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Autismus

AW: Autismus

Der einzige der wohl den Kern des "Problems" erkannt hat, ist klabautermann.

Wer sich wirklich mit Autismus auseinandersetzen will und die Wahrheiten kennen lernen will, sollte direkt mit Autisten sprechen/schreiben. Autismus ist jedenfalls keine Krankheit oder Störung, sondern eine durch die Gesellschaft bedingte/verursachte Behinderung. Ein Rollstuhlfaher ist zum Beispiel auch nur dann behindert, wenn die "gesunden" Menschen keine Rampen, sondern Treppen bauen und bevorzugen in Gebäuden. Ebenso wurden Homosexuelle lange Zeit über als "krank" eingestuft und therapiert, was für die Betroffenen erhebliche Leiden bedeutet hat und jene negativ beeinträchtigte bis hin zu einer Persönlichkeitsstörung. Ähnliches kann man auch bei Linkshändlern nachweisen, welche zwangsweise zum Rechtshändler erzogen wurden; mit aller Gewalt. Solche Zwangsbehandlungen und Krankheitserklärungen/-einstufungen/-verurteilungen sind Menschenverachtend und meiner Meinung nach das krankhafte der sich selbst als "gesund" oder "neurotypisch" bezeichnenden Menschen.

Ich bin gerne Autist und habe an sich nur Probleme mit der für Autisten häufig ungeeigneten Umwelt (wie z.B. Lärmbelästigung in Städten, in Schulen, in weiteren lehrenden Einrichtungen, bei Veranstaltungen, etc).
Wenn Autisten ein Autistengerechtes Umfeld haben, Autistengerecht erzogen werden, entwickeln sich die meisten wohl auch wie alle "normale" Menschen. Sie bleiben zwar Autisten, wie auch Homosexuelle Homosexuelle und Linkshändler Linkshändler bleiben, aber sie sind dann nicht gestört, sondern für sich selbst absolut gesund und normal. Dinge, wie das beschriebene Schaukeln, oder Depressionen, oder Stereotypien sind im Endefekt nur die Folgen von falscher Erziehung und überreizender Umwelt und falschen/traumatisierenden (Zwangs-)Therapien.

Jeder kann sich in diesem Autisten-Board mal direkt von/über Autisten und Angehörige(n) informieren: autismus.ra.unen
 
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Wenn Autisten ein Autistengerechtes Umfeld haben, Autistengerecht erzogen werden, entwickeln sich die meisten wohl auch wie alle "normale" Menschen. Sie bleiben zwar Autisten, wie auch Homosexuelle Homosexuelle und Linkshändler Linkshändler bleiben, aber sie sind dann nicht gestört, sondern für sich selbst absolut gesund und normal.

Deinen Beitrag finde ich sehr gut!
 
AW: Autismus

Der einzige der wohl den Kern des "Problems" erkannt hat, ist klabautermann.

Wer sich wirklich mit Autismus auseinandersetzen will und die Wahrheiten kennen lernen will, sollte direkt mit Autisten sprechen/schreiben. Autismus ist jedenfalls keine Krankheit oder Störung, sondern eine durch die Gesellschaft bedingte/verursachte Behinderung.

Das ist einfach nicht richtig.Es sind bislang keine 100% Ursachen bekannt, Erziehungsfehler wurden aber ausgeschlossen.

Zwangsbehandlungen und Krankheitserklärungen/-einstufungen/-verurteilungen sind Menschenverachtend und meiner Meinung nach das krankhafte der sich selbst als "gesund" oder "neurotypisch" bezeichnenden Menschen.
Ja, aber beim Autismus handelt es sich nunmal um eine schwerwiegende Abweichung im sozialen Verhalten. Autisten sind im schwersten Fall nicht allein lebensfähig.


Ich bin gerne Autist und habe an sich nur Probleme mit der für Autisten häufig ungeeigneten Umwelt (wie z.B. Lärmbelästigung in Städten, in Schulen, in weiteren lehrenden Einrichtungen, bei Veranstaltungen, etc).
Wenn Autisten ein Autistengerechtes Umfeld haben, Autistengerecht erzogen werden, entwickeln sich die meisten wohl auch wie alle "normale" Menschen. Sie bleiben zwar Autisten, wie auch Homosexuelle Homosexuelle und Linkshändler Linkshändler bleiben, aber sie sind dann nicht gestört, sondern für sich selbst absolut gesund und normal. Dinge, wie das beschriebene Schaukeln, oder Depressionen, oder Stereotypien sind im Endefekt nur die Folgen von falscher Erziehung und überreizender Umwelt und falschen/traumatisierenden (Zwangs-)Therapien.

