der Mensch ist ein Nicht-Loch, und das Loch ist das Primäre.
Lochen Sie nicht; das Loch ist die einzige Vorahnung des Paradieses, die es hienieden gibt. Wenn Sie tot sind, werden Sie erst merken, was Leben ist.

Verzeihen Sie diesen Abschnitt; ich hatte nur zwischen dem vorigen Stück und dem nächsten ein Loch ausfüllen wollen.

Gruss Franz
 
AW: Was ist der MENSCH angesichts des LHC?

Hallo,
habe jetzt nicht alles gelesen zum Thema Teilchenbeschleuniger, nur das letzte Post. Das ist sehr unterhaltsam und nichtssagend geschrieben mit vielen Smileys. Es sind einige Themen angedeutet aber nie eine Position, ein Standpunkt des Schreibers erläutert. Es sind mehr oder weniger allgemeine Floskeln.
Dazu meine Ansichten:
Sündigen gegenüber der Regierung macht ein wunderbares Gefühl, wer das nicht kennt hat das Leben verpennt.
Auch Schmerz ist für einen Masochisten das tollste Gefühl.
Zum "schwarzen Loch" gibt es einen eigenen Threat, halte es für ein Denkmodell ohne praktischen Lebensbezug.

Gehen wir einmal davon aus, dass die vorletzte Erkenntnis des Mensch diejenige ist, dass die letzte ihn umbringt.
Würde der Mensch trotzdem alles dafür tun, um diese letzte Erkenntnis zu erlangen und sich damit vernichten?
Halte ich auf Grund der Menschheitsgeschichte für eine alberne Annahme.
Alles ist auf Erhaltung der Art ausgerichtet, selbst ein Atomkrieg hätte planmäßig Überlebende ermöglicht aber vielleicht ist es ja eine Anspielung auf Paradies, Erkenntnis und Sündenfall, das Märchen... jedoch schließt der ganze Vorgang den Suizid einzelner nicht aus.
Genug der Beschäftigung mit dem Text, diese Herleitungen sind was für Kindergartenkinder, als Erwachsener hat man einen eigenen Standpunkt den man vertreten kann und muss sich keine Märchen für Kinder anhören...
Auf meinen Standpunkt zum Teilchenbeschleuniger und den modernen Wissenschaften komme ich später zurück.

gruß fluuu
 
AW: Was ist der MENSCH angesichts des LHC?

Was ist Sünde, Zeili? Die Neugier der Menschen oder ihr tierischer Trieb nach Vernichtung ihrer Artgenossen?
Wenn Du nur diese beiden Dinge gegenüberstellst, natürlich ihr tierischer Trieb nach Vernichtung ihrer Artgenossen.

Das ist aber nicht die Frage; hier wird das Lebewesen Mensch dem Ding LHC gegenübergestellt. Dem Wesen nach ist der LHC auch weniger als ein Eichenblatt, weil das Eichenblatt ohne großen zusätzlichen Aufwand lebt und der LHC nicht.

Von sündteuren Dingen könnte man eher sprechen, wenn man sich die Kosten des Irak-Krieges oder die Rüstungskosten vor Augen führt. Da wird einem echt schwindlig!
Ist natürlich auch schwer zu widerlegen; ich hoffe, dass der LHC auch den erwarteten Nutzen bringt; wenn nicht, haben die wirklich Bedürftigen auch von diesen Ausgaben nichts. Auch dürfen wir nicht vergessen, dass auch der fähigste Wissenschaftler - wie wir alle anderen auch - letztendlich (noch immer) von Ackerbau und Viehzucht lebt, egal wie genau er weiß, was vor 15 Millliarden Jahren passiert ist.

Ist dir übrigens schon aufgefallen, dass heutzutage (verglichen mit den Zeiten, da der Sozialismus noch existierte) niemand mehr von Abrüstung redet?
Das ist richtig; wären die Menschen in den sozialistischen Ländern mit ihren Zuständen zufrieden gewesen, hätten sie sie nicht geändert. Die nächsten Abrüstungsgespräche werden wahrscheinlich von den USA initiiert werden, aus Angst vor den Chinesen.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Was ist der MENSCH angesichts des LHC?

2. Ausgang des neuen Denkens ist der MENSCH


'philosophieren' ist eine Art des sich 'orientieren', das von dem ausgehen sollte, wie Mensch am wirksamsten tätig sein kann. Mit der Forderung nach einem 'neuen Verständnis von >Schmerz< werden aber Wolken vor das Hingucken auf den Menschen geschoben, die aus meiner Sicht blind machen. Vermutlich werden wir uns dann weiterentwickeln können, wenn wir alle jene Mythen aus unserem 'philosophieren' verbannen, die aus Theologie und christlicher Metaphysik in DIEPhilosophie hineingekommen sind. DIEPhilosophie umfasst zweinhalb Jahrtausende und das, was ich unter 'philosophieren' verstehe, kommt darin nur marginal vor. Marginal sind - und vielleicht ist dies die Schnittstelle, die gefunden werden soll - sensualistische Ansätze wie sie bei den Vorsokratikern, unter den hellenistischen Philosophen und später in England und Frankreich bei Hume und Condillac zu entdecken sind. Hier wird die schmerzlich vermisste Einheit von Natur und Mensch thematisiert, die allerdings infolge der Macht religiöser Institutionen nie so recht in den philosophischen Diskurs gelangte.

'philosophieren' braucht m.E. Menschen, die denken und handeln als Individuen, die ausschließlich ihrem eigenen Hinsehen und Entscheiden folgen und und nicht als Gefolgsleute und Erfüllungsgehilfen machtvoller Mythizismen Irrwege gehen müssen und sich darin aufreiben.

gruß manni :reden:
 
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