AW: Autismus
@cosima:
Ich tue mich schwer mit dir, weil du so anklagend bist - UND du forderst die ganze Zeit - aus deiner Sicht zwar verständlich, aber total unrealistisch.
Siehe vorhergehender Beitrag. Ich sehe das nicht als unrealistisch an, da ich in meinem Leben schon viele Erfahrungen machen konnte, welche ganz realistisch mein Problem darstellen, und ebenso auch eine "Bringschuld" rechtfertigen können. Ich bin dennoch stets bemüht etwas zu bessern, besser zu machen, zu lernen, usw, aber ich bin nicht mehr bereit dazu (und momentan auch energetisch nicht in der Lage dazu), über meine Grenzen/Kräfte dabei gehen zu müssen/können, wie ich es vorher nahezu immer tat. (Daher auch Burn-Outs/Depressionen erlitten. (Auch jetzt bin ich noch an einem energetisch tieferen Punkt und nur minimal belastbar.)) Ich halte es für gerecht und realistisch, wenn beide Parteien, also NA und A versuchen sich soweit auf den anderen einzustellen, wie es möglich ist, und auch die jeweiligen Umstände eines Individiums berücksichtigt werden (Siehe ebenso weiter unten). Ich kann es aber z.B. nur begrenzt ändern, dass ich in sozialen Situationen entsprechender mich verhalte. Und mich verbiegen, schauspielern, will ich ebenso nicht mehr. Ich kann aber gewisse Floskeln/Höflichkeitsformen auswendig lernen, und dann anwenden zum richtigen Zeitpunkt, ebenso kann ich Redewendungen lernen, das ist für mich an sich machbar. Woran ich z.B. häufig noch scheitere, ist die Anwendung eines sozial "richtigen" bzw sanften Abschlusses eines Gespräches. Ich gehe meist mit einem schnellen "Tschüss" recht schlagartig, wenn ich ein Gespräch als beendet ansehe, was für mich aber nicht als unhöflich erscheint, da ich mich ja auch verabschiede, was ausreichend sein sollte.
Zudem bin ich ziemlich ausgebrannt, was ebenso berücksichtigt werden solle bzgl meiner Forderungen, die ich stelle. Ich will ja auch, dass es mir zukünftig besser gehen wird, aber dazu muss auch etwas geschehen, und ich alleine schaffe das nicht ausreichend, was ich durch meine Vergangenheit eindeutig belegen kann. Eine für mich möglichst angepasste Umgebung halte ich daher auch als unabdingbar und notwenig.
u gehst davon aus, dass deine Umgebung eine Art Bringschuld dir gegenüber hat.
Nein. An sich ging ich davon nicht aus, weil mir der Begriff auch bislang unbekannt war. Tendenziell denke ich aber, unabhängig vom genannten Begriff, dass die Unterstützung durch andere Menschen auf das Individuum angepasst gerecht gestaltet sein sollte. Jemand der z.B. gesellschaftlich am Tiefpunkt angelangt ist, braucht mehr Hilfe, um wieder "nach oben" zu kommen, als jemand, der "nur" Liebeskummer hat, und daher depressiv wird, aber gesellschaftlich noch stabil steht/ist. Hierbei läge der Wert der verhaltnismäßig gerechten Verteilung einer angenommenen maximalen Hilfe von 100% wohl bei 90% zu 10%.
Du scheinst nicht zu wissen, dass auch NAs (Nichtautisten) unsicher sein und persönliche Probleme haben können. Viele Menschen sind gehemmt und schüchtern oder sie haben Komplexe.
Die Umwelt nimmt keinerlei Rücksicht darauf, im Gegenteil, sie reagiert meist genervt.
