C
Cosima
Guest
AW: Autismus
Hallo 333,
weißt du, warum sich die Umwelt mit Autisten so schwer tut?
Das Hauptproblem bedingt der Autismus selbst, im Gegensatz zu jeder anderen Besonderheit.
Bei einem Blinden oder Gehörlosen weiß man sofort, was mit ihm los ist und kann sich darauf einstellen.
Ich habe mal erlebt, dass mir jemand, den ich ansprach, einen vorgefertigten Zettel in die Hand drückte: ich bin gehörlos.
Darauf konnte ich mich sofort einstellen. Er reagierte wunderbar auf Gestik, die Verständigung funktionierte auch ohne Worte.
Aber was mache ich bei einem Autisten? Wenn ich nicht weiß, inwieweit er sich mit mir befassen will, ab wann ich ich ihn nerve zum Beispiel - wenn keine oder nur unzureichende Reaktionen von ihm kommen? Wie komme ich an ihn ran, d.h. will er das überhaupt?
Das verunsichert stark, man kann das nicht einordnen, zumindest nicht positiv!
Man denkt erstmal: der findet mich doof oder aufdringlich oder aber, er ist arrogant oder extremst gehemmt. Das erzeugt dann, ich sage es offen, Abwehr und Ablehnung, denn wir wollen alle, dass man auf uns eingeht, dass man uns "sieht" und beachtet. Der Autist kann das nicht...
Erkennst du, wie schwierig das ist in einer Welt, in der Kommunikation sehr wichtig, wenn nicht das Wichtigste überhaupt ist im menschlichen Umgang?
Es kommt hinzu, dass Autismus (noch) so gut wie unbekannt ist.
Vielleicht kann man das Fehlen von alternativen Angeboten für sie mit dem Problem von Legasthenikern vergleichen.
Es ist noch nicht so lange her, da hatte ein Legastheniker keine Chance auf einen Schulabschluss irgendeiner Art.
Er war DUMM, bis man die Krankheit erkannte und entsprechend berücksichtigte. Vor allem weiß heutzutage jeder, dass es Legasthenie gibt und dass macht es für die Betroffenen leichter.
Wenn sich das für den Autismus durchsetzt, wird es hoffentlich auch leichter werden.
Ich wünsche dir, dass du einen lebbaren Platz für dich findest!
Der Staat hat einen gewissen Prozentsatz garantierter Arbeitsplätze für Behinderte - obwohl ich nur mit Widerstreben dieses Wort hinschreibe!
Aber wie soll man es sonst nennen? "Gehandikapt" ist genauso doof irgenwie.
Ein staatlicher Arbeitsplatz ist deine Chance!
Dokumentation, Archivierung, Buchhaltung und dergleichen. Dass man per email kommunizieren kann, ist auch von Vorteil für dich.
LG
Cosima
Hallo 333,
weißt du, warum sich die Umwelt mit Autisten so schwer tut?
Das Hauptproblem bedingt der Autismus selbst, im Gegensatz zu jeder anderen Besonderheit.
Bei einem Blinden oder Gehörlosen weiß man sofort, was mit ihm los ist und kann sich darauf einstellen.
Ich habe mal erlebt, dass mir jemand, den ich ansprach, einen vorgefertigten Zettel in die Hand drückte: ich bin gehörlos.
Darauf konnte ich mich sofort einstellen. Er reagierte wunderbar auf Gestik, die Verständigung funktionierte auch ohne Worte.
Aber was mache ich bei einem Autisten? Wenn ich nicht weiß, inwieweit er sich mit mir befassen will, ab wann ich ich ihn nerve zum Beispiel - wenn keine oder nur unzureichende Reaktionen von ihm kommen? Wie komme ich an ihn ran, d.h. will er das überhaupt?
Das verunsichert stark, man kann das nicht einordnen, zumindest nicht positiv!
Man denkt erstmal: der findet mich doof oder aufdringlich oder aber, er ist arrogant oder extremst gehemmt. Das erzeugt dann, ich sage es offen, Abwehr und Ablehnung, denn wir wollen alle, dass man auf uns eingeht, dass man uns "sieht" und beachtet. Der Autist kann das nicht...
Erkennst du, wie schwierig das ist in einer Welt, in der Kommunikation sehr wichtig, wenn nicht das Wichtigste überhaupt ist im menschlichen Umgang?
Es kommt hinzu, dass Autismus (noch) so gut wie unbekannt ist.
Vielleicht kann man das Fehlen von alternativen Angeboten für sie mit dem Problem von Legasthenikern vergleichen.
Es ist noch nicht so lange her, da hatte ein Legastheniker keine Chance auf einen Schulabschluss irgendeiner Art.
Er war DUMM, bis man die Krankheit erkannte und entsprechend berücksichtigte. Vor allem weiß heutzutage jeder, dass es Legasthenie gibt und dass macht es für die Betroffenen leichter.
Wenn sich das für den Autismus durchsetzt, wird es hoffentlich auch leichter werden.
Ich wünsche dir, dass du einen lebbaren Platz für dich findest!
Der Staat hat einen gewissen Prozentsatz garantierter Arbeitsplätze für Behinderte - obwohl ich nur mit Widerstreben dieses Wort hinschreibe!
Aber wie soll man es sonst nennen? "Gehandikapt" ist genauso doof irgenwie.
Ein staatlicher Arbeitsplatz ist deine Chance!
Dokumentation, Archivierung, Buchhaltung und dergleichen. Dass man per email kommunizieren kann, ist auch von Vorteil für dich.
LG
Cosima