Jeder kann sich in diesem Autisten-Board mal direkt von/über Autisten und Angehörige(n) informieren: autismus.ra.unen

Die Tatsache, dass du Dich hier schriftlich ausdrücken kannst um Dich mitzuteilen, lässt darauf schließen, dass es sich in Deinem Fall um einen zumindest minderschweren Fall handelt. Solche Fälle gibt es auch, sind aber nicht unbedingt die Mehrheit. Links/Rechthänder, Homosexuelle und Autisten in einen Topf zu schmeißen.... sie sind in der Hinsicht gleich, dass ihr "Merkmal" angeboren ist und nicht gesellschaftlich bedingt. (Sicher mag es da auch Ausnahmen geben...aber es bleiben Ausnahmen)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Autismus

Das ist einfach nicht richtig.Es sind bislang keine 100% Ursachen bekannt, Erziehungsfehler wurden aber ausgeschlossen.
Autisten benötigen eine andere Erziehung als Nicht-Autisten, demnach werden zwar Erziehungsfehler ausgeschlossen, da die angewandte Erziehung der üblichen Erziehung entspricht, aber die üblichen Erziehungsmethoden für Autisten ungeeignet sind. Also, wenn ein Autist nach den üblichen Erziehungsmethoden erzogen wird, ist das nicht autistengerecht. Solche Erziehungsmethoden, wie zB. dass das gegessen werden muss, was auf den Tisch kommt, sind hierbei die falschen. Wenn ein A, etwas nicht isst, dann hat das seine Gründe, und sollte akzeptiert werden, bzw man sollte die Ursache ermitteln und ein mögliches Problem für den Autisten beseitigen. Das ist aber nur ein Beispiel. Ähnlich ist es, wenn ein Autist nicht mit anderen Kindern spielen will; das sollte akzeptiert werden, und nicht ein Kind dahingehend erzogen werden, dass es wie bei nicht-autistischen Kindern sich in eine Gruppe zwangsweise integriert.
Du scheinst mich da wohl missverstanden zu haben, bzw du unterscheidest evtl nicht zwischen üblicher Erziehung und der Erziehung, welche A benötigen? Wenn ein A von einem A erzogen wird, gibt es deutlich weniger "Probleme", als wenn ein A von einem NA erzogen wird, weil dabei (A erzieht A) dann ein besseres Verständis vorliegt, bzw die Erziehungsmethode A-gerecht ist, da sie von einem A duchgeführt wird.

Evtl meinst du auch, dass ich meinte, dass jemand durch Erziehungsfehler zum A wird, was von den Wissenschaftlern ja bereits ausgeschlossen wird; das meinte ich nicht; ich meine, dass ein A, welcher von Anfang an auch ein A ist, durch NA falsch erzogen wird, wodurch diese traumatisiert und/oder gestört werden, was bei falscher Erzeihung bei NA genauso aufkommt. Eine A-Erziehung wäre wohl für NA ebenso fatal, wie umgekehrt; wenn man z.B. ein NA-Kind dazu zwingt sich nicht in eine Gruppe integrieren zu dürfen und es absolut isoliert.

Ja, aber beim Autismus handelt es sich nunmal um eine schwerwiegende Abweichung im sozialen Verhalten. Autisten sind im schwersten Fall nicht allein lebensfähig.
Ist denn das soziale Verhalten wichtig? Wieso sollten sie allein nicht lebensfähig sein? Liegt es evtl daran, dass sie nicht lebensfähig sind, weil die Welt für sie ungeeignet ist? Welcher Autist hält z.B. eine tägliche bis zu 8-stündige Lärmbelästigung in der Schule oder am Arbeitsplatz über Jahre hinweg aus? Wohl eher wenige, und die Folge davon kann sein, dass ein Schulabschluss nicht erreicht werden kann, oder ein Arbeitsplatz nicht dauerhaft besucht werden kann, weil es nicht ertragbar ist, obwohl die Intelligenz überdurchschnittlich bis sehr hoch ist und das Potential eindeutig vorhanden ist, nur das Umfeld eben nicht passt. Das bedeutet, man ist wohl nur nicht lebensfähig, weil die Umwelt nicht autistengerecht ist. Mehrere Jahre Schule oder Arbeit können A auch so sehr schädigen, dass sie unter Burn-Out leiden, weil sie eben mehr leisten müssen als NA in dieser NA-gerichteten Welt. Ich kenne da auch einige Fälle, die nun von Hartz IV leben, weil sie keine Chance hatten in den 1. Arbeitsmarkt zu kommen, bzw in der Arbeit kaputt gingen wegen unzumutbarer Verhältnisse/Bedingungen, obwohl sie sehr intelligent sind.
Auch ich musste die Schule abbrechen kurz vor dem Abi, weil ich nur noch im Overload war und keine Kraft mehr hatte. Dabei bin ich sehr intelligent und erzielte bei angemessenen Verhältnissen auch sehr gute Leistungen. Doch jetzt bin ich wohl nicht lebensfähig, weil ich Geräuschsensible bin und die Schule daher nicht schaffte und jetzt nicht weiß, was ich weiter tun sollte?