Ich weiß es z.T. schon; je nachdem wen ich bereits kennengelernt habe, und wieviel mir jene Person von sich sagte. Es ist auch nachvollziehbar, dass es eben auch jene Menschen (die gehemmt, schüchtern, etc sind) gibt, bzw andere Menschen auch Probleme haben. Das spielt aber keine Rolle im Bezug auf mich. Ich neige häufiger dazu, dass ich sowas nicht beachte, das weiß ich. In erster Hinsicht denke ich hier erstmal an mich (wobei ich auch phasenweise mich nur für andere Menschen meist schriftlich einsetze und jenen Ratschläge und Lösungsoptionen gebe), berücksichtige aber natürlich auch die Probleme der anderen Menschen, bzw deren allgemeine Verfassung, wenn sie mir denn bekannt sind/ist. Damit mir das bekannt ist, muss man es mir sagen, wie es ist. Ich verlange von keinem Menschen, dass er mich verstehen muss, oder mir eine Hilfe sein muss, oder sonst wie mir vorteilhaft sich zur Verfügung stellen muss. Ich erwarte es eher, aber ohne dem "muss", sondern eher bittend/dürfend. Könnte ich z.B. selbstständig mein Leben regeln, würde ich es auch tun, aber ich schaffe es nur teilweise, oder manchmal gar nicht, und daher ist man (ich) teilweise verzweifelt, wenn man keine Lösungen selbst mehr finden kann, oder jene alleine nicht umsetzbar sind, bzw man (ich) orientierungslos ist, oder Entscheidungsschwierigkeiten hat, usw.
Locker, cool, witzig und redegewandt ist angesagt, das verlangt der Zeitgeist, und viele hinken hinterher...
Der Zeitgeist interessiert mich nicht.
Du sagst, Autisten wünschen keine therapeutische Behandlung, weil sie nicht krank sind.
Jein, also die Autisten, die wissen, dass Autismus keine Krankheit ist, wollen (vermutlich/tendenziell) dahingehend auch nicht therapiert werden. Eine Therapie, die z.B. auf Depressionen abgezielt ist bzw nichts mit dem Autismus an sich zu tun hat, spielt diesbezüglich eine andere Rolle.
Denn du erwartest von deinem Gegenüber, dass er seine eigene Person vollkommen zurück nimmt und sich voll und ganz auf dich konzentriert.
Er soll dich genauestens beobachten und erahnen können, inwieweit er sich dir nähern und was er dir sagen darf. Die gesamte Kommunikation muss auf den Autisten abgestimmt werden.
Sagte ich das, so wie du es hier geäußert hast? Ich glaube nicht. Die andere Person muss sich nicht volllkommen zurück nehmen; auch ihre Probleme sollten berücksichtigt werden. Wie oben erwähnt verlange ich nicht, dass mir jemand helfen müsste, vorallem nicht, wenn es diese Person nicht schaffen könnte, weil es jener evtl selbst schlecht geht, oder aus anderen Gründen.
Man muss eine Grundlage finden, auf der man kommunizieren kann. Eine entscheidende Grundlage ist das Vertrauen und die Sicherheit, dass auch geholfen werden kann. Gewisse Fähigkeiten erwarte ich bei einer geschulten Person, welche für den Job bezahlt wird. Erahnen muss jene Person es jedoch nicht können, da man darüber ja auch sich unterhalten kann und sollte, was die Sachlage ist. Man darf mir alles sagen. Die Kommunikation muss nicht auf den Autisten abgestimmt werden, sondern sollte klar, direkt und verständlich sein, damit es zu keinen Missverständissen und Unklarheiten kommt. Zur Not besteht auch die Möglichkeit der Nachfrage, aber es sollte nicht so sein, dass man ständig nachfragen muss, weil eben unklar/zweideutig oder wirr gesprochen wird.
es ist eine Interaktion, die mit einem Autisten zwangsläfig einseitig bleiben muss. Der NA geht dabei leer aus, denn ER interessiert den anderen ja gar nicht, weil der nur mit sich selber beschäftigt ist, und seine Wünsche und Vorstellungen in bezug auf Kommunikation bleiben außen vor, und das ist frustrierend.
