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Autismus

AW: Autismus

@moebius
........


Inwiefern?

Welchen Preis zahlen die, die die Normalität anstreben?

Ich will es einmal etwas zugespitzt mit einem Aphorismus von Franz KAFKA sagen:
"Karriere ist ein Pferd, das ohne Reiter durchs Ziel galoppiert."
Anders formuliert:
Viele Menschen, die sich erfolg-reich in den jeweiligen Teil-Systemen dieser spät-kapitalistischen Unter-und Übergangsgesellschaft (z.B. in der Wirtschaft und Politik, in den Kirchen/Religionen usw.) mit deren Zielen/Werten identifiziert haben, sind bereits krank, leiden an Sucht- und/ oder psychosomatischen Symptomen, sind "ausgebrannt" (burn-out-Syndrom) usw.
Auch hier gilt der Umkehrschluss nicht:
Wer sich dieser Identifikation verweigert, ist nicht schon deshalb gesund (im Sinne der Gesundheitsdefinition der WHO: "Gesundheit ist körperliches, seelisches, geistiges und soziales Wohlbefinden."
Gruß, moebius
 
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AW: Autismus

Hallo 333xx!


Könnte es sein, dass du eine allgemeine Angst vor Menschen hast, weil du die ersten Menschen, die dir in deinem Leben begegnet sind, als bedrohlich erlebt hast?
Angst lähmt, wenn man ein unerkannte Angst vor Menschen mit sich trägt, kann man sich auch nicht eingliedern, das ist eine völlig gesunde biologische Reaktion! Lebewesen sind so angelegt, dass sie dem ausweichen, das ihnen schaden könnte, das dient einfach dem Überleben!


LG

EarlyBird :)
 
AW: Autismus

@EarlyBird:
Das weiß ich nicht. Meine Erinnerungen reichen gerade noch so bis zum Kindergarten zurück, sind jedoch Großteils lückenhaft. Die ersten Menschen, denen ich wohl begegnet bin, waren meine Mutter, mein Vater und die Ärzte bzw Hebamme. Ich glaube aber nicht, dass ich jene als bedrohlich empfunden haben könnte; es kann zwar so sein, aber es wird wohl keiner je wissen, wenn ich es nicht mehr weiß.

Da ich aber z.B. anfangs der Pubertät versuchte bewusst auf andere Gleichaltrige in einer bereits existierenden Gruppe zuzugehen, und mich versuchte jenen anzuschließen, denke ich nicht, dass ich eine allgemeine Angst damals vor Menschen haben konnte, da ich sonst niemals den Versuch der Eingliederung in eine Gruppe unternommen hätte. Es kann aber sein, dass ich nach dem Misserfolg, weil ich mit den anderen nichts anfangen konnte, und nur immer ein stiller Begleiter der anderen war, resignierte und daher nachfolgend seltener solche Versuche unternommen habe. Wobei auch mit 18 noch dieses Problem vorhanden war, dass ich mich einer Gruppe, zu der ich keine Beziehung aufbauen kann, bzw kein gemeinsames Interesse besteht, wie es bei meiner Band hingegen schon der Fall ist, ebenso nicht anschließen konnte, und es auch danach nicht mehr zwangsweise wollte.
Aber auch bei meiner Band ist es so, dass die einzige Verbindung zu der Gruppe die Band an sich ist, aber nicht alle Personen direkt, und mit Bandfremden Aktivitäten kann ich weniger anfangen, z.B. mit dem Smalltalk in den Probepausen.
Also ich schließe eine mögliche Angst vor anderen Menschen als Ursache der Meidung anderer Menschen aus. Zumal ich mich vermehrt nur noch auf einzelne Menschen konzentriere und nicht mehr auf Gruppen, aufgrund der besseren Erfahrung mit einzelnen Menschen.
 
AW: Autismus

@EarlyBird:
Das weiß ich nicht. Meine Erinnerungen reichen gerade noch so bis zum Kindergarten zurück, sind jedoch Großteils lückenhaft. Die ersten Menschen, denen ich wohl begegnet bin, waren meine Mutter, mein Vater und die Ärzte bzw Hebamme. Ich glaube aber nicht, dass ich jene als bedrohlich empfunden haben könnte; es kann zwar so sein, aber es wird wohl keiner je wissen, wenn ich es nicht mehr weiß.


Hi 333xx!


Ja, außer dir selber kann es niemand wissen. Aber Angst kann auch verdrängt sein, dann spürt man sie nicht. Ich sage das aus eigener Erfahrung, ich hatte lange Angst vor Menschen, die mich unbewusst an bestimmte Verwandte erinnerten und es hat lange gedauert, bis ich die Angst mal wahrnehmen und aufarbeiten konnte.
Womit ich nicht sagen will, dass es bei dir genau so ist!