Die Tatsache, dass du Dich hier schriftlich ausdrücken kannst um Dich mitzuteilen, lässt darauf schließen, dass es sich in Deinem Fall um einen zumindest minderschweren Fall handelt.
Woraus schlussfolgerst du das? Es gibt viele A, die sich schriftlich sehr gut ausdrücken können, jedoch mündlich Schwierigkeiten haben, wobei bei letzterem eher das Problem vorherrscht, dass sich Nichtautisten unklar und/oder indirekt ausdrücken, oder andersweitig nicht so ausdrücken, wie sie es tatsächlich meinen. Es wird häufig berichtet, dass A sich untereinander mündlich wesentlich besser unterhalten können, weil die "gleiche Sprache" gesprochen wird. Es ist auch eher ein Klischee, das Autisten nicht sprechen könnten; es gibt ebenso Autisten, die 2 Stunden lang nonstop sprechen/reden können.
Ich kenne auch einige A, welche sich verbal nur sehr schlecht ausdrücken können, aber im Schriftlichen sehr viel und konkret, sachlich, strukturiert niederschreiben können. Ebenso ist es bei mir der Fall, dass ich mündlich größere Schwierigkeiten habe mich auszudrücken, als schriftlich.
Also in diesem Punkt sind A wohl sehr unterschiedlich und man kann nicht alle "in einen Topf werfen". Die Fähigkeit des Sprechens/Schreibens oder Nicht-Sprechens/Nicht-Schreibens sagt noch lange nicht etwas darüber aus, wie autistisch man ist.
Zumal ich für diesen Post gerade sehr lange brauche um ihn zu verfassen; das ist der Vorteil bei der schriftlichen Kommunkation, dass man hierbei mehr Zeit zum Überlegen hat; außer hier wurde jetzt noch weiteres zu meinem Beitrag gepostet.

Links/Rechthänder, Homosexuelle
Es sind nur Beispiele, um aufzeigen zu können, welche Folgen dem Individuum unangepasste Erziehung haben kann, selbst wenn sie als die üblich richtige (für die sog. Norm) und "fehlerfreie" angesehen wird. NA-Erziehungsmethoden unterscheiden sich eben von A-Erziehungsmethoden. Wenn man als Beispiel Linkshändler hernimmt, so brauchen diese Waren/Produkte, welche für die Linke Hand ausgelegt sind, sonst können sie kaum etwas damit anfangen, sind behindert und werden evtl Depressiv/Frustiert dadurch.
Eine typische NA-Erziehungsmethode ist z.B., ein Kind, wenn es traurig ist oder weint, zu Umarmen und zu tösten. Wenn man mich umarmt, ohne dass ich die Erlaubnis dazu gebe, dann wehre ich mich dagegen, weil ich das nicht mag, weil es unangenehm ist, und ich nicht mal weiß, was das bringen sollte, bzw was daran angenehm sein sollte. D.h. anstatt einen Autisten zu trösten und mit einer Umarmung zu quälen, sollte man ein vorhandenes Problem ermitteln und lösen. Trost bringt keinen weiter, zumindest mich nicht; bei NA scheint es jedoch gewünscht zu sein getröstet zu werden, auch wenn es das Problem nicht löst und das Problem evtl gar nicht gelöst werden will?
 