Wieso muss es zwangsläufig einseitig bleiben; es ist durchaus möglich, dass diese auch zweiseitig stattfindet. Ob die andere Person einen interessiert hängt von der Person ab. Ich kenne Personen, die mich sehr interessieren, weshalb ich zu jenen auch den Kontakt halte. Es kann zwar bei mir vorkommen, dass ich jene andere Person etwas missachte bzgl ihrer Wünsche und Vorstellungen, aber das muss nicht immer so sein; vorallem wenn man sich auf die andere Person stärker konzentriert bzw konzentrieren kann. Es hängt also wie gesagt von der Person, vom Thema, vom gegenseitigen Interesse, von der Situation, vom Umfeld, aber auch von der jeweiligen eigenen Befindlichkeit/Verfassung ab.
NAs sind nicht alle zynisch und sarkastisch, so wie du das annimmst,
Mir scheint es so, dass NA's zynisch und sarkastisch sind, wobei es da sicherlich auch Ausnahmen gibt bzw manche es weniger intensiv sind, als andere wiederrum. Da stimme ich deiner Aussage insofern zu; da habe ich mich wohl zu ungenau ausgedrückt.
Aber es geht auch nicht nur um diese beiden Sachen, sondern es ist auch möglich, dass z.B. eine Sache nur indirekt angedeutet wird, was ich ebenso nicht leicht oder gar nicht dann erkennen kann bzw mir erschließen kann, was dann tatsächlich gemeint ist.
Die meisten wünschen sich ein verständnisvolles, herzliches und sie annehmendes Gegenüber - und gerade das kann der Autist nicht sein.
Wieso kann das Autist nicht sein? Ich kann sehr verständnisvoll und den Gegenüber annehmend sein. Wenn ich eine Sachlage vom Gegenüber kenne, kann ich das evtl nachvollziehen und dafür Verständnis haben, und diese Person daringehend annehmen, indem ich dann evtl Ratschläge gebe, wenn es denn gewollt wird. Man kann von mir zwar nicht erwarten, dass ich dann emotional "mitgehe", Trost spende, jenen umarme, usw, aber von mir kann man Hilfe sehr wohl erwarten, wenn man danach direkt fragt, auch wenn das dann eher vom Kopf kommt, bzw ich da mich meiner Logik und meiner Erfahrung bediene, um konstruktuv zu helfen.
Es kommt dazu, dass man gar nicht weiß, wann man einen Autisten vor sich hat! Wie denn?
Vielleicht ist das einfach nur ein maulfauler Griesgram?
Du meinst, man könne auch Zettelchen schreiben.
Da muss ich etwas grinsen, denn ich stelle mir vor, wie ich einen verschlossen wirkenden Menschen mit einem Zettel konfrontiere, auf dem steht: "Kann es sein, dass du Autist bist?"
Wie denn? In dem man fragt, egal ob jetzt verbal oder schriftlich, sofern jener nicht reden kann, oder "maulfaul" sei. Ich sehe da nicht das Problem. Zudem ist es für ein Kontakt auch erstmal nicht wichtig, was der andere ist, sondern man sollte ihn erstmal unabhängig vom Schubladendenken (von diversen psychologischen Begriffen) kennenlernen. Bei meinem Freund war es ja auch so, dass wir uns erstmal gegenseitig kennenlernten, uns über Interessen austauschten und dadurch uns immer vertrauter wurden, woraus sich dann eine gute Freundschaft entwickelte. Und erst nachdem wir nun nach 4 Jahren Freundschaft uns schon gut kannten und verstanden, kam von ihm unabhängig davon, dass ich mich mit dem Thema auseinergesetzt habe (er wusste davon nichts), die Vermutung, dass ich evtl Aspie sein könnte. Darauf antwortete ich, dass ich das ebenso vermute, und mich dait auch schon beschäftigt habe. Also wenn es für meinen Freund, eindeutiger NA, machbar war, da ganz offen seine Vermutung zu schildern, sollte es für andere wohl auch machbar sein, oder nicht? Wenn du also meinst einen Autisten vor dir zu haben, und du auch Interesse an seiner Person hast, dann versuche erstmal eine Kontaktbasis herzustellen, und ihn kennenzulernen, und wenn ihr euch besser kennt, und versteht, dann mal evtl fragen, ob er denn Autist sei, oder meint, einer sein zu können. Den Kontakt kann man auch über das Internet herstellen, in welchen die meisten Autisten wohl auch kommunikativer sein können, als im Verbalen.