Da ich aber z.B. anfangs der Pubertät versuchte bewusst auf andere Gleichaltrige in einer bereits existierenden Gruppe zuzugehen, und mich versuchte jenen anzuschließen, denke ich nicht, dass ich eine allgemeine Angst damals vor Menschen haben konnte, da ich sonst niemals den Versuch der Eingliederung in eine Gruppe unternommen hätte. Es kann aber sein, dass ich nach dem Misserfolg, weil ich mit den anderen nichts anfangen konnte, und nur immer ein stiller Begleiter der anderen war, resignierte und daher nachfolgend seltener solche Versuche unternommen habe. Wobei auch mit 18 noch dieses Problem vorhanden war, dass ich mich einer Gruppe, zu der ich keine Beziehung aufbauen kann, bzw kein gemeinsames Interesse besteht, wie es bei meiner Band hingegen schon der Fall ist, ebenso nicht anschließen konnte, und es auch danach nicht mehr zwangsweise wollte.
Aber auch bei meiner Band ist es so, dass die einzige Verbindung zu der Gruppe die Band an sich ist, aber nicht alle Personen direkt, und mit Bandfremden Aktivitäten kann ich weniger anfangen, z.B. mit dem Smalltalk in den Probepausen.
Also ich schließe eine mögliche Angst vor anderen Menschen als Ursache der Meidung anderer Menschen aus. Zumal ich mich vermehrt nur noch auf einzelne Menschen konzentriere und nicht mehr auf Gruppen, aufgrund der besseren Erfahrung mit einzelnen Menschen.


Finde ich vernünftig, 333xx! Besser, am konzentriert sich auf das, womit man kann, als sich ewig den Frust zu holen. Zumal nichts wirklich festgeschrieben ist, es also immer möglich ist, dass man irgendwann mal das kann, wovor man lange Angst hatte!


LG

EarlyBird :)
 
AW: Autismus

Hallo 333xx,
ich weiß nicht, was ich dir noch sagen soll!
Du missverstehst so ziemlich alles, was ich schon gesagt habe
Nimm einfach an, dass ich Anteil an dir nehme. Du hast es schwer im Leben, absolut, und ich habe versucht, dir zu erklären, warum die Umwelt es auch mit DIR schwer hat, ein Aspekt, den du nicht siehst, wahrscheinlich auch gar nicht sehen KANNST.
Oder willst? Du hast des öfteren geschrieben: interessiert mich nicht!
Warum?
Du musst alles bedenken, wenn du klar kommen willst, zum Beispiel auch den Zeitgeist. In dem leben wir nun mal!
Ich habe NICHT gesagt, dass ich das, was so allgemein passiert, auch Autisten gegenüber, gut heiße.
Ich finde vieles im Leben total beschissen, aber ich kann auch nicht ausweichen und in ein Paralleluniversum hüpfen und muss von dem IST Zustand ausgehen!
Das habe dir geschrieben, um dir zu helfen, deine Situation zu verstehen!
Damit du dich ein bisschen besser fühlst.
Kannst du DAS wenigstens annehmen ?
Wenn du um die Schwierigkeiten der Umwelt mit Autisten WEISST, dann bist du nicht mehr so hoffnungslos, weil du dann erkennst, dass sie ziemlich hilflos dir gegenüber ist.
ICH bin es mittlerweile...

LG
Cosima :blume1:
 
AW: Autismus

Ich will es einmal etwas zugespitzt mit einem Aphorismus von Franz KAFKA sagen:
"Karriere ist ein Pferd, das ohne Reiter durchs Ziel galoppiert."
Anders formuliert:
Viele Menschen, die sich erfolg-reich in den jeweiligen Teil-Systemen dieser spät-kapitalistischen Unter-und Übergangsgesellschaft (z.B. in der Wirtschaft und Politik, in den Kirchen/Religionen usw.) mit deren Zielen/Werten identifiziert haben, sind bereits krank, leiden an Sucht- und/ oder psychosomatischen Symptomen, sind "ausgebrannt" (burn-out-Syndrom) usw.
Viele sind dit oder dat, andere noch was anderes.
Karriere ist nicht per se falsch oder schlecht und führt nicht automatisch in Krankheit. Manche Menschen wachsen an den Aufgaben und gewinnen dadurch an Lebensqualität!
Je größer ihr Einflussbereich, ihre Kompetenz, ihr Durchsetzungsvermögen und Erfolge, umso mehr sind sie mit sich selbst im Einklang und es käme ihnen nie in den Sinn, in Foren zu klagen!

Du relativierst deine Ausage hier - aber nur, wenn du das "nicht" unabsichtlich hinein geschmuggelt hast:
Auch hier gilt der Umkehrschluss nicht:
Wer sich dieser Identifikation verweigert, ist nicht schon deshalb gesund (im Sinne der Gesundheitsdefinition der WHO: "Gesundheit ist körperliches, seelisches, geistiges und soziales Wohlbefinden."
Gruß, moebius
Ebent :zunge3: !
Niemand kann für andere entscheiden, was für sie gut ist!
Wer Karriere ablehnt, kann das nur für sich tun, alles andere ist Anmaßung und leider oft ein Schönreden des eigenen Unvermögens.
Jeder muss seinem eigenen roten Faden folgen, so sehe ich das.

Es gibt keine vorgekauten fertigen allgemein gültigen Lebenskonzepte!

Manche finden es seltsam, dass ich reime und dichte, wo ich gehe und stehe.
Sollen sie! Herzlich gern!
Es ist IHR Problem... Ich finde es ebenso befremdlich, wenn jemand z.B. für den Sport lebt. Aber jedem sein ganz persönlicher Motor, sein Thrill, der ihn ticken lässt :winken3: !

LG
Cosima :blume1:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Autismus

Autist "wird" man nicht. Man ist es. Von Geburt an.
Ich habe seit Jahren täglich damit zu tun und für mich selbst ist der Umgang damit eine anstrengende und manchmal auch frustrierende Herausforderung.

Das scheint mir völlig normal zu sein, bei dem Gift, was ich regelmäßig zusätzlich zu den Worten die ich von Dir hier lese verspüre.
Da würde und habe ich mich auch regelmäßig früher in mein Schneckenhaus verzogen.
:regen:
rg​
 
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