AW: Autismus

Edit:
Solche Fälle gibt es auch, sind aber nicht unbedingt die Mehrheit
Woher weißt du das? 1-3 von 1000 Menschen sollen Asperger haben, 1-2 oder 1 von 1000 Kanner, demnach sollte es wohl mehr "minderschwere" Fälle geben. Zumal nach dem neueren Modell des Autismusspektrums der Übergang zum Autismus fließend sein soll, denke ich, dass es wohl deutlich mehr Autisten gibt, welche man eher als "minderschwer" betroffen einstufen könnte. Solche Ergebnisse/Statistiken sind zumal nicht sehr genau, da "minderschwere" Fälle wohl seltener diagnostiziert werden, da sie weniger auffallend sind.
 
AW: Autismus

Autisten benötigen eine andere Erziehung als Nicht-Autisten, demnach werden zwar Erziehungsfehler ausgeschlossen, da die angewandte Erziehung der üblichen Erziehung entspricht, aber die üblichen Erziehungsmethoden für Autisten ungeeignet sind. Also, wenn ein Autist nach den üblichen Erziehungsmethoden erzogen wird, ist das nicht autistengerecht. Solche Erziehungsmethoden, wie zB. dass das gegessen werden muss, was auf den Tisch kommt, sind hierbei die falschen. Wenn ein A, etwas nicht isst, dann hat das seine Gründe, und sollte akzeptiert werden, bzw man sollte die Ursache ermitteln und ein mögliches Problem für den Autisten beseitigen. Das ist aber nur ein Beispiel. Ähnlich ist es, wenn ein Autist nicht mit anderen Kindern spielen will; das sollte akzeptiert werden, und nicht ein Kind dahingehend erzogen werden, dass es wie bei nicht-autistischen Kindern sich in eine Gruppe zwangsweise integriert.
Du scheinst mich da wohl missverstanden zu haben, bzw du unterscheidest evtl nicht zwischen üblicher Erziehung und der Erziehung, welche A benötigen? Wenn ein A von einem A erzogen wird, gibt es deutlich weniger "Probleme", als wenn ein A von einem NA erzogen wird, weil dabei (A erzieht A) dann ein besseres Verständis vorliegt, bzw die Erziehungsmethode A-gerecht ist, da sie von einem A duchgeführt wird.

Was ist jetzt Autistengerecht? So unterschiedlich wie Menschen sind, so unterschiedlich sind Ausprägung und Merkmale von Autismus. Das macht Diagnose wie Therapie so schwierig.


Evtl meinst du auch, dass ich meinte, dass jemand durch Erziehungsfehler zum A wird, was von den Wissenschaftlern ja bereits ausgeschlossen wird; das meinte ich nicht; ich meine, dass ein A, welcher von Anfang an auch ein A ist, durch NA falsch erzogen wird, wodurch diese traumatisiert und/oder gestört werden, was bei falscher Erzeihung bei NA genauso aufkommt. Eine A-Erziehung wäre wohl für NA ebenso fatal, wie umgekehrt; wenn man z.B. ein NA-Kind dazu zwingt sich nicht in eine Gruppe integrieren zu dürfen und es absolut isoliert.
Dieser Erklärung stimme ich zu.

Ist denn das soziale Verhalten wichtig? Wieso sollten sie allein nicht lebensfähig sein? Liegt es evtl daran, dass sie nicht lebensfähig sind, weil die Welt für sie ungeeignet ist? Welcher Autist hält z.B. eine tägliche bis zu 8-stündige Lärmbelästigung in der Schule oder am Arbeitsplatz über Jahre hinweg aus? Wohl eher wenige, und die Folge davon kann sein, dass ein Schulabschluss nicht erreicht werden kann, oder ein Arbeitsplatz nicht dauerhaft besucht werden kann, weil es nicht ertragbar ist, obwohl die Intelligenz überdurchschnittlich bis sehr hoch ist und das Potential eindeutig vorhanden ist, nur das Umfeld eben nicht passt. Das bedeutet, man ist wohl nur nicht lebensfähig, weil die Umwelt nicht autistengerecht ist. Mehrere Jahre Schule oder Arbeit können A auch so sehr schädigen, dass sie unter Burn-Out leiden, weil sie eben mehr leisten müssen als NA in dieser NA-gerichteten Welt. Ich kenne da auch einige Fälle, die nun von Hartz IV leben, weil sie keine Chance hatten in den 1. Arbeitsmarkt zu kommen, bzw in der Arbeit kaputt gingen wegen unzumutbarer Verhältnisse/Bedingungen, obwohl sie sehr intelligent sind.
Auch ich musste die Schule abbrechen kurz vor dem Abi, weil ich nur noch im Overload war und keine Kraft mehr hatte. Dabei bin ich sehr intelligent und erzielte bei angemessenen Verhältnissen auch sehr gute Leistungen. Doch jetzt bin ich wohl nicht lebensfähig, weil ich Geräuschsensible bin und die Schule daher nicht schaffte und jetzt nicht weiß, was ich weiter tun sollte?
Zuersteinmal: Autismus bedeutet nicht gleich hochbegabt. Ich habe bereits geschrieben, dass es bei bei Autisten genauso Minder/Mittel/Hochbegabte gibt wie bei Nichtautisten.