Und falls du kein Interesse an der Person hast, sondern bloß daran, ob er denn jetzt Autist sei oder nicht, und du also nicht als Ziel hast, ihn kennenzulernen in seiner Person, evtl auch eine Freundschaft anstrebst, dann lass es am besten sein, weil das nicht gerecht gegenüber dem anderen ist, wenn man ihn da quasi nur für seinen eigenen persönlichen Zweck ausnutzen möchte, was in dem Fall wohl auch gegeben ist.
Nur - erwarten kannst du das nicht, weil die anderen auch Erwartungen haben - kannst DU die erfüllen, WILLST du die erfüllen?
Kommt auf die Art der Erwartungen an, bzw ob ich sie erfüllen kann, oder nicht. Erwartet man von mir, dass ich jemanden zum Trost umarme, dann kann ich diese nicht erfüllen; erwartet man hingegen von mir, dass ich auch mal unterstützend ratschlage, dann ist diese Erwartung durchaus erfüllbar, und werde und will ich auch erfüllen, sofern ich erstens von dieser Erwartung des anderen an mir weiß und zweitens ich erkenne, dass dies der anderen person auch von Nutzen ist, bzw nutzvoll annimmt; also nicht, wenn ich dann viele Ratschläge gebe, die andere Person jedoch nichts davon versucht umzusetzen. Ich muss erkennen können, dass von Seiten dr andere Person etwas passiert.
Mit etwas Glück kennt sich der andere mit Autismus ein wenig aus und ist offen
Ich erwarte nicht, dass der andere sich mit Autismus auskennt, aber ich erwarte, sofern ein gegenseitiges Interesse besteht, dass man sich gegenseitig auch kennenlernen und verstehen lernen will, da sonst das Interesse wohl von anderer Natur als auf die jeweilige Person bezogen sein wird. Bei der Freundschaft z.B. erachte ich es als eher unwichtig, was der andere nun ist, ob sich der eine darüber auskennt, oder nicht, sondern ich erachte es als wichtig, dass man sich unabhängig von den Begriffen verstehen lernt/kann.
Bezogen auf einen Arbeitsplatz erwarte ich es ebenso, dass der Chef z.B. einen soweit wie möglich annimmt, wie man ist, und sich ebenso verständnisvoll zeigt. Jener muss sich aber nicht mit Autismus auskennen, was ja auch nicht an vorderer Priorität steht, sondern da steht zuerst die Person an erster Stelle, nicht der Begriff, da auch der Begriff nur eine Pauschalisierung aller Autisten darstellt, aber kein Autist dem anderen gleicht, womit eine Einstufung und Einordnung einer Person nach diesem Begriff zumal auf das Individuum bezogen sinnlos ist bzw auch kontraproduktiv in der gegenseitigen Beziehung sein kann, da zu dem Begriff auch viele Klischees, Unwahrheiten, Gerüchte, Vorurteile in der darum wissenden Bevölkerung kursieren.
Denkst du jemals darüber nach?
Ja, jetzt zum Beispiel.
Du wirst sicher sagen, du KANNST sie nicht erfüllen, aber genau das ist es, was ich dir zu erklären versuche.
Nein. Siehe oben.
