Nun Heideggers Verhältnis zu Aristoteles scheint mir komplex zu sein (wobei ich denke, dass auch Wertschätzung des Aristoteles mit dabei ist). Hier mal ein Zitat aus den Schwarzen Heften dazu:
" Und <Sein und Zeit> was wäre es ohne die zwei Jahrzehnte Zwiesprache mit Aristoteles und von ihm zurück zu seinen Ahnen? Die schülerhafte Zwiesprache des Schülers anhand der mehrjährigen Durcharbeitung von Brentanos Schrift über Aristoteles' Lehre von der mannigfachen Bedeutung des Seienden unter der Benutzung der Texte (seit 1907). Wer diese Schule nicht durchlaufen, versteht bei allem Sinn für Poesie nicht die Spur von dem, was das Denken aus <Sein und Zeit> zu Hölderlin zu sagen versuchte."
Heidegger Gesamtausgabe Band 97, S.319 (Schwarze Hefte der 1940er Jahre)
Ich denke , man kann hier gut sehen wieviel der Autor von "Sein und Zeit" nach eigenem Ermessen dem Aristoteles verdankt (und die "zwei Jahrzehnte Zwiesprache" mit diesem). Kurz: ohne Aristoteles und die "Zwiesprache" mit ihm, kein "Sein und Zeit". Das scheint mir jedenfalls hier ein positiver Bezug bei Heidegger zu Aristoteles ein. Es gibt aber bestimmt auch kritische Anmerkungen zu Aristoteles bei Heidegger, und nicht nur reine positive Anerkennung desselben.
Bezüglich des von mir aufgezeigten Zitats würde ich nicht unbedingt sagen, dass Heidegger "neutral" zu Aristoteles steht. Das sehe ich etwas anders (und ich glaube man könnte dies auch durch weitere Zitate belegen, dass man nicht wirklich von Neutralität bei Heidegger in Bezug auf Aristoteles sprechen kann).
Soweit ich weiß , hat Heidegger Plotin gelesen/gekannt , aber nicht sehr viel über ihn geschrieben. Heidegger kannte zumindest Plotins Reflexionen über die Zeit (und nicht nur die aristotelischen).
Descartes Kritik an Aristoteles und das dazu entsprechende Gemälde ist mir nicht bekannt, aber ich danke für den Hinweis dazu.
Kann man natürlich als "witzig" ansehen, falls dieses Bild wirklich "zensiert" sein sollte.
Gegen einen entsprechenden Link dazu, hätte ich jedenfalls nichts einzuwenden.
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