Zum Punkt der Lebensfähigkeit:
Gehörst Du zu denen, die sich ohne Hilfe selber versorgen können? Ohne Unterstützung sämtliche Wege gehen können ? Eine Arbeit ausüben können? Bist Du einer von denen, die Regeln verstehen und Grenzen akzeptieren? Jemand der Angst oder Vorsicht kennt? Glückwunsch. Das meine ich ehrlich.

Woraus schlussfolgerst du das?

Erfahrung. Genauso wie Du kenne ich die Fälle, die Du beschreibst. Von gar nicht reden/schreiben bis NonStop Redefluss.Ich kenne eben mehr, bei denen die herkömmlichen Kommunikationsarten nicht so gut bis gar nicht gelingen.
Das mag daran liegen, dass die meisten noch jünger sind und sich hoffentlich noch etwas ändern kann.

Es gibt viele A, die sich schriftlich sehr gut ausdrücken können, jedoch mündlich Schwierigkeiten haben, wobei bei letzterem eher das Problem vorherrscht, dass sich Nichtautisten unklar und/oder indirekt ausdrücken, oder andersweitig nicht so ausdrücken, wie sie es tatsächlich meinen. Es wird häufig berichtet, dass A sich untereinander mündlich wesentlich besser unterhalten können, weil die "gleiche Sprache" gesprochen wird. Es ist auch eher ein Klischee, das Autisten nicht sprechen könnten; es gibt ebenso Autisten, die 2 Stunden lang nonstop sprechen/reden können.
Ich kenne auch einige A, welche sich verbal nur sehr schlecht ausdrücken können, aber im Schriftlichen sehr viel und konkret, sachlich, strukturiert niederschreiben können. Ebenso ist es bei mir der Fall, dass ich mündlich größere Schwierigkeiten habe mich auszudrücken, als schriftlich.
Also in diesem Punkt sind A wohl sehr unterschiedlich und man kann nicht alle "in einen Topf werfen". Die Fähigkeit des Sprechens/Schreibens oder Nicht-Sprechens/Nicht-Schreibens sagt noch lange nicht etwas darüber aus, wie autistisch man ist.
Zumal ich für diesen Post gerade sehr lange brauche um ihn zu verfassen; das ist der Vorteil bei der schriftlichen Kommunkation, dass man hierbei mehr Zeit zum Überlegen hat; außer hier wurde jetzt noch weiteres zu meinem Beitrag gepostet.

Danke, dass Du Dir die Zeit nimmst.
Es sind nur Beispiele, um aufzeigen zu können, welche Folgen dem Individuum unangepasste Erziehung haben kann, selbst wenn sie als die üblich richtige (für die sog. Norm) und "fehlerfreie" angesehen wird. NA-Erziehungsmethoden unterscheiden sich eben von A-Erziehungsmethoden. Wenn man als Beispiel Linkshändler hernimmt, so brauchen diese Waren/Produkte, welche für die Linke Hand ausgelegt sind, sonst können sie kaum etwas damit anfangen, sind behindert und werden evtl Depressiv/Frustiert dadurch.
Eine typische NA-Erziehungsmethode ist z.B., ein Kind, wenn es traurig ist oder weint, zu Umarmen und zu tösten. Wenn man mich umarmt, ohne dass ich die Erlaubnis dazu gebe, dann wehre ich mich dagegen, weil ich das nicht mag, weil es unangenehm ist, und ich nicht mal weiß, was das bringen sollte, bzw was daran angenehm sein sollte. D.h. anstatt einen Autisten zu trösten und mit einer Umarmung zu quälen, sollte man ein vorhandenes Problem ermitteln und lösen. Trost bringt keinen weiter, zumindest mich nicht; bei NA scheint es jedoch gewünscht zu sein getröstet zu werden, auch wenn es das Problem nicht löst und das Problem evtl gar nicht gelöst werden will?