Das Verhalten von Autisten kann Enttäuschung, Verunsicherung und Verärgerung hervorrufen, je nachdem, und wenn du DAS berücksichtigst, dann bist du vielleicht nicht mehr so enttäuscht und verbittert.
Ist umgekehrt wohl genauso. Wieso sollte ich dann nicht mehr so enttäuscht und verbittert sein?
Nicht nur NAs müssen Autisten verstehen, diese auch NAs.
Dem stimme ich vollkommen zu. Ich versuche NA soweit zu verstehen, wie es mir in meiner Vorstellungskraft möglich ist. Ich habe eher die Auffassung, dass sich viele NA nicht darum bemühen, die A zu verstehen bzw es wirklich zu wollen. Oder wieso gibt es dann nachwievor die Meinung, Autismus sei eine Krankheit, wieso gibt es nachgewiesen für A traumatisierende Therapien, wie TEACH und ABA, wieso werden A-Kindern von NA-Eltern teilweise immer noch missbraucht bzw behandelt, wie geistig gestörte oder teilweise wie Tiere (wenn man z.B. ein Kind, das häufiger abhaut, mit Peilsender und Alarmsystemen davon abhalten will, oder sogar Ideen aufkommen, es einzusperren, anstatt die Ursache für das Abhauen zu ermitteln, und das Problem zu beseitigen), wieso werden A-Kinder immer wieder dazu gezwungen so zu sein wie NA, wieso werden durch die NA bereits traumatisierte A-Kinder in Heimen abgeschoben, wieso werden viele diagnostizierte A-Kinder nahezu ohne Überlegungen von Seiten der NA in Integrationskindergärten gesteckt und später dann überwiegen in Behindertenschulen oder Förderschulen versetzt, obwohl sie darin deutlich unterfordert sein können, wieso müssen Erwachsene A sich entweder absolut anpassen an die NA-Welt, oder sie werden im schlimmsten Fall zu auf der Straße lebende Alkoholiker, usw?
Für mich ist das keine rational gerechte und verständissvolle Behandlung von A. Auch A sind Menschen und haben Gefühle, und können durch Maßnahmen zur Zwangsanpassung traumatisiert werden, so dass diese dann erst zu extrem gestörten Persönlichkeiten werden, was man dann wohl fälschlicherweise als den Autismus ansieht, wobei der Autismus damit nichts zu tun hat, sondern das die Folge der menschlich unwürdigen Behandlungen der A-Kinder ist.
Wie meinst du würde sich ein NA-Kind entwickeln, wenn man es zum A therapieren würde? Also z.B. wenn der Kontakt zu und das Spielen mit gleichaltrigen Kindern verboten wird, wenn die empathische Fähigkeit zu NA mit Medikamenten unterdrückt wird, usw? Oder wenn es so behandelt wird, wie es viele A-Kinder werden, z.B. eingesperrt wird, oder mit Peilsendern ausgestattet wird und dadurch ständig überwacht und nach Hause gezerrt wird im Falle des Abhauens. Ich glaube, dass dieses Kind zu 99% Wahrscheinlichkeit eine stark ausgeprägte Persönlichkeitsstörung entwickeln wird, und extrem Traumatisiert sein wird, was sich wohl auf das ganze Leben des Menschens auswirken wird.
Wir haben im Idealfall alle Verständnis füreinander, berücksichtigen unsere Empfindlichkeiten und behandeln alle Menschen so, wie sie es individuell brauchen - im IDEALFALL, nur ist die Welt nicht ideal, weder für Autisten noch für NAs.
Es muss ja nicht ideal sein, aber es sollte Ziel sein das Ideal stets anzustreben, und es stets zu verbessern; Enthinderung zu schaffen z.B.