Das stimmt natürlich, passt aber genauso auf alle anderen Individuen und deren Besonderheiten. Kann man es da wirklich jedem recht machen? Da hat dann wieder die Masse das sagen und die Minderheiten haben das nachsehen.(Obwohl jeder irgendwie zu einer Minderheit gehört)

Edit:

Woher weißt du das? 1-3 von 1000 Menschen sollen Asperger haben, 1-2 oder 1 von 1000 Kanner, demnach sollte es wohl mehr "minderschwere" Fälle geben. Zumal nach dem neueren Modell des Autismusspektrums der Übergang zum Autismus fließend sein soll, denke ich, dass es wohl deutlich mehr Autisten gibt, welche man eher als "minderschwer" betroffen einstufen könnte. Solche Ergebnisse/Statistiken sind zumal nicht sehr genau, da "minderschwere" Fälle wohl seltener diagnostiziert werden, da sie weniger auffallend sind.

Ich kann nur von meiner Erfahrungswelt sprechen. Und dort ist es so. Ich kann nicht nach Statistiken gehen. Ich erlebe diese Fälle täglich. Und gerade bei Autismus ist es sehr schwierig überhaupt eine aussagekräftige Statistik zu erstellen. Da, wie schon geschrieben, das Erscheinungsbild nicht genau eindeutig definiert ist.
 
AW: Autismus

Wenn ein Kind geboren wird - wie können Eltern und Kinderärzte eigentlich feststellen, ob sie einen kleinen Autisten vor sich haben?
Da es kein Unterrichtsfach für Kindererziehung gibt, abgesehen von begleitenden Worten der Hebammen bei der Geburtsvorsorge, werden Kinder, egal, ob sie "normal" oder "anders" sind, sehr oft, wenn nicht meistens, nicht richtig erzogen bzw., da ich das Wort "Erziehung" nicht mag, nicht so, wie sie es individuell brauchen, durchs Leben begleitet.
Jeder weiß, dass bei Kindern gravierende Fehler gemacht werden - und nun kommt ein kleines Wesen zur Welt, das therapeutisch geschulte Eltern plus eine therapeutische Umwelt braucht, und zwar von vornherein, damit es gut gedeihen kann.
Wie kann das gewährleistet werden?
Wir leben in einer komplexen Welt, die zunehmend komplizierter wird.
Menschen sind auf vielen Ebenen extrem gefordert und ÜBERFORDERT schon durchs "Normale" und viele fallen durchs akzeptierte Raster, ohne eine gravierende Besonderheit.
Die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss steigt, es gibt immer mehr Alkoholkranke, Depressionen sind auf dem Vormarsch, Beziehungen brechen auseinander, so sieht es bei Normalos aus, nicht bei allen natürlich, aber bei vielen.
Liebe Autisten, bitte bedenkt das alles und habt Verständnis für die Umwelt, die noch dazu gar nicht erkennt, erkennen KANN, was mit euch los ist!
Wobei die Gesellschaft, auch das muss gesagt werden, schon sehr viel verständnisvoller und toleranter geworden ist in bezug auf "Abweichler", als sie in früheren Zeiten war.
Kein linkshändiges Kind wird mehr zum Rechtsschreiben gezwungen, man akzeptiert Homosexuelle, Gehörlose haben spezielle Schulen und ihre Sprache, die Infrastruktur wird immer rollstuhlgerechter.
Autisten sind dazu schwierig zu erkennen! Man sieht eventuell einen Muffelkopf, man weiß nicht, warum er so ablehnend ist, wenig sagt und sich abkapselt.
Das ist sehr, sehr schwierig für "normale" Menschen, die selber oft eine therapeutische Umwelt bräuchten.

LG
Cosima :blume1:
 
AW: Autismus

Was ist jetzt Autistengerecht? So unterschiedlich wie Menschen sind, so unterschiedlich sind Ausprägung und Merkmale von Autismus. Das macht Diagnose wie Therapie so schwierig.