Sonst könnte man ja auch sagen, dass es zwar ideal wäre, gäbe es mehr rollstuhlgerechte Gebäude/Ämter/Einrichtungen für körperlich behinderte Menschen, aber man möchte eher nicht soviel darin investieren, weil das Geld besser für Puff-Besuche und Luxus der Politker ausgegeben wird. Das ist keine Übertreibung. Man wird zwar niemals alles rollstuhlgerecht machen können, aber wenn man nicht anfängt und darin nicht (ausreichend bzw effizient den Anforderungen entsprechend) investiert, und die Behinderung der Betroffenen nicht sehen will oder kann, dann wird selbst das angestrebte Ideal nur Utopie für die Betroffenen sein.
@EarlyBird
Dann müsstest du doch auch akzeptieren, wenn ein Mensch nicht (oder noch nicht) die Fähigkeit besitzt, aus dem Klagen in die Umgestaltung seines Umfeldes überzuwechseln!
Kann ich akzeptieren, ich kann es aber nicht tolerieren, wenn ich dann mich mit dem Menschen weiter auseinandersetzen muss. D.h. ich würde jene Menschen eher meiden, oder ihnen Hilfe leisten bzw Ratschläge geben, damit sie die Fähigkeit entwickeln, sofern das möglich ist, also sofern die Fähigkeit entwickelt werden kann bzw Aussicht darauf besteht. Hierbei müsste analysiert werden, wieso das so ist, und dementsprechend agiert werden. Vorraussetzung dafür ist auch, dass die Personen es wollen, dass sie diese Fähigkeit entwickeln, also es darf nicht zwangsweise therapiert werden.
@Redbaron
Beim ersten Abstaz stimme ich dir zu, beim zweiten teilweise, wobei da halt die Frage ist, wie ein "gesund entwickelte(s) "Ich"" definiert ist/wird.
Denn dann würde Kommunikation auf Basis eines unbewußten Leistungsdenkens stattfinden
So sieht es in der Realität aber häufig aus. In Bewerbungen wird die Kommunikation sehr hoch bewertet, ebenso Politiker werden nur sehr erfolgreich, wenn sie kommunikativ sehr geschickt sein können. Auch in der Schule ist die mündliche Kommunikation hoch bewertet; so werden die Menschen, die mehr in den Unterricht verbal einbringen können, deutlich besser in der Mitarbeit bewertet, wobei ein Autist sich auch durch schriftliche Arbeiten gut beweisen kann, wenn er verbal evtl benachteiligt/behindert ist/wird.
Nach dem Motto: als Nichtautist bist du im Geschäft. Als Autist mußt du einen Sozialhilfeantrag stellen...
Kommt so, soweit ich es erfahren konnte, leider häufig vor.
@EarlyBird:
So läuft es aber! Jemand, der gut kommunizieren kann, hat bessere Karten.
Richtig.
@Cosima:
Und ja, so SOLLTE es sein, aber so ist es nicht, und Autisten tun gut daran, das im Hinterkopf zu haben!
Wieso?
Es hat keinen Sinn, von einer Welt auszugehen, wie sie nicht ist!
Richtig, aber es macht sehr viel Sinn eine Welt anzustreben, von der man ausgehen kann, dass es besser und grechter sein wird als im Ist-Zustand.
@Eule58
Stimme dir überwiegend zu. Hast einiges richtig erkannt.
daß NA sehr wohl eine "Bringschuld" gegenüber A haben.
Ja, vorallem, wenn A vorher austherapiert und traumatisiert wurden.
Denn jeder halbwegs empathisch empfindende Mensch kann sich relativ leicht auf einen A einstellen.
Weiß ich nicht. Cosima scheint da z.B. Probleme mit zu haben.
Genau so ist es NA bei einigermaßen intakter Menschenkenntnis möglich, die "Stimmung" des Gegenübers zu erkennen. Einem A nicht.
Er kann nicht "einordnen".