Richtig. Jeder Mensch ist anders und braucht im Grunde Individuelle Erziehung und ein möglichst individuell angepasstes Umfeld. Man kann es aber nicht jedem Recht machen (Antwort auf die betreffende Frage von dir) daher denke ich, sollte es zumindest so gestaltet sein, dass eine Gruppe von Menschen (der Minderheit) in einer Gesellschaft zur Mehrheit gleichwertige Alternativen erhält, die möglichst von vielen aus der Gruppe genutzt werden können. (Es kann z.B. nicht sein, dass ein überdurchschnittlich intelligenter Mensch keine Chancen hat an ein Abitur zu kommen. Zum Gymnasium z.B. kenne ich keine gleichwertigen Alternativen, die vom Staat in gleicher Maßen finanziert werden.)
Zur Frage: Autistengerecht ist z.B. ein Ruhiges Lern-/Arbeitsumfeld, Möglichkeit alternativer Kommunikation, Möglichkeit auf Verzicht von sozialem Verhalten (z.B. Händedruck, Umarmungen) bzw keine Entscheidung nach solchen Kriteren im Vorstellungsgespräch in Unternehmen, etc. Um dazu ein genaus Spektrum erstellen zu können, was für die Mehrzahl der Autisten als geeignet erscheint, wäre es wohl mal nötig, Autisten direkt zu befragen und nicht über sie hinweg zu entscheiden, was für jene gut sein könnte, wie es zB Firmen wie Salo oder Spezialisterne machen.

Autismus bedeutet nicht gleich hochbegabt
Das habe ich auch nicht geschrieben. Ein Großteil der Autisten sollen jedoch über eine durschnittliche bis überdurchschnittliche Intelligenz verfügen. Es gibt sicherlich auch welche, die unterdurchschnittlich sind. Wobei hier sich die Frage stellt, anhand welcher Kriterien man das festlegen will; z.B. bedeutet nicht Sprechen zu können nicht, dass man allgemein minderbegabt ist.

Das ändert aber nichts daran, dass die mittel- bis hochbegabten z.T. genannte Schwierigkeiten haben und ihnen dadurch evtl "normale" Lebenswege nicht möglich sind.

Ich habe bereits geschrieben, dass es bei bei Autisten genauso Minder/Mittel/Hochbegabte gibt wie bei Nichtautisten.
Ich weiß.

Gehörst Du zu denen, die sich ohne Hilfe selber versorgen können? Ohne Unterstützung sämtliche Wege gehen können ? Eine Arbeit ausüben können? Bist Du einer von denen, die Regeln verstehen und Grenzen akzeptieren? Jemand der Angst oder Vorsicht kennt?
1. Nein.
2. Nein.
3. Ich weiß nicht, ob du die Frage auf einen Beruf (a) oder auf eine Arbeit (b) (wie z.B. das Erstellen von Skripten am PC, was ja auch eine Arbeit ist) beziehst.
a, Kommt darauf an, welche(r) Arbeit/Beruf es ist und wie die Umstände dort/dabei sind.
b, Ja.
4. Kommt darauf an, welche Regeln und welche Grenzen es sind. Ich kenne nicht alle Regeln, auch wenn ich laufend neue kennenlerne und versuche diese zu verstehen, was aber nicht bedeutet, dass ich sie dann auch einhalten werde, wenn sie mir als zu unsinnig oder unwichtig erscheinen. Grenzen akzeptiere ich, sofern sie mir als sinnig erscheinen, wenn nicht, wehre ich mich gegen Grenzen oder Bestimmungen/Regeln bzw halte diese nicht ein, auch wenn das für mich dann evtl bedeuten kann, dass ich z.B. gekündigt werde, oder von der Schule verwiesen werde. Dazu habe ich schon einige Erfahrungen gemacht, welche ich jedoch hier (jetzt) nicht schildern werde. Ich bleibe trotzdem meiner Meinung treu und lasse mich nicht "verbiegen", nur weil es andere verlangen.
5. Jein; hierbei muss wieder differenziert werden. Bei Dingen, die ich erfahrungsgemäß kenne, kenne ich Angst und Vorsicht und kann eine Sache abwägen bzw mit der Erfahrung vergleichen; bei Dingen, die ich nicht kenne, kann ich das nicht bzw kenne ich auch keine Angst oder Vorsicht. Sollte logisch sein?
Zudem habe ich nicht sonderlich große Angst davor z.B. von Autos überfahren zu werden, aber ich bin dennoch vorsichtig, weil ich nicht unbedingt überfahren werden will. Im Gegensatz habe ich große Angst vor Gewittern und radioaktiver Strahlung. Also man kann das nicht pauschal beantworten. Ich kenne also zwar Angst und/oder Vorsicht, aber nicht in allen Bereichen bzw gleich gewichtet oder gleich bedeutend/entscheidend.

Von gar nicht reden/schreiben bis NonStop Redefluss.Ich kenne eben mehr, bei denen die herkömmlichen Kommunikationsarten nicht so gut bis gar nicht gelingen.
Hierbei besteht jedoch das Problem, dass du keine (allgemeine) Schlussfolgerung ziehen kannst, wenn nicht klar ist, ob evtl diejenigen, die Schwierigkeiten mit herkömmlichen Kommunikationsarten haben, in der Zahl häufiger Hilfe bei dir ( bei der Einrichtung, in der du arbeitest) aufsuchen oder in diese Einrichtung (zu dir) geschickt werden, als diejenigen, die damit keine oder nur minderschwere Probleme haben. Ich nehme mal an, dass kein ausgeglichener Zulauf zu dieser Hilfstelle besteht, da es eben auch Autisten gibt, die ihr Leben selbst organisieren können, oder welche, die keine Hilfe in Anspruch nehmen wollen, oder unerkannt sind/bleiben.

Das mag daran liegen, dass die meisten noch jünger sind und sich hoffentlich noch etwas ändern kann.
Ja, kann sein. Evtl aber auch daran, dass, wie oben beschrieben, diejenigen, die damit Schwierigkeiten haben, wohl häufiger in der Zahl Hilfe aufsuchen oder in diese Hilfseinrichtung geschickt werden könnten, was letztendlich dazu führt, dass deine Einschätzung anhand deiner Erfahrung nicht der Realität entsprechen könnte, weshalb du solch eine Pauschale Aussage nicht machen kannst.
Offizielle Statistiken versuchen eine Sachlage möglich flächendeckend und genau darzustellen, aber natürlich geben auch diese in den seltensten Fällen die exakte Realität wieder; jedoch ist es ein Annäherung an jene.

und sich hoffentlich noch etwas ändern kann.
Ich hoffe eher, dass diese nicht zur Anwendung herkömmlicher Kommunikationsarten zwanghaft erzogen werden. Wenn jemand nicht reden kann, dann kann er es eben nicht. Es gibt dabei/dazu auch Alternativen. ;)

Danke, dass Du Dir die Zeit nimmst.
Für Dinge, die mir wichtig sind, oder mich interessieren, oder beides, nehme ich mir von Haus aus viel Zeit. Dafür bedarf es keinem Dank, da jener ja äußere, dass dies nicht selbstverständlich sei, sondern eher etwas besonderes, wofür man dann dankbar sein sollte. Ich sage zumindest (fast) nur zu Dingen/Tätigkeiten "Danke", die für mich als etwas besonderes gelten, wie z.B. wenn mir jemand Geld im 2-3 stelligen €-Bereich schenkt, was ja eher keine Selbstverständlichkeit ist.
Ich nehme aber dein Danke an, da vorhergehendes nicht als Ablehnend interpretiert werden sollte, oder so ähnlich.

Kann man es da wirklich jedem recht machen? Da hat dann wieder die Masse das sagen und die Minderheiten haben das nachsehen.
Jedem Einzelnem kann man es sicherlich nicht in allen Punkte recht machen, aber es sollte möglich sein gewisse Alternativen für bestimmte Menschengruppen zu bieten; und nicht stur auf bestehende Systeme zu bestehen, welche für bestimmte Menschengruppen eine nachweisbare Qual sind.
Die Masse hatte auch bzgl der Judenverfolgung und in der NS-Zeit das sagen. Diese Aussage würde ich dahergehend so nicht machen und/oder akzeptieren. Auch die Minderheiten haben ein Recht auf freie Lebensgestaltung und Lebensausübung, auf Arbeit und Bildung, freie Meinungsäußerung, etc.

Ich kann nur von meiner Erfahrungswelt sprechen.
Das ist soweit auch oke. Nur sollte dann eine Aussage auch so gefasst werden, dass erkennbar ist, dass es sich nur auf die eigene Erfahrungswelt bezieht und nicht als allgemeingültig gilt/vermittelt wird. (Ich kann sowas ja nicht erahnen/erraten.)

Ich kann nicht nach Statistiken gehen.
Wieso nicht?

Diesmal sollte, wenn möglich, auf alle Fragen eingegangen werden, da ich jene nicht umsonst stelle. ;)

Antwort an Cosima erfolgt später.
 
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Ich arbeite in keiner Einrichtung und bin auch kein Therapeut. Ausführliche Antwort folgt später, jetzt muss ich erstmal arbeiten.
 
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