Ist das jetzt auf NA, oder auf A, oder auf beide bezogen? Wieso meinst du, dass A das nicht können? Es gibt A, und ich kenne auch welche, die die Stimmung eines anderen A sehr gut erkennen und einordnen können. Ich kann das zwar nicht so gut, aber auch ich kann gewisse Stimmungen erkennen (jedoch eher bei NA, als bei A, da ich (wohl) nur mit NA aufwuchs), sofern sie offensichtlich sind, und ich es kenne. Wie du es auch nachfolgend schriebst.
Aber sobald jemand mit lachenden Gesicht z.B. das berühmte Götzzitat sagt, ist es aber schon wieder vorbei.
Was würde das bedeuten?
Ich merke auch, daß es einigen sehr schwer fällt zu verstehen was 333xx sagen will.
Woran?
Ich glaube nicht, daß er Klagen will. Daß es ihm darum geht, daß sich alle NA den "Bedürfnissen" der A anpassen.
Ich habe eher den Eindruck, daß er uns nur erzählen will wie es A in der Welt der Normalos geht, wie sie empfinden - damit wir sie vielleicht besser verstehen und akzeptieren können, daß sie eben so sind.
Und nicht wie NA die Fähigkeit haben, durch Umdenken ihr Verhalten zu ändern.
Richtig, wobei es nicht nur beim Verständnis bleiben sollte. Mir ist es wichtig, dass die Wahrheit bekannt wird, und es z.B. erstmal nicht mehr als Krankheit angesehen wird, und dass diese Therapien gegen Autismus abgeschafft/verboten werden. Es muss sich also schon etwas ändern, aber nicht soweit, dass NA jetzt wie A sein und denken sollten, sondern das ein faires Nebeneinander und Miteinander Existiern möglichst ungehindert möglich ist; das heißt im Grunde, dass eine Chancengleichheit möglichst gegeben ist, wie es ja u.A. von der Frau gesellschaftlich auch gefordert wurde und weiterhin wird.
"Wenn und Aber" sind oke, sofern diese auch konstruktiv gefasst sind, und nicht nur auf unsachlicher Ebene aufteten. Also man kann schon über die Contras diskutieren.
@Benjamin:
Irgendwie leben wir doch alle in einer anderen Welt.
Richtig, aber die Welten der NA gleichen sich wohl untereinander stärker, als die Welten zwischen A und NA; bzw es gibt zwischen jenen weniger oder keine Gemeinsamkeiten als zwischen der der NA.
@Cosima
Er ärgert sich und ist enttäuscht über die Umwelt
Würde ich jetzt auf 333xx bezogen nicht so pauschal fassen/aussagen. Er ist sicherlich nicht nur verärgert, sondern auch gewillt besser/angemessener in dieser Welt leben zu können, als bislang.
DAS wollte ich dem TE sagen
Was ist mit TE gemeint? Threadersteller? Falls ja, der Threadersteller ist Thorsten und nicht 333xx, falls 333xx gemeint sein sollte.
dass es nicht immer böser Wille der NAs ist, wenn er sich unverstanden fühlt.
Das wurde nicht gesagt.
Auch NAs haben Defizite und brauchen Verständnis! Wenn er das weiß, kann er vielleicht entspannter mit ihnen sein.
Das weiß er, aber wieso sollte er dann entspannter mit ihnen sein?
aber was ist mit den anderen?
Andere könnten durch eine korrekte (den Tatsachen entsprechende) und intensivere Aufklärung ansatzweise dazu befähigt werden mit Autisten umgehen zu können, wobei es nicht unbedingt nötig ist, dass jeder darüber aufgeklärt wird und ein verständis dafür entwickelt, sondern es bevorzugt Ärzte, Psychologen und Lehrer, und evtl auch Arbeitgeber werden.
Woher sollen die wissen, wen sie vor sich haben?
Bei Interesse an der Person direkt, durch Nachfrage.
333xx ist nicht verbittert, sondern eher wieder sehr selbstsicher und zielbestrebig.